Author(s):
Meister, Klaus (Berlin)
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Karttunen, Klaus (Helsinki)
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Ameling, Walter (Jena)
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Badian, Ernst (Cambridge, MA)
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Elvers, Karl-Ludwig (Bochum)
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Et al.
(Διονύσιος). Bekannte Persönlichkeiten: der Tyrann von Syrakus D. [1] I.; der Historiker D. [18] von Halikarnassos. Dionysios (Monat) Monatsnamen. Die Chronik des Ps.-D. von Tell Maḥre s. D. [23]. I. Politisch aktive Persönlichkeiten [English version] [1] D.I. berüchtigter Tyrann in Syrakus um 400 v. Chr. von Syrakus, Sohn des Hermokritos, geb. um 430, gest. 367 v.Chr. Begründer der ‘größten und längsten Tyrannenherrschaft in der Geschichte’ (Diod. 13,96,4; Aussehen: Timaios FGrH 566 F 29). Im Besitz sophistischer Bildung (Cic. Tusc. 5,63), war D. von größtem Ehrgeiz und Machtwillen erfüllt (Isokr. or. 5,65). Er unterstützte 408/7 den (vergeblichen) Staatsstreich des Hermokrates und bezichtigte 406/5 als Sekretär des Strategenkollegiums die Feldherren, die Karthago nicht an der Einnahme von Akragas gehindert hätten, vor der Volksversammlung des Verrats. Die “dem Unruhestifter” dafür auferlegte Geldstrafe bezahlte der spätere Historiker Philistos, so daß D. weiter gegen die “Reichen und Mächtigen” agitieren und Absetzung und Neuwahl des Kollegiums bewirken konnte (Diod. 13,91-96). Trotz seiner Jugend nun selbst Mitglied des Kollegiums, beschuldigte er die eigenen Amtsgenossen der Korruption, erreichte seine Wahl zum bevollmächtigten Strategen (Frühjahr 405) und blieb mit diesem von der Verfassung für Krisenzeiten vorgesehenen Amt vorerst auf dem Boden der Legalität. Erst mit der Schaffung einer Leibwache, bewilligt nach einem fingierten Attentat, vollzog er den Schritt zur Tyrannis (Sommer 405). Sein Versuch, das von Karthagern belagerte Gela in revolutionärer Abkehr von der Phalanxtaktik durch eine in mehrere Treffen aufgelöste Schlacht zu entsetzen, scheiterte wegen mangelnder Koordination der Truppenbewegungen völlig, so daß auch Gela und Kamarina an die Karthager fielen und ihr Heer vor Syrakus rückte. Eine Erhebung der syrakusischen Oligarchen als Folge der Niederlage konnte er zwar durch schnelle Rückkehr unterdrücken, doch kam seine Frau, die Tochter des Hermokrates, dabei zu Tode. Eine Seuche im Heer der Karthager vor Syrakus veranlaßte Himilkon Ende 405 zum Friedensschluß, der zwar die Herrschaft des D. über Syrakus anerkannte, aber zugleich den Verlust der syrakusischen Hegemonie bedeutete und die Anerkennung der karthagischen Herrschaft über den Westen Siziliens, einschließlich der Elymer und Sikaner, vorsah; Himera, Selinus, Ak…