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Your search for 'dc_creator:( "Müller-Wille, Staffan" ) OR dc_contributor:( "Müller-Wille, Staffan" )' returned 15 results. Modify search

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Botanik

(2,554 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. BegriffsgeschichteDer Begriff B. geht auf das griech. Wort botánē (»Kraut«) zurück. Der griech.-röm. Arzt Galen bezeichnete Personen, die Heil- und andere Nutzpflanzen in freier Wildbahn sammelten und auf lokalen Märkten anboten, als botanikoí (Thrasibylos 14,9). Mit der Renaissance verbreitete sich zunehmend der latinisierte Ausdruck botanicus, der aus der Abhandlung De materia medica des Dioskurides (ca. 70 n. Chr.) übernommen wurde. Als Adjektiv verwendet lässt er sich mit »Pflanzenkenntnisse betreffend« übersetzen. In seiner substantivischen…
Date: 2021-06-18

Sexualität, pflanzliche

(971 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. GrundlagenIm Übergang von der Naturgeschichte zur Biologie um 1800 spielten Debatten um die Frage, ob Pflanzen sich wie Tiere sexuell fortpflanzen, eine aus heutiger Sicht merkwürdig prominente Rolle. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Zum einen hingen diese Diskussionen eng mit dem Aufkommen biologischer Fragestellungen im 18. Jh. zusammen, die sich auf Lebenserscheinungen i. Allg. statt auf die Vielfalt besonderer Tier- und Pflanzenformen richteten. Zum anderen wandelte sich das Verständnis von menschlicher Sexualität und Vergesellschaftung, und Pflanzen ste…
Date: 2019-11-19

Pflanze

(1,809 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan | Ingensiep, Hans Werner
1. Pflanze und MenschAuch wenn Nutzpflanzen wie Getreide, Obst oder Gemüse in Landwirtschaft und Gartenbau unmittelbar zu den Lebensgrundlagen menschlicher Gesellschaften beitragen, ist ihre symbolische und kulturelle Bedeutung weniger prominent als die der Tiere. Zwar wurde seit der Antike mit der Lehre von der P. als dem »umgekehrten Tier« (mit der Wurzel als »Haupt« und den Blättern als nach außen gekehrten Atmungsorganen) die grundlegende Analogie aller Lebewesen (einschließlich des Menschen) pro…
Date: 2019-11-19

Monstrositäten

(725 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
M. (von lat. monstrum, »naturwidrige Erscheinung«, »Ungeheuer«) spielten in der wiss. Literatur der Frühen Nz. eine auffallend prominente Rolle. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass es noch keine klare Trennung zwischen populärem und wiss. Schrifttum gab [5]. Zum anderen wurden Missbildungen und Missgeburten – wie unvollständige Zwillingsbildungen, Androgynität oder fehlende bzw. überzählige Gliedmaßen – zusammen mit anderen seltenen oder ungewöhnlichen Naturerscheinungen wie Erdbeben oder Kometen als göttliche Zeichen gedeute…
Date: 2019-11-19

Rasse

(851 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
Die Wurzeln des Begriffs R. reichen in das späte MA zurück, wobei die Etymologie umstritten ist. Die frühesten Belegstellen finden sich in ital. ( razza), franz. ( race) und span. ( raza) Texten des frühen 15. Jh.s und beziehen sich zunächst auf domestizierte Tiere (Tierzucht), später auch auf agnatische (nur eheliche, männliche Nachkommen berücksichtigende) Abstammungsfolgen des Adels. Während das Wort zuweilen aus dem lat. ratio (›Rechnung‹, ›Ursache‹) abgeleitet wird, führen andere es auf das mhdt. reiƺ für ›Linie‹ oder auf das arab. râz (›Herkunft‹, ›Führung‹, ›Kopf‹) zur…
Date: 2019-11-19

Naturgeschichte

(7,926 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. Gegenstandsbereich und VorgeschichteDie N. gehört neben der Astronomie zu den ältesten schriftlich festgehaltenen Wissenschaften. Schon aus dem frühen 2. Jt. v. Chr. sind mesopotamische Keilschrifttexte überliefert, die Pflanzen- und Tiernamen in Listen verzeichnen. Dieser als »Listenwissenschaft« bekannte Texttyp entstand wohl zunächst zu Übungszwecken bei der Ausbildung von Schreibern, nahm aber in allen frühen Schriftkulturen – einschließlich Indien und China – sehr bald lexikalische und enzyklopädische Formen an [29. 32–47]. Was den systematischen und arg…
Date: 2021-06-18

Botanischer Garten

(817 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
Die ersten B. G. entstanden Mitte des 16. Jh.s an den nordital. Universitäten Padua (gegr. 1545) und Pisa (gegr. um 1547). Seit den karolingischen Reformen hatten zwar auch Klöstergärten eine Überlieferungs- und Ausbildungsfunktion, sie dienten aber doch vordringlich der Versorgung der lokalen Bevölkerung mit pflanzlichen Heilmitteln (Heilpflanzen). In den seit der Renaissance entstehenden Universitätsgärten wurden Pflanzen dagegen nicht zum Verbrauch angebaut, sondern zu Darstellungszwecken. Sie dienten allein dem botanisch-pharmazeut…
Date: 2019-11-19

Scala naturae

(804 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. Metaphysische WurzelnDie Vorstellung von einer S.N., d. h. einer »Stufenleiter der Natur«, wonach alle Wesen eine Stufenfolge nach ihrer Vollkommenheit bilden, dominierte nach einer bekannten These Arthur O. Lovejoys die Naturphilosophie und Naturgeschichte bis weit in das 18. Jh. Nach Lovejoy entsprang diese Vorstellung drei metaphysischen Prinzipien: dem der Fülle, wonach alles, was denkmöglich ist, auch existiert; dem der Kontinuität, oft in dem Satz »Die Natur macht keine Sprünge« (lat. natura non facit saltus) zum Ausdruck gebracht; und dem der linearen Abst…
Date: 2019-11-19

Vererbung

(1,157 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. BegriffNicht nur die Biologie selbst, sondern auch V. als einer ihrer zentralen Begriffe ist ein Produkt der Moderne. Wie in der dt. Sprache noch deutlich erkennbar, verdankt er seine biologische Bedeutung der metaphorischen Übertragung des juristischen Erbrecht-Begriffs auf Phänomene der Zeugung und der Fortpflanzung von Lebewesen. Vor dem Ende des 18. Jh.s beschäftigten sich Naturphilosophen und Ärzte mit diesen Phänomenen überwiegend mit Blick auf die Entstehung von Einzelwesen, was eine solche metaphorische Übertragung nicht nah…
Date: 2019-11-19

Zeugungslehre

(1,152 words)

Author(s): McLaughlin, Peter | Müller-Wille, Staffan
1. BegriffZeugung (= Zg.; lat. generatio), ein zentraler Begriff der antiken Naturphilosophie, bezieht sich auf kausale Prozesse, die zur Entstehung von Einzelwesen – vornehmlich Organismen, aber auch Mineralien (Mineralogie) oder Wetterphänomenen (Meteorologie) – führen. Dabei übernahm die nzl. Wissenschaft eine antike dreiteilige Klassifikation: Man suchte für die Entstehung von individuellen, geschlechts- und arttypischen Merkmalen unterschiedliche Erklärungen [5].Da Zg. wesentlich durch elterliche Keimsubstanzen vermittelt wird – nach antiker Auffassu…
Date: 2019-11-19

Zoologischer Garten

(834 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. MenagerienLebende Exemplare exotischer Tierarten oder wertvoller Zuchtsorten (Tierzucht) waren in der Nz. ein beliebtes Geschenk in diplomatischen Kontexten (Gabe). Für die Haltung dieser Tiere legten Fürsten und reiche Kaufleute sog. Menagerien an, die als Vorläufer des modernen Z. G. gelten können. Die Ankunft seltener Exemplare in solchen Menagerien sorgte oft für Aufsehen in der breiten Bevölkerung, so z. B., als ein Nashorn aus Indien, das Sultan Muzafar II. 1514 dem dortigen Vertreter der portug. Krone, Afonso de Albuquerque, geschenkt hatte, am Hof Manuels I. in Lissa…
Date: 2019-11-19

Art (Naturgeschichte)

(716 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
A. (lat. species) als Fachterminus entstammt ursprünglich der Logik und Metaphysik. Auch in den zoologischen Schriften des Aristoteles (384–322 v. Chr.) kam es nicht zu einer explizit taxonomischen Bedeutungsfestlegung, dafür aber zu einer Verschränkung mit einer alltagssprachlichen Bedeutung des Wortes, nach der eine A. eine lokal eigentümliche Lebensform ist [4]. Während der Nz. und bis ins 19. Jh. blieb die Verwendung des Begriffs A. uneinheitlich. So war es im dt. Sprachraum um 1800 üblich, species mit »Gattung« zu übersetzen, genus dagegen mit »Art«. Erst mit der Ei…
Date: 2019-11-19

Hybride

(675 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
H., d. h. Wesen, die aus der Verbindung von zwei verschiedenen Arten hervorgehen, haben die Imagination seit der Antike beschäftigt. Dabei standen nicht selten phantastische Kombinationen im Vordergrund. Aristoteles erwähnt in seiner Historia animalium (8,28; »Tiergeschichte«) z. B. Kreuzungen zwischen Hunden und Tigern und bringt diese mit den besonderen klimatischen Bedingungen Afrikas in Verbindung, wo sich Tiere verschiedener Art bei großer Hitze an wenigen Wasserlöchern versammeln. Dies sei die Grundlage des griech. Sprichworts, wonach al…
Date: 2019-11-19

Forschungsreise

(1,773 words)

Author(s): Lüsebrink, Hans-Jürgen | Müller-Wille, Staffan
1. Beginn und InstitutionenDie systematische Beschreibung und Verzeichnung von Natur-Verhältnissen und -Produkten sowie der Bevölkerungen, Sprachen und Kulturen fremder Länder begleitete die europ. Expansion von Anfang an. Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (1492) und des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama (1497/98) schufen sowohl die portug. als auch die span. Krone Institutionen, die den Handel zwischen Mutterland und den neuen Kolonien kontrollieren sollten: die Casa da Índia e Mina in Lissabon (gegr. 1498) und die Casa de la Contratación in Sevilla…
Date: 2019-11-19

Museum

(3,442 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Müller-Wille, Staffan | Kalusok, Michaela
1. BegriffDas Ur- und Vorbild jedes nzl. M. war das Museíon, das der ägypt. König Ptolemaios I. um 320 v. Chr. in jenem Teil des Palastes von Alexandria einrichten ließ, in dem sich auch seine weltberühmte Bibliothek befand. Es war eine Akademie, in der sich staatlich besoldete Gelehrte zu Forschung, Gesprächen und Banketten trafen. Erst in der Nz. nahm »M.« eine eher topographisch-materiale Bedeutung an. Das 18. Jh. verstand darunter »jede Stätte, in der Dinge aufbewahrt werden, die einen unmittelbaren Bezug zu den Künsten und Musen haben« [1. 893]. Im 19. Jh. meinte der Begriff…
Date: 2019-11-19