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Your search for 'dc_creator:( "Ehmer, Josef" ) OR dc_contributor:( "Ehmer, Josef" )' returned 29 results. Modify search

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Altersversorgung

(3,613 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Soziale Funktionen der AltersversorgungA. erfüllt zwei soziale Funktionen. Zum Ersten bezeichnet sie die soziale Sicherung von Menschen, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Lebensalters die Fähigkeit, sich zu erhalten und für sich selbst zu sorgen, ganz oder teilweise eingebüßt haben. Dazu gehört die Sicherung der materiellen Lebensbedingungen durch die Bereitstellung von Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Geld, aber auch persönliche Dienstleistungen wie Hilfe, Pflege und Betreuung bei Gebrechlichkeit und Krankheit …
Date: 2019-11-19

Wiederverheiratung

(876 words)

Author(s): Ehmer, Josef
W. bzw. Wieder-Heirat war im nzl. Europa weit verbreitet. Eine wesentliche Ursache dafür lag in der hohen Mortalität, die verheiratete Frauen und Männer häufig mit dem Verlust ihres Ehe-Partners und der Entscheidung konfrontierte, ihr weiteres Leben als Witwe/r zu verbringen oder nochmals den Ehebund einzugehen. Diese Entscheidung wurde von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Faktoren und nicht zuletzt vom Geschlecht beeinflusst und war dementsprechend vielfältig. Zugleich werden aber auch relativ gleichförmige Strukturen und Funktionen der W. sichtbar [4]. Eine w…
Date: 2019-11-19

Tagelöhner/in

(2,203 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. DefinitionDer Begriff T. (auch Tagwerker; lat. mercenarius oder operarius, engl. ( day) labourer, franz. journalier, homme/gens de journée oder manouvrier) bezeichnet keine homogene soziale Gruppe, sondern ein Spektrum von Positionen in der nzl. Arbeits-Welt. T. weisen idealtypisch eine Reihe gemeinsamer Merkmale auf: Lohnarbeit ohne vertragliche Regelung, unregelmäßige Beschäftigung mit häufigem Wechsel der Arbeitgeber, kurzfristige Arbeitsverhältnisse mit vielfältigen konkret ausgeübten Tätigkeiten und das Fehlen von formellen Quali…
Date: 2019-11-19

Alterstreppe

(736 words)

Author(s): Ehmer, Josef
Im Denken der Antike und des MA finden sich vielfältige Konzepte zur Gliederung des menschlichen Lebenslaufs und zur Bewertung der einzelnen Lebensphasen. Vom 13. Jh. an schob sich in Europa eine Denkfigur in den Vordergrund, die den Lebenslauf als eine Bewegung des Auf- und Abstiegs interpretierte. Der Kulminationspunkt, an dem die Menschen ihrer Vollendung am nächsten kämen, ist demnach in der Mitte des Lebens erreicht. 1540 brachten Jörg Breu d. J. und Cornelis Anthonisz in Amsterdam Holzschnitte auf den Markt [3. 26]; [2. 19], die diesem Konzept die Form einer Doppeltrep…
Date: 2019-11-19

Demographische Krisen

(3,133 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. DefinitionDer Begriff der D. K. wird in der Bevölkerungsgeschichte auf dreifache Weise verwendet. In einem ersten und ganz allgemeinen Sinn bezeichnet er gravierende Unterbrechungen des langfristigen Wachstumstrends der europ. Bevölkerung (= Bev.) durch Rückgang oder Stagnation. D. K. bezieht sich damit auf die langfristigen Zyklen der demographischen (= dem.) Entwicklung. Aus dieser Perspektive erscheinen die Periode von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jh.s sowie das 17. Jh. als D. K. [14. 16]. Die D. K. des SpätMA wurde durch die erste Pest-Welle (1347…
Date: 2019-11-19

Lebenslauf

(7,788 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Begriff und ForschungsstandDer Begriff des L. (lat. curriculum vitae) wurde in der dt. Sprache seit dem 18. Jh. verwendet (davor und noch bis ins 19. Jh.: »Alter« bzw. »Lebensalter«). Im 19. Jh. trat neben die Bedeutung »Lauf des Lebens« dessen Beschreibung [5] in den Vordergrund, im Sinne der Erzählung einer Lebensgeschichte, aber auch in formaler Struktur für bürokratische Zwecke. Schon im 18. Jh. forderte Zedlers Universal-Lexicon: »Es gehöret aber zu einer vollständig nutzbaren Lebens-Beschreibung …, daß ich weiß, wes Geschlechtes er sey, wenn er ge…
Date: 2019-11-19

Unehelichkeit

(3,901 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Scholz-Löhnig, Cordula
1. DefinitionDie negative nzl. Bewertung von U. (in der Nz. häufiger als Adjektiv gebraucht, etwa in »uneheliches Kind«, »uneheliche Geburt«) kommt in Synonymen wie »unechte«, »unehrliche« oder »illegitime Kinder« ( liberi illegitimi, von lat. illegitimus, »ungesetzmäßig«) zum Ausdruck. Davon ausgehend wird U. bis heute mit Illegitimität (engl. illegitimacy, franz. illégitimité) gleichgesetzt. Auch der in der Nz. häufig verwendete Begriff des Bastards (auch Bankert) drückt die Abwertung einer als unrechtmäßig betrachteten Vermischung aus (engl. bastardy, »U.«) [1]; [15]…
Date: 2019-11-19

Saisonarbeit

(794 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Begriff und TheorieIm dt. Sprachraum verbreitete sich S. als juridischer und sozialwiss. Begriff erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s. Dies stand in Zusammenhang mit dem Wandel der ländlichen Arbeitsverfassung auf der einen und mit der zunehmenden Verrechtlichung von Arbeitsverhältnissen, der Abschließung nationaler Arbeitsmärkte und der Kontrolle transnationaler Arbeitsmigration auf der anderen Seite. Die Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion bes. auf den großen Güternöstl. der Elbe führte zu starken jahreszeitlichen Schwankungen des Bed…
Date: 2019-11-19

Professionalisierung

(4,095 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Pfister, Ulrich | Denzel, Markus A. | Hübner, Marita
1. Der Begriff der ProfessionDer Begriff der Profession (= Pn.; von lat. professio, ›Gewerbe‹, ›Beruf‹, ›Stand‹, ›öffentliches Bekenntnis‹) wurde in die roman. Sprachen, ins Angelsächsische und seit dem 16. Jh. auch ins Deutsche übernommen. Er bezeichnet nicht sämtliche berufsförmigen Tätigkeiten, sondern ein spezifisches, in den verschiedenen europ. Kulturräumen unterschiedliches Spektrum. Im nzl. wie im gegenwärtigen Englisch werden unter professions v. a. akademische bzw. gelehrte und meist freie Berufe verstanden. Im SpätMA fielen Geistliche, Juris…
Date: 2019-11-19

Bevölkerung

(7,098 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Diskurse und Praktiken 1.1. Begriff Bis in das späte 18. Jh. wurde im Deutschen der Begriff B. im Sinne der Vermehrung der Einwohnerzahl gebraucht. Noch Krünitz' Oeconomische Encyclopädie (1788) verwendete B. als Gegenbegriff zu »Entvölkerung« [1]. Erst am Übergang zum 19. Jh. vollzog sich der Wandel des B.-Begriffs zu seiner modernen Bedeutung. Im ersten Band des Dt. Wörterbuchs der Brüder Grimm (1854) erscheint das Verb »bevölkern« im traditionellen Sinn, das Substantiv B. wird nun als »Einwohnerschaft« definiert. Ähnliche semantische Verschiebu…
Date: 2019-11-19

Heiratsmuster, europäisches

(1,862 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Schröter, Wilko
1. BegriffDas Konzept eines E. H. ( European marriage pattern) wurde 1965 vom engl. Statistiker John Hajnal entwickelt und hat seitdem histor.-demographische und sozialgeschichtliche Forschungen zur europ. Nz. nachhaltig geprägt [8]; [5. 11]. Hajnal verstand darunter nicht die Gesamtheit der mit Heirat und Ehe verbundenen sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und rechtlichen Phänomene [7], sondern die beiden demographischen Parameter des Heiratsalters (= HA) und des Anteils der lebenslang ehelos Gebliebenen (Ledigenquote). Er nahm an, dass sich in der Frühen …
Date: 2019-11-19

Volkszählung

(1,078 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. VorläuferVorläufer der V. in der europ. Geschichte waren Einwohnerverzeichnisse einer Stadt oder eines Landes, die vereinzelt bis in das hohe MA zurückreichen und seit der Renaissance zunehmende Verbreitung fanden. Obrigkeiten ließen derartige Verzeichnisse v. a. aus steuerlichen Gründen anlegen (z. B. zur engl. poll tax 1377) und begnügten sich in der Regel mit der Erfassung der steuerpflichtigen Haushalte (Bevölkerung 1.4.; = Bev.). Eine Ausnahme in Vollständigkeit und Präzision bildete der florent. Kataster (ital. catasto) von 1427, der alle Personen der Stadt…
Date: 2019-11-19

Ruhestand

(2,220 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. BegriffR. bezeichnet eine Phase im Lebenslauf nach dem Rückzug aus der Erwerbstätigkeit und zugleich einen Lebensstil, der weniger von altersbedingten Einschränkungen als vielmehr von einem Spektrum nicht-erwerbsbezogener Tätigkeiten charakterisiert ist. Der Begriff des R. entstand in der europ. Nz. in verschiedenen histor. Kontexten wie auch in unterschiedlichen sprachlichen Varianten. Das engl. retirement ist ab der Mitte des 17. Jh.s in einer räumlichen und sozialen Bedeutung belegt: für den Rückzug vom Beruf ebenso wie den aus der Stadt auf das Land [4. 141]. Das fran…
Date: 2019-11-19

Arbeit

(9,319 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Saurer, Edith
1. Definitionen von Arbeit 1.1. Weiter und enger ArbeitsbegriffJede historische Gesellschaft hat ihr eigenes Verständnis von A., und innerhalb jeder Gesellschaft existieren unterschiedliche und sogar entgegengesetzte Konzepte davon. Auch der gegenwärtige A.-Begriff der westl. Gesellschaften ist ambivalent. Auf der theoretischen Ebene hat sich im Lauf des 20. Jh.s ein breites Verständnis von A. durchgesetzt. »A. im weitesten Sinne ist jede einen äußeren Effekt auslösende Betätigung körperlicher oder geistiger Kraft«, heißt es im Handwörterbuch der Staatswissenschaft…
Date: 2019-11-19

Geistige Arbeit

(1,026 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. BegriffIm christl. Denken des MA galten geistige Tätigkeit und Erwerbsarbeit als unvereinbar. Der Verkauf von »Worten und Wissen« [10. 211] war verpönt, da das Wissen (wie auch die Zeit, mit der Händler und Geldleiher spekulierten) Gott gehöre. Erst in den Städten des hohen und späten MA verbreitete sich die Auffassung, dass auch Juristen, Mediziner, Lehrer an Schulen und Universitäten und andere Intellektuelle eine G. A. ausübten und dafür einen Lohn verdienten [9]. Mit der seit dem späten MA zu beobachtenden Aufwertung der Arbeit war sowohl eine Ausdehnung wie auch eine …
Date: 2019-11-19

Ehekonsens

(873 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. BegriffDer Begriff des E. wurde im nzl. Eherecht in zweifacher Weise verwendet: Im kirchlichen Eherecht bezeichnete er zum Ersten die Übereinstimmung bzw. Willenserklärung von Mann und Frau, die Ehe schließen zu wollen (Eheschließung). Zum Zweiten diente der Begriff aber in zahlreichen dt. Territorien – v. a. im 18. und 19. Jh. – als Bezeichnung für die Heiratserlaubnis bzw. Ehebewilligung durch Obrigkeiten und Behörden. In der Habsburgermonarchie sprachen staatliche Dekrete zur Mitte des 18. Jh.s vom »obrigkeitlichen Consens zur Verehligung« und im …
Date: 2019-11-19

Demographische Transition

(1,973 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Definition und VerlaufDer Begriff der D. T. – oder, wie es im Deutschen häufig heißt, des »demographischen Übergangs« – ist für die Bevölkerungsgeschichte (Bevölkerung = Bev.) von zentraler Bedeutung. Er dient zur Bezeichnung des langfristigen Rückgangs der Mortalität und der Fertilität und des damit verbundenen Bev.-Wachstums, das in den verschiedenen europ. Gesellschaften vom späten 18. Jh. an beobachtet werden kann. Der Kern des Begriffs lässt sich in zwei Aussagen zusammenfassen [2. 2]. Zum einen beruht er auf der Annahme, dass jede menschliche Gesellschaft…
Date: 2019-11-19

Soziale Frage

(1,689 words)

Author(s): Schmale, Wolfgang | Ehmer, Josef
1. DefinitionDer Begriff der S. F. entstand im polit. Diskurs des Vormärz (1830er Jahre), wobei der dt. S. F. die franz. question sociale zeitlich vorausging. Er bezeichnet eine neue Wahrnehmung von Massen-Armut und von armen bzw. armutsgefährdeten sozialen (= soz.) Gruppen, deren Existenz und Lebensbedingungen nun als Bedrohung der soz. Kohäsion der Gesellschaft und ihrer polit. und moralischen Ordnung erschienen [2. 17]. Der Begriff steht damit im Zusammenhang mit den »soz. und polit. Konsequenzen einer allmählichen Transformation der ständisch-absolu…
Date: 2019-11-19

Populationistik

(1,647 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Begriff und ForschungIm polit. und ökonomischen Denken der Nz., v. a. des 17. und 18. Jh.s, spielten die roman. und engl. Begriffe population, popolazione usw. eine große Rolle. Sie bezeichneten sowohl die Zahl der Bewohner eines Territoriums wie auch ihre Vermehrung. Im Deutschen wurde Population synonym für Peuplierung (Impopulation) bis zur Mitte des 18. Jh.s im Sinne der Zunahme der Bevölkerung (= Bev.) heimisch, erst später auch von Bev.-Zahl. Population oder Peuplierung bezeichneten ursprünglich auch die zeitgenössischen Bev.-Theorien und -Polit…
Date: 2019-11-19

Landarbeiter/in

(816 words)

Author(s): Ehmer, Josef
Der Begriff des L. (engl. agricultural labourer, franz. ouvrier agricole, ital. lavoratore agricolo) entstand als spezifische soziale Kategorie in sozialpolitischen und sozialwiss. Debatten des ausgehenden 19. Jh.s [3]; [6]. Er bezeichnet Angehörige einer sozialen Gruppe, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich oder vorwiegend durch Lohnarbeit in der Landwirtschaft verdienten, häufig das ganze Jahr und das gesamte Arbeitsleben hindurch. L. wurden kurzfristig beschäftigt, als Tagelöhner oder in wöchentlichen oder monatlichen Arbeitsverträgen, und hatten …
Date: 2019-11-19
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