Author(s):
Meister, Klaus (Berlin)
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Badian, Ernst (Cambridge, MA)
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Ameling, Walter (Jena)
(Ἱέρων). [English version] [1] H.I. Tyrann von Syrakus um 500 v. Chr. aus Gela, Deinomenide, Bruder Gelons [1], geb. ca. 540/530 v.Chr. Heiratete zuerst eine Tochter des Nikokles von Syrakus (vor 485), danach des Anaxilaos von Rhegion (ca. 480), schließlich des Xenokrates, eines Bruders des Theron von Akragas (ca. 475). Er siegte mehrere Male beim Pferde- und Wagenrennen in Delphi (482, 478, 470) und Olympia (476, 472, 468) [1. 208ff.]. 485 von Gelon mit der Herrschaft über Gela betraut, folgte er diesem 478 als Tyrann von Syrakus nach. H. betrieb eine expansionistische Außenpolitik: 477/6 schützte er die Lokrer gegen Anaxilaos [1] von Rhegion (schol. Pind. P. 2,36), ca. 476 half er Sybaris im Kampf gegen Kroton (Diod. 11,48,4), 474 besiegte er die Etrusker in der Seeschlacht von Kyme entscheidend (Pind. P. 1,71-75; Diod. 11,51). In Sizilien gründete er 475 die Söldnerkolonie Aitna (Diod. 11,49,1f.), auf Ischia 474 die Stadt Pithekussai. 472 besiegte er Therons Sohn und Nachfolger Thrasydaios von Akragas, der ihm die Hegemonie über Sizilien streitig machte (Diod. 11,53,1-5). H. trat als großzügiger Förderer von Kunst und Kultur auf, an seinem Hof weilten u.a. Simonides, Pindar, Bakchylides, Aischylos und Epicharmos (dazu [2]). H. starb 466/5 in Aitna und erhielt dort heroische Ehren (Diod. 11,66,4). Im Unterschied zum volkstümlichen Gelon galt er als despotischer und rep…