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Hochdorf

(292 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Etrusci, Etruria Nahe dem südwestdt. Ort Eberdingen-H. wurde 1978/9 ein verebneter Großgrabhügel ausgegraben, der sich als eines der wenigen unberaubten und modern untersuchten kelt. Fürstengräber der späten Hallstatt-Kultur (2. H. 6. Jh. v.Chr.) erwies. Der Hügel war von einem Steinkranz von 57 m Dm umgeben und hatte ursprünglich eine H von ca. 6 m. Im Norden fand sich ein rampenartiger Zugang, der zur 2 m eingetieften, zentralen Grabkammer führte. Die Kammer bestand aus einem doppelwandigen Blockbau …

Pfostenschlitzmauer

(157 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] In der Eisenzeit Mitteleuropas verbreitete Befestigungsbauweise aus Holz, Steinen und Erde mit in regelmäßigen Abständen senkrecht ausgesparten Schlitzen in der trocken gesetzten Steinmauerfront. Je nach Konstruktion unterscheidet man hauptsächlich zwei Typen: einmal mit einer gleichartigen Rückfront und verbindenden Lagen von Querhölzern durch den Mauerkörper (Typ Altkönig-Preist), zum anderen mit einer angeschütteten Erdrampe an Stelle einer Rückfront und fehlenden Querhölzern …

Hirschlanden

(100 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] H.-Ditzingen, Kreis Ludwigsburg: FO einer steinernen Kriegerstatue der späten Hallstatt-Kultur (6./5. Jh. v.Chr.). Die “Stele von H.” stellt, etwa lebensgroß (erh. H 1,50 m), vollplastisch eine nackte Männerfigur dar mit konischem Hut oder Helm, Maske (?), Halsreif (Torques), Gürtel und einem typischen Hallstattdolch. Sie lag am Rand der Umfassungsmauer eines Grabhügels der späten Hallstatt-Kultur, den sie ursprünglich bekrönte. Ihre Formgebung zeigt sowohl griech.-etr. als auch lokal-kelt. Elemente. Hochdorf; Plastik; Statue Pingel, Volker (Boch…

Großromstedt

(125 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] (Kreis Apolda/Thüringen). German. Gräberfeld der vorröm. Eisenzeit, das 1907-1913 ausgegraben wurde. Es umfaßt über 600 Brandgräber der 2. H. des letzten vorchristl. Jh. bzw. der Zeitenwende sowie einige Gräber des 2./3. Jh. n.Chr. Die Gräber enthalten typische Keramikformen (Situla, Drehscheibenware), Waffen (Schwert, Schild und Lanze) sowie Fibeln, die als Leitformen der Gliederung dieses Zeithorizontes gelten. Das Gräberfeld G. zeigt auch Einflüsse der kelt. und röm. Kultur (i…

Moorleichen

(182 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Als M. bezeichnet man in Mooren gefundene Körper oder Körperteile von Toten, die aus verschiedenen, meist unklaren Gründen (z.B. Opfer, Bestrafung, Bestattung, Unglücksfall, Kampf) dorthin gelangten. Die meisten der mehreren hundert Fälle stammen aus den Mooren Norddeutschlands, Dänemarks und der Niederlande und datieren - soweit (durch Radiokarbondaten, Pollenanalysen) bestimmbar - überwiegend in die jüngere Eisenzeit (ab ca. 500 v.Chr.) und die röm. Kaiserzeit der Jh. um Christ…

Marne-Kultur

(233 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Kelt. Kulturgruppe der Frühlatènezeit (5. Jh.v.Chr.) im Einzugsbereich der Flüsse Marne, Seine und Aisne (Champagne). In der franz. Forsch. wird sie auch “Aisne-Marne-Kultur” gen.; sie wurde schon im vorigen Jh. als “Marnien” an Hand zahlreicher Grabfunde (über hundert Nekropolen mit mehreren Tausend Gräbern) als eigenständige Gruppe am Nordwestrand der frühen Latène-Kultur herausgestellt. Typisch sind v.a. die Körperbestattungen in Flachgrabnekropolen, die Waffen (Schwert, Lanze…

Hunsrück-Eifel-Kultur

(173 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Sondergruppe der kelt. Eisenzeit im westl. Mittelgebirgsraum zw. Luxemburg, dem Rhein, der Hocheifel und dem Nahetal. Die H. ist sowohl Teil der späten Hallstatt-Kultur als auch der frühen Latène-Kultur (6. bis Mitte 3. Jh. v.Chr.). Sie wird v.a. durch kontinuierlich belegte Grabhügelfelder mit Körperbestattungen charakterisiert. Weitere Eigenständigkeiten sind bes. Keramikformen sowie eigene Grabausstattungen (viel Ringschmuck, wenige Fibeln, häufige Lanzenbeigabe usw.). Im Verl…

Nienburger Gruppe

(94 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Nach Grabhügelfeldern bei Nienburg a.d. Weser benannte germanische Fundgruppe des 5.-3. Jh.v.Chr. im mittleren Niedersachsen (Germanische Archäologie, Karte). Sie ist die westlichste Gruppe der Jastorf-Kultur. Typische Elemente der N.G. sind Brandbestattungen in Hügeln, bestimmte Keramikformen und Trachtelemente (Ohrringe). Vereinzelt kommen in der N.G. keltische Importfunde vor, und es gibt auch Hinweise auf Eisenverarbeitung. Grabbauten III.G; Eisen; Keltische Archäologie; Schmuck Pingel, Volker (Bochum) Bibliography H.-J. Hässler, Ur- und…

Germanische Archäologie

(1,052 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] A. Allgemeines Die G.A. versucht, unter Heranziehung arch. Quellen und Methoden die Herausbildung, Entwicklung und Gliederung der Stämme bzw. Völkerschaften der Germani zu erforschen [5; 7; 8]. Dadurch können die histor. und sprachgesch. Angaben zu den Germanen ergänzt und erweitert werden. Zwei Aspekte stehen derzeit im Mittelpunkt der G.A.: a) die Herausbildung der Germanen in der nachrichtenlosen vorröm. Zeit; b) die Auswertung arch. Quellen zum Siedlungswesen, der Alltagskultur…

Aylesford

(102 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Kelten Spätkeltisches Gräberfeld in Kent, namengebend für die A.-Kultur in Südost-England; typisch sind Brandgräber aus der Zeit von ca. 50 v.Chr. bis ca. 50 n.Chr., deren Beigaben (kelt. Drehscheibenkeramik und Fibeln) enge Bindungen zum Kontinent zeigen, die evtl. auf eine Zuwanderung der Belgae hinweisen. Reichen Gräbern (z.B. Lexden) sind in kelt. Stil verzierte, bronzene Eimerbeschläge, Amphoren und Silberbecher beigegeben. Grabbauten; Kelt. Archäologie Pingel, Volker (Bochum) Bibliography R. Whims…

Heuneburg

(304 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Etrusci, Etruria | Fürstengrab, Fürstensitz bei Herbertingen-Hundersingen, Kreis Sigmaringen: an der oberen Donau (Furt?) gelegene, befestigte Siedlung der späten Hallstatt-Kultur (6./5. Jh. v.Chr.) mit offener Außensiedlung und zugehörigen, z.T. reich ausgestatteten Grabhügeln. Die H. ist eines der wichtigsten Machtzentren (Fürstensitz) der jüngeren Hallstattzeit in Mitteleuropa. Ausgrabungen fanden vor allem 1937/38 am Grabhügel “Hohmichele”…

Glauberg

(458 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Fürstengrab, Fürstensitz Der G. ist ein frühkelt. (5. Jh. v.Chr.) Fürstensitz mit Fürstengrab (mit Karte), der gut 30 km nördl. von Frankfurt/M. am Ostrand der Wetterau in Hessen liegt. Der G. ragt als Hochplateau ca. 150 m über die Ebene; er umfaßt eine Fläche von ca. 8 ha. Erste Grabungen fanden bereits in den 30er Jahren statt, die in den 80er und 90er Jahren fortgesetzt wurden und die Bed. des Platzes erst richtig erhellten. Der G. war …

Drehbank

(135 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Die D. ist in frühkelt. Zeit (6./5. Jh.v.Chr.) in der Hallstatt-Kultur indirekt an Bronzeknöpfen, Bernsteinperlen, Ringen aus Sapropelit usw. an Hand der Drehspuren nachweisbar. Auf der Heuneburg sind Werkabfälle einer Dreherei erhalten. Im 6. Jh.v.Chr. sind auch gedrehte Holzgefäße bekannt (Drechslerei). Die D. selbst kann nur aus ant. bzw. ma. Darstellungen und Quellen erschlossen werden; sie kam wohl früher als die Drehscheibe aus dem griech.-etr. Bereich über die Alpen. Auch …

Joldelund

(109 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] im Kreis Nordfriesland. Ein mod. untersuchtes german. Eisenproduktionszentrum der späten Kaiser- und frühen Völkerwanderungszeit (ca. 350-450 n.Chr.). Im Bereich einer dörflichen Siedlung mit mehreren bäuerlichen Gehöften erfolgte eine spezialisierte Verhüttung lokal vorkommender Raseneisenerze in mehreren hundert Rennfeueröfen, die auf ca. 8 ha verteilt gefunden wurden. Das gewonnene Roheisen wurde auf mehreren Schmiedeplätzen am Ort weiter aufbereitet. Die erforderliche Holzkoh…

Manching

(668 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Kelten | Oppidum [English version] A. Allgemeines Kelt. Großsiedlung (Oppidum) südl. Ingolstadt (Oberbayern) an verkehrsgünstigem Platz auf einem trockenen, zw. Donau und Feuchtgebieten (Donaumoos) sich von West nach Ost erstreckenden Schotterrücken gelegen, nahe einem Flußübergang und früher auch von Donauarmen (Hafen?) erreicht. Die ebene Siedlungsfläche ist etwa kreisförmig mit 2,5 km Dm und umfaßt 380 ha Fläche; sie wird von einer alten Verkehrsachse, die h…

Email

(123 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Farbige Glasschmelzverzierung, die auf Metall (meist Bronze) aufgebracht wurde. Die kelt. Latène-Kultur (spätes 5. - 1. Jh.v.Chr.) war die Blütezeit des E. in Mitteleuropa, dessen Kenntnis evtl. aus dem achämenidischen Osten kam. Die Kelten verwendeten fast nur rotes E. (“Blut-E.”), wohl wegen seiner Ähnlichkeit mit Koralle. Mit E. wurden sowohl Schmuck (Fibeln, Halsringe, Gürtelteile usw.) als auch Bronzegefäße, Waffen (Helme, Schwerter) usw. verziert. Werkstätten für E. fanden sich vor allem in oppida (Bibracte). Bei den griech.…

Latène-Kultur

(483 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Benannt nach dem FO La Tène (Flurbezeichnung) bei Thielle am Neuenburger See, Kanton Neuchâtel, Schweiz. Schon bald nach der Entdeckung Mitte des 19. Jh. wurde die L.-K./Latène-Zeit als charakteristisch für die jüngere Eisenzeit in weiten Teilen Mitteleuropas und angrenzenden Gebieten erkannt. Die Fundstelle selbst ist aber keineswegs besonders typisch für die L.-K., da sie zum einen nur einen zeitlich begrenzten Fundquerschnitt (vor allem Waffen und Gerät aus Eisen, Holzteile us…

Quellfunde

(129 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Wie im griech.-röm. Bereich kommt den Q. in den kelt. und german. Kulturen neben den Gewässer- oder Moorfunden eine besondere Bed. zu. Arch. Belege dafür sind v. a. der kelt. Thermalquellfund von Dux (Duchov) in Nordböhmen aus dem späten 4. Jh. v. Chr. und die german. Funde aus den Brodelquellen von Bad Pyrmont in Niedersachsen vom 1.-4. Jh. n. Chr. In beiden Komplexen dominieren mit Hunderten von Exemplaren die Fibeln (Nadel; z. T. mit Benutzungsspuren). Die Q. werden als Opfergaben im Rahmen eines Fruchtbarkeitskultes interpretiert. Germani…

Bad Nauheim

(98 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Kelten In der Wetterau gelegener Ort mit reichen Solequellen, die schon in spätkelt. Zeit (1.Jh. v.Chr.) als Salinen mit Briquetageresten (Gradierbecken, Öfen, Tonfässer, Formgefäße) ausgebeutet wurden. Siedlungsspuren im Stadtbereich, eine Abschnittsbefestigung auf dem Johannisberg, ein großes Brandgräberfeld sowie ein kelt. Münzschatz gehören zu diesem Wirtschaftszentrum. Augusteische Lagerspuren im Stadtgebiet und ein Versorgungslager i…

Oberdorla

(137 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Der Mooropferplatz von O., Kr. Mühlhausen (Thüringen) wurde 1957-64 vollständig ausgegraben, jedoch bisher erst in Teilen publiziert. Es handelt sich um einen germanischen Kultplatz, der vom 6. Jh.v.Chr. bis ins 4. Jh.n.Chr. benutzt wurde und in vorchristl. Zeit auch starke keltische Einflüsse aufweist. Im Moor waren durch Stein- oder Stangensetzungen verschiedene Kultbereiche abgetrennt, in denen überwiegend Fruchtbarkeitsopfer stattfanden, wie zahlreiche Tierknochen (bes. Rind …

Arras-Kultur

(77 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Nach dem Fundort A. benannte Kultur der jüngeren Eisenzeit (4.-1.Jh. v.Chr.) in der östl. Grafschaft Yorkshire (England), die hauptsächlich aus Grabhügeln mit quadratischen Einfassungen (Grabbauten; Bestattung) bekannt ist. In reichen (Krieger-) Gräbern ist die Beigabe von Streitwagen typisch. Neben Kontakten zur kelt. Kultur des Kontinents (kelt. Archäologie) werden heute starke indigene Traditionen betont. Pingel, Volker (Bochum) Bibliography B. Cunliffe, Iron Age Communities in Britain, 1974  I.M. Stead, Iron Age Cemiteries in East Yorkshire…

Keltische Archäologie

(1,276 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] A. Allgemeines Die k.A. untersucht die dinglichen Hinterlassenschaften eisenzeitlicher Bevölkerungsgruppen vornehmlich im südl. und sw Mitteleuropa in Ergänzung zur sich nördl. bzw. nö anschließenden Germanischen Archäologie. Es handelt sich dabei um die Hallstatt-Kultur der älteren und die Latène-Kultur der jüngeren Eisenzeit. Die Gleichsetzung dieser arch. faßbaren Kulturen mit dem Ethnikum der Kelten ist nicht durchgängig und eindeutig möglich; so sind zwar Caesars Gallier (Gall…

Fürstengrab, Fürstensitz

(1,420 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] A. Allgemeines In den meisten Epochen der europ. Ur- und Frühgesch. - wie auch in anderen altweltlichen Kulturen (z.B. Mykene, Anatolien, Etrurien) - lassen sich einzelne Bestattungen als bes. herausgehoben aus der Masse der “Normalgräber” erkennen, die meist als “Fürstengräber” (Fg.) bezeichnet werden [5; 14; 22]. Bis in das frühe MA liegen keine direkten Angaben zum eigentlichen Status dieser Toten vor, so daß Fg. nur eine Hilfsbezeichnung ist. Dementsprechend werden auch andere …

Gundestrup

(201 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] In dem Moor G., Amt Ålborg in Nordjütland, wurde 1891 ein großer demontierter Kessel aus 13 teilweise vergoldeten Silberplatten und einem Rahmengestell gefunden (Dm fast 70 cm, Gewicht ca. 9 kg). Auf den Platten sind in einer charakteristischen Darstellungsweise in Treibtechnik zahlreiche Abbildungen von Göttern, Opferszenen, Fabelwesen usw. angebracht. Die Fragen nach Datierung, Herkunft und Funktion des G.-Kessels werden seit der Auffindung bis h. kontrovers diskutiert. Unstrit…

Murus Gallicus

(178 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Bei Caes. Gall. 7,23 für gallische Oppida (Oppidum) beschriebene Bauweise der Befestigungsmauern, die als bes. widerstandsfähig gegen Belagerungsmaschinen galt. Arch. ist der m.G. in Gallien mehrfach nachgewiesen (Basilia/Basel), nur vereinzelt kommt er auch rechtsrheinisch in spätkeltischen Oppida vor (z.B. Manching). Er besteht aus einem horizontal verlegten Holzbalkenwerk mit Längs- und Querhölzern, die versetzt übereinander gelegt ein Kastenwerk ergeben (vgl. Abb.). Zumindest bei den unteren Lagen…

Keltisch-Germanische Archäologie

(2,044 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum) RWG
Pingel, Volker (Bochum) RWG [English version] A. Definition (RWG) Die KGA ist ein Ausschnitt der prähistor. Arch. (= Vorgeschichte, Urgeschichte, Frühgeschichte). Sie untersucht an Hand von arch. Quellen (Fundstücken, Monumenten) mit arch. Methoden (Archäologische Methoden) die weitgehend schriftlose Geschichte und Kultur der Kelten und Germanen. Ihre Entwicklung zur Wiss. und ihre jeweilige Rezeption läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern. Hauptkriterien sind einerseits die Schritte, die zum Erkennen …

Jevenstedt

(66 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] im Kreis Rendsburg (Schleswig-Holstein). Gräberfeld der german. vorröm. Eisenzeit (6.-4. Jh. v.Chr.) mit Beigaben von bemalten Tongefäßen und Eisenschlacken in den Gräbern, was eine Sonderstellung innerhalb der Jastorf-Kultur bedeutet und als Hinweis auf frühe Eisenverarbeitung durch Kontakte zur Hallstatt-Kultur verstanden wird. Raseneisenerzlager und Schlackenanhäufungen in der Nachbarschaft sind bekannt, aber nicht sicher zuweisbar. Eisen; Germanische Archäologie Pingel, Volker (Bochum) Bibliography H. Hingst, Jevenstedt, 1974.

Hemmoor

(72 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] (Kreis Cuxhaven). Brandgräberfelder der jüngeren Kaiserzeit (2./3. Jh. n.Chr.) mit Br.- bzw. Messinggefäßen als Urnen. Der FO ist namengebend für die typischen H.-Eimer, die z.T. reichverzierte Randborden und Attaschen haben; sie stammen aus röm. Werkstätten des Rheinlandes. Germanische Archäologie; Urna Pingel, Volker (Bochum) Bibliography M. Erdrich, Zu den Messingeimern vom Hemmoorer Typ, in: R. Busch (Hrsg.), Rom an der Niederelbe, 1995, 71-80  H. Willers, Die röm. Bronzeeimer von H., 1901.

Dürrnberg

(117 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Der D. bei Hallein (Salzburg) war ein Zentrum kelt. Kultur in Mitteleuropa seit der Hallstattzeit (6. Jh.v.Chr.). Früher Salzbergbau brachte die z.T. befestigte Siedlung im Hochtal des D. wirtschaftlich zu Blüte und überregionaler Bedeutung. Reiche Gräber bes. der Frühlatènezeit (5./4. Jh.v.Chr.) mit prunkvoller Ausstattung und vielen Südimporten zeugen davon. In spätkelt. Zeit (2./1. Jh.v.Chr.) ging die Bed. des D. verloren, und die Siedlung verlagerte sich ins Tal der Salzach um Hallein. Bergbau; Fürstengrab, Fürstensitz; Handel…

Jastorf-Kultur

(76 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Bezeichnung für Kulturgruppen der vorröm. Eisenzeit in Norddeutschland (Germanische Archäologie, mit Karte) nach dem Urnengräberfeld von Jastorf, Kreis Ülzen (Niedersachsen). Die Grabanlagen und -ausstattungen mit Schmuck, Tongefäßen und vereinzelt auch Waffen und Geräten sind typisch für die german. J. Sie ist die erste eisenverarbeitende Kultur im nordischen Raum. Eisen; Jevenstedt Pingel, Volker (Bochum) Bibliography H-J. Häßler (Hrsg.), Ur-und Frühgesch. in Niedersachsen, 1991, 380  G. Schwantes, Die Urnenfriedhöfe in Niedersachsen I 2, 1…

Hallstatt-Kultur

(864 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Die ältere Eisenzeit in Mitteleuropa wird als H. bezeichnet, nach dem Ort Hallstatt im Salzkammergut. Dort fand man um die M. des 19. Jh. ein großes Gräberfeld (über 1000 Bestattungen) mit reichhaltigem Fundmaterial, das als typisch angesehen wurde und noch im 19. Jh. zur Definition der H. führte. Der Fundplatz hat eine ganz besondere Bedeutung, da es sich um ein schon in der Eisenzeit intensiv abgebautes Salzbergwerk handelt [5; 11. 67-79]. Die H. umfaßt die Zeit von der M. des 8. Jh. bis zur M. des 5. Jh. v.Chr. Eine Frühphase (= ältere H.) dau…

Barren

(633 words)

Author(s): Mlasowsky, Alexander (Hannover) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] I. Östlicher Mittelmeerraum, Griechenland und Rom In verschiedene Formen gegossenes, unbearbeitetes Metall unterschiedlichen Gewichts, das seit der Br.-Zeit als Rohmaterial für die Weiterverarbeitung oder als prämonetäres Zahlungsmittel dient. Gold, Silber und Elektron kommen seit frühester Zeit im östl. Mittelmeerraum als Gußklumpen, kleine Rund-B. (vielleicht Tiegelrückstände) und runde oder eckige Stäbe vor, die bereits Einkerbungen für das Zerteilen aufweisen. Legierte Bronze, Zinn…

Koralle

(258 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg) | Pingel, Volker (Bochum)
(κοράλ(λ)ιον, κουράλ(λ)ιον im Hell., lat. curalium, corallium). [English version] A. Allgemein Daß es sich um die Kalkskelette von winzigen Blumentieren und nicht um Pflanzen handelt, weiß man erst seit dem 19. Jh. Theophrast (de lapidibus 38), Plinius (nat. 32,21-24, vgl. Isid. orig. 16,8,1) und Dioskurides (5,121 Wellmann = 5,138 Berendes) loben v.a. die rote K., die bei Neapel, Trapani sowie den Inseln von Huyères und den aiolischen Inseln gefunden wurde. Die dunklere K. wird als lace von Plin. nat. 32,21 für den Persischen Golf und das Rote Meer erwähnt. Ov. met. …

Oppidum

(1,238 words)

Author(s): Volkmann, Hans (Köln) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] I. Italisch-Römisch O. (Pl. oppida) war urspr. die Burg eines ital. Stammes, der durch Wall gesicherte Vorort einer civitas (A.) oder eines Gaues ( pagus ). Die aborigines wohnten auf den Bergen ‘ohne Mauern in Dörfern und verstreut’ (Dion. Hal. ant. 1,9,2). Ein mythischer “Städtegründer” Oinotros besiedelte “kleine feste Städte” ( póleis mikrás, Dion. Hal. ant. 1,12,1) auf den Bergen, nämlich o. Cato [1] kannte 34 o. bei den gentes der Euganei (Plin. nat. 3,133). Reste solcher Burg- o. wurden in den Bergländern von Mittelit., Samnium, Lucanien und Sizilie…

Gürtel

(651 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum) | Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] I. Keltisch-Germanisch Seit dem E. des Neolithikums (3.Jt. v.Chr.) sind in Mitteleuropa G. im arch. Fundgut (meist Grabbeigaben) durchgängig nachgewiesen. Die G. selbst waren aus organischem Material (Leder usw.) und sind nicht erh., dagegen aber die (metallenen) Besatzstücke als Verschluß (G.-Haken/-Ringe) bzw. zur Verzierung (G.-Bleche). Aus der Frühphase (E. 3.Jt. v.Chr.) sind auch G.-Haken aus Knochen bekannt. In der Brz. (2.Jt. v.Chr.) wurden die G.-Teile meist aus Bronze gego…

Childerich I.

(209 words)

Author(s): Spickermann, Wolfgang (Bochum) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Frankenkönig (ca. 436-482), Sohn des hḗrōs epónymos Merowech und Vater des Chlodovechus I. Ch. beherrschte seit ca. 463 das fränkische Teilreich von Tournai und kämpfte als röm. Verbündeter im nördl. Gallien mehrfach siegreich gegen die Westgoten und Sachsen. Wahrscheinlich war er auch mit der Verwaltung der Prov. Belgica II betraut (Greg. Tur. Franc. 2,9-27; Fredegar 3,11-12 MGH SRM 2). Einer Legende zufolge soll er seine Herrschaft durch ein achtjähriges Exil in Thüringen unterbrochen haben (Greg. Tur. Franc. 2,12). Das Grab des Ch. wurde 1653 in seiner …

Keramikherstellung

(1,881 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum) | Scheibler, Ingeborg (Krefeld)
[English version] I. Keltisch-Germanische Kulturen Die K. der kelt. und german. Welt wird durch zwei Formungsverfahren charakterisiert: 1) die Freihandformung ohne technische Hilfsmittel und 2) die Formung auf der Drehscheibe. Bis zur Übernahme der schnellrotierenden Drehscheibe aus der mediterranen Welt durch die frühen Kelten sind freihändiges Aufwülsten u.a. Freihandformungen die alleinigen Verfahren, die auch später bis zum MA verschieden intensiv in Gebrauch blieben. In Mitteleuropa sind drehscheibengefertigte Tongefäße seit dem 6./5. Jh.v.Chr. von den…

Helm

(1,267 words)

Author(s): Maaß, Michael (Karlsruhe) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] A. Allgemeines Helme schützen und imponieren. Ihre Gestaltung ging daher meist über eine rein waffentechnische Zweckform (Bewaffnung) hinaus. Individueller Schmuck diente als Rangabzeichen, Standardschmuck als Zeichen kollektiver Macht. Die Repräsentation trat in Paradeprunkhelmen als ausschließlicher Aspekt hervor, ebenfalls in als Grabbeigaben verwendeten Nachbildungen aus Ton [1]. Zeitlos war die Ledermütze (z.B. spätröm. [2. K 120, 121]); davon geben die Worte κυνέη ( kynéē) und galea (beide mit der Bed. “Hundsfell”) Zeugnis. Die Schutzf…

Basilia

(253 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum) | Walser, Gerold † (Basel)
Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Kelten (Basel). [English version] I. Keltisch Das röm. B. hatte eine kelt. Vorgängersiedlung, die von Helvetii bzw. Rauraci bewohnt war. Zunächst gab es während der 2. H. des 2.Jh. v.Chr. in der Rheinebene (Basel-Gasfabrik) eine große, offene Siedlung mit zugehörigem Brandgräberfeld. In der 1. H. des 1.Jh. v.Chr. besteht auf dem Münsterhügel ein mit einem murus gallicus befestigtes Oppidum, das möglicherweise beim Helvetierauszug 58 v.Chr. verlassen wurde. Befestigungswesen; Keltische Archäologie Pingel, Volker (Bochum) Bibli…

Hortfunde

(639 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum) | Kohler, Christoph (Bad Krozingen)
[English version] I. Keltisch-germanischer Bereich In Mitteleuropa bilden von der Brz. an H. (Depot-, Schatz-, Verwahr-, Massen-, Versteckfunde usw.) v.a. von Metallobjekten (Kupfer, Br., Eisen, Edelmetalle) eine wichtige arch. Fundgruppe. Die Vielzahl der Bezeichnungen spiegelt die Breite der Diskussion um die Bed. der H. Als Indizien für die Funktion gelten sowohl die verschiedenartigen Fundplatzsituationen, wie z.B. fester Boden, Moore, Flüsse, besondere Plätze (Felsen, Spalten, Höhlen, Verkehrswe…

Bibracte

(147 words)

Author(s): Lafond, Yves (Bochum) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Caesar | Caesar | Kelten | Oppidum Oppidum der Haedui in der Gallia Celtica, später Lugdunensis (h. Mont-Beuvray), auf einem vom restlichen Morvan-Massif durch Täler abgeschnittenen Berg. Hier siegte Caesar 58 v.Chr. über die Helvetii (Caes. Gall. 1,23; 7,55; 7,63). Ausgrabungen bes. seit 1984. Neuere Untersuchungen erschließen vor allem das (vor)caesarische B. mit kelt. Werkstätten und Wohnhäusern, den typischen Befestigungsanlagen (Mauern in murus gallicus-Technik, vorgelagerte Gräben, Zangentore, …

Mischwesen

(702 words)

Author(s): Green, Anthony (Berlin) | Pingel, Volker (Bochum) | Käppel, Lutz (Kiel)
[English version] I. Alter Orient und Ägypten M. sind in der Kunst des Alten Orients und Ägyptens mit Ausnahme der frühesten Perioden häufig belegt. In ihnen sind Elemente von zwei oder mehreren Tieren oder von Menschen und Tieren kombiniert. In Äg. wurden die Götter selbst oft als M. mit unterschiedlichen Formen dargestellt: Götter mit Tierköpfen, wie Amun und Chnum (Widder; Chnubis), Thot (Ibis), Horus und Re (Falke), Sebek (Krokodil), Anubis (Hund) und Chontamenti (Wolf oder Schakal); Göttinnen wie Bastet mit einem Katzenkopf oder…

Castellum

(480 words)

Author(s): Herz, Peter (Regensburg) | Huß, Werner (Bamberg) | Pingel, Volker (Bochum)
I. Römisch [English version] [I 1] Nach Veg. mil. 3,8 ( Nam a castris diminutivo vocabulo sunt nuncupata castella) handelt es sich bei den c. um kleinere Lager, die wohl von den permanenten Auxiliarlagern zu unterscheiden sind und eher ad hoc zur Sicherung der Versorgung oder als Teil einer größeren Befestigung angelegt wurden (Veg. mil. ebd.). C. sind in Größe und Besatzungszahl wohl mit den “Kleinkastellen” des Limes oder den burgi zu vergleichen (Veg. mil. 4,10: castellum parvulum, quem burgum vocant). Herz, Peter (Regensburg) [English version] [I 2] Rechtlich nicht selbständige…

Bernstein

(594 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg) | Wartke, Ralf-B. (Berlin) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] I. Allgemein Das fossile Harz von Coniferen, das dt. nach seiner Brennbarkeit oder als Succinit bezeichnet wird. Die magnetische Anziehungskraft des B. ist schon Thales bekannt (A 1,24 und A 3 DK); aus dem griech. Namen ἤλεκτρον ist der mod. Begriff “Elektrizität” abgeleitet. B. wird bei Aristoteles (z.B. met. 4,10,388b19ff.) und Theophrast (h. plant. 9,18,2; lapid. 3,16; 5,28 und 29 [2]) erwähnt, sowie als sucinum bei Tacitus (Germ. 45). Plinius (ital. thium, german. glaesum: nat. 37,31-46) charakterisiert B. als defluens medulla pinei generis arboribus (‘von …

Glas

(1,571 words)

Author(s): Platz-Horster, Gertrud (Berlin) | Wartke, Ralf-B. (Berlin) | Pingel, Volker (Bochum)
(ὕαλος oder ὕελος, vitrum) [English version] I. Methoden der Glasherstellung G. ist ein Gemisch aus Kieselsäure (Siliciumdioxid, Quarz oder Quarzsand) und Alkali (Soda, Natron oder Pottasche) als Flußmittel [2; 7; 8]. Da in der Ant. offenbar unbekannt war, daß Alkali das Gemenge wasserlöslich macht, ist nur G. mit genügend Kalk erhalten, der diese Reaktion aufhebt. Hersteller von Rohglas (ὑελέψης oder ὑαλοψός) wußten aus Erfahrung, welcher Sand (ψάμμος ὑαλικός) oder welche kalkhaltige Pflanzenasche das G. dauerhaft machte. Rohglas wurde bis in röm. Zeit nur in wenigen s…

Gold

(3,039 words)

Author(s): Riederer, Josef (Berlin) | Wartke, Ralf-B. (Berlin) | Pingel, Volker (Bochum) | Schneider, Helmuth (Kassel)
I. Allgemeines [English version] A. Gold und Goldvorkommen G. ist ein weiches, mechanisch gut zu verformendes und somit einfach zu Blechen und Drähten zu verarbeitendes Edelmetall, hat aber mit 1063°C einen relativ hohen Schmelzpunkt, der das Gießen erschwert. Es kommt in der Natur relativ selten vor, und zwar in Form von G.-Aggregaten im festen Gestein, aus dem es mit bergmännischen Methoden gewonnen wird, oder in Form von G.-Flittern oder -Körnern in sandigen Ablagerungen verwitterter Primärgesteine, …

Salz

(1,399 words)

Author(s): Germer, Renate (Hamburg) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Giovannini, Adalberto (Genf) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] I. Alter Orient und Ägypten S. (sumerisch mun; akkadisch ṭabtu; hethitisch puti; hebräisch mælaḥ; äg. sm.t) spielte in allen altoriental. Kulturen und in Äg. eine wichtige Rolle. Bei den teilweise hohen Temperaturen war S.-Zufuhr lebensnotwendig; so war S. ein Teil der normalen Arbeiterrationen in Mesopot. und Äg. (Ration). Es diente v. a. zum Würzen von Speisen wie auch zum Konservieren von Fleisch und Fisch. Auch in der Medizin wurde S. innerlich und äußerlich verwendet. S. war ein wichtiger…

Münzprägung

(2,483 words)

Author(s): von Kaenel, Hans-Markus (Frankfurt/Main) | Klose, Dietrich (München) | Pingel, Volker (Bochum)
I. Klassische Antike [English version] A. Münzen und Münzprägung Allgemeines Die Münze, eine besondere, entwicklungsgeschichtlich späte Form von Geld, ist ein handliches, meist rundes Metallstückchen aus Gold, Elektron, Silber, Kupfer bzw. Kupferlegierungen. Das Metall weist eine vorgegebene Zusammensetzung (Feingehalt) auf, die Mz. ein über den zugrundegelegten Gewichtsstandard definiertes Gewicht (Münzfuß). Auf Vorder- und Rückseite trägt die Mz. Zeichen: ein Bild und meist eine Schrift. Durch ihre Eigenschaften gab sich die Mz. als Erzeugnis derjenigen Au…

Befestigungswesen

(2,623 words)

Author(s): Burckhardt, Leonhard (Basel) | Miller, Martin (Berlin) | Blech, Michael (Madrid) | Pingel, Volker (Bochum) | Baatz, Dietwulf (Bad Homburg)
[English version] I. Griechenland Nach Aufgabe der massiven myk. Palastburgen dauerte es mehrere Jh., bis in Griechenland wieder größere Befestigungen errichtet wurden. Während der geom. Zeit blieb der Festungsbau im Mutterland bescheiden. Man baute einfache Anlagen, von denen kaum Überreste vorhanden sind, oder es genügten die Ruinen der myk. Burgen für das Schutzbedürfnis der Menschen. Auf den Inseln der Ägäis und in Ionien wurden dagegen zum Schutz vor Seeräubern (Thuk. 1,5) bzw. gegen den Druck aus dem Landesinnern …

Landwirtschaft

(6,774 words)

Author(s): Hruška, Blahoslav (Prag) | Pingel, Volker (Bochum) | Schneider, Helmuth (Kassel) | Osborne, Robin (Oxford) | Schreiner, Peter (Köln) | Et al.
I. Vorderasien und Ägypten [English version] A. Einleitung Im Vorderen Orient (bes. südl. Levante und Syrien) und Äg. ereignete sich vor etwa 12000 Jahren eine tiefgreifende Wende in der Gesch. der Menschheit: der Übergang vom Jäger- und Sammlertum des Paläolithikum zur Ackerbaugesellschaft des Neolithikum. Ackerbau wurde im sog. “Fruchtbaren Halbmond” und in Äg. fast immer mit Viehhaltung verbunden. Die L. umfaßte auch Anpflanzung von Fruchtbäumen, Weinbau und Gartenkultur. Die Methoden der Nahrungserzeugung führten zu steigender Unabhängigkeit gegenüber den Zu…

Handwerk

(6,532 words)

Author(s): van de Mieroop, Marc (New York) | Wiesehöfer, Josef (Kiel) | Pingel, Volker (Bochum) | Bieg, Gebhard (Tübingen) | Burford-Cooper, Alison (Ann Arbor) | Et al.
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Das H. in Äg., in Syrien-Palästina und in Mesopot. läßt sich am besten anhand der verwendeten Materialien kategorisieren: Stein, Knochen und andere tierische Produkte, Ton und Glas, Metalle, Holz, Wolle und Flachs, Leder sowie Rohr und Pflanzenfasern. Daraus verfertigte man Gegenstände verschiedenster Art, vom Kochtopf bis zum fein gearbeiteten Schmuckstück. Für das Bau-H. waren Stein, Ton, Rohr und Holz wichtig. Für die Untersuchung verschiedener Formen de…

Nadel

(3,489 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Giesen, Katharina (Tübingen) | Niemeyer, Hans Georg (Hamburg) | Prayon, Friedhelm (Tübingen) | Steimle, Christopher (Erfurt) | Et al.
[English version] I. Allgemein N. (βελόνη/ belónē, περόνη/ perónē, ῥαφίς/ rhaphís, lat. acus) wurden auch im ant. Haushalt unterschiedlich verwendet: als Haar-, Gewand- oder Näh-N. Daneben waren sie Arbeitsutensil z.B. bei Ärzten (Medizinische Instrumente), Segelmachern u.a.; ebenfalls sind Tätowierungen mit bes. N. ausgeführt worden. Die lange, zu einem Ende spitz auslaufende Stabform der N. hat sich seit der Frühzeit nicht geändert. Bei der Näh-N. ist der Kopf meist unverziert und flach; darunter sitzt da…

Nekropolen

(6,163 words)

Author(s): Tsochos, Charalampos (Erfurt) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Niemeyer, Hans Georg (Hamburg) | Genz, Hermann (Istanbul) | Hiesel, Gerhard (Freiburg) | Et al.
[English version] I. Einleitung Das griech. Wort νεκρόπολις/ nekrópolis, “Totenstadt”, ist ant. nur bei Strabon (17,1,10,14) als Name eines Vorortes von Alexandreia [1] (Nekropolis) belegt. Die mod. Forsch. überträgt den Begriff N. auf Friedhöfe verschiedener Kulturen und Zeitstellungen. Allgemeinverbindliche Definitionen zu Ausgestaltung und Größe bestehen somit nicht. Als N. sollen hier nur Anlagen verstanden werden, die über eine gewisse Größe verfügen und in der Regel außerhalb der eigentlichen Sied…

Grabbauten

(4,568 words)

Author(s): Kammerer-Grothaus, Helke (Bremen) | Seidlmayer, Stephan Johannes (Berlin) | Hauser, Stefan R. (Berlin) | Niemeyer, Hans Georg (Hamburg) | Naso, Alessandro (Udine) | Et al.
[English version] I. Definition G. sind architektonisch gestaltete Anlagen, die zum Zweck der Bestattung über dem zeitgenössischen Erdniveau errichtet wurden. Im Gegensatz dazu haben die unterirdischen Hypogäen Räume für den Toten- und Heroenkult; Columbarien können beide Formen miteinander verbinden. Hypogäen mit ebenerdigem Kultraum beeinflußten in der frühchristl. Baukunst die Martyrien über Gräbern. Zu weiteren Aspekten des G. vgl. auch Hypogaeum; Maussolleion; Nekropolen. Kammerer-Grothaus, Helke (Bremen) II. Ägypten und Vorderer Orient [English version] A. Ägy…
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