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Schall von Bell

(376 words)

Author(s): Collani, Claudia v.
[English Version] Schall von Bell, Johann Adam (chinesisch Tang Ruowang; 1.5.1592 Köln – 15.8.1666 Peking), SJ (seit 1608), bedeutendster dt. kath. Chinamissionar (Deutsche Missionen: II.,2.; China: V.,3.; Katholizismus: IV.,4.), Astronom, erster Direktor des Mathematisch-Astronomischen Ministeriums in Peking, Mandarin der 1. Klasse (1658). Nach Studien in Rom wurde Sch. wegen seiner großen naturwiss. Kenntnisse 1618 als Missionar nach China entsandt (Ankunft in Macao 1619), um mit Hilfe der modernen …

Ricci

(585 words)

Author(s): Collani, Claudia v.
[English Version] Ricci, Matteo (chinesisch Li Madou; 6.10.1552 Macerata, Mark Ancona – 11.5.1610 Peking), SJ (seit 1571), Pionier der modernen Chinamission (China: V., 3., Katholizismus: IV., 4.) und der Akkommodationsmethode (Akkommodation, Kolonialismus und Mission: I., 2., a) in China. – Nach Studien der Philos. und Mathematik am Collegio Romano (bei Christopher Clavius SJ) wurde R. 1577 nach China ausgesandt. Dort studierte er Theol. in Goa 1578, seit 1582 in Macao. China war für alle Ausländer verschlossen. Auf Order des Jesuitenvisitators A. Valignano erlernte R. zus. mit Michele Ruggieri SJ Chinesisch. 1583 erreichten beide Zhaoqing (Südchina), wo sie 1585 die erste Kirche erbauten und eine Aufenthaltsgenehmigung bekamen. In China entwickelte R. die Akkommodationsmethode: indirekte Mission auf der Grundlage der eur. Naturwiss. und von Oben nach Unten durch Anpassung an die chinesische Kultur. Erste Kontakte zu chinesischen Gelehrten erfolgten mittels einer Weltkarte. Nachdem R. und Ruggieri zuerst als buddhistische Mönche aufgetreten waren, wurden sie auf Anraten von chinesischen Freunden zu »Gelehrten aus dem Westen«. Nach verschiedenen Zwischenstationen in Shaozhou (1589), Nanchang (1595) und Nanking (1599) erreichte R. 1601 Peking. Mit Hilfe von Geschenken (Clavicembalo, eur. Uhren) bekam er Zugang zum Kaiserhof, ohne allerdings den Wanli Kaiser je persönlich zu sehen. R. bekehrte nicht viele, dafür aber einige hochrangige chinesische Gelehrte und legte so die Basis für die spätere Mission. Z.Z. seines Todes gab es ca.2500 Christen in China. Sehr erfolgreich war R.s Methode des lit. Apostolats mit Büchern über Theol., Naturwiss. und eur. Philos., die er mit Hilfe chinesischer Freunde vf., dabei eine teilweise Übers. Euklids. R. entdeckte in den alten chinesischen konfuzianischen Büchern eine monotheistische Rel., deren Erfüllung er im Christentum sah, weshalb R. chinesische Namen für Gott und andere theol. Begriffe gebrauchte. Den modernen Konfuzianismus betrachtete er als Staatsphilos. und damit kompatibel mit dem Christentum einschließlich d…

Ritenstreit

(1,789 words)

Author(s): Collani, Claudia v. | Hock, Klaus
[English Version] I. Historisch 1. Unter R. versteht man die Auseinandersetzung, ob die Teilnahme an bestimmten staatl. angeordneten Zeremonien im Ostasien der frühen Neuzeit (China, Indien [s.u. 2.] und Japan; Asien: IV.,3.) für Christen erlaubt sein sollte, verbunden mit der Frage der theol. Terminologie und der Kirchengebote. Es ging um den Grad der Anpassung und Inkulturation der Botschaft des Christentums an die einheimische Kultur (Christentum, Ausbreitungsgeschichte: IV.), ohne daß es zu Synkretismus käme. Im R. ging es jedoch nicht nur um ein enges, tutioristisches Christentum (Rigorismus) versus ein inkulturiertes Christentum, sondern auch um Machtpolitik in Europa und China (: V., 4.), die letztendlich zum Verbot der staatl. Riten für Christen und zum Scheitern der Inkulturation des kath. Christentums in China führte. – Der R. in China umfaßte sowohl die Riten für die Ahnen als auch für Konfuzius sowie die chinesische Terminologie für rel. Begriffe, wie Gott, Engel, Seele usw. Beckmann unterscheidet für China vier Perioden: 1. Phase: Die Zeit kurz nach M. Ricci, der die neuzeitliche Chinamission durch die sog. Akkommodationsmethode (Akkommodation: II.) eröffnet hatte, d.h. durch Anpassung an die chinesische Gelehrtenschicht. Innerhalb des Jesuitenordens gab es eine Reihe von Debatten über die richtige Terminologie und v.a. die Gottesnamen, wobei die chinesischen Christen eine große Zahl von Namen verwendeten. Ricci und die Anhänger einer chinesischen Terminologie glaubten in den konfuzianischen Klassikern (Konfuzianismus) einen reinen, später allerdings verfälschten Monotheismus zu entdecken, die Gegner sahen, gestützt auf neuere Komm., in der chinesischen Rel. reinen Atheismus (d.h. einen unzureichenden Gottesbegriff) und plädierten daher für lat. Namen. Unterstützt wurden die Gegner, dabei bes. Niccolò Longobardi, von den aus Japan ausgewiesenen Jesuiten. In der 2. Phase wurden Rom und teilweise die eur. Öffentlichkeit miteinbezogen. Mit den ersten span. Mendikanten (Bettelorden) in China wurde die Frage der Riten für Konfuzius und die Ahnen für die Mission brisant. Die Mendikanten sahen darin abergläubische Handlungen, die den chinesischen Christen nicht erlaubt werden sollten. Die Frage wurde offiziell, als Juan Bautista de Morales OP sie in Rom vor die Propaganda Fide (Kongregation für die Glaubensverbreitung) brachte, woraufhin das Ritenverbot von 1645 erfolgte. Martino Martini SJ dagegen konnte in Rom 1656 die Erlaubtheit der Riten und eine Bestätigung der Methode der SJ beim Hl. Offizium erreichen. Nach der Konferenz von Canton 1665 durften beide Gruppen nach Gutdünken missionieren. 3. Phase: I.J. 1693 erließ der Apostolische Vikar von Fujian, Charles Maigrot MEP (Société des Missions Etrangères de Paris), ein Mandat, worin er die Riten und alle chinesischen Gottesnamen außer Tianzhu (»Himmelsherr«) verbot. Es wurde von Nicolas Charmot MEP, Maigrots Beauftragtem, in Rom vorgelegt und 1704 durch Clemens XI. bestätigt (Cum Deus optimus). In Paris verurteilte die theol. Fakultät der Sorbonne auf Betreiben Charmots hin 1700 einige Sätze aus Chinabüchern der SJ über chinesische Rel. Gleichzeitig legten die SJ in China dem Kaiser und Würdenträgern ein Schriftstück über Gottesnamen und die Riten vor, wonach diese säkular zu verstehen seien. Der Kangxi Kaiser bestätigte es. In Rom wurde dies als unzulässige Einmischung eines heidnischen Kaisers abgelehnt. 4. Phase: Der päpstl. Legat Charles-Thomas Maillard de Tournon versuchte mit dem Dekret von Nanking 1707 während seiner Gesandtschaft in China (1705–1710) die Verbote durchzusetzen, scheiterte aber bei den meisten Missionaren und beim Kaiser, da die Riten einer der Stützpfeiler des konfuzianischen Staates waren und Kangxi ein Verbot als unzulässige Einmischung ansah. Maigrot, de Tournon u.a. wurden ausgewiesen, einige eingekerkert. Die Apostolische Konstitution von 1715 »Ex illa die« führte bei ihrer Promulgation 1716 zur Einkerkerung von Missionaren. Auch der päpstl. Legat Carlo Ambrogio Mezzabarba (1720/21) scheiterte. 1742 entschied Benedikt XIV. mit der Bulle »Ex q…