Author(s):
Pezzoli-Olgiati, Daria
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Steymans, Hans Ulrich
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Lehnardt, Andreas
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Fitzgerald, John T.
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Greiner, Dorothea
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Et al.
[English Version]
I. ReligionsgeschichtlichS. und F. erscheinen aus religionswiss. Sicht als dichte, komplexe Begriffe, die sich schwer in einem einheitlichen, alle rel. Symbolsysteme übergreifenden Konzept zusammenfassen lassen. S. und F. sind nicht primär als Gegensätze, sondern als parallele, polyvalente Begriffe zu verstehen, welche unterschiedliche Formen von rel. Kommunikation zum Ausdruck bringen. Als komplexe Vorgänge bilden sie eine Kondensierung unterschiedlicher Kodierungsebenen rel. Botschaft: Wort und Handlung sind in S. und F. dicht verwoben, was sich nicht zuletzt auch in der Etym. dieser Begriffe widerspiegelt. Im Deutschen weist die Herkunft beider Wörter auf Handlung hin: Segnen wird hier mit dem lat. signare, »bezeichnen« und daraus »mit dem Kreuz bezeichnen«, Fluchen mit »schlagen«, wahrscheinlich im Sinne von »sich an die Brust schlagen« als Ausdruck von Trauer und Verzweiflung, in Verbindung gesetzt. In den romanischen Sprachen (franz. bénédiction – malédiction; ital. benedizione – maledizione; span. bendición – maldición) hingegen steht die Macht des Wortes im Vordergrund (aus dem lat. benedicere bzw. maledicere, urspr. »gut bzw. schlecht reden«). In den jeweiligen religionsgesch. Kontexten umschreiben S. und F. standardisierte Kommunikationsformen, die an bes. dafür vorgesehene Worte, Formeln, Gebete, Gesten, Rituale, Situationen, Orte oder Bewußtseinszustände gebunden sind und die darauf zielen, Heils- oder Unheilsszenarien entweder in Erinnerung zu r…