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Arabisch-islamisches Kulturgebiet

(9,711 words)

Author(s): Strohmaier, Gotthard (Berlin) RWG | Toral-Niehoff, Isabel (Freiburg i. Br.) RWG
Strohmaier, Gotthard (Berlin) RWG I. Naher Osten (RWG) [English version] A. Entstehung und Charakter des arabisch-islamischen Kulturgebiets (RWG) In einem Machtvakuum zw. Byzanz und Persien gründete der Prophet Mohammed auf der arab. Halbinsel 622 ein neues theokratisches und militantes Staatswesen. In weniger als einem Jh. reichte es vom Atlantischen Ozean bis zum Indus. Erleichtert wurden die Eroberungen durch eine milde Steuergesetzgebung und eine tolerante Religionspolitik, welche die Juden und die Christen, die zum größeren Teil den mit der Reichskirche verfeindeten Nationalkirchen angehörten, nur wenig diskriminiert in die neue Gesellschaft inkorporierte und ihre Kultur unangetastet ließ. Letzeres war ein für das Fortleben des ant. Wissens entscheidender Faktor. Das islamische Reich umfaßte im Westen mit Spanien, Nordafrika, Sizilien, einigen griech. Inseln, Ägypt. und dem syr.-mesopotamischen Raum Gebiete, die von der griech.-röm. Kultur geprägt waren, im Osten mit Persien und Baktrien solche, die einst von den Eroberungen Alexanders des Gr. erfaßt waren. Hier erweiterten die Muslime ihre Herrschaft bis nach Choresm, einer Flußoase vor der Mündung des Oxus (h. Amudarja) in den Aralsee, und nach Transoxanien mit den Städten Buchara und Samarkand. Während die Vorstöße nach Frankreich und Konstantinopel scheiterten, wurde die Expansion ab dem E. des 10. Jh. weiter nach Indien vorgetragen. Nördl. des Mittelmeeres schufen die islamischen Eroberungen eine Voraussetzung für das erst mit der Renaissance und der Aufklärung erwachende europ. Selbstbewußtsein, das sich nicht mehr am Römerreich und seiner Wiederherstellung orientierte, sondern an der Befreiung der Griechen von islamischer Herrschaft und der exklusiven geistigen Verwandtschaft mit ihnen. Im Ergebnis der Expansion entstand ein relativ homogenes Kulturgebiet, in das viele Völker ihre Güter einbrachten, darunter die Syrer ihre Pflege der griech. Medizin und Wiss. Die hohe Mobilität der Gelehrten und ein dank der Übernahme des chinesischen Papiers florierender Buchhandel führten zu einem lebhaften Austausch zw. den Regionen. Relativ eigengeprägt blieb das maurische Spanien [121. 376-381]. Die vorislamischen Araber verfügten über eine bemerkenswerte sprachliche Kultur und eine Dichtung mit komplizierten Metren und einem im wesentlichen nichtrel. Welt- und Menschenbild, die weiterhin geschätzt wurde (vgl. etwa die Rolle Homers in Byzanz). Eine puristische Tendenz beschränkte, auch in der Übersetzungs-Lit., das Eindringen von Fremdwörtern. Die ältere Spra…