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Market

(2,086 words)

Author(s): Renger, Johannes (Berlin) | von Reden, Sitta (Bristol) | Kuchenbuch, Ludolf (Hagen)
[German version] I. Ancient Orient and Egypt The concept of the market is the subject of controversial discussions in classical Middle Eastern studies and Egyptology, since there was no term, neither in the Mesopotamian area nor in Egypt, that clearly designated the market as a place and a modus operandi. Background of the discussion are, on the one hand, the studies regarding pre-modern societies inspired by K. Polanyi (among others by M. Finley for the classical world), according to which a market did not exist as a system of supply and dema…

Geldmenge

(527 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Die G. beruhte in ant. Gemeinwesen oder Königreichen weniger auf einer reflektierten G.-Politik mit der Intention, der Ges. und Wirtschaft eine hinreichende Menge an Münzgeld für alle notwendigen Transaktionen zur Verfügung zu stellen, sondern hing vielmehr primär von der Höhe der öffentlichen Ausgaben ab. Die Prägung von Mz. hatte vornehmlich den Zweck, die Besoldung der Soldaten oder die Bezahlung von Baumaßnahmen zu gewährleisten. Da ant. Geld meist stoffwertfixiert war, lagen…

Metronomoi

(230 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] (μετρονόμοι) waren eine Gruppe von Marktaufsehern, die die Maße und Gewichte (μέτρα, métra) auf der agorá in Athen und dem empórion im Peiraieus kontrollierten. Nach Aristoteles wurden je fünf m. für die Stadt und für den Peiraieus per Los bestimmt (Aristot. Ath. pol. 51,2). Ausgrabungen auf der agorá in Athen haben Maßbehälter und Gewichte vom 6. Jh.v.Chr. bis in die hell. Zeit ans Licht gebracht, von denen einige aus dem 4. Jh.v.Chr. mit Gegenstempeln versehen sind. Wahrscheinlich sollten sie die Richtigkeit des Maßes garan…

Port of Trade

(166 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] (Handelsplatz) beschreibt im theoretischen Modell Karl Polanyis eine Niederlassung, die als Kontrollpunkt im Handel zw. zwei Kulturen mit verschiedenartig strukturierten wirtschaftlichen Institutionen fungiert. Im typischen Fall befindet sich ein P. zw. einer marktlosen Ges. und einer Marktwirtschaft oder professionellen Fernhändlern, die einem Marktsystem angehören. Ein typisches Beispiel hierfür ist der frühe Handel der Karthager (Karthago) mit Stämmen Westafrikas (Hdt. 4,196).…

Arbeitsmarkt

(404 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Mit Bohannan und Dalton ist zwischen dem Markt a) als Ort und b) als preisregulierendem Mechanismus von Angebot und Nachfrage zu unterscheiden [1]. Während sich ein A. im Sinne von b) in der Ant. nicht herausbildete, war Arbeit wie andere Waren auf dem Marktplatz erhältlich. Entweder konnte sie dauerhaft in Form eines Sklaven gekauft, oder temporär von einem freien Lohnarbeiter “geliehen” werden (lat. locatio; Menander Sam. 189-95; Plaut. Trin. 843 f; 853 f.). Umgekehrt konnte jeder seine Arbeit auf dem Markt anbieten (Mt 20,1-16). In Athen …

Arbeitszeit

(199 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Sie orientierte sich im allg. an den Umständen, unter denen eine Arbeit geleistet wurde. So begann die Arbeit in der Landwirtschaft bei Tagesanbruch und endete bei Dämmerung; Hirten, die eine Herde auf nahegelegener Weide hüteten, kehrten abends zurück (Varro rust. 2,10,1). Auf den großen Gütern in It. wurde die A. ausgedehnt, indem z. B. Feldarbeiter(innen) an Regen- oder Frosttagen für andere Arbeiten eingesetzt wurden; selbst Festtage wurden für solche Arbeiten genutzt, gegen …

Geldtheorie

(562 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Obgleich in der Ant. eine eigentliche G. nicht formuliert wurde und Schriften dazu nicht existierten, wurden in der philos. Lit. oder in der Dichtung wiederholt die mit der Existenz von Geld verbundenen Probleme erörtert, etwa die Frage, worauf sein Wert beruhe oder welche Folgen die Verwendung von Geld für eine Gesellschaft habe. Schon früh kristallisierte sich bei den Griechen eine kritische Einstellung gegenüber dem Geld und dem auf Geldvermögen beruhenden Reichtum heraus. Das…

Chrematistike

(200 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Der Begriff der χρηματιστική ( chrēmatistikḗ, sc. téchnē) wird allg. mit “Gelderwerbskunst” übersetzt, sollte aber weitergefaßt als die Praxis des Erwerbs von Tauschgütern (χρήματα, chrḗmata) verstanden werden. Er ist nur in der polit. Philos. des 4.Jh. v.Chr. (Plat. Gorg. 477e; Euthyd. 307a; Aristot. pol. 1256a1ff.) nachweisbar. Aristoteles stellt die ch. der οἰκονομική ( oikonomikḗ, sc. téchnē, Hausverwaltungskunst) gegenüber und grenzt sie gegen die κτητική ( ktētikḗ, Erwerbskunst) ab. Zunächst beschreibt er die κτητική als einen Teil der ο…

Redistribution

(229 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Unter R. wird ein asymmetrischer Tausch- oder Verteilungsmechanismus verstanden, der auf dem Einbringen von Gütern in ein Zentrum und ihrer Verteilung beruht. Es handelt sich um ein wirtschaftliches Versorgungs- und polit. Integrationsprinzip, das in vormarktwirtschaftlichen Gesellschaften Bed. hatte. Obwohl K. Polanyi (1886-1964), der den Begriff R. in seinen wirtschaftstheoretischen Arbeiten verwendete, durchaus wahrnahm, daß R. auch in kleineren Gruppen wie institutionalisiert…

Preistheorie

(770 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Da in der Ant. Warentausch nicht im Rahmen eines Marktprozesses, sondern als Serie individueller Tauschhandlungen gesehen wurde, sind ant. P. grundsätzlich nicht mit denen der neoklass. Wirtschaftstheorie vergleichbar. Im Mittelpunkt stand nicht die Frage, wie sich Preise infolge verschiedener Interessen bilden und mittelfristig regulieren, sondern in welchem Verhältnis ein Preis zu dem Wert einer Ware steht und unter welchen Umständen eine Diskrepanz zw. ihnen entsteht. Aristoteles traf die Unterscheidung zw. Gebrauchswert und Tauschwert (Ari…

Agoranomoi

(364 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] (ἀγορανόμοι). A. regulierten in griech. Poleis das Marktgeschehen und sind in 120 Städten vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 3. Jh. n. Chr. inschr. und lit. bezeugt. Die meisten Inschr. stammen aus röm. Zeit, wobei hier das Wort a. auch als Übers. des lat. aedilis stehen kann. Ihr Aufgabenbereich scheint in den verschiedenen Städten unterschiedlich definiert gewesen zu sein. In Athen gab es nach Aristoteles im 4. Jh. v. Chr. 10 durch Los gewählte a., von denen 5 für den Markt in Athen und 5 für den Peiraieus zuständig waren; sie kontrollierten die Qualität und …

Preis

(3,508 words)

Author(s): Renger, Johannes (Berlin) | von Reden, Sitta (Bristol) | Kuchenbuch, Ludolf (Hagen)
[English version] I. Alter Orient Preise oder Äquivalente für zahlreiche vertretbare Sachen hatten sowohl in Äg. als auch in Mesopotamien einen allgemein anerkannten Wert, über dessen Zustandekommen aber nichts bekannt ist. P. wurden in Äg. zunächst meist in einer Werteinheit šn( tj) (vielleicht “Silberring”?), im NR auch in Kupfer und Sack Getreide (die beide aber nicht als Austauschmedium dienten) [7. 13], in Mesopot. meist in gewogenem Silber (zuweilen in Assyrien auch in Zinn) ausgedrückt. Angaben über Äquivalente sind in unterschiedlicher Dichte und Aussagekraf…

Geld, Geldwirtschaft

(6,043 words)

Author(s): Renger, Johannes (Berlin) | von Reden, Sitta (Bristol) | Crawford, Michael Hewson (London) | Morrisson, Cécile (Paris) | Kuchenbuch, Ludolf (Hagen)
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Bereits zu Beginn des 3. Jt. v.Chr. haben Metalle (Kupfer und Silber, später auch Zinn und Gold) die G.-Funktionen als Tauschmittel oder Tauschvermittler, Zahlungsmittel für rel., rechtliche oder sonstige Verpflichtungen, Wertmesser und Schatzmittel erfüllt. Daneben haben bis ins 1. Jt. vertretbare Güter, v.a. Getreide, als Tauschmittel und Wertmesser gedient. Wirtschaft im vorderen Orient und Ägypten war durch Subsistenzproduktion, autarke Palast- und Oiko…

Emporion

(491 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Obwohl ἐμπόριον (lat. emporium) zunächst allg. mit “Hafen/Handelsplatz” übersetzt werden kann, ergeben sich angesichts der regional unterschiedlichen und histor. sich wandelnden Bedeutung des Handels in der Ant. eine Vielzahl von definitorischen Problemen, die den Begriff zu einem Spiegelbild wirtschaftlicher und kultureller Strukturen werden lassen. In der neueren Forsch. wird das e. daher weder als ein topographischer Begriff, noch als eine bestimmte Siedlungsform oder fest umrissene wirtschaftliche Institution verstanden, son…

Geldentwertung

(714 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Antike Geldsysteme waren prinzipiell stoffwertfixiert: Mz. besaßen aufgrund ihrer stofflichen Beschaffenheit aus Gold, Silber oder Bronze einen Wert als Metallquantum, der durch das Gewicht und den Feingehalt festgelegt war. Unter diesen Voraussetzungen ist G. in der Ant. in erster Linie auf Manipulationen am Gewicht oder Feingehalt der Mz. zurückzuführen. Da die Menge des emittierten Geldes wesentlich von der Höhe der anfallenden öffentlichen Ausgaben abhing, die oft nicht willk…

Arbeit

(2,552 words)

Author(s): Neumann, Hans (Berlin) | von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] [1] Orient Als A. galt im Alten Orient in der Regel die körperliche Tätigkeit in der Landwirtschaft und im Handwerk, ferner im Bau- und Transportwesen. Die freie A. erfolgte durch selbstwirtschaftende Produzenten sowie als Lohn-A. in den institutionellen Haushalten (Palast und Tempel). In letzteren wurde vor allem unfreie A. durch in vielfältiger Weise Abhängige sowie in Form von staatlich verordneter Dienstpflicht verrichtet. Sklaven-A. findet sich in unterschiedlichem Umfang in e…

Arbeitsvertrag

(415 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Neben der Sklavenarbeit wurde in allen Wirtschaftszweigen der Ant. auch freie, auf Vertrag beruhende Arbeit eingesetzt. Obwohl schon bei Homer von Handwerkern und Sängern, die nur zeitweise einem Oikos angehören, die Rede ist, geht die vertragliche Lohnarbeit eher auf das Söldnerwesen des 6. Jh. v. Chr. zurück. Im klass. Athen scheinen A. normalerweise nicht schriftlich fixiert worden zu sein. Einen Sonderbereich stellen die A. anläßlich öffentlicher Bauprojekte dar, die inschr. publiziert wurden: So z. B. das Erechteion (IG I2 372-4; II2 1654-5, 5. Jh. v. C…

Preiskontrolle

(577 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] In der Ant. bildeten sich Preise normalerweise durch den Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Eine Ausnahme stellten Grundnahrungsmittel wie Getreide, Öl (Speiseöle) und Fleisch (Fleischkonsum) dar. Aufgrund eines Gesetzes aus dem 4. Jh. v. Chr. hatten die Getreideaufseher ( sitophýlakes ) in Athen die Aufgabe, darauf zu achten, daß ungemahlenes Getreide ehrlich ( dikaíōs) auf dem Markt angeboten wurde, daß ferner die Müller das Mehl entsprechend dem Preis für Getreide verkauften, die Bäcker Brot entsprechend dem Preis, den sie fü…

Reziprozität

(268 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Mit R. wird ein Austausch- und sozialer Integrationsmechanismus bezeichnet, der bes. in vormarktwirtschaftlichen Ges. Bed. hatte und auf der normativen Verpflichtung zur Adäquanz von Leistung und Gegenleistung beruht. Der Begriff wurde zunächst von Ethnologen zur Beschreibung von Austauschprozessen in primitiven Ges. verwendet und dann von Karl Polanyi (1886-1964) in die Diskussion über die vorindustrielle Wirtschaft eingeführt. Polanyi versucht, mit dem Begriff R. das Tauschprin…

Arbeitslosigkeit

(355 words)

Author(s): von Reden, Sitta (Bristol)
[English version] Angesichts fehlender Konzepte wie Vollbeschäftigung und Arbeitsbevölkerung ist A. in der Ant. kein wirtschaftliches Problem. Daten aus frühmodernen Städten legen hingegen nahe, daß auch in der Ant. bis zu 25% der Erwachsenen einer städtischen Bevölkerung unfähig waren, sich selbst zu ernähren, und weitere 30-40% unter dem Existenzminimum lebten. Aristophanes unterscheidet den πτωχός ( ptōchṓs; der, der nichts zum Leben hat) von dem πένης ( pénēs; der, der bescheiden leben muß; vgl. Aristoph. Plut. 537-54). Auch im Lat. gibt es sprachliche Unt…
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