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Your search for 'dc_creator:( "Heesch, Matthias" ) OR dc_contributor:( "Heesch, Matthias" )' returned 8 results. Modify search

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Utopie

(320 words)

Author(s): Heesch, Matthias
[English Version] (Begriff bei Th. Morus, 1516, sachlich schon antik), meint ein theorieförmiges oder belletristisches Konzept für die ideale Ausgestaltung bzw. Verbesserung des menschlichen …

Wertethik

(490 words)

Author(s): Heesch, Matthias
[English Version] ist eine von vorgegebenen Werten her begründete Ethik. Der Begriff hat sich in der neukantianischen und phänomenologischen praktischen Philos. des frühen 20.Jh. (M. Scheler, N. Hartmann) durchgesetzt, kann aber als sachliche Kategorie durchaus auch auf ältere Denkansätze angewandt werden. Nach Auffassung des Aristoteles ist gutes Handeln Vermeidung von Extremen zugunsten der Orientierung an einem objektiven »Mittleren« (e.N. II). Dieser Gedanke beherrscht die Antike in mannigfachen Abwandlungen, die sich durch das Hin…

Sklavenmoral

(317 words)

Author(s): Heesch, Matthias
[English Version] . Der seit F. Nietzsche übliche Begriff meint ein Ethos, das – angeblich aus Selbstbescheidung, tatsächlich wegen eines Vitalitätsdefizits – auf direkte Selbstdurchsetzung verzichtet, aber durch Deformierung der Lebenskraft unterschwellig fatale Wirkungen entfaltet. – Die Entgegensetzung von S. und Herrenmoral hat drei Wurzeln: 1. Die antike Bindung ständischer Sondermoral an ontisch-personale Qualifikationen (Plato rep.), fortlebend in der kath. Vorstellung eines monastisch-kler…

Rigorismus

(648 words)

Author(s): Dehn, Ulrich | Heesch, Matthias
[English Version] I. Religionswissenschaftlich R. ist eine ethische Kategorie, die meist im …

Utopisten

(1,211 words)

Author(s): Heesch, Matthias | Richard, Pierard V.
[English Version] I. Begriff und Geschichte U. erstreben grundlegende Verbesserungen des menschlichen Lebens nach rationalen, rel. oder technischen Gesichtspunkten (häufig in Verbindung). Zur Darstellung ihrer Ideen bedienen sie sich oft einer zw. philos.-theol. Traktat und Erzählung schwankenden Form, die seit der namengebenden »Utopia« des Th. Morus (1516) Utopie benannt wird. Das Thema ist jedoch älter: Ausgangspunkt ist Platos »Politeia«: Die Gesellschaft soll den drei Seelenteilen entsprechen,…

Wert/Werte

(4,454 words)

Author(s): Großheim, Michael | Heesch, Matthias | Evers, Dirk | Mokrosch, Reinhold | Würtenberger, Thomas
[English Version] I. Philosophisch Der philos. Wertbegriff ist das Ergebnis einer Hypostasierung von Wertprädikaten, die Gegenständen oder Sachverhalten als Zeichen menschlicher Hochschätzung zugeschrieben werden. Von der Wertung wird auf einen W. geschlossen, der als Quelle von Normen fungieren soll. R.H. Lotze entwickelt den Wertbegriff Mitte des 19.Jh., als der Philos. ihr Anspruch auf Weltdeutung immer stärker von den aufstrebenden Naturwiss. streitig gemacht wird. Während Lotze das »Sein«, das Gleichgültige, bloß Faktische, den Wiss. als Thema überläßt, reserviert er für die Philos. das »Gelten« (Geltung). Der nicht seiende, sondern geltende W. zeichnet sich einerseits durch urspr. Abgetrenntheit von Dingen und Menschen, andererseits gerade durch eine bes. Bedeutsamkeit für den Menschen …

Sklaverei

(4,188 words)

Author(s): Heesch, Matthias | Kessler, Rainer | Harrill, J. Albert | Luker, Ralph E. | Ludwig, Frieder
[English Version] I. AllgemeinUnter S. wird eine soziale Struktur (einschließlich deren rechtlichen und ethischen Normvorgaben) verstanden, in deren Rahmen (bestimmte) Menschen als Sachen verstanden und behandelt werden. Das beinhaltet außer dem Bestimmungsrecht über Tätigkeit, Aufenthalt, persönliche Verhältnisse etc. des Sklaven insbes. auch die absolute Verfügungsgewalt des Eigentümers über Leib und Leben des Sklaven sowie das Recht, diesen wie eine Sache zu veräußern. Diese implikationsreiche Bestimmung unterscheidet die S. von anderen Formen der Unfreiheit (Schuldknechtschaft, Leibeigenheit, Hörigkeit u.a.). – S. ist in der Antike weit verbreitet. Der Status als Sklave entsteht auf unterschiedliche Weise, insbes. durch Kriegsgefangenschaft, Raub (oft Schiffspiraterie), Überschuldung – obwohl Schuldknechtschaft nicht in allen Punkten der S. gleichkommt –, Strafverurteilung und unfreie Geburt. Armut und Abhängigkeit als solche – die in der Spätantike weit um sich greifen, sind auch dann keine S., wenn sie faktisch die von ihr Betroffenen weit unter die durchschnittliche Situation der Sklaven stellen. – Klassisch bestimmt Aristoteles den Sklaven als menschliches Werkzeug, dem personales Wesen im engeren Sinne abzusprechen sei. Vielmehr sei der Sklave dies »von Natur« (pol. 1254a 15ff.), denn nur »vernehmend« habe er Teil an der Vernunftnatur des Menschen (pol. 1254b 20ff.). Freilich verbindet Aristoteles diesen Gedanken mit dem einer wechselseitigen personalen Achtung: Herr und Sklave »verdienen ihren Stand von Natur«, dies anerkannt ist jedoch »eine gegenseitige Freundschaft (…) nützlich« (pol. 1255b 10ff.). Die Betonung der identischen menschlichen Natur führt in der Stoa jedoch zur immer stärkeren Betonung der Gleichheit, damit zur Hinterfragung der auf prinzipieller Ungleichheit beruhenden Institution S.: »Stets ist ja das Recht gesucht worden, das Gleichheit garantiert« (Cic.off. II 42). Die Verbindung derartiger stoischer und ntl.-christl. Motive in der frühchristl. Ethik hat die S. – theoretisch – im Einflußbereich des Christentums erschüttert und längerfristig deren Ende herbeigeführt (s.u. IV.). – Das AT (s.u. II.) kennt die S. als tendentiell lebensfeindliche Institution von Fremdvölkern (Gen 37,12–36), die sich freilich auch gegen die Angehörigen solcher Völker richten kann (Lev 25,44–56); Schuldknechtschaft und andere Formen der Unfreiheit sind spätestens im Erlaßjahr (alle fünfzig Jahre) aufzulösen (Lev 25,10f.). Schuldknechtschaft und S. werden ausdrücklich unterschieden (Lev 25,39). – Das NT (s.u. III.) kennt zwar die Bez. Sklave (doúlos) als Selbstbez. des Apostels Paulus (Röm 1,1 u. ö.), grundsätzlich fällt aber – da schon die Gottesbeziehung nicht mehr unter diesen Begriff, sondern unter den der Freundschaft fällt (Joh 15,15) – auch im Miteinander der Menschen die S. in ihrem Wesensgehalt dahin (Gal 3,28), was Paulus allerdings mit der Mahnung verbindet, im jeweiligen Stand zur Zeit der Berufung zu bleiben (1Kor 7,17–24; vgl. Phlm passim [Philemonbrief]). Der Gedanke, Christus sei die Personmitte der Glaubenden (Gal 2,20), enthält ein wirksames argumentatives Potential gegen die Unterstellung prinzipieller Ungleichheit, wie sie im Institut der S. vorausgesetzt wird. – Das christl. MA kannte zwar viele Formen (auch erblicher) Unfreiheit, kaum jedoch in größerem Umfang die S. Auch die Leibeigenschaft der Bauern, die angesichts weitgehender Verelendung des Bauernstandes immer wieder zu Erhebungen und 1525 schließlich zum Bauernkrieg führte, kann, trotz der drückenden Last für die von ihr betroffenen Bauern, nicht als S. im Sinne obiger Definition angesprochen werden. – S. tritt verstärkt auf seit der frühen Neuzeit mit Beginn der Kolonialisierung (Kolonialismus): V.a. auf den großen Plantagen und in Erzbergwerken der Kolonien werden zahl…