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Your search for 'dc_creator:( "Walther, Gerrit" ) OR dc_contributor:( "Walther, Gerrit" )' returned 83 results. Modify search

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Reitkunst

(2,574 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ÜberblickIn allen Gesellschaften, in denen das Pferd exklusives Transportmittel, unverzichtbare Voraussetzung persönlicher Mobilität, eine wertvolle Waffe auf der Jagd und im Krieg sowie ein teures Prestigeobjekt war, gehörte die Fähigkeit, gut zu reiten, zu den verpflichtenden Grundkenntnissen des Adels (Standesbildung). Eben weil das Reiten hohem sozialen Status entsprach, hütete man seine Regeln – wie überhaupt das Wissen über Pferde – als herrschaftliche Arcana und vermied es, sie schriftlich festzuhalten [20. 91]. Erst mit dem Beginn der Nz. wurde das Reite…
Date: 2021-07-29

Wörterbuch

(1,529 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffUnter einem W. (lat. dictionarium, ital. dizionario, vocabulario, franz. dictionnaire bzw. glossaire, span. diccionario, engl. dictionary) versteht man ein (meist alphabetisch angeordnetes) Verzeichnis, das den Wortschatz einer Sprache ganz oder in bestimmten Teilen präsentiert, um jedes Wort entweder als solches zu kommentieren oder dessen Entsprechung(en) in einer oder mehreren fremden Sprache(n) aufzuführen. In der Nz. dienten W. keineswegs nur pragmatischen Zwecken des Sprachunterrichts bzw. der Verständigung auf Reisen, Pilgerreisen, Missione…
Date: 2019-11-19

Manieren

(1,351 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Ein soziales IdealUnter M. verstand man ab dem späten 15. Jh. die Summe jener Verhaltensweisen, durch die sich Höflichkeit (ital. cortesia, gentilezza; span. cortesía; franz. politesse, civilité, gegenüber Damen auch courteoisie und galanterie; engl. politeness, courtesy) in der Praxis äußerte. Deshalb waren M. mehr als ein Verhalten, das den je geltenden sozialen Regeln entsprach. Diese nämlich unterschieden sich in der Nz. nach Geschlecht, Stand, Beruf, Konfession sowie sozialer, ethnischer und nationaler Zugehörigkeit und d…
Date: 2019-11-19

Mazarinades

(636 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer seit 1850 in der Forschung übliche Begriff M. geht auf La Mazarinade zurück, den Titel einer 1651 von Paul Scarron verfassten lit. Parodie der Ilias (franz. Iliade). Er dient als Sammelbezeichnung für mehr als 4 000 meist sehr polemische Pamphlete, die in Frankreich zur Zeit der Fronde (1648–1653) gegen die Versuche der Krone publiziert wurden, Regierung und Verwaltung im Sinne des Absolutismus zu zentralisieren. Da diese Bestrebungen sich in Kardinal Jules Mazarin verkörperten, dem Vertrauten und Ersten Minister der Regentin Anna von Österreich und ihres minde…
Date: 2019-11-19

Aufklärungshistorie

(1,369 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer moderne Begriff ist eine Sammelbezeichnung für alle Werke der Geschichtsschreibung, Geschichtsphilosophie und Historik, die in der Epoche der Aufklärung von Autoren verfasst wurden, die sich deren Ideen und Werten verpflichtet fühlten.Gerrit Walther2. Fragen und ModelleDie Aufklärung schuf ein grundlegend neues Bild von Geschichte. Sie brach mit der christl.-theologischen Geschichtsauffassung, die noch kurz zuvor, in Jacques Bénigne Bossuets Discours sur l’Histoire universelle (1681), ihren virtuosen Höhepunkt erreicht hatte. Diese hatte Gesc…
Date: 2019-11-19

Archäologie

(1,527 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer griech. Begriff, als archaiología (»Bericht von alten Dingen oder Zeiten«) erstmals bei dem griech. Historiker Dionysius von Halikarnass (1. Jh. v. Chr.) belegt – während archaiologeín (»über Altes sprechen«) schon bei Thukydides (5. Jh. v. Chr.) vorkommt –, bezeichnete in der Antike jenen Teil der Geschichte, über den keine lebenden Zeugen mehr Auskunft geben können, sondern nur noch Traditionen und Sagen. Die Renaissance latinisierte den Begriff zu archaeologia oder archaeographia und benutzte ihn synonym mit antiquitates, also der Altertumskunde, von…
Date: 2019-11-19

Klugheit

(1,030 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemK. (griech. phrónēsis, lat. prudentia, ital. prudenza, span. prudencia, engl./franz. prudence) figuriert in Aristoteles' Nikomachischer Ethik als Gabe des richtigen praktischen Handelns. Zu dieser gehört, Rat einzuholen ( eubulía), zu verstehen ( sýnesis) und zu beurteilen ( gnṓmē). Seit dem lat. Kirchenvater Ambrosius (4. Jh.) eine Kardinaltugend, galt K. spätestens seit Thomas von Aquin (13. Jh.) als Mutter aller übrigen Tugenden (lat. genetrix virtutum), als unabdingbarer Bestandteil jeder von ihnen [12. 862]. Zu einem der umstrittensten The…
Date: 2019-11-19

Hundehaltung

(1,816 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Arten und Funktionen Die H. war in der Nz. in allen Ständen und mit diversen Funktionen verbreitet. Nach Letzteren, nicht nach Rassen (die erst nach 1850 als Klassifizierungsschema üblich wurden) teilte man die Hundearten ein.V. a. den zur Jagd brauchbaren Hunden (= Hd.) galt – im Gefolge antiker Autoren wie Xenophon ( Kynēgetikós, um 400 v. Chr.; »Hundejagd«), M. Terentius Varro ( Rerum rusticarum libri tres, um 50 v. Chr.; »Drei Bücher von der Landwirtschaft«) oder Oppian ( Kynēgetiká, um 200, »Hundejagd«) – die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen. Ende des 14. Jh.s unterschied Gas…
Date: 2019-11-19

Latinistik

(1,021 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Überblick Latein war in der Nz. eine in der Diplomatie, in der Wissenschaft und im Bildungs-Wesen aktiv gebrauchte und somit lebende Sprache. Dies förderte seine gelehrte Erforschung allerdings nur bedingt. Vor dem 19. Jh. nämlich studierte man es weniger um seiner selbst willen als in gegenwartspraktischer Absicht: um es besser schreiben und sprechen zu können, um den (nach wie vor verbindlichen) klassischen Kanon der antiken Literatur zu kennen, das (ebenso gültige) Röm. Recht zu verstehen und an der Größe des antiken Rom teilzuhaben (Antikerezeption). Anders als etwa dem…
Date: 2019-11-19

Siegel

(1,458 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BedeutungEin S. (von lat. sigillum, Verkleinerungsform von signum, »Zeichen«; vgl. ital. sigillo, span. sello, franz. cachet bzw. sceau, engl. seal) ist ein Bild, das spiegelverkehrt in einen (oft selbst als S. bezeichneten) Stempel aus Metall, Stein, Holz oder Horn (Typar oder Petschaft) eingraviert und mit diesem auf weiches, aber rasch erhärtendes Material (meist Wachs, seit etwa 1560 eher Lack) oder eine Oblate aus Papier aufgedrückt wird. Es dient dazu, Rechtsakte von Herrschern, Regierungen, Korpora…
Date: 2019-11-19

Kritik

(2,306 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Bedeutung und BegriffsgeschichteAls die Kunst, »einen vorgegebenen Sachverhalt auf seine Echtheit oder Wahrheit, seine Richtigkeit oder Schönheit hin zu befragen, um aus der gewonnenen Erkenntnis heraus ein Urteil zu fällen« [11. 86], entwickelte sich K. im Laufe der Nz. zur bevorzugten intellektuellen Diskursform der europ. Elite. Seit der Aufklärung war sie die wichtigste kulturelle Praktik der westl. Zivilisation, die zentrale Methode moderner Wissenschaft und ein entscheidender Antrieb zu Säkularisierung und politisch-sozialer Emanzipation.Wie das bis 1700 sy…
Date: 2019-11-19

Epigraphik

(988 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und FunktionDer Begriff E. (von griech. epigraph椃; »Inschrift«) kam im Deutschen erst im 18. Jh. auf, im Französischen sogar erst 1838. Gleichwohl gehört das Aufzeichnen, Sammeln und Klassifizieren antiker Inschriften (= I.) auf Stein und Metall zu den ältesten, verbreitetsten und angesehensten Formen nzl. Altertumskunde und Archäologie. Die Gründe variierten. Wenn F. A. Wolf 1807 erklärte, dass die E. »nicht durch die Formen von Seiten der Schönheit wichtig [sei], sondern durch die grammatischen, lexikalischen, geographischen, histori…
Date: 2019-11-19

Neuhumanismus

(1,220 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Phänomen und BegriffDer 1885 von Friedrich Paulsen geprägte Begriff N. [11. 191–195] bezeichnet eine Bildungs-Bewegung, die sich seit den 1770er Jahren von Deutschland aus gegen die utilitarischen Ausbildungskonzepte der Aufklärung formierte und – in Abgrenzung zur lat. dominierten Bildung der westl. wie östl. Nachbarländer – die griech. Antike zum Vorbild wahrer, guter und schöner »Humanität« erhob (Antikerezeption). In der ersten Hälfte des 19. Jh.s gewann der N. als maßgebliche Form schulischer wie universitärer Pädagogik internationales Prestige. Als geistesge…
Date: 2019-11-19

Bildung

(6,609 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffFür jenen Formationsprozess, in dessen Verlauf das Individuum durch Erziehung und eigene Anstrengungen zu einer Persönlichkeit werden soll, die den Normen der ihn bestimmenden Gesellschaft möglichst gut entspricht, stand in den europ. Kultursprachen der Frühen Nz. ein breites Wortfeld zur Verfügung. Dabei dominierten von Anfang an die nationalsprachlichen Ableitungen der lat. Begriffe educatio (»Erziehung«, »Erzogen-Sein«), eruditio (»Belesenheit«) und scientia (»Wissen«). Einen didaktischen Klang besaß das engl.-franz. formation – ein Zusammenwirken …
Date: 2019-11-19

Sprezzatura

(810 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer nzl. Begriff S. (von ital. sprezzare, »vernachlässigen«, »verachten« bzw. von spätlat. expretiare, »entwerten«) umfasste ein Bedeutungsfeld, das von Lässigkeit und Nonchalance über Eleganz bis zu Understatement und Verstellung reichte, und bezeichnete damit das wichtigste Verhaltensideal der höfischen Gesellschaft in Renaissance und Barock. Im Gegensatz zu seinen Stammworten war S. durchwegs positiv konnotiert [5]; [9].Als ein »neues Wort« ( una nova parola) wurde S. um 1520 von Baldassare Castiglione im 26. Kapitel seines Libro del Cortegiano (gedr. 1528)…
Date: 2019-11-19

Anglophilie

(921 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und PhänomenDer um 1750 aufkommende Begriff – sowie dessen Steigerung Anglomanie – bezeichnet aus kritischer Distanz die »(undifferenzierte) Vorliebe für England, die Engländer und alles Englische« [7. 18], die bei den kontinentalen Eliten nach 1713 merkbar und seit den 1730er Jahren zu einer allgemeinen Mode wurde. Die Bewunderung für engl. Politik, Wirtschaft, Philosophie, Wissenschaft, Kultur und Lebensstil führte zu Nachahmungen auf allen Gebieten und bedingte so einen der folgenreichsten Kulturtransfers der europ. Geschichte.Die A. war eine Begleiters…
Date: 2019-11-19

Gemmenkunde

(953 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Antike Gemmen (von lat. gemma, »Edelstein«) sind kleine, in Halbedelsteine (meist Chalcedon, Karneol, Achat, Onyx oder Hämatit), Bergkristall oder auch Glas eingravierte Reliefs, die Porträts, mythologische Gestalten und Szenen, oft auch Inschriften bzw. magische Zeichen (Charakter) darstellen. Weil sie oft das gnostische Fabelwesen eines gerüsteten Hahns zeigen, den sog. Abrasax (Abraxas), wurden sie in der Nz. bisweilen »Abraxen« genannt. Bes. große und prächtige Gemmen heißen »Kameen« (ital. cameo; franz. camée als Ableitungen von gemma). Da Gemmen als Si…
Date: 2019-11-19

Humanität

(831 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Humanistische WurzelnDer im 15. Jh. von Cicero übernommene lat. Begriff humanitas (»Menschheit«, »Menschlichkeit«, »Sphäre des Menschlichen«) bürgerte sich mit dem Siegeszug des Humanismus in den europ. Sprachen ein und blieb dort präsent (franz. humanité; engl. humanity; ital. umanità; span. humanidad) – meist im Kontext jener rhetorisch-lit. Bildung, die der humanistische Terminus studia humanitatis (»Studien der menschlichen Sphäre«) umriss. So nannte man in Frankreich seit dem 16. Jh. die Anfangsklassen humanités; im engl. Sprachraum figurierten die Geist…
Date: 2019-11-19

Thesaurus

(1,033 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffAls Th. (griech./lat.; »Schatz«; lat. Pl. thesauri = Thi.), oft synonym mit bibliotheca oder Museum verwendet, bezeichnete bzw. betitelte man seit dem 16. Jh. Werke einer gelehrten Literaturgattung, die beanspruchte, das gesamte zu einem Sachgebiet überlieferte Wissen zusammenzufassen, systematisch zu ordnen und möglichst auch zu illustrieren (Wissensorganisation; Wissensvisualisierung). Die Muster und Prototypen des Th. entstanden in der antiquarischen Altertumskunde. Sie folgten der Forderung des Humanismus, alle überkommenen Überreste anti…
Date: 2019-11-19

Libertin

(1,608 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer lat. Rechtsbegriff libertinus (»Freigelassener«), der in der Apostelgeschichte (6,9) die Verfolger des Hl. Stephanus bezeichnet, gelangte um 1480 über volkssprachliche Bibelkommentare ins Französische, von dort auch in die anderen europ. Sprachen (engl. libertine). Seit 1545 benutzten ihn Prediger des Calvinismus wie des Katholizismus, um jeden moralisch zu diskreditieren, der ihre Dogmen nicht unbedingt teilte. Für die religiöse Skepsis (Skeptizismus) oder gar den Atheismus, die man Nonkonformisten unterstellte, kam seit 1600 das Wort Libertin…
Date: 2019-11-19
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