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Your search for 'dc_creator:( Auffarth, AND Christoph ) OR dc_contributor:( Auffarth, AND Christoph )' returned 27 results. Modify search

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Aiora

(267 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (αἰώρα, “Schaukel”). Beim Frühlingsfest der Anthesterien wurden an Bäumen mit Seilen Sitzkissen oder Stühle aufgehängt, auf denen die Kinder schaukeln durften. Auf Choen-Kannen ist das dargestellt [1. Taf. 31,2; 4. Taf. 18]. Der Brauch ist für das att. Ikaria bezeugt, den mythischen Ankunftsort des Dionysos als Weingott. Weil die wilden Hirten die Gabe des Gottes verkennen, versuchen sie ihn zu töten, treffen statt seiner aber den Alten, den Gastgeber des Gottes, Ikarios. Die Toc…

Aktorione

(230 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Ἀκτορίωνε, Dual). Monströses Zwillingspaar (Hes. fr. 18 M-W τερατώδεις); es ist durch zwei Köpfe, vier Arme und Beine und einen zusammengewachsenen Körper unheimlich stark (Hes. fr. 17; 18). Nestor rühmt sich in der Ilias, er habe die A. Molione, Kteatos und Eurytos töten können, wenn Vater Poseidon ihnen nicht beigestanden hätte (Il. 11,750-752). Bei anderer Gelegenheit besiegen sie Nestor im Wagenrennen (Il. 23,638). Die Genealogie ist dreifach: Neben dem göttl. (Poseidon) ein…

Diktynna

(295 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Δίκτυννα). Göttin der Fischer (Jagd) auf Kreta. Ihr Hauptheiligtum liegt am Steilhang der Halbinsel Tityros (Rhodopou) im Westen Kretas [1; 2], nach Hdt. 3,59 von Samiern (ca. 519 v.Chr.) gegründet. Weite Verbreitung (Plut. mor. 984a) des Kultes der D. und, mit ihr gleichgesetzt (Kall. h. 3, 189-205), der Britomartis außer in Westkreta auf Aigina als Aphaia (Paus. 2, 30,3), in Gythion und Sparta (Lakonien), Athen, Phokis, Massalia und Kommagene [3; 4]. Der Mythos erzählt (Kall.)…

Bendis

(498 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Βενδῖς). Die thrak. Göttin B., im 6.Jh. (Hipponax fr. 127 W.) den Griechen bekannt geblieben (s. Herodian. 2, 761 L.; Liv. 38,41,1; nur noch antiquarisches Wissen? [1. 114]), wird in der Interpretatio Graeca verstanden als eine Artemis (Hdt. 4, 33; 5, 7; Palaiphat. 31; Hesych.), als Hekate (Plut. de def. or. 13, 416e, durch falsche Etym.; Hesych. s.v. Ἀδμήτου κόρη) oder Persephone (Orph. fr. 200 OF; vgl. Texte in PCG 4, p. 165; vgl. 159). Auch in der Ikonographie ist die Gleichsetzung mit Artemis als jagender…

Buphonia

(246 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (βουφόνια). An den athenischen Dipolieia wird derjenige Ochse geopfert, der zuerst das Getreideopfer frißt, sich also an der Gabe für Gott vergreift (Porphyr. abst. 2,28-30, wohl auf Theophrast zurückgehend [5]; Paus 1,24,4). Der Schlächter - ein in der Familie des Thaulon erbliches Amt [3. 161] - tötet dafür das Tier und flieht dann. Im Mythos befiehlt das delph. Orakel, den flüchtigen Totschläger, den Bauern Sopatros, zurückzuholen und das Töten des Ochsen zu wiederholen. In ei…

Drachenkampf

(500 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] Drachen, von griech. δράκων zu δέρκομαι “durchdringend anblicken” (Porph. De abstinentia 3,8,3), sind mythische Wesen, die übermenschliche Eigenschaften verschiedener Tiere vereinigen [1]. Die oft amphibisch lebenden Schlangen (syn. ὄφις, Hom. Il. 12,202/208), Fische (τὸ κῆτος) oder Mischwesen bedrohten im Mythos die Lebenswelt der Menschen. Nur ein Held vermochte ihrer Kraft, ihrem Blick, ihrem Geruch und Feueratem, ihrer Vielzahl von Köpfen und Leibern standzuhalten. Der Sieg ü…

Atheismus

(443 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] Der moderne A. beruft sich als Autorität seiner Ablehnung der (christl.) Religion auf ant. Vorbilder, kreiert sogar Märtyrer. Während der A. in der Moderne sich aber gegen Monotheismus und daraus abgeleitete Institutionen wendet - der Begriff A. kommt erst im 16.Jh. auf -, sind die ant. Begriffe, darunter ἄθεος ( átheos, “gott-los”), Teil eines polytheistischen Systems von lokalen Götter-Personen, das sich in kultischen Formen realisiert und nicht ein verbalisiertes, begriffliches Credo voraussetzt. Daher gilt es für den ant. A.…

Aretalogoi

(71 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (ἀρεταλόγοι). Funktionäre an Heiligtümern, die die großen Taten (ἀρεταί) der lokalen Gottheit den Pilgern erzählen, vor allem in Heil- und Isiskulten [1; 2]. Im Lat. im Sinn von “Aufschneider” gebraucht. Formgeschichtlicher Zusammenhang zum Evangelium [3]. Auffarth, Christoph (Tübingen) Bibliography 1 Nilsson, GGR 2, 228 f. 2 H. S. Versnel, Ter unus, 1990, 191 f. 3 J. Z. Smith, Map is not Territory, 1978, 190-207. E. Norden, Agnostos Theos, 1913, 143-277.

Myiagros, Myiodes

(165 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Μυίαγρος, Μυιώδης). Opfer locken Fliegen an. Um sie zu vertreiben, geben die Opfernden ein Voropfer (mit einem Zusatz?), an dessen Blut sich die Mücken sättigen (so Ail. nat. 5,17 für Leukas; 11,8). Im halbverlassenen Ort Alipheira rief man dafür den “Mückenjäger” Myiagros zu Hilfe (Paus. 8,26,7). In Olympia wurde ein entsprechender Schutz in der Malaria-Ebene durch Opfer für Zeus Apómyios, den “Fliegenabwehrer” (Paus. 5,14,1; Plin. nat. 10,75; 29,106), bzw. den Myiakórēs/ Myiṓdēs (“Fliegenfänger”) bewirkt. [1] sah (in Useners Begrifflichkeit) in M…

Eusebeia

(377 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (εὐσέβεια). Mit e. haben die Griechen Rel. charakteristisch anders in einen Begriff gefaßt als die Römer ihre religio oder die moderne Forsch. den “Glauben der Hellenen” oder die “Griech. Religion” [1]. E. blieb Teil des sozialen Wertesystems, in dem die Götter keinen exklusiven Ort hatten. Drei Bereiche lassen sich sachlich und teils auch zeitlich unterscheiden: 1. In der Polis umschreibt e. ein Zugehörigkeits- und Autoritätsverhältnis zu den eigenen Eltern, zur Polis und ihren Normen und zu den Göttern (Lys. 6. 33; Isokr. or. 7. 30; Pla…

Agoraios

(95 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Ἀγοραῖος). Die Götter-Epiklese benennt die lokale und funktionale Beziehung des Gottes zur Agora als polit. und ökonomischer Institution [1]. So wird bes. Zeus als Garant der Satzungen kult. verehrt und im Eid beschworen [2; 3. 197-199], manchmal mit anderen, auch weiblichen Gottheiten (Artemis, Ge). Sonst ist Hermes der Marktgott par excellence (bes. zu Erythrai [3. 270]; IE 201 = Syll.3 1014, 90-100). Auffarth, Christoph (Tübingen) Bibliography 1 R. E. Wycherly, in: Agora 3, 1957, 123a 2 H. Schwabl, s. v. Zeus, RE X A, 256-258; RE Suppl. XV, 1978, 1051-1053 3 F.…

Aigisthos

(148 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Αἴγισθος). Vor-griech. Name [1]; ep. Neubildung, kurz für αἰγι-σθένης [2]. In der Odyssee Sohn des Thyestes (nur Od. 4,518); usurpiert Thron und Frau des Agamemnon. Er ermordet (Od. 3,266-71) den Sieger von Troia bei dessen Heimkehr. Danach herrscht er 7 Jahre als König in Mykenai, bis Orestes Rache für den Vater übt. A. steht als negatives (der Mörder als König ὑπὲρ μόρον Od. 1,29-43; ἀμύμων, “gutaussehend” statt “untadelig” [3; 4]) und warnendes Beispiel gegen Odysseus' Heimke…

Omphalos

(643 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] [1] Nabel als Zentrum der Welt (Ὀμφαλός, “Nabel”). Der O. repräsentiert zwei Zeichen, die sich im O. von Delphoi (Pind. P. 4,74f.; Bakchyl. 4,4; Aischyl. Eum. 40) verbinden: (1) Wenn der omphalós thalássēs, “Nabel des Meeres”, wie Ogygia, die Insel der Kalypso, in Hom. Od. 1,50 heißt, die äußerste Entfernung von der Welt der Menschen bedeutet, dann liegt umgekehrt der Nabel der oikuménē im Zentrum der Menschen. Im Konzept des O. ist also nicht die geom. Mitte (doch s.u.), sondern die zentrale Bed. ausgedrückt. Daß Ogyg…

Anthesteria

(477 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Ἀνθεστήρια). Frühlingsfest, das überall gefeiert wird, wo Ionier siedeln (Thuk 2,15,4: “die ältesten Dionysien”; vor der Ionischen Wanderung). Es ist teils gleichzusetzen mit dem Ritual der Katagogia “Einholung (des Gottes vom Meer)” [1]. Mit dem ersten Tag des dreitägigen Festes (11.-13. Anthesterion), der Pithoigia (πιθ-οιγία “Faßöffnung”), werden die Weinfässer/Pithoi des Herbstes zu Genuß und Verkauf freigegeben. Das ländliche Dionysos-Heiligtum von Ikaria feiert die Ankunft des Gottes (Aiora [2]) und verbi…

Agrionia

(242 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Ἀγριώνια). Frauenfest im dor. und aiol. Bereich im Frühling [1]. Die dazugehörigen Mythen schreiben den Frauen mänadenhaftes Verhalten zu. In der Argolis ergreift der Wahnsinn die Töchter des Königs von Tiryns, die Proitiden (Hes. fr. 37,10-15 M-W: Hera als Verursacherin; Hes. fr. 131 M-W: Dionysos); die Frauen zerreißen die eigenen Kinder (Apollod. 2,28; 3,17). Melampous weiß Rat: ein Ferkelopfer reinigt (Proitidenmythos und Ritual: Hesych s. v. ἀγριάνια; Ferkelopfernde Mädchen…

Potnia theron

(921 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
(Πότνια θηρῶν, “Herrin der Tiere”). [English version] A. Vorbemerkung Mit der P.th. verknüpft die gräzistische Rel.-Wiss. mehrere grundlegende Thesen über das Verhältnis von Göttern, Menschen und Tieren, wie sie bes. in Opfer und Jagd, aber auch in der Bedrohtheit der menschlichen Lebenswelt eine lebenswichtige Erfahrung dargestellt habe: die Sakralisierung der Tiertötung, um das eigene Leben zu erhalten. In Indien stand der Herr der Tiere im Gegenteil geradezu für das Verbot der Tiertötung [1]. Die P.th…

Maleatas

(160 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Μαλεάτας). Die Epiklese M. für Apollon leitet sich vom Ortsnamen Malea [1] ab, dem wegen seiner Stürme gefürchteten Kap im SO der Peloponnes (der Mani) (Hom. Od. 3,287 u.ö.). Poseidon besaß dort einen Kult (Eur. Cycl. 293; Paus. 3,23,2). Doch typischerweise trägt Apollon, nicht Poseidon, in der östl. Peloponnes diese Epiklese und, von dort ausstrahlend, etwa im Piräus (IG II2 4962); hier erhält M. eigene Voropfer zusätzlich zu Apollon vor Asklepios. Eine Verbindung mit Heilkult besteht auch in Trikka (Paus. 2,27,7), das schon bei Homer …

Mantiklos

(99 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Μάντικλος). Das Heiligtum des Herakles M. in Messana sei, so Pausanias (4,23,10; 26,3), von M. gestiftet worden. M. mag eine aus einer Epiklese rekonstruierte fiktive Person sein, wie überhaupt der 1. Messenische (Aristomenes-)Krieg (etwa 500/489 v.Chr.), mit dem M. verbunden wird, fiktive Historie enthält [1. 169-181]: Als Sohn eines Mantis (Sehers) Theoklos sei M. von Aristomenes [1] neben dessen Sohn zum Kolonisten der Messenier bei ihrer Flucht nach Sizilien ausersehen worden. Kolonisation; Messenische Kriege Auffarth, Christoph (Tübingen) Bibliogr…

Euphorbos

(114 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] (Εὔφορβος). Held in der Ilias auf seiten der Troer, Sohn des Panthoos und der Phrontis [1]. Er tötet gemeinsam mit Hektor den Patroklos (Il. 16,806-815); Menelaos tötet ihn im Gegenzug (Il. 17,9-60) [2]. Seinen Schild bewahrte man im Heraion von Argos auf (Paus. 2,17,3). Pythagoras verstand sich als Inkarnation des E. (Herakl. Pont. fr. 89 Wehrli/Schule; Kall. fr. 191,59-63 Pfeiffer; Diog. Laert. 8,1,4; Ov. met. 15,160-163 u.a.) [3; 4]. Auffarth, Christoph (Tübingen) Bibliography 1 P. v. d. Mühll, Krit. Hypomnema zur Ilias 1952, 255 2 L. Kahil, s.v. E., LIMC 3.1, 69 3…

Maleos

(173 words)

Author(s): Auffarth, Christoph (Tübingen)
(Μάλεως, Μάλεος). Die spätant. Mythographie hat mehrere Personen des Namens gemischt [1]. [English version] [1] Fels bei Phaistos/Kreta Ein Fels, der den Hafen von Phaistos auf Kreta schützt, soll von einem M. dem Poseidon gestiftet worden sein (schol. Hom. Od. 3,296; Suda s.v. M.); die schon in der Odyssee gezogene Verbindung zum Kap Malea [1] läßt sich auch in dem kaiserzeitlichen Grabepigramm Anth. Pal. 7,275 erkennen. Auffarth, Christoph (Tübingen) [English version] [2] myth. tyrrhen. Räuber Als Name eines der tyrrhenischen Räuber wird M. (oder Μαλεώτης/ Maleṓtēs) zum Vater …
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