Search

Your search for 'dc_creator:( "Jarzebowski, Claudia" ) OR dc_contributor:( "Jarzebowski, Claudia" )' returned 13 results. Modify search

Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first

Sexualität

(4,097 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. EinleitungS. ist ein relativ junges Thema der histor. Forschung. Bis in die 1970er Jahre überwog die Annahme, S. sei v. a. ein biologisches Phänomen, erfülle den Zweck der gesellschaftlichen Reproduktion und sei deswegen histor. konstant. Den Durchbruch in der histor. Perspektivierung von S. brachte sicherlich Michel Foucaults Studie S. und Wahrheit (3 Bde., 1976–1984), die sich bes. mit den sozialen und gesellschaftlichen Implikationen des Sprechens bzw. Schweigens über S. auseinandersetzte und zeigen konnte, dass S. durch die Geschichte hi…
Date: 2019-11-19

Liebe

(3,434 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. Begriff und GrundlagenL. gehört zu den vielschichtigsten histor. Begriffen, die zugleich tief in Philosophie und Religionsgeschichte verankert sind. Im Lauf der europ. Geschichte stand L. für zentrale Beziehungen in der Herrschaftsausübung sowie im zwischenmenschlichen Bereich. Bis ins 18. Jh. war die L. zu und von Gott der konstitutive und legitimatorische Referenzpunkt jeder weltlichen L.-Beziehung. Die sehr unterschiedlichen Bedeutungen und Eigenschaften des Begriffs sind geeignet, kulturellen Wandel ebenso wie gesellschaftliche Neuo…
Date: 2019-11-19

Inzest

(972 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. BegriffDer Begriff I. bezeichnete in der Regel inkriminierte Beziehungen zwischen Verwandten. Erst um 1600 lässt sich eine Verengung auf sexuelle Beziehungen, um 1800 auf solche zwischen Blutsverwandten im modernen Sinn feststellen. Untersuchungen insbes. zur Frühen Nz. zeigen, dass rechtliche und lebensweltliche Vorstellungen über die Legitimität dieser Beziehungen auseinandergingen und in den weiteren Kontext der Bedeutung von Verwandtschaft sowie materieller und emotionaler Interessen verweisen. Claudia Jarzebowski2. RechtI.-Verbote sind seit jeher überl…
Date: 2019-11-19

Beschneidung

(872 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
Die B. (hebr. berit milah, arab. khitān) ist ein altes Ritual unklarer Herkunft, das in die Traditionen jüd. und muslim. Glaubenspraktiken aufgenommen wurde; das Ritual bezieht sich ausschließlich auf Männer. Im Judentum steht die B. für den Bund des Stammvaters Abraham mit Gott (Gen. 17, 10). Die B. symbolisiert die Zugehörigkeit zum Bund und damit zur jüd. Gemeinschaft, d. h. zum Volke Israel. Sie soll am achten Lebenstag – auch am Schabbat – vollzogen werden (Gen. 17, 12). Von der Frühen Nz. bis zum Ende des 19. Jh.s wurde die B. in der Synagoge vorgenommen und…
Date: 2019-11-19

Homosexualität

(2,346 words)

Author(s): Puff, Helmut | Jarzebowski, Claudia
1. BegriffDie jüngere Forschung zur Geschichte männlicher wie weiblicher H. geht davon aus, dass die heute gängige Engführung einer bestimmten Form erotischen Begehrens mit einer spezifischen Subjektivität keine transhistorische Geltung beanspruchen kann. Insofern ist H. ein problematischer Begriff, weil er moderne Konzepte einer identitätsgebundenen Sexualität für vormoderne Gesellschaften voraussetzt. Den europ. Kulturen der Vormoderne galt gleichgeschlechtliches sexuelles Handeln von Frauen und Männern vorwiegend als akzidentielles Mer…
Date: 2019-11-19

Kindheit

(2,854 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. Begriff und ForschungHistor. lässt sich K. weniger als biologische Tatsache, sondern primär als kulturell variable soziale Konstruktion beschreiben und untersuchen (Lebenslauf). Die Erfahrungen des Kindseins und die lebensgeschichtlichen Bedeutungen, die der K. zugeschrieben werden, differierten daher auch in der Nz. stark. Die Forschung interessierte sich bislang vorrangig für (normative) Vorstellungen und Konzepte von K. Dies ist in der besonderen Quellensituation begründet: Kinder hinterließen kaum direkte Zeu…
Date: 2020-11-18

Herrscherin

(3,293 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia | Behrends, Jonna
1. Begriff und ForschungH. waren in der Frühen Nz. keine Seltenheit. Diese Feststellung steht in Spannung zu der in der älteren Forschung überwiegenden Auffassung, H. hätten in der Frühen Nz. allenfalls eine Ausnahme dargestellt [25]. Formen weiblicher (= wbl.) Herrschaft (= Hsch.) wurden lange als Sonderfälle klassifiziert und historiographisch marginalisiert [22. 7–63]. Zahlreiche Studien jüngerer Zeit, v. a. aus geschlechtergeschichtlicher und politikhistor. Perspektive, haben das Bild nachhaltig und unumkehrbar verändert [25. 28]; eine Voraussetzung für diese …
Date: 2019-11-19

Geschlechtsvormundschaft

(1,037 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. AllgemeinGrundsätzlich bezeichnet G. die normative Vorstellung, dass Frauen eines Vormundes (althdt. foramundo, munt, »[Rechts-]Schutz«, »Schirm«) bedürfen. Die G. ist auf die seit dem frühen MA nachweisbare Praxis zurückzuführen, Waisen einen Vormund zur Seite zu stellen (Vormundschaft) bzw. den Anführer des Familienverbandes als Obermunt im Sinne eines Rechtsvertreters des gesamten Verbandes zu bezeichnen. Die G. nahm eine spezifische Rolle ein, denn sie betraf Frauen ausschließlich aufgrund ihres Geschlechts. Als Töchter standen sie in der Nz. traditionel…
Date: 2019-11-19

Blut

(3,189 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe | Jarzebowski, Claudia
1. Medizin 1.1. Blut in der HumoralpathologieUnter B. wurde bis ins frühe 18. Jh. der feuchte, wohltemperierte »Safft« verstanden, der »sich in den B.-Adern aufhält, und nach [der Ärzte] Meynung aus vier besondern Feuchtigkeiten, nemlich Schleim, gelber und schwarzer Galle und dem eigentlich sogenanntem B.« bestehe [1. 207]. Die Säfte mit den ihnen eigenen Qualitäten (Blut: warm, feucht; gelbe Galle: warm, trocken; Phlegma/Schleim: kalt, feucht; schwarze Galle: kalt, trocken) entstehen aus Sicht der Humoralpathologie durch Kochung (lat. coctio) aus der Nahrung und sind …
Date: 2019-11-19

Gebärmutter

(930 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. AllgemeinDie G. (Uterus) galt den medizinischen Gelehrten vor 1500, vor der Zeit der großen Sektionen (Anatomie) als ein zentraler und metaphorisch aufgeladener Ort in weiblichen und – manchmal – männlichen Körpern. Der schwangere Mann bildete in den gelehrten Vorstellungen zwar die Ausnahme, war aber denkbar, denn die G. wurde bis ca. 1600 in aristotelischer Tradition vorwiegend als nach innen gewendeter Penis verstanden, erst danach stärker als anatomisch bestimmtes, geschlechtsspezifisches Organ (in der Tradition des griech.-röm. Arztes Galen). Die G. wurde wahlwei…
Date: 2019-11-19

Kindergeburtstag [Hinzugefügt 2017]

(977 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. Christlicher Kulturkreis Kindergeburtstage wurden in der europ. Frühen Nz. erst seit dem beginnenden 18. Jh. in nennenswerter Form bedacht und gefeiert. Bis dahin galten die Geburt eines Kindes (Kindheit) und sein Überleben (Kindersterblichkeit) als gottgewollt. Kath. Auffassungen zufolge waren Kinder zudem mit der Erbsünde behaftet. Eine Feier im modernen Sinne verbot sich daher v. a. aus relig. Gründen. Hinzu kommt, dass die datumsgetreue Verzeichnung des Geburtstages und damit das Wissen des Geburtsdatums sich nur langsam in breite…
Date: 2021-06-18

Lesbische Liebe

(848 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
L. L. ist ein moderner Terminus, dessen gegenwärtige Bedeutung massiv von jener vor 1850 abweicht. Beziehungen zwischen Frauen wurden seit der Mitte des 18. Jh.s verstärkt zum Gegenstand medizinischer und juristischer Diskurse, die Frauen hegemonial in eine heterosexuelle Geschlechter-Ordnung einzubinden suchten (Geschlechterrollen) und weibliche Sexualität durchgängig biologisierten. Der Begriff L. L. lässt sich für den dt.sprachigen Raum am Ende des 18. Jh.s erstmals nachweisen [5]; er erfuhr seine histor. spezifische Bedeutung v. a. in diesem Kontext …
Date: 2019-11-19

Identität

(3,650 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia | Schmale, Wolfgang | Leppin, Volker
1. AllgemeinEine allgemeingültige Definition von I. kann es für die Nz. ebenso wenig geben wie für die Moderne. Der Begriff I. stammt aus zwei unterschiedlichen Forschungstraditionen. Die angelsächs. Sozialpsychologie charakterisiert I. als ein Merkmal des modernen Individuums [6]; die Volkskunde favorisiert den Begriff I. in deutlicher Abgrenzung zu dem älteren und ideologisch stark aufgeladenen Begriff Volksgeist [2]. In der geschichtswiss. Forschung ist der Begriff I. umstritten [14]. Insbes. aus einer akteurszentrierten Perspektive werden Zweifel an der ze…
Date: 2019-11-19