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Dialógus inter Salomonen! et Marcolphum

(134 words)

Author(s): S. Corsten
Das im 15. Jh. häufig gedruckte Werk ist in dieser Fassung im 12. Jh. entstanden, geht aber in seinem Kern auf ältere talmudische und byzantinische Quellen zurück. Es parodiert die für gelehrte Auseinandersetzungen im MA sehr geschätzte Form des Dialogs und berichtet von der Auseinandersetzung zwischen Salomon und dem ungestalten Markolf, bei der die bäuerliche Pfiffigkeit des letzteren den Sieg über den ob seiner Weisheit sprichwörtlich gewordenen König davonträgt. Der Dialog liegt in 27 lat. I…

Humery, Konrad

(306 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1405 in Mainz(?), † um 1472 ebd., Jurist und Syndikus von Mainz. Nach Studien in Erfurt, Köln und Bologna (1421–ca. 1430) erwarb er den Grad eines doctor decretorum. Er wird in der Vereinbarung über die Steuerfreiheit der Geistlichkeit von 1435 («Pfaffenrachtung») zum ersten Mal als Syndikus der Stadt erwähnt. H. stand 1444 an der Spitze der «Zwanzig», die mit Unterstützung der Zünfte die Absetzung des Rates durchsetzten, und trat als Kanzler an die Spitze des neuen Rates, ln der Mainzer Bis…

Janszoon van Woerden, Hugo

(101 words)

Author(s): S. Corsten
seit 1494 in Leiden als Buchdrucker und Buchhändler nachgewiesen; vielleicht war er auch als Holzschneider tätig. J. brachte vor allem volkstümliche Andachtslit. heraus. 1506–1519 führte er ein unstetes Wanderleben, das ihn nach Haarlem(?), Amsterdam, 's-Hertogenbosch(?), Delft und Den Haag führte. Er druckte seit 1496 mit einer Type, die Henrick de Lettersnider geliefert hatte. Während seiner Tätigkeit in Leiden führte er das Leidener Stadtwappen in seiner Druckermarke. S. Corsten Bibliography Kronenberg, M. E. in: Nieuw Nederlandsch biografisch Woordenboek. Deel …

Deleatur

(70 words)

Author(s): S. Corsten
(lat. für «ist zu tilgen»). Anordnung des Korrektors an den Setzer, überflüssige Buchstaben oder Wörter zu beseitigen. Das dafür verwendete Zeichen, ein kleines d mit großem Abstrich, kommt bereits auf Korrekturblättern der Inkunabelzeit (z. B. bei Schöffer und Ratdolt) vor. Korrekturzeichen S. Corsten Bibliography Wehmer C.: Ein frühes Korrekturblatt aus der Schöfferschen Offizin. In: Gut.-Jb. 1932, S. 118–122 Knaus H.: Über Verlegereinbände bei Schöffer. In: Gut.-Jb. 1938, $. 97–108

Wolff, Jakob

(123 words)

Author(s): S. Corsten †
wegen seiner Herkunft aus Pforzheim meist Jacobus de Phorzen genannt, * zwischen 10. 2. und 2. 4. 1519, seit 1481 in Basel nachweisbarer Buchhändler und Drucker. W. unterhielt geschäftliche Beziehungen zu Johann Amerbach, Adam Speyer und Jakob von Kir-chen. Für letzteren druckte er ein «Breviarium fratrum Praedicatorum» (GW 5224), das 1492 fertig wurde. Dieses Brevier und ein zweites von 1493 (GW 5165) markieren den Beginn seines Wirkens als Drucker. Bis 1497 legte er aber noch einmal eine mehrj…

Hauptsachtitel

(53 words)

Author(s): S. Corsten
nennen die Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK) den «vorhegenden», d.h. den der Vorlage entnommenen Sachtitel. Im allg. wird unter bzw. mit ihm die Haupteintragung gemacht. Das gilt, bweichend von älteren Gepflogenheiten, auch von Ubers, und Sammlungen. S. Corsten Bibliography Regeln für alphabetische Katalogisierung. Bd. 1. Wiesbaden 1983, S. xxvIII, 228–229, 281–286.

Formatmachen

(128 words)

Author(s): S. Corsten
Unter F. versteht der Drucker die Plazierung der Kolumnen und die richtige Wahl und Anordnung der Stege in der Druckform. Das muß so geschehen, daß im ausgedruckten und zur Lage gefalteten Bogen die Seiten in der vorgeschriebenen Reihenfolge und in gleichmäßiger Position zu stehen kommen. Weil das bei einem mehrfach umbrochenen Bogen recht kompliziert sein kann, ist das F. vonjehcr als eine hohe Kunst angesehen und in den Lehrbüchern des Buchdrucks eingehend behandelt worden, so z. B. schon in d…

Speyer (Spira), Wendelin von

(200 words)

Author(s): S. Corsten
(Vendelinus de), 1470 bis 1477 in Venedig tätiger dt. Drucker. S. folgte 1470 seinem verstorbenen Bruder Johannes von Speyer nach und brachte anfangs eine beträchtliche Anzahl von Drucken – meist antike Autoren und juristische Fachlit. – heraus (1470: neun datierte Titel, 1471: fünf und 1472: 13). In den folgenden Jahren ließ die Produktion, wohl wegen der wachsenden Konkurrenz (u. a. Nicolas Jenson), stark nach, für 1475 ist überhaupt kein Titel aus seiner Offizin gesichert. (Die 27 undatierten…

Gutenberg, Johannes

(2,512 words)

Author(s): S. Corsten
Gensfleisch zur Laden gen., * um 1400 wohl in Mainz, † 3. 2. 1468 ebd., Erfinder des Buchdrucks (Buchdruckverfahren). 1. Forschung. Die wiss. Beschäftigung mit G. wurde 1640 begonnen, als der Domdechant von Münster (Westfalen) B. von Mallinckrodt (1591–1664) die niederl. Ansprüche, daß L. J. Coster von Haarlem als Erfinder der Buchdruckerkunst zu gelten habe, zurückwies. Mallinckrodts Buch erschien nicht von ungefähr zum 200. Jahrestag der Erfindung des Buchdrucks, die man im Anschluß an die Koelhoffsche Chronik von…

Ochsenkopf

(131 words)

Author(s): S. Corsten
Der O. kommt als Wasserzeichen überaus häufig und in vielen Varianten vor. Das maßgebliche Werk von G. Piccard verzeichnet für 1327— 1660 die Zahl von 3393 O.-Typen, die nach 16 Abt. klassifiziert sind. Erklärt wird das Zeichen als Symbol des Evangelisten Lukas, des Patrons der Maler. Neuerdings sieht man darin auch ein Qualitätszeichen, das die höchste Güteklasse ausweist (so auch bei den Erzeugnissen anderer ma. Gewerbe). Für diese Deutung spricht, daß in der Gutenberg–Bibel (Bibel mit 42 Zeil…

Tegernsee

(382 words)

Author(s): S. Corsten
Das nach der örtlichen Tradition von 746 oder 765 am gleichnamigen See gegr. Kloster nahm unter den bayerischen Abteien den ersten Rang ein. Die dort aufbewahrten Reliquien des hl. Quirinus machten die Gründung alsbald zu einem religiösen Mittelpunkt. Die sog. Säkularisation des bayerischen Herzogs (um 925) fügte dem Kloster großen Schaden zu. Unter Kaiser Otto I. kam es aber 978 zu einer Neugründung. Mönche der Abtei St. Maximin in Trier brachten 978 die Gorzer Reform nach T., die dem geistig-g…

Pfister, Albrecht

(311 words)

Author(s): S. Corsten
† vor 13.4. 1466 in Bamberg (?), Buchdrucker (?) und Verleger, im Dienste der Bistumsverwaltung von Bamberg stehender Kleriker. Mit P.s Namen bezeichnet sind zwei dt.sprachige Drucke in der Type der Bibel mit 36 Zeilen (B36): Die «Vier Historien» (H 8749, «nicht lang nach Walpurgentag» [= 1. Mai] 1462) und der «Belial» des Jacobus de Theramo (C 5785). Andere Schriften, überwiegend ebenfalls in dt. Sprache, werden P. anhand des Typenvergleichs zugewiesen. Darunter befindet sich «Der Ackermann von…

Septem Arboribus Prutenus, Martinus

(124 words)

Author(s): S. Corsten
aus dem Deutschordensland Preußen stammender dt. Drucker, der zus. mit Bartholomaeus de Valdezoccho 1472–1473 in Padua arbeitete. Die früher irrtümlich als die Erstdrucker der Stadt angesehenen Genossen brachten am 21. 3. 1472 die Erstausg. von Boccaccios «Fiametta» (GW 4456) heraus. Ihr letzter datierter Druck, des Paulus Marocenus «De aeterna temporalique Christi generatione» (H 10924), ist vom 28. 4. 1473. Sie verwendeten zwei Antiqua-Schriften, die später leicht verändert in Venedig auftauchten. S. Corsten Bibliography Rhodes, D. E.: Rettifiche e aggiunte alla stor…

Fliegenkopf

(118 words)

Author(s): S. Cörsten
heißt in der alten Druckersprache der Abdruck einer verkehrt in den Satz eingefügten Letter, bei der nicht das Schriftbild, sondern der Fuß nach oben zu stehen kommt. Die dabei zustandekommenden schwarzen Flecke kann man bei einiger Phantasie mit dem Kopf der Stubenfliege vergleichen. Beim Handsatz wurden Stellen, für die es an den benötigten Typenformen mangelte oder die aus anderen Gründen (z. B. Unleserlichkeit des Manuskripts) noch nicht gesetzt werden konnten, durch F.e markiert, um sie spä…

Faszikel (von lat. «fasciculus» = kleines Bündel)

(106 words)

Author(s): S. Corsten
Der F. kommt vereinzelt in älteren mehrbändigen Werken, meist in der lat. Form, als Bandbezeichnung vor. Unter F. können auch die einzelnen Teile von Lieferungswerken verstanden werden. Die Archivare verwenden den Ausdruck für eine nicht genau umschriebene Aktenmenge, die durch einen Umschlag oder Heftung zusammengefaßt ist. Die Archivtheorie lehnt die Bezeichnung wegen ihrer mangelnden Präzision ab, muß aber einräumen, daß sie von zäher Lebenskraft und deshalb nicht zu eliminieren ist. Lieferung S. Corsten Bibliography Meisner, H. O.: Urkunden- und Aktenlehre der Neuze…

Spieß, Johann

(174 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1550 (?) in Oberursel, † (beerdigt) 21. 2. 1623 in Gera, dt. Drucker. S. war zunächst als Setzer in seiner Heimatstadt tätig, ließ sich dann aber in Frankfurt a. M. nieder, wo er am 20. 8. 1572 den Bürgereid ablegte. Nach einem Intermezzo in Heidelberg (1582 bis 1585) erwarb er 1586 ein stattliches Anwesen im Frankfurter Buchhandelsviertel. Die Meßkat. verzeichnen j. an die 20 Neuerscheinungen aus seiner Werkstatt. Seit 1605 gingen seine Aktivitäten zurück. Mit dem Verkauf seiner drei Presse…

Beigebundene Schrift

(63 words)

Author(s): S. Corsten
Die b. (auch; angebundene) S. ist ein inhaltlich und bibliographisch selbständiges Werk, das vom Eigentümer mit einer anderen Schrift zusammengebunden worden ist. Besteht ein Buchbinderband aus drei und mehr inhaltlich und bibliographisch selbständigen Schriften, spricht man von einem Sammelband. S. Corsten Bibliography Fuchs, H.: Kommentar zu den Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken. Wiesbaden 1955 (u. öfter), S. 26.

Mülen (Mylius), Laurentius von der

(167 words)

Author(s): S. Corsten
als Buchdrucker tätig 1539—1553. M. betrieb zunächst eine Offizin in Köln (vier Drucke bekannt), im April 1543 siedelte er nach Bonn über. Hier trat er in die Dienste von Erzbischof Hermann von Wied, dessen Reformationsversuch namhafte Vertreter der neuen Lehre an den Hof des Kurfürsten führte. M. druckte die Streitschriften M. Bucers, P. Melanchthons und anderer, aber auch die Programmschrift «Einfaltigs Bedencken» (1543, 2. Aufl. 1544), mit der Erzbischof Hermann seine Vorstellungen von einer …

Tabula gratulatoria

(50 words)

Author(s): S. Corsten
Einer Festschrift ist mitunter eine T. beigegeben. Sie nennt die Namen der Personen, welche dem Geehrten ihre Glückwünsche zum festlichen Anlaß darbieten. Die in Frage kommenden Fachgenossen und Freunde werden rechtzeitig um Mitwirkung angeschrieben. Bei dieser Gelegenheit bietet der Verlag die Subskription des Bandes an. S. Corsten

Tronnier, Adolph

(88 words)

Author(s): S. Corsten
* 20. 5. 1875 in Meine (Hannover), † 31. 10. 1962 in Mainz, dt. Bibliothekar und Buchforscher. T. promovierte 1904 an der Univ. Göttingen mit einer Diss. über «Die Lübecker Buchill. des 15. Jh.s». 1903 fand er eine Anstellung an der StB Mainz, wo er bis 1935 insbes. für das 1900 gegr. Gutenberg-Museum tätig war. Seine wiss. Arbeiten sind der Erfindung des Buchdrucks gewidmet. S. Corsten Bibliography Ruppel, A.: 50 Jahre im Dienste Gutenbergs. In: Gut.-Jb. 1953, S. 221–222 Habermann / Klemm / Siefkes S. 355–356

Helmaspergersches Notariatsinstrument

(421 words)

Author(s): S. Corsten
Am 5. II. 1455 beurkundete Notar Ulrich Helmasperger, daß der Mainzer Bürger Johann Fust im Barfußerkloster gemäß der ihm vom Gericht gemachten Auflage folgendes durch Eidesleistung bekräftigt habe: Er habe Gutenberg eine Summe von 1550 Gulden überlassen, die er selbst habe leihen und zu 6% verzinsen müssen. Was davon nicht auf das «werck zu irer beider nocz» gegangen sei, betrachte er als Darlehen und fordere es mit Zinsen zurück. Die Urkunde referiert kurz den ersten Klagepunkt Fusts und die E…

Catalogue of Books printed in the fifteenth Century now in the British Museum (BMC)

(227 words)

Author(s): S. Corsten
Von dem Inkunabelkat. der Bibl, des Britischen Museums (seit 1972: British Library/Department of Printed Books) sind bis heute (1987) elf Bde. ersch. (P. 1 — 3, bearb. von A. W. Pollard; P. 4—8, bearb. von V. Scholderer; P. 9, 10, bearb. von G. D. Painter: 1908 — 1971; P. 12, bearb. von D. E. Rhodes: 1985). Der BMC baut auf dem Index von R.] Proctor auf und ist konsequent druckgeschichtlich angelegt. Die ersten Bde. (P. 1 — 3) berücksichtigen die dt. Druckorte, die Österreichs einschl. Ungarns u…

Gelthus(s) zum Echtzeier Arnold

(145 words)

Author(s): S. Corsten
um die Mitte des 15. Jh.s lebender Einwohner von Mainz und «Vetter» von Johannes Gutenberg. (Der Verwandtschaftsgrad ist nicht einwandfrei festzustellen.) G. vermittelte dem Erfinder am 17. 10. 1448 ein Darlehen von 150 Gulden zu einem Zinssatz von 5 % und setzte Einkünfte aus fünf in Mainz gelegenen Häusern zum Unterpfand. Die über das Rechtsgeschäft ausgefertigte Urkunde liegt in einer Bestätigung («Vidimus») des Mainzer Stadtgerichts vom 23. 8. 1503 vor und bezeugt die Rückkehr Gutenbergs in seine Vaterstadt, nachdem er bis zum 12. 3. 1444 zumindest in Straßburg gelebt hatte. S. C…

Werstat (Wörrstadt), Nikolaus von

(165 words)

Author(s): S. Corsten †
Stadtschreiber von Mainz. Als Vertreter der Zünfte spielte W. in den inner-städtischen Wirren 1428/1429 eine führende Rolle. Ihm wurde die hohe Verschuldung der Stadt und der Auszug der Patrizier vor allem angelastet. Als er 1434 nach Straß-burg kam, ließ ihn Johannes Gutenberg wegen ausstehender Rentenzahlungen in den Schuldturm werfen. Als Bürger von Mainz mußte er für die Schulden der Stadt einstehen. W. schwur, die inzwischen angefallenen Renten in Höhe von 310 Gulden aus eigener Tasche zu b…

Siber (Syber, Cyber), Johann

(227 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1445 in Nördlingen, † 1504 in Lyon, dt. Drucker und Buchhändler. S. wurde 1462 an der Univ. Freiburg immatrikuliert und lernte den Buchdruck in Basel. 1475–1477 soll er bei Erhard Ratdolt in Venedig als Geselle gearbeitet haben. Zus. mit Martin Huß brachte er 1478 in Lyon zwei medizinische Werke heraus: «Opera» des Johannes Mesuë (C 4007) und «Pandectae medicinarum» von Matthaeus Silvaticus (H 15197). S. machte sich dann selbständig und zeichnete sich durch ein anspruchsvolles Verlagsprogram…

Einzelwerk

(126 words)

Author(s): S. Corsten
Unter E. versteht die Terminologie der Titelaufnahme «eine in sich abgeschlossene geistige Schöpfung, die zur zusammenhängenden Veröff. vorgesehen war» (RAK-WB § 4). Es können aber auch einzelne Briefe und Dokumente, die ursprünglich nicht zur Veröff. bestimmt waren, ein E. bilden. Die älteren Regelwerke betrachten eine von einem bzw. zwei oder drei Verf. in gemeinsamer Arbeit verfaßte Schrift als E. Sie rechnen auch «Sammlungen von bereits vorhandenen, aber verstreutem Schriftgut» (z. B. von Ge…

Kupfertitel

(411 words)

Author(s): S. Corsten
ist ein ganz oder überwiegend in Kupferstich ausgeführtes Titelbl.; er war bis ins 18.Jh. hinein bes. beliebt und stellt eine Spielart des Bildertitels dar. Wurden die Titelangaben (Verf., Sachtitel, Erscheinungsvermerk usw.) typographisch gesetzt, konnte der K. mehrfach verwendet werden. Ganz als Kupferstich ausgeführte K. waren dagegen immer nur für ein einzelnes Werk bestimmt, sie haben daher auch häufig im Bilderschmuck Anspielungen und Hinweise auf den Inhalt. Wurde zu einem typographisch g…

Divis

(74 words)

Author(s): S. Corsten
veraltet für Teilungszeichen, Bindestrich. Ein D. wird gesetzt, wenn ein Wort am Ende der Zeile getrennt werden muß. Es «koppelt» außerdem als Bindestrich die Teile eines Kompositums miteinander und wird schließlich auch in Nachschlagewerken und Registern angewendet, um die dauernde Wiederholung eines Wortes oder Wortteiles zu vermeiden. Das D. kommt in alten Drucken auch als «doppelt» (-) vor. S. Corsten Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND Leipzig 1984), S. 57.

Ungar, Karel Rafael

(114 words)

Author(s): S. Corsten
(1744–1807), tschechischer Bibliothekar und Buchwissenschaftler. U. übernahm 1779 die Leitung der zwei Jahre vorher gegr. Öffentlichen und UB Prag, der heutigen NB. Er wirkte dort bis zu seinem Tode und schuf die Grundlagen für die führende Rolle der Bibliothek. Als Wissenschaftler befaßte er sich mit Studien zur Gesch. des Buchdrucks in Böhmen. Ungarische Bilderchronik. Vor 1370. 303 × 210 mm. Budapest, SNB Clmae 404. S. Corsten Bibliography Handb. der Bibliothekswissenschaft. 2. Aufl. Bd. 3. Wiesbaden 1957, S. 885 Kabrt, J.:Kvýznamu Karla Rafaela Ungara ve vývoji české b…

Doctrinale puerorum

(125 words)

Author(s): S. Corsten
heißt die Grammatik der lat. Sprache, die der franz. Gelehrte Alexander de Villa Dei (1160/1170–1240/1250) im Jahre 1199 in 2645 Hexametern niederschrieb. Sie war für die Hand des fortgeschrittenen Schülers gedacht, während die Anfangsgründe der «Ars minor» des Aelius Donatus überlassen wurden. Das Buch war weitverbreitet; geachtete Gelehrte bearbeiteten und kommentierten es. Der Buchdruck hat die Verbreitung außerordentlich gefordert, der GW verzeichnet 280 Ausg.; es dürften aber weit mehr gewe…

Legenda aurea

(245 words)

Author(s): S. Corsten
ist der Titel einer 1263/1267 verf. Slg. von Heiligenlegenden, die nach dem Ablauf des Kirchenjahres gegliedert ist (darum oft auch eine Teilung in «Winter-Teil» und «Sommer-Teil»), Verf. war der aus Varazze bei Genua stammende Jacobus de Voragine (Varagine) (1226– 1298), der dem Dominikanerorden angehörte und 1292 zum Erzbischof von Genua geweiht wurde. Die zur Predigtvorbereitung und persönlichen Erbauung der Geistlichkeit geschätzte Slg. fand vor allem durch den frühen Buchdruck weite Verbrei…

Beigabenvermerke

(81 words)

Author(s): S. Corsten
befinden sich häufig auf dem Titelblatt eines Werkes und betreffen Abbildungen, Tafeln, Karten u. ä., aber auch Beigaben textlicher Art (Register, Tabellen, Anmerkungen, beigefugte Schriften). Die Regelwerke haben unterschiedliche Bestimmungen über die Berücksichtigung der B. bei der Titelaufnahme, tendieren aber überwiegend dahin, sie im Anschluß an die Umfangsangabe, u. U. auch in Form einer Illustrationsangabe, aufzuführen. S. Corsten Bibliography Fuchs, H.: Kommentar zu den Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken. W…

Goldschmidt, Ernst Daniel

(181 words)

Author(s): S. Corsten
* 9. 12. 1895 in Königshütte (Oberschlesien), † 10. 12. 1972 in Jerusalem, dt. Bibliothekar und Inkunabelforscher. Nach Studium der klassischen und orientalischen Philologie und Promotion trat G. am 1. 10. 1926 als Volontär bei der Preußischen SB Berlin ein und wurde am 1. 11. 1928 als planmäßiger Bibliothekar übernommen. Seit dem 1. 4. desselben Jahres gehörte er der Geschäftsstelle der Kommission für den Gesamtkat. der Wiegendrucke (GW) an und beschrieb zahlreiche Ink., darunter alle in hebräi…

Gedankenstrich

(142 words)

Author(s): S. Corsten
ist ein Satzzeichen, das bei sorgfältig durchgeführtem Satz fur den Druck vom kürzeren und früher oft doppelt ausgeführten Bindestrich (Divis) — anders als etwa bei Verwendung der Schreibmaschine — zu unterscheiden ist. Nach den Duden-Richtlinien ist der G. anzuwenden zwischen zwei Sätzen, wenn das Thema oder der Sprecher wechseln, oder im Satz bei eingeschobenen Satzstücken oder ganzen Sätzen (wie oben). Er kann auch eine längere Pause oder statt des Kommas einen bes. Gegensatz kennzeichnen. Di…

Fortlaufende Veröffentlichung

(163 words)

Author(s): S. Corsten
Als F. V. gilt eine Schrift, für die grundsätzlich keine Beendigung vorgesehen ist und die allenfalls durch äußere Umstände oder Erschöpfung des Themas zum Abbruch gezwungen werden kann. F. V.en «hören auf, aber sie schließen nicht» (Fuchs). Als von der Sache her mehrbändige Werke haben sie eine durchgehende Zählung, die unter Umständen auch eine Jahresangabe sein kann. Die Instruktionen für die alphabetischen Kat. der preußischen Bibl.en (PI) kennen den Begriff nicht, setzen ihn aber stillschwe…

Donum Dei

(45 words)

Author(s): S. Corsten
Traktat alchemistischen Inhalts, in der ersten Hälfte des 15. Jh.s entstanden. Der Verf. ist unbekannt. Unter demselben Titel wurde um 1500 eine medizinische Abhandlung über das Fieber in Mailand (?) gedruckt. S. Corsten Bibliography GW 9044; Lex. d. MA Bd. 3, Sp. 1252–1254.

Preller, Christian

(124 words)

Author(s): S. Corsten
aus Bayern stammender Buchdrukker in Neapel. P. arbeitete zunächst in der Werkstatt des Sixtus Riessinger und schloß sich dann dem Gemeinschaftsunternehmen der «Germani fidelissimi» an. Er machte sich 1487 selbständig und brachte humanistische Titel und solche in der Volkssprache heraus. Darüber hinaus machte sich P. einen Namen als Drucker liturgischer Bücher. Auf Wunsch des Bischofs von Capua siedelte er 1488 nach dorthin und vollendete am 10. 3. 1489 ein «Breviarium Capuanum» (GW 5300). Wiede…

Renchen, Ludwig von

(117 words)

Author(s): S. Corsten
1482—1505 in Köln tätiger Buchhändler und Drucker. Von den für ihn gesicherten 60 Drucken entfallen auf eine erste Phase seiner Wirksamkeit (1482 — 1492) zahlreiche liturgische Titel (Breviere, Meßbücher, Ordinarien u.a.), sie sind möglicherweise in Zusammenarbeit mit Johann Koelhoff d.Ä. entstanden. Spater scheint er sich mehr dem Akzidenzdruck gewidmet und amtliche Verlautbarungen für die Stadt Köln und rheinische Territorialherren gedr. zu haben. Seine volkssprachigen Erbauungs– und Andachtss…

Habelt, Rudolf, Verlag GmbH

(105 words)

Author(s): S. Corsten
Am 1. 10. 1948 gründete Dr. R. H. (* 30. 9. 1916 in Braunau/Schlesien) in Bonn Buchhandlung und Antiquariat, denen er am 1. 1. 1954 einen Fachverlag für Archäologie, Vor- und Frühgesch., Klassische Philologie, antike Rechtsgesch. und Volkskunde angliederte. Als Kommissionsverleger angesehener wiss. Institutionen im In- und Ausland und in eigener Verantwortung veröffentlichte H. zahlreiche wichtige Zss. und Serien sowie Einzeltitel: «Intern, volkskundliche Bibliographie», «Jb. des Röm.-Germanisch…

Creussner (Kreuszner), Friedrich

(137 words)

Author(s): S. Corsten
Druckerverleger in Nürnberg, dort nachgewiesen für die Jahre 1472 – 1497. Er begann seine fruchtbare Tätigkeit (ca. 140 Bücher und ca. 40 Einblattdrucke) mit dem Ehebüchlein des Albrecht von Eyb (1472; GW 9521). Unter der deutschsprachigen Produktion verdienen außerdem Erwähnung: die Reiseberichte des Marco Polo (1477; HC 13245) und das Zeitglöcklein des Bertholdus (6. 4. 1493; GW 4169). Letzteres ist mit 24 Holzschnitten ausgestattet, die bereits in der lat. Ausg. des Erbauungsbuches vom II. 5.…

Cammerlander, Jakob

(134 words)

Author(s): S. Corsten
*1510 in Mainz, nach 1548 in Straßburg(?), Druckerverleger in Straßburg. In Mainz erwarb C. an der dortigen Univ. den Magistergrad, scheint aber wegen seiner lutherischen Gesinnung die Vaterstadt verlassen zu haben. 1528 war er bei dem Drucker Wilhelm Seltz in Hanau tätig. Mit von diesem übernommenem Gerät machte sich C. 1531 in Straßburg selbständig. Seine Verlagsproduktion (es wurden ca. 140 Titel bekannt) war betont volkstümlich ausgerichtet und zeichnet sich durch z. T. beachtlichen Buchschm…

Jordan, Peter

(119 words)

Author(s): S. Corsten
war 1531–1535 in Mainz als Drucker tätig. Vorher scheint er in der Offizin des Jakob Köbel in Oppenheim gearbeitet zu haben. J. veröff. bevorzugt volkstümliche Lit. und betätigte sich als Lohndrücker. Für den Kölner Druckerverleger Peter Quentel druckte er die Bibelübers. des Mainzer Dominikanerpriors Johann Dietenberger, die erste dt. ill. Bibel von katholischer Seite (erschienen am 27. 6. 1534). Nach 1535 hat sich J. nach Köln gewendet. Er trat dort in Beziehungen zu dem Druckerverleger und Schriftsteller Jaspar von Gennep, auf dessen Presse er 1552 noch einml ein Buch druckte. S. …

Trechsel, Johann

(254 words)

Author(s): S. Corsten
† zwischen 14. 4. und 18. 7. 1498 in Lyon, dt. Druckerverleger in Lyon. T. machte sich durch Heirat mit der Witwe seines Prinzipals Nicolas Philippi 1488 selbständig. Er druckte mit mehr als zehn Schriften, die er z. T. selbst geschaffen hatte, die gängige theologisch-philosophische Lit. seiner Zeit. Seit 1492 war Ascensius Jodocus Badius, der spätere Pariser Drucker, sein wiss. Berater und Korrektor. Dieser gab T.s Ausg. der «Comoediae» des Terenz (H 15424) heraus, die wegen ihrer qualitätsvoll…

Winkelhaken

(132 words)

Author(s): S. Corsten †
(franz. composituer; engl. composing-stick). Der W. ist ein im 16. Jh. aufgekommenes Gerät aus Holz, Messing oder Eisen für den Handsatz, das die einzelne Zeile aufnimmt, bevor sie auf dem Setzschiff zur Seite zusammengefügt wird. Es ist auf die jeweils benötigte Satzbreite, d. i. Zeilenlänge, zu verstellen. Ein beweglicher Schieber wird durch eine Schraube fixiert. Im 19. Jh. bemühte man sich um eine Verbesserung der Technik. Winkelhaken. S. Corsten † Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 252–253 Waldow, A.: Ill. Encyklo…

Stützsatz

(141 words)

Author(s): S. Corsten
Blieben in Inkunabeln und Frühdrucken Teile einer Seite oder bei Formendruck eine ganze Seite frei, wurden diese mit Blindmaterial gefüllt, um ein Kippen des Tiegels beim Druckvorgang zu verhüten. Als S. dienten meist die noch nicht abgelegten Typen aus früheren Teilen des Buches. Mitunter wurde auch der Satz eines gleichzeitig in Arbeit befindlichen anderen Buches dafür genommen. Wenn der S. als Blinddruck zu lesen ist oder gar irrtümlich eingefärbt und gedr. wurde, kann er für die Analyse und Bestimmung des Druckes nützlich sein. S. Corsten Bibliography Schmidt, A.: Technische B…

Marlborough, John Churchill, i st Duke of

(61 words)

Author(s): S. Corsten
1650 Ash bei Axminster, 16. 6. 1722 Cranbourne Lodge bei Windsor, engl. Feldherr. Entgegen älterer Ansicht war M. kein Sammler von Büchern und kommt auch als Begründer der Bibl, von Blenheim Castle (Oxfordshire) nicht in Betracht. Es dürfte sich um eine Verwechslung mit seinem Schwiegervater, Charles Spencer, Earl of Sunderland, handeln. S. Corsten

Loeffs de Driel, Rodolphus

(114 words)

Author(s): S. Corsten
während der 1480er Jahre tätiger niederl. Buchhändler und Drucker. L. stand in Geschäftsbeziehungen zu Aegidius van der Heerstraten (22. 5. 1481) und Hermannus de Nassau. Er produzierte in Löwen bevorzugt Texte für den Gebrauch der Univ. und verwendete dabei eine Type, die mit der des flämischen Druckers Arend de Keysere (Arnoldus Caesaris) identisch ist und vielleicht von demselben ostflämischen Typenhersteller herrührt. Nicht mehr als zehn Drucke werden ihm zugeschrieben. S. Corsten Bibliography Machiels J.: Meester Arend de Keysere 1480—1490 Gent 1973, S. 78—86, 204—211 Rouz…

Personalangaben

(132 words)

Author(s): S. Corsten
Unter P. verstehen die dt. Regelwerke für die alphabetische Katalogisierung Zusätze zur Verfasserangabe, die sich auf Stand, Beruf, akademische, geistliche und militärische Titel und ähnliches beziehen. Sie werden i.d. R. ohne bes. Kennzeichnung weggelassen; es sei denn, daß dadurch sprachliche Härten oder sachliche Unklarheiten entstehen. Nicht übergangen werden Titulaturen von Fürsten und Angehörigen von Fürstenhäusern sowie von geistlichen Würdenträgern, wenn diese, wie z.B. Päpste, unter ihr…

Thurneysen, Johann Jakob

(91 words)

Author(s): S. Corsten
* 15. 6. 1636 in Basel, † 15. 2. 1711 ebd., schweiz. Kupferstecher. T. ließ sich nach einer Lehrzeit in Straßburg 1656 in Lyon nieder, vonwoer 1681 wegen seines Glaubens in seine Geburtsstadt zurückkehrte. 1695–1699 schuf er zusammen mit seinem gleichnamigen Sohn für den Wiener Kaiserhof einige seiner Hauptwerke. Er stach Porträts, Allegorien, Titelbl. und Exlibris, befaßte sich aber auch mit Gold-schmiedearbeiten. S. Corsten Bibliography Brun, C.: Schweiz. Künstler-Lexikon. Bd. 4. Frauenfeld 1917 Dt. Biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg. von W. Killy/R. Vierhaus. …

Sonderabdruck

(141 words)

Author(s): S. Corsten
(Sonderdruck, Separatum). Mitarbeiter an wiss. Zss. und Jb. sowie Sammelwerken erhalten üblicherweise eine von Fall zu Fall wechselnde Anzahl von S.en ihres Beitrages vom Verlag, die durch den Weiterdruck der betreffenden Bogen zustanden kommen. Sie sind zur Weitergabe an Fachgenossen und andere Interessenten bestimmt. Auch Bibl.en mit speziellen Sammelgebieten sind häufig an S.en interessiert. Im allg. jedoch üben Bibl.en bei der Beschaffung dieser Veröff. Zurückhaltung, zumal wenn das Gesamtwerk ohnehin im Bestand ist. Regelwerke zur alphabetischen Titelaufnahme sc…

Trechsel, Melchior und Kaspar (Gaspart)

(99 words)

Author(s): S. Corsten
Drucker in Lyon und Söhne von Johann Trechsel († 1498). Die Brüder brachten 1538 den Totentanz von Hans Holbein d. J. («Les simulacres de la mort») mit Überschriften in lat. und Versen in franz. Sprache heraus. Die schon früher in Basel geschaffenen Abb. wurden von Hans Lützelburger meisterhaft in Holz geschnitten. In dasselbe Jahr gehört auch das AT der T. mit 91 Holzschnitten von Holbein («Historiarum veteris instrumenti icones». S. Corsten Bibliography Vial, J.: Destináe de quelques dessins d’Holbein. In: Gut.-Jb. 1957, S. 258–246 Funke, F.: Buchkunde. 5. Aufl. München usw. 1…

Deo gratias

(95 words)

Author(s): S. Corsten
in der lat. Meßliturgie der röm.-katholischen Kirche Antwort der Gemeinde auf die Entlassungsworte des Priesters. Der Stoßseufzer «Gott sei Dank» floß manchem ma. Schreiber in die Feder, wenn er ein umfangreiches Buch nach langwieriger Arbeit abgeschlossen hatte. Die Frühdrucker haben ebenfalls die Worte häufig neben anderen Bekundungen des Dankes und der Erleichterung in ihre Schlußschriften gesetzt. Der älteste Beleg dafür findet sich im Mainzer Catholicon von 1460 (GW 3182), (Abb. oben S. 81). Deo gratias. Schlußschrift aus Augustinus: De civitate dei. Subiaco 1467. S. Cors…

Salins

(169 words)

Author(s): S. Corsten
Badeort im franz. Département Jura, lag während des MA in der Freigrafschaft Burgund. Die Stadt beherrschte eine wichtige Paßstraße in die Schweiz und gelangte wegen ihrer Salinen zu Wohlstand. Als die Franzosen nach dem Tode Karls des Kühnen († 1477) die Hauptstadt Dôle zerstört hatten, nahm S. 1479–1493 diese Funktion wahr. In dieser Blütezeit ließ sich der Drucker Jean Dupré hier nieder. Von ihm stammen ein Ablaßbrief von 1483 zugunsten des naheliegenden Dominikanerklosters Poligny (GW 7073) …

Formatmesser

(117 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine ältere Bezeichnung für eine Lehre, d. h. eine Meßhilfe, zur Ermittlung der Formatklasse während der bibliothekarischen Bearbeitungsvorgänge. Auf einem Brett oder einer starken Pappe werden die in dem benutzten Regelwerk vorgeschriebenen Formate (4°, 8°, kl8°) eingekerbt oder sonstwie markiert. Das Meßgerät entspricht in seiner Länge dem zweitgrößten Format, also i.d.R. 2°. Hält man den zu bestimmenden Band an den F., so läßt sich das sog. «gemessene» Format auf einen Blick bestimmen. Da…

Setzschiff

(89 words)

Author(s): S. Corsten
zur Aufnahme des gerade in Arbeit befindli-chen Bleisatzes bestimmtes Gerät aus Holz, Zink oder Eisen. Es besteht aus einer an zwei oder drei Seiten mit einer Leiste eingefaßten Platte, deren Maße von dem für den Druck gewählten Format bestimmt ist. Das Ausschießen großer Kolumnen wird durch eine zusätzliche Platte («Zunge») erleichtert, die in Nuten der Begrenzungsleisten läuft. S. Corsten Bibliography Neubürger, H.: Encyclopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 193 Waldow, A.: Ill. Encyklopädie der graphischen Künste. Leipzig 1884 (ND München 1…

Dalen von Köln, Heinrich

(175 words)

Author(s): S. Corsten
(Henricus de Colonia und ähnlich), als Buchdrucker und Buchhändler nachweisbar von 1474 bis 1500, f vor 1505. Stammte aus einer Kölner Kaufmannsfamilie und lernte in Venedig. D. ließ sich dann in Brescia nieder, wo er am 24. 9. 1474 eine Ausg. der «Ilias» in lat. Sprache (H 8774) vollendete. In späterer Zeit brachte er bevorzugt, z. T. zus. mit Gesellschaftern und Verlegern, juristische Werke heraus. 1477 siedelte er mit Familie und zwei Gesellen nach Bologna über, 1486 verlegte er sein Unterneh…

Satzinterne Varianz

(94 words)

Author(s): S. Corsten
ist die Folge von beabsichtigten und ungewollten Änderungen am Satz während des Druckvorgangs. Weil das an den in der Druckpresse befindlichen Formen geschah, spricht man auch von Preß-korrekturen. Dadurch entsteht jedoch zu Unrecht der Eindruck, als handele es sich bei den Varianten stets um Verbesserungen oder Berichtigungen. Die S., die in Drucken des 15.–19. Jh.s vorkommt, stellt die Textkritik deswegen vor bes. Probleme. Sie kann mit Hilfe des Hinman-Collators zuverlässig festgestellt werden. S. Corsten Bibliography Boghardt, M.: Analytische Druckforschung. Ein met…

Niederländische Prototypographie

(93 words)

Author(s): S. Corsten
ist die heute meist verwendete Bezeichnung für jene undatierten und unfirmierten niederl. Drucke, die man früher in der Diskussion um den Erfinder des Buchdrucks L. J. Coster zuschreiben wollte. Es handelt sich um Texte verschiedenen Charakters, darunter auffallend viele Schulbücher fur den Lateinunterricht (Donate, Ausg. des Doctrinale von Alexander de Villa Del). Neuere papierkundliche Untersuchungen schließen mit ziemlicher Sicherheit aus, daß diese Drucke in die Zeit um 1450 gehören. Costeriana S. Corsten Bibliography Hellinga-Querido, L. / De Wolf, C: Laurens Janszoo…

Speyer (Spira), Johannes von

(158 words)

Author(s): S. Corsten
† 1469/1470 in Venedig, dt. Drucker. S. ist wahrscheinlich mit dem «Hans von Spyre» identisch, der in Mainzer Urkunden der Jahre 1460 und 1461 vorkommt. Er begann 1469 als erster in Venedig zu drucken, war aber wohl schon einige Zeit dort ansässig; aus der Ehe mit einer Einheimischen hatte er zwei Kinder. Auf seinen ersten Druck hin, einem Cicero «Epistulae ad familiares» (GW 6800) in einer Aufl. von 300 Ex., erhielt er am 18. 9. 1469 vom Stadtregiment das Privileg der ausschließlichen Ausübung …

Rubrikator

(172 words)

Author(s): S. Corsten
Die Fertigstellung eines ma. Ms. übernahm i.d.R. der R., der mit roter (lat. = ruber) Tinte Initialen (Lombarden), Seiten- und Kapitelüberschriften sowie anderes Beiwerk (Paragraphenzeichen, Markierung von Satzanfängen u. a. m.) hinzufügte. Da solche Zutaten nur mit großem technischen Aufwand gedr. werden konnten (Rotdruck), überließen viele Drucker derartige Arbeiten weiterhin dem R. oder nahmen sie in bestimmten Fällen selber von Hand vor. Wo ein R. sich mit Namen nennt und den Abschluß seiner…

Wiegendruckgesellschaft

(188 words)

Author(s): S. Corsten †
Um die Erforschung der Ink. zu fördern, wurde 1924 von etlichen Kennern und Freunden des alten Buches die W. gegründet. Sie nahm zunächst eine bibliographische Übersicht der Forschungslit. zum Buchdruck des 15. Jh.s in Angriff. Obwohl die Bibliographie in Lief. veröff. wurde, stand die Ges. bald vor «unvorhersehbaren Hemmungen», die nicht zuletzt finanzieller Natur waren. Das Erscheinen der auf 500 Ex. angesetzten Aufl. zog sich über die Jahre 1929 bis 1936 hin. Für die Ges. legte Erich von Rath…

Monterrey(Galicien, Spanien)

(98 words)

Author(s): S. Corsten
In der span. Stadt brachten die Gesellschafter Gonzalo Rodríguez de la Pasera und Juan de Porras am 3. 2. 1494 ein Missale Auriense heraus. Wenig später druckte in M. Johann Gherlinc ein «Manuale sacramentorum» (H 10734) von 1496 sowie eine Bulle von Papst Innocenz VIII. zugunsten der Bruderschaft vom «heiligsten Christus» in der Bischofsstadt Orense. S. Corsten Bibliography López,A.: La imprenta en Galicia en el siglo XV. In: Gut.-Jb. 1935, S. oo – iii Odriozola, A.: Una probable impresión de la segunda imprenta incunable de M. (Orense). In: Boletín Auriense 6. 1977, S. 265 — 284

Welker, Konrad

(98 words)

Author(s): S. Corsten †
aus Boppard stammender Kölner Drucker. W. heiratete vor dem 29. 1. 1482 Gertrud, die Witwe Arnolds Ter Hoernen, dessen Geschäftsnachfolger er 1482–1488 war. In dieser Funktion ist er von Dietrich Molner, dem Sohn aus einer früheren Verbin-dung der Gertrud, nicht zu unterscheiden. W. und Molner kommen für den Druck von zwei Brevieren der Diözese Köln (GW 5307–5308) und einige für den Lehrbetrieb der Univ. bestimmte Titel infrage. S. Corsten † Bibliography Voulliéme, E.: Der Buchdruck Kölns bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Bonn 1901 (ND Düsseldorf 1978), S. LVII–LXIV und CXXIX Geldner…

Blinddruck in Inkunabeln und Frühdrucken

(139 words)

Author(s): S. Corsten
Blieben beim Setzen eines Buches Seiten teilweise ohne Text (z.B. am Buchende), wurde beim Ausdrucken Stützsatz erforderlich, um das Abkippen des Tiegels zu verhindern. Zum Auffüllen der Seite wurde meist früher verwendeter Satz, der noch nicht abgelegt war, benutzt. Er wurde nicht eingefärbt und mit einem Stück Papier abgedeckt. Trotzdem lassen sich häufig derartige Satzteile als B. lesen. Wurden die für den Stützsatz verwendeten Materialien nicht aus demselben Buch, sondern aus einem, das soeb…

Solger, Adam Rudolph

(142 words)

Author(s): S. Corsten
(1693–1770), dt. Bibliophile, Pfarrer und Bibliothekar. S. bekleidete als Geistlicher an St. Sebaldus in Nürnberg 1759–1770 auch das Amt des Stadtbibliothekars. Er sammelte privat in großem Stil Bücher und orientierte sich dabei an dem zu seinen Lebzeiten mehrfach (Hamburg 1732, 1738, 1747 und 1753) gedr. «Catalogus historico-criticus librorum rariorum» des Johannes Vogt sowie an Bibl.katalogen. S. kaufte auf Auktionen in Leipzig und Nürnberg und veröff. 1760 bis 1762 seine «Bibliotheca sive sup…

Schöpflin, Johann David

(263 words)

Author(s): S. Corsten
* 24. 9. 1694 in Salzburg, † 7. 8. 1771 in Straßburg, dt.-franz. Historiker. Seit 1720 in Straßburg lehrend, nahm S. im Wissenschaftsbetrieb seiner Zeit eine führende Position ein. In Mannheim regte er die Gründung der Akad. d. Wiss. an (1763) und blieb bis zu seinem Tode ihr Präsident. Goethe zeigt sich in «Dichtung und Wahrheit» (Buch 11) von ihm tief beeindruckt, rühmt seine große, mit Leutseligkeit gepaarte Gelehrsamkeit. Sein großes Werk zur Gesch. des Elsaß «Alsatia illustrata» (2 Bde., 17…

Koch gen. Meister, Johann

(153 words)

Author(s): S. Corsten
† vor dem 13. 10. 1487 in Basel, Buchdrucker. Der aus Feldkirch (Vorarlberg) stammende K. ist seit 1462 in Basel nachweisbar (Immatrikulation an der Univ.). Daß er sich Ende der 1470er Jahre ohne spürbaren Erfolg mit dem Druck liturgischer Bücher befaßte, geht vor allem aus Gerichtsakten der Stadt hervor. Zus. mit Peter Kollicker gab er am 4. n. 1484 ein Breviarium Cisterciense (GW 5198) heraus. In diesem Buch erscheint er ein einziges Mal in einer Schlußschrift. Weil er zu Beginn der 1480er Jah…

Diplomatisch getreu

(108 words)

Author(s): S. Corsten
heißt eine Titelaufnahme, wenn sie um eine möglichst getreue Wiedergabe der Vorlage in bezug auf Orthographie, Abkürzungen, typographische Eigentümlichkeiten und Zeilenabschlüsse bemüht ist, um eine einwandfreie Identifizierung zu ermöglichen. Die Methode wurde zuerst von Ludwig Hain in seinem «Repertorium bibliographicum» (1826–1837) angewendet und ist seitdem vor allem bei der bibliographischen Verzeichnung von alten Drucken üblich. Da es aber nicht immer zum Erkennen von Nach- und Doppeldruck…

Wiborada

(124 words)

Author(s): S. Corsten †
* um 880 auf Burg Klingen (Aargau), † 2. 5. 926 Sankt Gallen, Klausnerin. Die aus altem Adelsgeschlecht stammende W. lebte seit 916 als Einsiedlerin an der Magnuskirche in Sankt Gallen. Beim Volk genoß sie wegen ihrer Frömmigkeit und Prophetengabe hohes Ansehen. Vor dem Ungarn-Einfall von 926 riet sie dem Abt des Klosters, vor allem die Bücher in Sicherheit zu bringen. W. fand durch die Ungarn den Märtyrertod und wurde 1047 von Papst Clemens II. heilig gesprochen. Sie wird als die Schutzpatronin der Bibl.en und der Bibliophilie verehrt. S. Corsten † Bibliography Torsy, J.: Lexikon der d…

Stöckel (auch: Müller), Wolfgang

(190 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1473 in Obermünchen (nordwestl. von Landshut), † 1540 / 1541 in Dresden, dt. Buchdrucker. S. arbeitete nach dem Studium in Erfurt (1489–1490) bei Arnold Neumarkt von Köln in Leipzig und wurde 1497 dessen Nachfolger, am 29. 5. dieses Jahres erwarb er das Bürgerrecht von Leipzig. Seine umfangreiche, aber wenig bedeutende Produktion war auf die Bedürfnisse der Univ. ausgerichtet, seine Ausstattung mit Druckgerät entsprechend bescheiden. Bemerkenswert ist ein Titelbl. zu A. Hund: «Introductorium…

Lempertz, Heinrich

(157 words)

Author(s): S. Corsten
(Kaspar Joseph) * 2. 10. 1816 in Köln, † 7. 2. 1898 in Weiden bei Köln, Buchhändler, Antiquar und Sammler. L. übernahm um die Mitte des 19. Jh.s das Kölner Antiquariat von Johann Mathias Heberle (1775 - 1840), in dem er gelernt hatte und als Mitarbeiter tätig gewesen war. Er erweiterte das Unternehmen durch Filialen in Bonn (gegr. 1844, ging später an seinen Bruder Mathias L.) und Brüssel (1849) und erwarb sich einen Namen durch die Versteigerung von Bibl.en berühmter Zeitgenossen (u.a. der des …

Präsentationstitel

(119 words)

Author(s): S. Corsten
(Dedikations– oder Widmungstitel), gibt den Anlaß für eine Veröff. an; er ist von einer bloßen Widmung, die i. d. R. hinter dem Haupttitelbl. angetroffen wird, zu unterscheiden. Ist der P. der einzige Titel wie z. B. bei einer Festschrift, wird er der bibliothekarischen Titelaufnahme zugrundegelegt. Folgt auf einen P. nur eine einzige Abh., wird diese nach den dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung für die Hauptaufnahme herangezogen. Vom P. wird verwiesen bzw. eine Nebeneintragung gemacht. S. Corsten Bibliography Fuchs, H.: Kommentar zu den Instruktionen für…

Ordnungselement (OE)

(110 words)

Author(s): S. Corsten
Der Begriff wurde von den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK) eingeführt und bezeichnet die 26 Buchstaben des dt. Alphabets sowie Zahlzeichen (§ 803). Die OE bestimmen nach der Buchstabenfolge des dt. Alphabets die Einordnung der Ordnungswörter. Zahlen werden i. d. R. nach ihrem Zahlenwert geordnet (RAK §§ 805 und 809). Für Buchstaben mit Akzenten, diakritischen Zeichen, Umlaute, ß und nichtlat. Schriftzeichen, die in Sprachen mit lat. Schrift Vorkommen können, gelten bes. Bestimmungen. S. Corsten Bibliography Regeln für die alphabetische Katalogisierung …

Schöffer, Johann

(283 words)

Author(s): S. Corsten
* um 1475 in Mainz, † 1531 ebd., dt. Druckerverleger. Als zweiter Sohn von Peter Schöffer († 1502 / 1503) folgte S. seinem Vater in der Leitung der Mainzer Offizin «Zum Humbrecht», nachdem er an der Univ. Leipzig (Immatrikulation Sommersemester 1492) studiert hatte. Er stand in lebhaftem Verkehr mit humanistischen Kreisen und bekleidete seit 1510 auch städtische Ämter. Dank eigener Sachkunde und einer glückli-chen Hand bei der Auswahl seiner Mitarbeiter konnte er die Leistungen seiner Offizin au…

Koelhoff d. Ä., Johann

(227 words)

Author(s): S. Corsten
Anfang 1493 in Köln, Druk–kerverleger. Der aus Lübeck stammende K. brachte von Venedig, wo er bei Wendelin von Speyer gelernt und gearbeitet hatte, eine rundgotische Letter mit nach Köln. Hier begann er 1471 zu drucken (Ex. der BN Paris von H 12888 hat eine für dieses Jahr datierte Besitzeintra-gung). Als weitere bahnbrechende Neuerung führte er gedr. Lagensignaturen ein. K. war ein rühriger und wagemutiger Geschäftsmann, dessen Aktivitäten sich nicht auf das Buchwesen beschränkten. Seine Agente…

Polyglotte

(78 words)

Author(s): S. Corsten
(von griech. πολύγλωττoς = mehrsprachig) wer urspr. der Name eines vergleichenden Wb.s mehrerer Sprachen, dann wurden auch vielsprachige Inschriften und Texte so bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man unter P. eine große kritische Bibelausg. mit hebräischem, griech., lat. und anderem Text, wie sie zuerst in Alcalá de Benares 1514 — 1517 ersch. ist. BibeldruckComplutenser Polyglottenbibel Polyglottenbibel S. Corsten Bibliography Lexikon des Bibliothekswesens. Hrsg, von H. Kunze und G. Rückl. 2. Aufl. Bd. 2. Leipzig 1975, Sp. 1100.

Topié, Michel

(164 words)

Author(s): S. Corsten
† nach 1512 in Lyon, aus Mondovi in Piemont (nicht Pyrmont!) stammender Setzer und Drukker, der 1488–1490 in Lyon zus. mit Jacques Heremberck arbeitete und eine ins Franz. übers. Ausg. von Bernhard Breidenbachs «Peregrinatio in terram sanctam» (GW 5080) herausbrachte. Das Buch ist reich bebildert, u. a. mit sieben Kupferstichen. Auch der 1490 ersch. «Recueil des histoires troyennes» des Roul Le Fèvre (HC 7045) ist an Abb. reich. 1495 verband sich T. mit Johannes Numeister, mit dem er etliche lit…

Praefatio

(36 words)

Author(s): S. Corsten
(lat. = Vorrede) eröffnet häufig in Drucken des 15. Jh.s den Text eines Buches (so z. B. GW 228 bis 229). Das Wort wird gleichsinnig mit «Prologus» verwendet (GW 227 und 230). S. Corsten

Götz, Nikolaus

(204 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1440 in Schlettstadt (Unterelsaß), Kölner Drucker. G. nahm sein Studium 1456 in Erfurt auf und ließ sich Ende des Jahres 1470 bei der Juristischen Fakultät der Univ. Köln immatrikulieren. Er scheint aber auch eine handwerkliche Ausbildung genossen zu haben; denn er wird 1460/1461 in Mainzer Quellen zus. mit dem Erstdrucker von Venedig, Johann von Speyer, als Goldschmied aufgeführt. Der offenbar vielseitig begabte Mann vollendete seinen ersten Druck am 30. 4. 1474 (H 10291) und brachte in den…

Reyser, Georg

(199 words)

Author(s): S. Corsten
1504 (?) in Würzburg, aus Ensingen (bei Vaihingen an der Enz) stammender dt. Drucker und Buchhändler. R. war nach jüngeren Forschungen zunächst in Straßburg tätig, wo er zus. mit seinem Bruder Michael die wegen mangelnder Firmierungen mit dem Notnamen «Drucker des Henricus Ariminensis» bezeich–nete Offizin betrieb (1468–1478) und überwiegend theologische Fachlit. sowie ein Straßburger Brevier (GW 5260) und ein ebenfalls für das Bistum Straßburg bestimmtes Directorium (GW 8437) herausbrachte. Dam…

Reichling, Dietrich

(156 words)

Author(s): S. Corsten
* 25.2.1845, f 24. 2. 1921 in Münster, Westfalen (?), dt. Philologe und Bibliograph. Als Studienprofessor am Gymnasium Paulinum in Münster brachte R. die ma. Sprachlehre des Alexander de Villa Dei in einer kritischen Ausg. heraus (Das Doctrínale des Alexander de Villa-Dei. Berlin 1893) und stellte dabei auch eine Übersicht der ihm bekannten Hss. und Drucke vor. Nachdem er am 1. 4. 1904 für wiss. Arbeiten beurlaubt worden war, widmete er sich seinem bis heute nicht ganz überholten Werk: Appendice…

Obertitel

(29 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine in den wichtigsten dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung (PI und RAK) nicht verwendete Bezeichnung für den Sachtitel, die diesen vom Untertitel unterscheidet. S. Corsten

Xanten

(164 words)

Author(s): S. Corsten †
Während der Karolingerzeit wurde über dem Grab des heiligen Victor eine Klerikergemeinschaft gegründet. Das am linken Ufer des unteren Niederrheins gelegene Stift war wegen seiner Reliquienschätze Ziel zahlreicher Wallfahrer, es spielte auch in der Pfarrorganisation des Kölner Erzbistums eine wichtige Rolle: der Probst von X. war Archidiakon für fünf niederrheinische Dekanate. Eine gewiß schon vorhandene Bibl. dürfte 1109 zus. mit dem Stiftsarchiv durch einen Brand vernichtet worden sein. Seit 1…

Fichet, Guillaume

(201 words)

Author(s): S. Corsten
* 16. 9. 1433 in Villard (Le PetitBornand- les-Glieres/Haute Savoie), † nach 1480 in Rom, franz. Theologe und Humanist. Nach ersten Studien in Chambery und Avignon kam F. an die Univ. Paris, wo er am 12. 12. 1461 Mitglied der Sorbonne wurde und am 7. 4. 1468 eine Professur für Rhetorik und Philosophie erhielt. F. veranlaßte 1469/r470 zus. mit seinem Kollegen Johann Heynlin de Lapide die Gründung einer Druckerei in der Sorbonne, der ersten auf franz. Boden. Die drei dt. Druckergesellen Martin Cra…

Urach

(204 words)

Author(s): S. Corsten
Stadt östlich von Reutlingen, bei Teilung der Grafschaft Württemberg (1441 / 1442) zur Residenzstadt erhoben. Wohl auf Veranlassung von Graf Eberhard V. «im Barte» (1445–1496) siedelte 1478/1479 der Esslinger Drucker Conrad Fyner nach U. über und nahm hier eine fruchtbare Tätigkeit auf. Neben aufwendig ill. volkstümlichen Werken stehen wiss. Texte und Amtsdrucksachen. Seit 1477 stand am Ort auch eine Papiermühle zur Verfügung. Als Graf Eberhard 1482 die Residenz nach Stuttgart verlegte, verlor die Druckerei offensichtlich ihre Existenzgrundlage und stellte ihre Arbeit ein. Um…

Reinhard(i), Johannes

(98 words)

Author(s): S. Corsten
aus Eningen (Schwäbische Alb) stammender dt. Drucker, der 1470 in Trevi (Umbrien) eine Offizin begründete und mit einer großen Antiqua zwei Titel (H 7336 und GW 3612) druckte. Dann zog R. nach Rom weiter, wo er mit Wendelin de Wila, Theobald Schenkbecher und dem Kleriker des Bistums Lüttich Paul Leenen in den Jahren 1473—1476 zusammenarbeitete, aber auch auf eigene Rechnung druckte. Daß er in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit mehrfach neue Lettern in Gebrauch nahm, legt die Vermutung nahe, daß er die Kunst des Stempelschnitts beherrschte.; Geldner Bd. 2, S. 48 und 100. S. Corsten

Rot, Adam

(109 words)

Author(s): S. Corsten
Kleriker der Diözese Metz, 1471–1474 in Rom tätiger dt. Drucker. R., der sich bereits 1465 bei der Kurie um eine Pfründe bemühte, war möglicherweise zunächst in der Werkstatt von Konrad Sweynheim und Arnold Pannartz als Geselle tätig, machte sich aber 1471 selbständig. Er druckte vor allem kanonistische Werke, aber auch einige klassische Autoren und Handb. für Rompilger. Er besaß nur eine einzige Schrift, eine Antiqua. Wie aus den päpstlichen Reg. hervorgeht, suchte R. sich durch den Erwerb von einträglichen Pfründen wirtschaftlich abzusichern. S. Corsten Bibliography Geldner Bd…

Wallraf, Ferdinand Franz

(221 words)

Author(s): S. Corsten †
* 20. 7. 1748 in Köln, † 18. 3. 1824 ebd., Kunst- und Büchersammler. Der aus einfachen Verhältnissen stammende W. brachte es an der 1388 gegr. Kölner Univ. zu einer Professur an der Medizinischen Fakultät und wurde am 17. 12. 1793 zum (letzten) Rektor gewählt. An der von den Franzosen eingerichteten Zentralschule vertrat er die Fächer Gesch. und «Belles Lettres». Für seine Lehrtätigkeit begann W. 1790 in großem Stil Fachlit. anzuschaffen. Nach der Auflösung der Klöster (1802) nützte er das dadur…

Sammelband

(433 words)

Author(s): S. Corsten
Als S. wird ein Buchbinderbd. bezeichnet, der mehr als drei bibliographisch selbständige Schriften (Bibliographische Einheit) vereinigt. Maßgeblich ist dabei ausschließlich der Wille des Besitzers. Häufig finden sich in einem S. Schriften ähnlichen oder verwandten Inhalts. Wo derartiges nicht zu erkennen ist, müssen andere Ursachen für die Vereinigung zum S., etwa ein gleichzeitiger Zugang in eine Bibl., vermutet werden. In ma. Bibl.en haben S.e zahlenmäßig den bei weitem größten Teil des Bestandes ausgemacht. Nach einem 1409 angelegten Kat. enthielt d…

Missale speciale

(265 words)

Author(s): S. Corsten
hieß im MA die für den Gottesdienst in Filialkirchen und Kapellen bestimmte Kurzfassung des Meßbuches, wie sie nach 1490 auch mehrfach gedr. worden ist (H 11 248—11 251). Die älteste Ausg. eines solchen M. (C 4075) gehört zu den am stärksten umstrittenen Büchern der Druckgeschichte. Sie ist in einer Type gedr., die der kleinen Letter des Mainzer Psalters von 1457 sehr nahesteht. Es sind z. Z. (1995) vier Ex. bekannt, außerdemgibt es eine verkürzte Fassung (Missale abbrevia-tum). O. Hupp der in d…

Leeu, Gheraert

(392 words)

Author(s): S. Corsten
* um 1450 in Gouda, zur Weihnachtszeit 1492 in Antwerpen, niederl. Druckerverleger. Der aus einer in Gouda angesehenen Familie stammende L. begann 1477 in seiner Vaterstadt mit einer noch unvollkommenen Type regionalen Charakters zu drucken und brachte zuerst die «Epistelen en evangelien», ein für den Gottesdienst benötigtes Lektionar in mittelniederl. Sprache, heraus (HC 6647 = 6748). Auch andere Drucke der ersten Jahre verraten die kirchliche Behörde als Auftraggeber oder Anreger: So z.B. das …

Textband

(42 words)

Author(s): S. Corsten
kann der nicht gezählte, sondern bezeichnete, bibliographisch selbständige Teil eines Ganzen neben einem reinen Abb.-, Karten-, Zahlenwerk u. ä. sein. Für die Berücksichtigung bei der alphabetischen Titelaufnahme haben die Regelwerke bes. Bestimmungen (PI § 13,1; RAK-WB § 820). S. Corsten

Canon missae

(279 words)

Author(s): S. Corsten
heißt der im großen und ganzen stets gleiche Abschnitt in der Meßliturgie der römisch–katholischen Kirche mit der Wandlung der Opfergaben und den einleitenden und abschließenden Gebeten. Seit dem Hoch–MA wird der C. m. durch das Gebet «Te igitur clementissime pater» eröffnet, das meist durch eine große, reichgeschmückte Initiale (Te–igitur–Initiale) und das Kanonbild ausgezeichnet ist. Schreiber und Drukker haben den C. m. außerdem durch eine bes. Schrift in zwei Größen (Kanonschrift, Kanon–Chor…

Satzidentität

(123 words)

Author(s): S. Corsten
ist bei älteren Veröff., bes. solchen des 18.Jh.s, festzustellen, wenn dieselbe Druckform für Einzelausg. und Gesamtausg. eines Autors verwendet worden ist (Sammelausg.). Es kommt auch vor, daß derselbe Satz für unterschiedliche Formate benutzt wurde. In einem solchen Fall mußten die Formen umgeordnet und neu «ausgeschlossen» werden. So existieren die beiden ersten Bde. von Klopstocks Werken, die 1798 bei Göschen herauskamen, mit identischem Satz in Quart und Oktav. Zuweilen beschränkten sich di…

Te-igitur-Initiale

(183 words)

Author(s): S. Corsten
Im ma. Sakramentar oder Mis-sale eröffnet die T. den Kanon, dessen hervorragende liturgische Bedeutung i. d. R. durch einen größeren Schriftgrad betont wird und mit den Worten «Te igitur clementissime pater» beginnt. Die in enger Beziehung zur Liturgie stehende Initiale wurde sehr kunstvoll gestaltet und nimmt mitunter einen großen Teil der Seite ein. Wegen der Ähnlichkeit des Buchstabens T mit einem Kreuz, wurde die T. seit etwa dem 10. Jh. mit dem Bild des Gekreuzigten versehen. Seit dem 12. J…

Ravenstein, Albert

(75 words)

Author(s): S. Corsten
Der wahrscheinlich aus der gleichnamigen Herrschaft an der unteren Maas stammende Drucker betrieb 1483 -1484 zus. mit Joachim Westvalin Magdeburg eine Druckerei. Obwohl sie sich in einem nie-derdt. Plenarium (HC 6749) «brodere» nennen, dürften sie keine leiblichen Brüder gewesen sein. Vielleicht gehörten sie zu den Brüdern vom gemeinsamen Leben. Dafür spricht auch, daß sie mit einer einzigen Rotunda-Type ausschließlich Liturgica und religiöse Schriften gedr. haben. S. Corsten Bibliography Geldner Bd. 1, S. 237-238.

Renner, Franz

(183 words)

Author(s): S. Corsten
aus Heilbronn stammender dt. Drucker, 1471 — 1483 in Venedig tätig. R., der 1473 — 1477 mit Nicolaus von Frankfurt und 1477 — 1478 mit Petrus de Bartua assoziiert war, druckte zahlreiche theologische und homiletische Schriften sowie zwei lat. Bibeln in Folio (GW 4216=1475 und GW 4223 = 1476). Den zus. mit Nicolaus von Frankfurt herausgebrachten Ausg. der Heiligen Schrift folgten 1480 und 1483 zwei Bibeln (GW 4241 und 4253) in 4 0 (teilweise in 8°). Kleinformatige Breviere wurden seit 1477 eine S…

Schöner, Johann

(159 words)

Author(s): S. Corsten
* 1477 in Karlstadt am Main, † 1547 in Nürnberg, dt. Mathematiker und Kartograph. Der als Stiftsherr in Bamberg lebende sehr fruchtbare Gelehrte richtete sich dort eine Hausdruckerei ein, auf der er 1521 bis 1523 einige eigene Werke druckte. Wegen Vernachlässigung des Chorgebetes als «Frühmesser» (d. h. Frühmeßherr) in das nahegelegene Dorf Kirchehrenbach versetzt, hat er seine Druckpresse 1524 und 1525 hier eben-falls genutzt, um Selbstgeschriebenes zu vervielfältigen. Den unattraktiven Erschei…

Viterbo

(88 words)

Author(s): S. Corsten †
Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (Latium). In V. brachte ein anonymer Drucker den «Libellus de ultimis syllabis» des Honoratus Servius Maurus unter dem Datum 12. 1. 1488 (H 14710) heraus. Wäh-rend des folgenden Jh.s arbeiteten die Typographen Antonio Blado (1546), Agostino Colaldo (1568–1573, 1577–1601) und Ottavino Gabrielli (1595) in der Stadt. S. Corsten † Bibliography Fumagalli, G.: Lexikon typographicum Italiae. Florence 1905, S. 522 Borsa, G.: Clavis typographorum librariorumque Italiae 1465–1600.T. 2. Aureliae Aquensis 1980, S. 405 Rhodes, D. E.: La stampa…

Formatbücher

(245 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine im dt. Sprachbereich während des 17./18. Jh.s übliche Bezeichnung für eine Art von Lehrbüchern der Buchdruckerkunst, die sich vor allem an den Setzer wandten. Die F. beschreiben die Einteilung des Setzkastens und wenden das Hauptaugenmerk auf die Einrichtung des Satzes für die unterschiedlichen Formate (Formatmachen). Im Anhang finden sich häufig Lobgedichte auf die Schwarze Kunst oder Anleitungen zur «Deposition», d.h. zur Aufnahme der Lehrlinge in den Gesellenstand (Depositio Cornuti)…
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