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Your search for 'dc_creator:( "Maul, Stefan (Heidelberg)" ) OR dc_contributor:( "Maul, Stefan (Heidelberg)" )' returned 14 results. Modify search

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Esagil

(354 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] (Esagila). “Haus, das das Haupt erhoben hat”, sumer. Name der dem babylon. Götterkönig Marduk geweihten Tempelanlage im Zentrum Babylons, die neben dem ebenerdigen, ebenfalls E. gen. Marduktempel den zugehörigen Tempelturm (Turm zu Babel), zahlreiche Götterkapellen und große Hofsysteme mit Wirtschaftsräumen umfaßt. In dem ebenerdigen Tempel befanden sich die kostbaren Kultbilder des Marduk und seiner Gattin Zarpanitum, die dort über eigene Gemächer verfügte. Der siebenstufige, 92…

Chaldaioi

(208 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] (Chaldäer). Urspr. die Bezeichnung für einen Volksstamm westsemit. Herkunft, der seit dem frühen 1. Jt.v.Chr. in Babylonien nachweisbar ist. In weiten Teilen seßhaft, lebten die wichtigsten Stämme - nach ihrem jeweiligen heros eponymos als “Haus ( bīt) des PN” benannt - im äußersten Süden Mesopotamiens (Bīt Amukani, Bīt Jakīn) und südl. von Borsipa (Bīt Dakkuri). Der Widerstand Babyloniens gegen die assyr. Vorherrschaft ging in wesentlichem Maße von den Ch. aus. Vermutlich war die letzte Dynastie Babylons, die unte…

Akītu-Fest

(167 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] Eines der bedeutendsten und ältesten Feste der mesopotamischen Kulturen. Es ist bereits in der Mitte des 3. Jt. v. Chr. für Nippur bezeugt. Das mehrtägige Fest wurde in vielen Städten Mesopotamiens zu unterschiedlichen Terminen zweimal jährlich im Abstand von sechs Monaten begangen. In feierlicher Prozession geleitete der Stadtfürst bzw. der König das Kultbild des Stadtgottes, begleitet von den Statuen der übrigen Götter, in ein außerhalb der Stadt gelegenes Festhaus, wo der Stad…

Arzt

(242 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] Zahlreiche keilschriftliche Quellen über Ä. und ihre Aktivitäten zeigen, daß Herodot (1,197) mit der Meinung, die Babylonier hätten keine Ä. gekannt, einer Fehlinformation erlegen ist. Bereits in den nahezu ältesten verständlichen Schriftzeugnissen Mesopotamiens (Mitte des 3.Jt. v.Chr.) sind Ä. bezeugt. Für sie wurde spezielles Feinwerkzeug hergestellt [2]. Schon zu Ende des 3.Jt. v.Chr. kennt man Rezepte zur Herstellung von Medikamenten und therapeutische Anweisungen [3]. Die är…

Apsȗ

(171 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] (sum. abzu; in der griech. Überlieferung Ἀπασών [1]). A. nannten die Mesopotamier den unter der Erdoberfläche befindlichen “Süßwasserozean”, aus dem sich Brunnen und Quellen speisten. Der in Babylonien recht hoch anstehende Grundwasserspiegel dürfte zu der Vorstellung des a. geführt haben. Der a. galt als der Herrschaftsbereich des Gottes Enki/Ea (Stadtgott von Eridu und Gott der Weisheit). Dem Schöpfungsmythos Enūma eliš zufolge sind die Götter und letztlich alles weitere Sein aus der Verbindung der Tiāmat (des Salzwassers der Meere) und des a. (des Süßwass…

Marduk

(388 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] Der Stadt- und Hauptgott Babylons war vor dem polit. Aufstieg der Stadt unter Ḫammurapi (18. Jh.v.Chr.) nur ein Lokalgott von untergeordneter Bedeutung. Der Name “M.” (vielleicht besser: Maruduk) gehört wohl einer unbekannten mesopot. Substratsprache an, obgleich er von babylon. Gelehrten vor dem Hintergrund der sumer. Sprache als “Jungstier des Sonnengottes” gedeutet wurde. Schon früh wurde M. mit dem sumer. Gott der Heil- und Beschwörungskunst Asalluḫi gleichgesetzt und galt da…

Enūma elı̄š

(224 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] Das E.e. [1; 2], das sog. babylon. Weltschöpfungsepos, erhielt seinen Namen nach den Anfangsworten, “Als droben [die Himmel noch nicht benannt (waren)]”. Das auf sieben Tafeln niedergeschriebene, wohl im 12. Jh.v.Chr. entstandene Lied zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen altoriental. Dichtung. Es schildert nach einer zu Marduk hinleitenden Theogonie dessen Kampf gegen die das Urchaos verkörpernde Tiamat (“das Meer”), die er besiegt und tötet. Aus ihrem Leib formt er Himmel und E…

Babylon

(625 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Achaimenidai | Alexandros | Diadochen und Epigonen | Handel | Hellenistische Staatenwelt | Indienhandel | Limes | Mesopotamien | Roma | Roma | Xenophon | Zenobia Hauptstadt Babyloniens, am Euphrat südl. von Baghdad nahe dem h. Hilleh. Die griech. Namensform B. geht zurück auf einen ON in einer unbekannten mesopotamischen Substratsprache (Babillu), der von der semit. Bevölkerung Babyloniens volksetym. als Bāb-ili(m), “Gottestor”, gedeutet wurde. Aus dem 3. Jt.v.Chr…

Graeco-Babyloniaca

(203 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] Als G. werden babylon. Tontafeln bezeichnet, die auf der einen Seite einen Keilschrifttext in sumer. oder akkad. Sprache und auf der anderen Seite dessen Transliteration in griech. Schrift enthalten. Die insgesamt weniger als 30 Tafeln und Tafelfragmente sind zw. dem 2. Jh. v.Chr. und dem 2. Jh. n.Chr. entstanden und stammen, sofern ihre Herkunft bekannt ist, aus Babylon. Sie enthalten Auszüge aus lexikalischen Texten sowie aus Gebeten und Beschwörungen. Die Auswahl der Texte und…

Assurbanipal

(229 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg)
[English version] (assyr. Aššur-ban-apli; griech. Σαρδανάπαλ(λ)ος, Σαρδάπαλος). Letzter bedeutender König des assyr. Reiches (669 bis ca. 627 v.Chr.). Obgleich nicht der älteste Königssohn, wurde er von seinem Vater Asarhaddon zum assyr. Thronfolger bestimmt, sein älterer Bruder Šamaš-šum-ukīn zum König von Babylon. Die Oberhoheit über Babylonien lag aber dennoch bei A. Nur durch stete Feldzüge gelang es A., das Reichsgebiet zu halten. Ägypten ging jedoch 655 v.Chr. verloren. Zeitweise erkannte sog…

Erdbeben

(713 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg) | Krafft, Fritz (Marburg/Lahn)
[English version] I. Mesopotamien Das Drängen der Arabischen Halbinsel nach NO gegen die Eurasische Platte bewirkt die Auffaltung des Zagros und des Taurus. Seismische Spannungsentladungen können in ganz Mesopotamien, v.a. im Norden, zu E. führen. E. hielt man für Zornesäußerungen des Götterkönigs Enlil, verschiedener chthonischer Götter und der Inanna/Ištar als Venusstern. Sie galten als schwere Verwarnung an den König und als Vorboten für weiteres Unheil. E.-Omina wurden bereits in der Mitte des 2…

Bibliothek

(5,009 words)

Author(s): Nielsen, Inge (Hamburg) | Burkard, Günther (München) | Maul, Stefan (Heidelberg) | Vössing, Konrad (Aachen)
I. Bibliotheksgebäude [English version] A. Definition B. ist Aufbewahrungsort oder Gebäude für Bücher aller Art. B. konnten Teil von Privathäusern, königlichen Palästen, öffentlichen und sakralen Gebäuden (Gymnasien, Fora, Thermen), Heiligtümern oder auch freistehende Gebäude sein. Nur wenige B. sind gesichert oder erh., da die meisten ihrer funktionsbestimmenden Elemente, einschließlich der Bücherschränke ( armaria) und des Mobiliars, aus Holz bestanden. Nielsen, Inge (Hamburg) [English version] B. Griechenland Büchersammlungen sind im griech. Kulturraum se…

Dämonen

(2,882 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg) | Jansen-Winkeln, Karl (Berlin) | Niehr, Herbert (Tübingen) | Macuch, Maria (Berlin) | Johnston, Sarah Iles (Princeton)
[English version] I. Mesopotamien Ein übergeordneter Begriff für D. wurde in Mesopotamien nicht entwickelt. Bekannt ist eine Vielzahl unsterblicher Wesen, die jeweils einen eigenen Namen tragen und als Diener der Götter und Feinde oder Helfer der Menschen auftraten. Gegenstand eines eigenen Kultes waren sie nicht. Da D. ihre beschränkte Macht, die sich etwa in Krankheiten physischer und psychischer Art manifestierte, nur mit Billigung der Götter ausüben konnten, waren sie Teil der Weltordnung. So wu…

Divination

(5,782 words)

Author(s): Maul, Stefan (Heidelberg) | Jansen-Winkeln, Karl (Berlin) | Haas, Volkert (Berlin) | Niehr, Herbert (Tübingen) | Wiesehöfer, Josef (Kiel) | Et al.
[English version] I. Mesopotamien Während das Augenmerk der altägypt. Kultur in hohem Maße auf die Existenz nach dem Tode gerichtet ist, kreisen die Ängste der mesopotamischen Kulturen fast ausschließlich um Belange des Diesseits. Ein bed. Teil der kulturellen Energien des alten Mesopotamien fließt in das Bemühen, menschliches Handeln im Einklang mit dem Göttl. zu halten, um dadurch Unglück wie Naturkatastrophen, Krieg, Krankheit und vorzeitigen Tod fernzuhalten. Hierbei kommt einem Herrscher als Mittler zw. Götter- und Menschenwelt bes. Verantwortung zu. Da im Weltbild Me…