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Your search for 'dc_creator:( "Thür, Gerhard (Graz)" ) OR dc_contributor:( "Thür, Gerhard (Graz)" )' returned 361 results. Modify search

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Katalysis

(152 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (κατάλυσις). Wörtlich “Auflösung”, gemeint “der Verfassung” (τοῦ δήμου, tu dḗmu), Hochverrat, in Athen entweder mit graphḗ oder eisangelía durch Einschreiten jedes beliebigen Bürgers zu verfolgen. Ob eine derartige eisangelía bereits auf Solon (6. Jh.v.Chr.) zurückgeht und vor den Areios pagos gehörte (Aristot. Ath. pol. 8,4), ist strittig. Nach dem in Demosth. or. 24,144 überlieferten Ratseid war bei k. die bulḗ zum Einschreiten berechtigt. Nach Aufhebung des Eisangeliegesetzes im J. 411 v.Chr. (Aristot. Ath. pol. 29,4) wurde k. 410/09 (And. 1,96-98) u…

Hyperocha

(231 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] Wörtlich “Überschuß” (τὰ ὑπέροχα, tá hypérocha, oder ἡ ὑπεροχή, hē hyperochḗ), bezeichnet technisch den Mehrwert, um den der Wert der Pfandsache den Betrag der gesicherten Forderung übersteigt, lat. superfluum. Da das griech. Pfand dogmatisch als Verfallspfand aufzufassen ist (vgl. hypothḗkē ), bedurfte es bes. vertraglicher oder gesetzlicher Regelungen, wenn der Mehrwert einem weiteren Gläubiger als Sicherung dienen oder nach Pfandverkauf an den Pfandschuldner fallen sollte. Mehrfache Verpfändung ist bereits im 4. Jh. v.Chr. aus Athen belegt (vgl. hypot…

Pherne

(283 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (φερνή). Was die Frau an beweglichem Vermögen als “Mitgift” in die Ehe “einbringt” (φέρειν, phérein), wird gemeingriech. als ph. bezeichnet. Zu unterscheiden ist die ph. von der προίξ ( proíx ), der Mitgift hauptsächlich in Gestalt von Grundstücken und Sklaven, wie sie in den griech. Poleis üblich war. Durch die Schätzung der Rückgabepflicht in Geld verwischen sich die Grenzen, jedoch kann man nicht von synonymen [1. 2040f.] Ausdrücken sprechen. Die klass. griech. Autoren verwenden ph. nur für mythische und nichtgriech. Verhältnisse (anachronistisch v…

Epidikasia

(170 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐπιδικασία). Während in Athen die legitimen leiblichen oder zu Lebzeiten adoptierten ( eispoíēsis ) Söhne des Erblassers durch schlichtes embateúein sich des Nachlasses bemächtigen konnten, bedurften Außenerben hierzu eines E.-Dekrets durch den Archon (Archontes [I]). Diese der Erteilung der röm. bonorum possessio ähnliche Anordnung ermächtigte den Bewerber zum Antritt der Erbschaft, schloß aber eine spätere gerichtliche Entscheidung über das Erbrecht eines anderen Prätendenten ( diadikasía ) nicht aus. In gleicher Weise war auch die epíklēros

Paranomon graphe

(275 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (παρανόμων γραφή). “Klage wegen mißbräuchlicher Gesetzgebung”. Vermutlich erst nach Perikles wurde in Athen eine Popularklage ( graphḗ [1]) eingeführt, die jeder unbescholtene Bürger binnen Jahresfrist gegen denjenigen erheben konnte, der in der Volksversammlung ( ekklēsía ) einen Beschluß beantragt hatte, der gegen Verfahrensvorschriften oder ein bestehendes Gesetz verstieß. Zuständig waren die Thesmotheten ( árchontes I.), das dikastḗrion (einmal sogar besetzt mit 6000 Geschworenen, Andok. 1,17; 415 v.Chr.) konnt…

Palindikia

(223 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (παλινδικία). “Wiederholtes Prozessieren in derselben Sache”, vgl. anadikía und die zugrundeliegenden Verba (ἀνὰ und πάλιν δικάζειν). Der Vorwurf gegen Advokaten ( logográphos ), durch Tricks eine p. erreicht zu haben (Plut. Demosthenes 61; Poll. 8,26), muß nicht immer auf Durchbrechung der “materiellen Rechtskraft” ( paragraphḗ ) abstellen, sondern kann sich auch darauf beziehen, daß ein Anspruch mit unterschiedlichen Klagen verfolgt wurde, was in Athen zulässig war. Echte Wiederaufnahme eines Prozesses …

Enepiskepsis

(90 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐνεπίσκηψις). Bei der Konfiskation eines Vermögens ( dḗmeusis , dēmióprata ) konnte in Athen ein Dritter mit der Behauptung auftreten, ein bestimmtes Vermögensstück gehöre ihm oder sei ihm verpfändet. Erhob er deshalb Widerspruch in Form einer e., kam es zw. ihm und dem Betreiber der Konfiskation ( apographé ) zu einer diadikasía , in der entschieden wurde, ob der Staatsschuldner dem Dritten die Herausgabe jener Vermögensstücke “schulde” (Demosth. or. 49,45ff.; Hesperia 10, 1941, 14). Thür, Gerhard (Graz) Bibliography A.R.W. Harrison, The Law of Athens II,…

Epangelia

(103 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐπαγγελία). In Athen die gesetzlich vorgeschriebene Ankündigung der Einreichung einer dokimasía gegen einen Redner, der einen Antrag in der Volksversammlung einbrachte. Sie konnte von jedem Bürger gegen den Antragsteller eingereicht werden, der sich einer Handlung, die ihm das Rederecht entzog, schuldig gemacht hatte, aber noch nicht gerichtlich verurteilt war (Aischin. Tim. 28ff. 81). In den ägypt. Papyri bedeutet e. die Ansage einer Klage gegen den Schuldner. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography A.R.W. Harrison, The Law of Athens II, 1971, 204  M.H. Hansen, …

Endeixis

(140 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (Ἔνδειξις). Wörtlich “Anzeige”: Die E. war in Athen eine bes. Form des öffentlichen Einschreitens einer Privatperson, das die sofortige Verhaftung des Angeklagten oder die Anordnung einer Gestellungsbürgschaft durch den Gerichtsvorstand (die “Elfmänner”, den Árchōn Basileús oder die thesmothétai; Archontes) zur Folge hatte. Sie war gegen Personen (Staatsschuldner, Verbannte oder átimoi (Atimia) zulässig, die Orte (Heimat, Volksversammlung, Rat, Gerichtshöfe, Heiligtümer, Markt) besuchten, deren Besuch ihnen durch Gesetz oder Vo…

Dikastikos misthos

(304 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (δικαστικὸς μισθός). Tagegelder für athenische Geschworene seit Mitte des 5. Jh.v.Chr. (Aristot. Ath. pol. 2,2). In der frühen Demokratie Athens galt der Grundsatz der demokratischen staatsrechtlichen Gleichheit. Die zunehmende wirtschaftliche und soziale Ungleichheit führte aber in der Folge dazu, daß nur wirtschaftlich unabhängige Bürger, also nur der wohlhabende Teil der Stadtbevölkerung, an den Gerichtsversammlungen teilnahmen, während die minderbemittelten oder armen Bürger,…

Prasis epi lysei

(345 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (πρᾶσις ἐπὶ λύσει). Das Substantiv p. bezeichnet gemeingriech. den “Verkauf”, der Zusatz e.l. (in den Quellen nie mit dem Substantiv, sondern nur mit dem Verbum λύειν/ lýein verbunden) bedeutet “auf Lösung”. Es handelt sich um ein der späteren onḗ en pístei (dort auch zur Terminologie des griech. Kaufes) entsprechendes Geschäft zur Sicherung eines Kredits. Der Darlehensnehmer (s. dáneion ) verkauft dem Darlehensgeber ein Grundstück; mit Auszahlung der Darlehenssumme wird der Gläubiger Eigentümer des Sicherungsobjekts.…

Oath

(846 words)

Author(s): Neumann, Hans (Berlin) | Thür, Gerhard (Graz)
[German version] I. Ancient Orient Since the second half of the 3rd millennium BC [1. 63-98; 2. 345-365], a distinction was made in Mesopotamia between promissory (assuring) oaths in contract law and assertory (confirming) oaths taking effect in lawsuits. A promissory oath served as an absolute assurance of a renunciation or intended action and was performed by invoking the king or a god, or both. An assertory oath had probative force as an oath for witnesses or parties, e.g. an oath of purification …

Gnome

(3,863 words)

Author(s): Gärtner, Hans Armin (Heidelberg) | Thür, Gerhard (Graz)
[1] Literary history I. Greek [German version] A. Meaning of the word As a nomen actionis the noun γνώμη (not found in Homer or Hesiod), with its originally extraordinary comprehensive range of meaning must be considered together with the verb γιγνώσκω ( gignṓskō) [11; 37. 491; 27. 32 (also with regard to etymology)]. The verb with its meanings ‘to recognize’, ‘to form an opinion’, ‘to decide’ and ‘to judge’ falls between two poles: ‘the ability to recognize a state of affairs’ and ‘the consequences of this recognition’ [40. 20-39, esp.…

Epitropos

(765 words)

Author(s): Rathbone, Dominic (London) | Thür, Gerhard (Graz)
(ἐπίτροπος; epítropos). [German version] [1] Alongside a great number of other titles, this was the term generally used for a steward who supervised the management of an estate on behalf of the (generally absent) owner. The duties of an epitropos as well as the degree of independence in decision-making varied from case to case, but, as a rule, it was his duty to supervise the workforce, to purchase supplies required for the estate, to sell surplus agricultural produce, and to be accountable to the estate owner. For that reason, he ha…

Blood feud

(326 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz) | Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[German version] A. Greek law According to the oldest Greek traditions, the relative of someone who had been killed had a religious duty to obtain revenge with the blood of the killer. As the polis grew stronger, in Athens at any rate from the time of  Dracon (7th cent. BC), the relatives were limited to judicial pursuit of the killer through a δίκη φόνου ( díkē phónou: action for homicide). Even in the Classical Period this remained a private action. In Dracon's time the blood feud (BF) could be brought to an end by payment of monetary compensation (ποινή, poinḗ: wergeld) if those seeking re…

Gortyn

(1,324 words)

Author(s): Sonnabend, Holger (Stuttgart) | Thür, Gerhard (Graz)
This item can be found on the following maps: Theatre | Christianity | Dark Ages | Grain Trade, Grain Import | Hellenistic states | Hellenistic states | Crete | Apollo | Limes | Macedonia, Macedones | Pompeius | Rome | Rome | Education / Culture [German version] I. Location One of the biggest and most important cities of Crete, in the Mesara plain on the river Lethaeus, between the villages of Agi Deka and Mitropolis, 16 km (Str. 10,4,7: 90 stadia) from the Libyan Sea, also transmitted as Gortyna and Gortyne. Sonnabend, Holger (Stuttgart) [German version] II. Historical development The earli…

Hybris

(516 words)

Author(s): Heinze, Theodor (Geneva) | Thür, Gerhard (Graz)
(ὕβρις; hýbris). Ethical term for a behaviour that is deliberately dishonouring, including humiliating bodily infringements such as rape (authoritative definition: Aristotle Rh. 1378 b; Latin superbia). Etymologically, hybris is probably derived from Hittite huwap-: ‘to abuse’, the noun being * huwappar > * huppar [1]. Positive opposites:   aidṓs ,   díkē ,   eunomía ,   sōphrosýnē . [German version] I. General In early Greek literature, hybris appears within the much varied terminological chain of ólbos - kóros - hýbris - átē (‘wealth’ - ‘fullness’ - ‘arrogance’ - ‘ruin’; e.…

Agraphiou graphe

(157 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz) | Mannzmann, Anneliese (Münster)
[German version] (ἀγραφίου γραφή; agraphíou graphḗ). In Athens a written charge of ‘not writing down’ by a debtor (and therefore annulment of his debt), counted by Aristotle (Ath. Pol. 59,3) as one of the public actions which came into the area of competence of the thesmothetai. According to Demosthenes (58,51) these are state debtors who had carried out deletion of their names from the publicly drawn-up list, even though the debt had not been paid (Harpocration, dependent on Demosthenes, who also quotes Lycurgus and Pytheas as sources, al…

Oikos

(1,354 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz) | Osborne, Robin (Oxford)
[German version] (οἶκος/ oîkos; “house, household”). The Greek terms oîkos and oikía (οἰκία) were often used synonymously; however, in Attic Greek, oîkos was generally no longer used to denote the house as a building, but for the household, while oikía as a rule meant the building. The work oîkos encompassed the entire possessions of the household as well as the family (although in Athenian law the term seems never to have been applied to the family). In Aristotle, the oîkos to which the married couple, their children and slaves belonged became the most important element o…

Dike

(690 words)

Author(s): Graf, Fritz (Columbus, OH) | Thür, Gerhard (Graz)
(Δίκη; Díkē). [German version] [1] Personification of human law made concrete in legal pronouncements (Religion). Personification of human law made concrete in legal pronouncements (as opposed to  Themis, the divine order): the legal order breaks down if it is eroded by corrupt judges (Hes. Op. 220). She is a central figure of mythological and poetic reflection on the foundation of social existence in the archaic and classical period. The genealogies incorporate D. in a value system. She is the daughter of Ze…
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