Search

Your search for 'dc_creator:( "Hurschmann, Rolf (Hamburg)" ) OR dc_contributor:( "Hurschmann, Rolf (Hamburg)" )' returned 201 results. Modify search

Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first

Messapische Vasen

(226 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Auf der it. Halbinsel Salento (in der Ant. Messapia bzw. Iapygia) entstanden die M.V. als eigenständige Gattung in der Mitte des 7. Jh. v.Chr. Vorzugsweise wurden geom. Muster (Kreise, Quadrate, Raute, waagerechte Strichmuster, Swastika u.a.) auf den Gefäßen sparsam verteilt; später trat noch unter griech. Einfluß der Mäander hinzu. Bevorzugte Vasenformen waren Olla, Kanne und Trozzella (Nestoris). Im beginnenden 5. Jh.v.Chr. kamen figürliche Darstellungen unter dem Eindruck att.…

Filter

(131 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] F. dienten zum Durchseihen und Filtern von Wasser, Wein, Ölen, Parfüm, Essig, Honig und flüssiger Medizin. Hierzu verwandte man verschiedene Materialien: Tücher aus Leinen, Bastgeflechte, Asche, Ton oder Holz. Die griech. und röm. Ant. kannte ferner unterschiedliche Filtergefäße (ἡθμός/ hēthmós, ὑλιστήρ/ hylistḗr, colum, infundibulum, saccus u.a.), zu denen die maked. Prachtgeräte hell. Zeit gehören, dann die v.a. aus der röm. Kaiserzeit bekannten metallenen Kellen mit siebartigem Boden und Weinsiebe (Hildesheimer Silberfu…

Antyx

(95 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Erhöhter Metallrand des gr. Schildes (Hom. Il. 6,118; 15,645; 18,479 u.ö.), zugleich auch reifenartiges Geländer oder Brüstung des gr. Renn- und Streitwagens (archaische Vasenbilder [1.524 Abb. 44]), an dem man sich während des Auf- und Absteigens festhalten konnte (Hom. Il. 5,728 f.; 16,406). Offensichtlich aus Holz gefertigt (Hom. Il. 21,38). Wenn der Wagen stand, konnte man die Zügel um die A. schlingen (Hom. Il. 5,262). Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 C. Weiss, M. Boss, Original und Restaurierung, in: AA 1992, 522-528. J. Wiesner, Fahren und Reit…

Ostrakinda

(137 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὀστρακίνδα). Das “Scherben-” oder “Tag-Nacht-Spiel”, ein Lauf- und Fangspiel der griech. Knaben: Von zwei zahlenmäßig gleich starken Gruppen steht die eine nach Osten (Tag), die andere nach Westen (Nacht) gewandt an einer Linie, über die ein Spieler eine Scherbe (ὄστρακον, óstrakon) wirft, die auf der einen Seite weiß = Tag (ἡμέρα, hēméra) und auf der anderen Seite schwarz = Nacht (νύξ, nýx) bemalt ist; dabei ruft der Werfer ‘Tag oder Nacht’. Fällt die Scheibe auf die schwarze Seite, so versuchen die Westlichen die davonlaufenden Östliche…

Barbier

(247 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κουρεύς/ kureús; tonsor). Wann der B.- und Friseurberuf in Griechenland als eigenständiges Gewerbe ansässig wurde, ist ungewiß; im Mythos wird der B. nur selten erwähnt (Midas); frühe Darstellung eines B.: böotische Terrakotta in Berlin [1]. Der B. gilt als geschwätzig, neugierig (Plut. mor. 2,177a; 508) und weiß jede Neuigkeit. Die B.-Stube (κουρεῖον/ kureíon) ist der Ort des Beisammenseins (Lys. 24,3,20; Plut. Timoleon 14; Plut. mor. 716ff.), wo man auch Geschäfte abwickelt. Der B. schneidet Haare, Fuß- und Fingernägel, Bärte, …

Paestanische Vasen

(326 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Die P.V. entstanden erst in den Jahren um 360 v.Chr.; einige aus Sizilien eingewanderte Künstler gründeten im unterital. Paestum (Poseidonia) eine neue Werkstatt, die bes. in den Vasenmalern Asteas und Python ihre führenden Meister hatte; beide sind zudem die einzigen Vasenmaler Unteritaliens, von denen Signaturen auf Vasen bekannt sind. Die P.V.-Maler bevorzugten als Bildträger Glockenkratere, Halsamphoren, Hydrien, Lebetes Gamikoi, Lekaniden, Lekythoi und Kannen (Gefäße, Gefäßf…

Ostrakon

(245 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὄστρακον). Scherbe aus Ton, mitunter aus Kalkstein, die bereits im vorptolem. Äg. und dann bis zum Ausgang der griech.-röm. Ant. dazu diente, Kurzmitteilungen des Alltags, kleinere Urkunden, Quittungen usw. schriftlich zu fixieren; seltener verwandte man sie für lit. Texte (Sappho fr. 2 Lobel-Page). Die jeweiligen Texte wurden mit Tinte geschrieben oder in das o. eingeritzt; es sind solche in hieratischer, demotischer, griech., koptischer und arabischer Sprache erhalten. Im Gegensatz zum teueren Papyrus standen óstraka als Abfallprodukte des Haushalt…

Euergides-Maler

(181 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Anonymer att. Schalenmaler des späten 6. Jh. v.Chr., benannt nach dem Töpfer Euergides; ebenso war er auch für den Töpfer Chelis (Schale Paris, LV Inv. G 15 [1. 91, Nr. 51)] tätig, evtl. auch für andere. Seine ca. 150 überlieferten Schalen bemalte er überwiegend mit Genrebildern (Sport-, Pferde- und Gespann-, Symposion- und Komosszenen), myth. (Herakles, Theseus, Peleus-Thetis, Ajax-Achill beim Brettspiel u.a.) und dionysischen Themen; Fabelwesen (Greif, Sphinx, Pegasos) tauchen …

Lakonikai

(62 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (λακωνικαί). Männerschuhe bzw. -stiefel, dem Embas (Schuhe) vergleichbar. Urspr. ein lakedaimonisches (spartanisches) Fabrikat (Aristoph. Vesp. 1158-1165), dann aber auch anderswo gerne getragen (Aristoph. Eccl. 74; 269; 345; 507, Aristoph. Thesm. 142); die eleganten L. waren weiß (Athen 215c) und rot (Poll. 7,88). Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography O. Lau, Schuster und Schusterhandwerk in der griech.-röm. Lit. und Kunst, 1967, 126f.

Duodecim scripta

(151 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Spiel, bei dem man versuchte, auf einem Brett die eigenen 15 Steine über das Ende der anderen Seite zu bringen. Mit zwei oder drei Würfeln bestimmte man die eigenen Züge; befanden sich auf einer Linie zwei oder drei Steine des Gegners, konnte auf diese Linie nicht gesetzt werden; war dort aber nur ein Stein, konnte man ihn entfernen. Nach Isid. orig. 18,60 spielte man d. s. mit Spielturm, Würfel und Spielsteinen. Das Spielfeld bestand aus 36 Feldern, die mit geom. Figuren wie Kreisen oder Quadraten, Buchstaben(-gruppen) und Sinnsprüchen verseh…

Loculi

(170 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (auch lucellus). Unter l. versteht man jedes in mehrere Fächer eingeteilte Behältnis von unterschiedlicher Größe, worunter Kästchen, Schränkchen, Kassetten etc. fallen. Die l. dienten zur Aufnahme der Rechensteine ( calculi) der Schüler für den Unterricht sowie zur Aufbewahrung von Schmuck oder Geld (Hor. sat. 1,3,17; 2,3,146; Frontin. aqu. 118); in dieser Funktion konnte man sie sogar als Portemonnaie bei sich tragen (Iuv. 11,38; Mart. 14,12f., vgl. Petron. 140); ebenso konnten die Gelasse für jede Art von …

Cera

(192 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κηρός). Nach Plin. nat. 11,11 war (Bienen-) Wachs einer der am meisten gebrauchten Werkstoffe. Zu den Eigenschaften der c. gehören Formbeständigkeit, Abdichtungs- und Haftvermögen (Hom. Od. 12,47-49 u.ö.), gute Brennbarkeit (Beleuchtung), Glanz; auch fördert c. den Heilungsprozeß (Dioskurides 2,83,3; Plin. nat. 22,116). C. ist im erwärmten Zustand leicht zu bearbeiten, doch wird sie ebenso bei Erwärmung weich bzw. flüssig (Ikaros). Man verwandte c. in der Plastik, Malerei, beim Bronzeguß, in der Magie für Amulette und Gliederpuppen u.ä., d…

Fischteller

(275 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Unter F. versteht die arch. Forschung Teller, die fast ausschließlich mit Fischen und anderen Meerestieren (Muschel, Tintenfisch, Garnele, Krabbe, Zitterrochen u.v.a.m.) in Malerei verziert sind; selten sind andere Motive (z.B. Hippokamp, Heuschrecke, Frauenkopf oder rein florale Ornamentik). Die F. haben einen breitem Standring und einen unterschiedlich hohen Stiel. Ihre Platte, mit nach außen umgebogenem Rand, neigt sich muldenförmig zum vertieftem Zentrum hin. Als keramisches …

Crepundia

(78 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Meist metallenes Schmuck- und Spielzeug kleiner Kinder in Rom; neben der Bulla (Lebensalter) trugen sie, an einer Kette aufgereiht, um den Hals oder über die Schulter verschiedene solcher Miniaturgegenstände als Amulett. Die c. waren gleichzeitig Erkennungsmerkmal für ausgesetzte Kinder und wurden in einer cistella (Kistchen) zusammen mit anderen Kindersachen aufbewahrt (Plaut. Cist. 634ff., Plaut. Rud. 1151ff.). Amulett; Schmuck Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography E. Schmidt, Spielzeug und Spiele im klass. Altertum, 1971, 18-21 m. Abb. 1.

Matta

(84 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ψίαθος/ psíathos). Matte oder grobe Decke aus Binsen und Stroh, in Ägypten auch aus Papyrus (vgl. Theophr. h. plant. 4,8,4). Sie diente den Bauern, Reisenden und armen Leuten zum Lagern auf dem Boden; in einer att. Inschr. auch unter dem Hausmobilar aufgeführt [1]. Nach Augustinus (contra Faustum 5,5) ist jemand, der auf der M. schläft, ein Anhänger einer Lehre, die Bedürfnislosigkeit predigt ( mattarius). Die Schlafmatte konnte auch χαμεύνη/ chameúnē genannt werden (Poll. 6,11). Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 Hesperia 5, 1936, 382 Nr. 6 A.

Pergament

(334 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Zu einem der Beschreibstoffe der Ant. zählte das gereinigte, enthaarte und gegerbte Leder (Hdt. 5,58,3). P. entstand durch eine verfeinerte Bearbeitung der Tierhaut (von Esel, Kalb, Schaf, Ziege), bei der auf die Gerbung verzichtet wurde; statt dessen legte man die Tierhaut einige Tage in eine Kalklösung, entfernte sodann Fleischreste, Haare und Oberhaut, und legte sie danach in ein Kalkbad zur Reinigung (Kalzinierung). Anschließend spannte man die Haut in einen Rahmen, trocknete…

Epiblema

(78 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ἐπίβλημα). Griech. Begriff für Decke, Tuch, Mantel (Poll. 7,49f.). In der modernen arch. Terminologie bezeichnet E. das Schultertuch der dädalischen, bes. der kretischen Frauenstatuetten. In der Regel wird das E. auf der Brust, aber auch über dem Hals und dem Schlüsselbein befestigt; der obere Rand ist mitunter verziert. Auf Denkmälern des 7. Jh.v.Chr. findet sich das E. häufig dargestellt. Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography C. Davaras, Die Statue aus Astritsi, 8. Beih. AK, 1972, 26-27, 59-64.

Fer(i)culum

(131 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] seltener feretrum (z.B. Ov. met. 3,508; 14,747). Damit werden Tragevorrichtungen unterschiedlicher Form bezeichnet, die zum Befördern von Sachgütern nötig waren, speziell aber solche Gerüste, auf denen bei Aufzügen (Triumph, Bestattung o.ä.) Gegenstände präsentiert wurden, z.B. Beutestücke, Gefangene, Götterbilder u.a. (Suet. Caes. 76); ferner diente das f. zum Transport des Verstorbenen oder der Dinge, die mit ihm bestattet oder verbrannt werden sollten (Stat. Theb. 6,126). F. nannte man auch (Hausrat) das Speisebrett, die flache Schüssel, m…

Petasos

(180 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (πέτασος). Griech. Hut aus Filz mit breiter Krempe, aufgrund seiner Herkunft auch als “thessalischer Hut” bezeichnet (Soph. Oid. K. 313); er wurde von Frauen und Männern getragen, die sich viel im Freien aufhielten (Fischer, Hirten, Jäger) oder auf Reisen waren; zu den bekanntesten myth. P.-Trägern zählen Hermes, Peleus, Perseus, Oidipus, Theseus. Weitere Träger sind - seltener - Wagenlenker (Athen. 5,200f.), Reiter (z.B. am Parthenonfries) und die att. Epheben ( ephēbeía ). Für einen sicheren Halt des p. sorgte ein Riemen, der unter das Kinn geführt wur…

Canosiner Vasen

(113 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Gattung der apulischen Vasen, zwischen ca. 350 und 300 v.Chr. wohl ausschließlich für den Grabgebrauch hergestellt. Als ihr besonderes Kennzeichen kann die in wasserlöslichen, verschiedenen Farben (blau, rot/rosa, gelb, hellviolett, braun) ausgeführte Bemalung auf weißem Grund gelten. Bevorzugte Gefäßformen sind Volutenkrater, Kantharos, Oinochoe und Askos, deren Gefäßkörper häufig mit auf kleinen Podesten stehenden Frauenfiguren und plastischem Dekor (geflügelte Köpfe, Gorgoneia…

Bustum

(90 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Der bereits im Zwölftafelgesetz (Cic. leg. 2, 64) als “Grab” definierte Terminus war nach Paul. Fest. 6, 78; 25,3; 27,11 und Serv. Aen. 11,201 der Ort, an dem die Leiche verbrannt und die Reste bestattet wurden, während die Brandstätte allgemein ustrinum heißt. Arch. ist diese Bestattungsform vielfach belegt. Bestattung Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography T. Bechert, Röm. Germanien zwischen Rhein und Maas, 1982, 244-246  M. Struck(Hrsg.), Römerzeitliche Gräber als Quellen zu Rel., Bevölkerungsstruktur und Sozialgesch., 1993 (Arch. Schrift…

Ring

(768 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (δακτύλιος/ daktýlios, ἀκαρές/ akarés; lat. anulus). Unter R. werden im folgenden ausschließlich Finger-R. verstanden (zu Ohr-R. s. Ohrschmuck). Bereits die R. der Aigina- und Thyreatis-Schatzfunde aus dem beginnenden 2. Jt. v. Chr. zeigen hervorragende Beherrschung der Technik und hohe künstlerische Qualität. Aus der frühmyk. Zeit sind Golddraht- und Silber-R. zu nennen, daneben auch die sog. Schild-R., die sich zu einer Leitform des myk. Schmucks entwickeln und ihren Namen nach der …

Astragal

(241 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Scheibler, Ingeborg (Krefeld)
(Ἀστράγαλος). [English version] [1] s. Ornament s. Ornament Hurschmann, Rolf (Hamburg) [English version] [2] Spielstein Spielstein ( talus). Fußwurzelknochen von Kälbern und Schafen/Ziegen, ebenso aus Gold, Glas, Marmor, Ton, Metallen und Elfenbein verfertigt, bereits bei Hom. Il. 23,85-88 als Spielgerät erwähnt. Man verwandte den A. als Zählmarke für Glücks-, Würfel- und Wurfspiele, wozu das Spiel “Grad oder ungrad” (Plat. Lys. 206e) oder πεντάλιθα ( pentálitha, Geschicklichkeitsspiele) gehörten. Beim A.-Spiel hatten die einzelnen Seiten unterschiedliche Zä…

Armarium

(197 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (Schrank). Neben der arca das zweite wichtige Möbel zum Aufbewahren von Sachgütern. A. scheint ein typisch röm. Einrichtungsgegenstand gewesen zu sein, der den Griechen erst spät zur Kenntnis gelangte ( purgiskos). In seiner Grundfunktion bezeichnet A. den Geräteschrank, dann auch den Schrank für Speisen, Geld und Schmuck; auch die Bücherschränke bzw. -regale der Bibliotheken hießen A. Ein Grabrelief in Rom (TM 184) zeigt das A. in einer Schusterwerkstatt [3. 114-115 Taf. 117,1-2] bzw. als Einrichtungsgegenstand im Haushalt zusammen u.a. mit der arca (Leide…

Forum

(7,310 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Uggeri, Giovanni (Florenz)
I. Archäologisch-urbanistisch [English version] A. Definition und Funktion Lat. Begriff für Markt, Marktplatz; darüber hinaus in seltenen Fällen der Vorhof eines Grabes (im Sinne des griech. drómos, z.B. Cic. leg. 2,61) oder ein Teil der Weinkelter (Varro, rust. 1,54; Colum. 11,2,71). Als merkantiler und administrativer Mittelpunkt der röm. Stadt entsprach das als großer Freiplatz mit rahmender Bebauung gestaltete F. grundsätzlich der Agora griech. Städte; die Lage am Schnittpunkt von decumanus und cardo in der Stadtmitte ist bei allen neua…

Follis

(627 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Klose, Dietrich (München)
[English version] [1] Blasebalg (φῦσα, Blasebalg). Das bereits bei Homer (Il. 18, 372; 412; 468-70) erwähnte Arbeitsgerät des Schmiedes ist in der griech. Kunst vor allem mit Hephaistos verbunden (Schatzhaus von Siphnos, Delphi), jedoch auf Werkstattdarstellungen selten. In den Werkstätten befanden sich zwei (Hdt. I 68) oder mehrere (Hom. Il. 18,468-470) folles. In der röm. Kunst ist der f. ebenfalls relativ selten dargestellt; auf einem Grabstein eines Schmiedes in Aquileia (Mus. Inv. Nr. 166) hält der Arbeiter am f. einen Schutzschirm vor sich; ein Fresko im Vettier-Hau…

Pallium

(240 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Ein dem griech. Himation entsprechender röm. Mantel aus einer rechteckigen Stoffbahn; als Materialien dienten Wolle, Leinen oder Seide. Das P. konnte unterschiedlich gefärbt (weiß, diverse Rottöne, gelblich, schwarz), golddurchwirkt und mit Purpurstreifen versehen sein. Es ist seit dem 3. Jh.v.Chr. bekannt, und anfänglich trugen es nur Freunde der griech. Kultur, Philosophen u.a. (Liv. 29,10); doch es erfreute sich recht bald aufgrund seiner Bequemheit und einfachen Tragweise grö…

Gürtel

(651 words)

Author(s): Pingel, Volker (Bochum) | Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] I. Keltisch-Germanisch Seit dem E. des Neolithikums (3.Jt. v.Chr.) sind in Mitteleuropa G. im arch. Fundgut (meist Grabbeigaben) durchgängig nachgewiesen. Die G. selbst waren aus organischem Material (Leder usw.) und sind nicht erh., dagegen aber die (metallenen) Besatzstücke als Verschluß (G.-Haken/-Ringe) bzw. zur Verzierung (G.-Bleche). Aus der Frühphase (E. 3.Jt. v.Chr.) sind auch G.-Haken aus Knochen bekannt. In der Brz. (2.Jt. v.Chr.) wurden die G.-Teile meist aus Bronze gego…

Barbaron hyphasmata

(129 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (βαρβάρων ὑφάσματα). Als b.h. bezeichneten die Griechen die kostbaren medisch-persischen Gewänder, Stoffe, Decken u.a. mit bunten Ornamenten, detaillierten figürlichen Verzierungen, Misch- und Fabelwesen. Nach Griechenland gelangten b.h. durch Handel (Aristoph. Vesp. 1132ff.), als Beutegut (Hdt. 9,80) oder Geschenk (Athen. 2,48d). Als Weihung stiftete man b.h. in Heiligtümer (Paus. 5,12,4) oder man trug sie als Luxusgewänder zur Demonstration von Reichtum und Macht. Die b.h. führten zu Veränderungen der griech. Tracht (Zeira) und Textilien …

Bigae

(513 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Kurzform aus lat. biiugae (griech.: δίζυξ; συνωρίς); eigentlich zwei unter einem Joch gehende Tiere (Pferd, Rind, Maulesel), vornehmlich für Pferdegespanne verwandt. Neben den bereits aus der min.-myk. Kultur erh. Darstellungen auf Fresken, Sigelringen u.ä. bzw. den Modellen aus Ton oder Br., ist vor allem die lebendige Schilderung bei Homer (Il. 23,392f., Leichenspiele für Patroklos) eines Pferderennens im Zweigespann für die griech. Frühzeit zu erwähnen. Diese leichten Gespanne wu…

Nimbus

(1,386 words)

Author(s): Willers, Dietrich (Bern) | Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Renger, Johannes (Berlin) | Quack, Joachim (Berlin)
[English version] [1] Nimbus vitreus N. vitreus (“gläserne Wolke”), ein Wortspiel Martials (14,112), das seit Friedländers Erläuterungen [1. 322] zumeist und bis in jüngste Komm. [2. 174] mißverstanden wird und als ‘gläsernes Sprenggefäß mit zahlreichen Öffnungen’ übers. wird. Gemeint ist die Wirkung eines solchen Instruments, wenn Wein versprüht wird. Willers, Dietrich (Bern) Bibliography 1 L. Friedländer (ed.), M. Valerii Martialis epigrammaton libri (mit erklärenden Anm.), Bd. 2, 1886 2 T.J. Leary (ed.), Martial Book XIV. The Apophoreta, 1996 (mit Einführun…

Akazie

(177 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ἀκακία, Dioskurides 1,133; ἄκανθα, Theophr. h. plant. 6,1,3). Der bereits bei Hdt. 2,96 gen. ägypt. Schotendorn oder Gummibaum gehört zur im Mittelmeergebiet weit verbreiteten Gattung der Mimosengewächse. Der von dem Baum ausgeschwitzte Saft ( kommì, Gummi) fand bei den Ägyptern Verwendung bei der Einbalsamierung von Leichen (Hdt. 2,86), dann aber auch in der Humanmedizin (Augenheilkunde) und wurde in röm. Zeit teuer gehandelt (Plin. nat. 13,63). Den A.-saft verarbeitete man zu Mundpastillen (Plin. nat. 24,109) …

Acetabulum

(104 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Von lat. acetum (Essig); das kelchförmige Gefäß mit eingeschnürter Wandung diente zur Aufnahme von Essig und Honig, als Tisch- und Kochgefäß bzw. zum Wachsschmelzen; auch Becher der Taschenspieler. Das A. bestand meist aus Ton oder Glas, seltener aus Edelmetall. Sein Volumen war sehr gering (0,068 l [1]); bei Apicius (6,8,3) und Apici excerpta a Vindario VI ist A. auch ein Kochgefäß. catinus Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 F. Hultsch, s. v. A., RE I, 155 f. G. Hilgers, Lat. Gefäßnamen, BJ (Beih. 31), 1969, 33 f.  E. M. Stern, B. Schlick-Nolte, Frühes Glas d…

Kalathos

(276 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὁ κάλαθος; Dim. τὸ καλάθιον/ kaláthion und ὁ/τὸ καλαθίσκος, -ν/ kalathískos/-n; lat. calathus). Sich blütenartig öffnender Korb aus unterschiedlichen Materialien wie Ton, Holz, Edelmetall (Hom. Od. 4,125), der auch aus Ruten geflochten sein kann [1]. Er diente als Arbeitskörbchen der Wollspinnerinnen (z.B. Iuv. 2,54; Ov. ars 1,693 und 2,219) - so ist er Requisit der Frauengemachszenen (z.B. Rhyton London, BM E 773 [2]) - oder im Haushalt als Behältnis für Käse, Milch oder Öl; daher konnte d…

Kekryphalos

(226 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κεκρύφαλος, -άλιον, lat. reticulum), Haarnetz, Haartuch. Bereits bei Hom. Il. 22,469 als Bestandteil der weiblichen Tracht erwähnt, diente der K. dazu, das Kopfhaar oder Teile desselben zu bedecken. Die griech. (vgl. z.B. Aristoph. Thesm. 257) und röm. Frau trug nicht nur nachts einen K., um die sorgfältig angeordneten Frisuren zusammenzuhalten, sondern auch bei Tag (Varro ling. 130; Non. 14,32 u.a.). Wenn vereinzelt Männer den K. trugen, war dies allerdings rügenswert (Athen. 15,6…

Alveus

(125 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] [1] Behälter Muldenförmiger Behälter; eigentlich Höhlung, Wölbung oder Trog. Der A. diente als Keltertrog, Wanne für neugeborene Kinder und als Warmwasserwanne für eine oder mehrere Personen im Bad. Ferner kann A. auch einen Sarkophag meinen. In der arch. Forschung bezeichnet A. eine gemauerte, große Sitzwanne im Caldarium der röm. Thermen (die kleinere Variante wurde alveolus genannt), die vom praefurnium aus über der testudo alvei, einem halbkreisförmigen Kessel, beheizt wurde. In der Funktion mit A. verwandt sind solium und labrum . Hurschmann, Rolf (Hamb…

Kredemnon

(168 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κρήδεμνον, lat. calautica, auch κάλυμνα/ kálymna, καλύπτρη/ kalýptrē). Allg. die oberste Bedeckung, auch eines Wein- oder Vorratsgefäßes (Hom. Od. 3,392) bzw. eines Mauerringes (Hom. Il. 16,100), dann aber mehr ein Kopftuch der Frauen, das die Schultern bedeckte und mit dem sie das Gesicht verhüllen konnten (Hom. Il. 14,184; 16,470; Hom. Od. 1,334). Im 5. Jh.v.Chr. nur noch poetisch verwendet (z.B. Eur. Phoen. 1490); die üblichen Ausdrücke für Schleier und speziell für Brautschleier waren kálymna und kalýptrē (vgl. Aischyl. Ag. 1178). Bereits auf den …

Askoliasmos

(132 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (Ἀσκωλιασμός). “Hüpfen auf einem Bein” (Plat. symp. 190d mit schol.; Aristoph. Plut. 1129 u.a.), auch “Schlauchhüpfen”. Von Eratosthenes (fr.22) und Didymos (schol. in Aristoph. ebd.) bei att. Kelterfesten als Tanzen auf einem Schlauch aus Schweins- oder Ziegenfell erwähnt, der mit Luft oder mit Wein gefüllt und - wie Poll. 9,121 schreibt - mit Öl eingerieben war, um das Stehen zu erschweren. Das mitunter erwähnte Fest Askolia ist eine Erfindung der Grammatiker. Eubolos (fr.8) erwähnt den a. auch als att. Volksbelustigung. Nach Verg. georg. 2,382-384 war der a. au…

Rasiermesser

(211 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ξυρόν/ xyrón; lat. novacula, cultellus, culter tonsorius). Zum Rasieren des Bartes und Abschneiden des Kopfhaares z. B. bei Trauer diente seit frühgriech. Zeit das R., das in zahlreichen Expl. überl. ist. Seine Länge konnte weit über 20 cm betragen; als Materialien für die Klinge dienten Eisen und Br., für den Griff Br., Elfenbein, Holz. Das R. ist in unterschiedlichen Formen belegt: So konnte es spatel- oder halbmondförmig, lang und schmal mit gerader oder geschwungener Klinge, breit…

Periskelis

(139 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (περισκελίς, περισκέλιον, lat. periscelis, periscelium). In der arch. Forsch. h. nicht mehr gebräuchlicher Terminus für ein einfaches Band aus Stoff oder Metall, das als Oberschenkelschmuck oberhalb des Knies von Frauen der niederen Schichten und Prostituierten (Hor. epist. 1,17,56; Alki. fr. 4; Petron. 67), seltener von Frauen aus höheren Kreisen getragen wurde (Petron. 67; Longos 1,5). Davon zu unterscheiden sind Spangen, die man oberhalb des Fußknöchels trug, sogenannte compedes (Petron. 67; Plin. nat. 33,39-40 und 152). Darstellungen solcher…

Kuß

(3,541 words)

Author(s): Binder, Gerhard (Bochum) | Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] I. Typologie Eine Typologie des K. in der Ant. zu entwerfen, ist bei den vielen Ausprägungen des K., von denen der Liebes-K. nur eine Facette darstellt, schwierig. Bisherige Ansätze gehen diesbezüglich über Materialsammlungen kaum hinaus [1; 2; 3]. Soweit die Überl. es zuläßt, werden daher im folgenden zwei Haupttypen unterschieden: förmlicher K. (in Politik; Klientelverhältnissen; Kult, Rel.) und privater K. (in Familie, Verwandtschaft; Freundschaft; Liebesbeziehungen). Innerhalb …

Probolion

(114 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (προβόλιον). Kurzer Speer (Hdt. 7,76), mehr aber noch Jagdspieß (Hesych. s. v. π.), bes. zur Eber- (Xen. kyn. 10; Philostr. imag. 1,28,5) und Löwenjagd; in der mod. arch. Forsch. als Terminus kaum verwendet, auch wenn man versucht hat, das p. auf Jagdszenen der minoisch-myk. und geom. Kunst zu erkennen (zu dem bei Philostr. imag. 1,2,2 als p. bezeichneten Attribut des Komos s. [1]). Des weiteren nannte man p. auch einen festen Platz, eine Festung (Xen. mem. 3,5,7; Dion. Hal. ant. 10,16,4). Jagd Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 A. Kossatz-Deissmann, s. v. K…

Nadel

(3,489 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Giesen, Katharina (Tübingen) | Niemeyer, Hans Georg (Hamburg) | Prayon, Friedhelm (Tübingen) | Steimle, Christopher (Erfurt) | Et al.
[English version] I. Allgemein N. (βελόνη/ belónē, περόνη/ perónē, ῥαφίς/ rhaphís, lat. acus) wurden auch im ant. Haushalt unterschiedlich verwendet: als Haar-, Gewand- oder Näh-N. Daneben waren sie Arbeitsutensil z.B. bei Ärzten (Medizinische Instrumente), Segelmachern u.a.; ebenfalls sind Tätowierungen mit bes. N. ausgeführt worden. Die lange, zu einem Ende spitz auslaufende Stabform der N. hat sich seit der Frühzeit nicht geändert. Bei der Näh-N. ist der Kopf meist unverziert und flach; darunter sitzt da…

Chlamys

(244 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (χλαμύς). Schultermantel aus Wolle für Reisende, Krieger und Jäger. Die vielfach bunt gefärbte und bestickte ch. tritt im 6.Jh. v.Chr. auf und stammte urspr. aus Thessalien (Poll. 7,46; 10,124; Philostr. her. 674), wo sie auch als Siegespreis nach Agonen vergeben wurde (Eust. in Hom. Il. 2,732), oder Makedonien (Aristot. fr. 500 Rose). Charakteristisch ist ihre Tragweise: Die oval oder viereckig zugeschnittene Tuchbahn des Mantels wurde vertikal gefaltet, um die linke Körperseite gelegt, von vo…

Labronios

(49 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (λαβρώνιος, -ον). Pers. Luxusgefäß aus Edelmetall von unbekannter Form (groß, flach mit großen Henkeln, Athen. 11,484c-f, 784a, 500e). Da es bei Athenaios a.O. in Zusammenhang mit Lakaina und Lepaste (beides Gefäßarten) gen. wird, handelt es sich beim L. vielleicht um eine Trinkschalenart. Hurschmann, Rolf (Hamburg)

Löffel

(269 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] L. fanden zunächst als Rühr- oder Koch-L. (griech. τορύνη/ torýnē, Aristoph. Equ. 984, vgl. Anth. Pal. 6,305; 306, lat. trua oder trulla) bei der Zubereitung von Speisen Verwendung. Zum Schöpfen von flüssigen Nahrungsmitteln oder Wein diente der κύαθος/ kýathos. Wenn der L. auch schon früh bekannt war, so fand er trotzdem beim Speisen wenig Verwendung, da man vornehmlich ausgehöhltes Brot (μυστίλη/ mystílē, μύστρον/ mýstron) zum Verzehr von Breien, Brühen oder Suppen u.ä. benutzte (Aristoph. Equ. 1168-1174). Der Römer unterschied Löffel mit ovaler Schale ( ligul…

Labrum

(339 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (aus lavabrum, Diminutiv labellum, griech. λουτήριον/ lutḗrion und λεκάνη/ lekánē). Das L., ein großes flaches Becken mit aufgewölbtem Rand und hohem Fuß, diente unterschiedlichen Zwecken. Als Material für das L. werden Marmor, Porphyr, Ton, Stein u.a. gen. Im griech. Bereich ist L. ein Waschbecken, an dem sich Männer und Frauen mit Wasser reinigten; auf unterital. Vasen findet dies häufig in Anwesenheit von Eros statt, mitunter tummeln sich Wasservögel (Schwan oder Gans) im Wasser des L.…

Pera

(142 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (πήρα/ pḗra, πηρίδιον/ pērídion, lat. pera). Ein Beutel oder Ranzen zum Tragen von Brot (Theokr. 1,49; Athen. 10,422b), Saatgut (Anth. Pal. 6,95; 104) oder Kräutern und Gemüse (Aristoph. Plut. 298), der zur Ausrüstung von Jägern (Anth. Pal. 6,176), Hirten (Anth. Pal. 6,177) oder Fischern gehörte und mittels eines Riemens über der Schulter an der Hüfte getragen wurde. Die p. war schon bei Hom. Od. 13,437; 17,197; 410; 466 Erkennungszeichen des Bettlers (vgl. Aristoph. Nub. 924) und galt später, zusammen mit dem Wanderstab ( báktron, lat. baculum, Stab), als Symbol…

Oscillum

(157 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Gruppe von runden oder peltaförmigen, d.h. nach der Form des Amazonenschilds gebildeten und reliefierten Schmuckscheiben aus der Zeit vom 1. Jh.v.bis zur Mitte des 2. Jh.n.Chr. aus Marmor. Die Oscilla stammen zum größten Teil aus den Vesuvstädten und wurden in Villen und Stadthäusern mit Gartenanlagen gefunden, in denen sie, an Ketten in den Interkolumnien des Gartenperistyls aufgehängt, zur Dekoration dienten. Andere fanden sich als Schmuckelemente in Theatern und in Tempelanlag…

Kemos

(83 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κημός, spätgriech. χάμος; lat. c[h]amus, -um). Unter k. sind diverse Sachgüter zusammengefaßt, die offenbar von der Grundbedeutung des Umschlingens, Verhüllens usw. ausgehen. Darunter fallen der Maulsack der Pferde, aus dem sie ihr Futter zu sich nehmen (Hesych. s.v.), wie auch die Fischreuse, ferner ein Tuch, das sich die Bäcker um Mund und Nase banden (Athen. 12,548c) bzw. das die Frauen zur Verhüllung der unteren Gesichtshälfte in der Öffentlichkeit trugen. Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography H. Schenkl, s.v. K., RE 11, 157-162.
▲   Back to top   ▲