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Your search for 'dc_creator:( "Fahrmeir, Andreas" ) OR dc_contributor:( "Fahrmeir, Andreas" )' returned 32 results. Modify search

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Bürgertum

(5,116 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Definition und GegenstandB. bezeichnet (1) eine soziale Schicht, deren Mitglieder sich durch überdurchschnittlichen Wohlstand, eine Tätigkeit in Handwerk, Handel, Bank-Wesen, Industrie oder Berufen, die eine hochspezialisierte, meist universitäre Ausbildung voraussetzen, auszeichnen und in aller Regel in Städten beheimatet sind; ferner (2) Personen, die sich durch einen Wertekanon, der Leistungsbereitschaft, Partizipation in Vereinen, Bildungs-Willen, ästhetische Rezeption von Hochkultur, »Respekt vo…
Date: 2021-06-18

Bürgermeister

(713 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Aufgaben und Stellung in der Frühen NeuzeitB. waren ursprünglich Inhaber des höchsten Amts in Städten; sie standen den Räten und Gerichten vor, spielten bei städtischen Ritualen (z. B. Bürgereid) eine zentrale Rolle und vertraten die Interessen der Stadt gegenüber Territorialherren, in den Territorialständen (Stand, Stände) und später in den Parlamenten, welche eine Mitgliedschaft des B. von Amts wegen vorsahen (z. B. Preußens Herrenhaus). Umgekehrt waren B. für die Durchsetzung fürstlicher Mandate (z. B. f…
Date: 2019-11-19

Bürgerbuch

(681 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
Die Aufnahme von Personen ins städtische Bürgerrecht wurde schriftlich dokumentiert. Dazu diente in vielen Städten das B., eine chronologische Liste der Neubürger mit Angaben zur Person (Name, Beruf, ggf. Art der Aufnahme, Herkunftsort, besondere Kennzeichen oder Denkwürdigkeiten). B. sind eine hervorragende Quelle sowohl für genealogische Forschungen als auch für die Sozialgeschichte städtischer Mittel- und Oberschichten in MA und Früher Nz. So liefern in B. verzeichnete Berufsangaben z. B. Informationen über die städtische Sozialstru…
Date: 2019-11-19

Bürgerrecht

(1,958 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Ursprünge und InhalteB. bezeichnet Privilegien und Rechte, welche durch die persönliche Zugehörigkeit zu einer städtischen Korporation begründet waren. Sonderrechte für Mitglieder bürgerlicher Korporationen ergaben sich bereits seit dem MA aus Stadtrechten, die von Monarchen oder sonstigen Stadtherren gewährt oder aus einer vorschriftlichen Tradition hervorgegangen waren; diese verliehen den oberen sozialen Schichten wirtschaftliche Privilegien und das Recht einer mehr oder weniger umfassenden Selbstverwaltung. Im Detail v…
Date: 2020-11-18

Bürgereid

(456 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
Der Schwur des B. war ursprünglich Kern des Aufnahmeverfahrens ins Bürgerrecht. In einer feierlichen Zeremonie traten Neubürger mit der ihrem künftigen Stand entsprechenden Ausstattung (z. B. Waffen zur Stadtverteidigung) vor den Rat und gelobten (1)Untertänigkeit gegenüber dem Landesherren; (2) Gehorsam gegenüber dem Rat, bes. bei der Stadtverteidigung, dem Aufdecken eventueller Verschwörungen und der Bekämpfung von Bränden; (3) Anerkennung der städtischen Gerichte als einziger Justizinstanz [3. 1042 f.] (Eidesformeln z. B. in [1. 13]; [2. 3 f.]). Der B. war v. a. …
Date: 2019-11-19

Kleinbürgertum

(1,815 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. BegriffK. (franz. petite bourgeoisie; engl. lower middle class[ es]; s. u. 4.2.) kam als Begriff im frühen 19. Jh. auf. K. bezeichnet v. a. für die Zeit vom frühen 19. bis zum frühen 20. Jh. denjenigen Teil des europ. Bürgertums, der sich aus Handwerkern, Einzelhändlern, Gastwirten, Beamten unterer Dienstgrade und z. T. v. a. qualifizierten Fabrikarbeitern zusammensetzte. Entscheidend für die Zuordnung zum K. waren (1) wirtschaftliche Selbständigkeit oder Beschäftigung in einem Beamten- oder privilegierten Arbeitsverhältnis (z. B. als »Priva…
Date: 2019-11-19

Bildungsbürgertum

(1,482 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Allgemeines B. ist ein von der Forschung geprägter Begriff für eine soziale Schicht, die ihr gehobenes Einkommen durch die Anwendung von spezialisiertem Fachwissen erzielte, das in aller Regel durch ein Universitätsstudium erworben und durch Bildungspatente dokumentiert wurde (Bildung; Professionalisierung). Typisch bildungsbürgerliche Berufe waren Anwalt, Richter, Arzt, Pfarrer, Dozent an höheren Schulen (Gymnasium) oder Universitäten sowie Beamter im höheren Staatsdienst. An den Grenzen des B. standen seit dem 18. Jh. freie Schriftsteller, seit …
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsbürgertum

(2,142 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Definition W. ist ein von der dt.sprachigen Forschung geprägter Begriff für Angehörige des nzl. Bürgertums, die selbständig und mit erheblichem wirtschaftlichen (= wl.) Erfolg tätig waren. Funktionale Äquivalente in anderen Sprachen sind engl. middle class, franz./engl. entrepreneurs (»Unternehmer«) bzw. bourgeoisie (Bürgertum). Der Begriff zielt v. a. auf bes. innovative oder wohlhabende Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, Handels und Finanzwesens (Bank), nicht auf durchschnittliche Handwerksmeister oder Ladenbesitzer (den Kern der middle class). Er wird eh…
Date: 2019-11-19

Stadtbürgertum

(912 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. DefinitionDer Begriff S. bezeichnet in der dt. Bürgertums-Forschung diejenigen Einwohner einer Stadt, die im Besitz des Bürgerrechts waren und sich der Tradition korporativer städt. Selbstverwaltung (Kommune) und ökonomischer Privilegierung der städt. Bürger bes. intensiv verpflichtet sahen. Das S. gehörte aber nicht der wirtschaftlichen Elite an (Patriziat; Wirtschaftsbürgertum), die dann im ausgehenden 19. Jh. dank eines auf Status kaum mehr Rücksicht nehmenden Zensuswahlrechts auch polit. die führende Rolle einnehmen sollte.Andreas Fahrmeir2. Bedeutung und …
Date: 2019-11-19

Bürgerdeputierte

(641 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. FunktionB. und Stadtverordnete lösten in den Jahrzehnten um 1800 Räte (vgl. auch Ausschuss, ständisch; Rat) als Vertreter der städtischen Bürgerschaft ab (Stadtbürgertum). Während Räte unterschiedliche Stände wie Handwerker oder Kaufleute repräsentierten, spiegelten B. eine neue Partizipationsvorstellung wider, der zufolge in erster Linie Einkommen, Dauer der Ansässigkeit und ggf. Religionszugehörigkeit über das Recht zur aktiven Beteiligung an städtischen Repräsentationsorganen bestimmten: B. konnten im Prinzip alle in der Stadt ansässigen, unbescholtenen u…
Date: 2019-11-19

Middle class

(2,378 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Definition The term Wirtschaftsbürgertum (literally “economic bourgeoisie”; here simply “middle class”) was coined by German-speaking scholars to denote members of the early modern bourgeoisie who were independent and enjoyed substantial economic success. Functional equivalents in other languages include English middle class, French and English  entrepreneurs and  bourgeoisie. The term refers to especially innovative or wealthy sectors of the productive industrial trades and crafts, merchants (Trade), and the financial system (Bank)…
Date: 2019-10-14

Bildungsbürgertum

(1,549 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. General Bildungsbürgertum is a term of art for a social class that has achieved its high income through the application of specialized technical knowledge usually acquired through university study and documented by educational credentials (Bildung; Professionalization). Typical professions were lawyer, judge, physician, pastor, docent at a gymnasium, college, or university, or civil servant in the senior civil service. In the 18th century, freelance writers began to occupy the fringes of the Bildungsbürgertum, and in the 19th century engineers, architects, an…
Date: 2019-10-14

Urban bourgeoisie

(937 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. DefinitionIn German studies of the bourgeoisie, the term  urban bourgeoisie denotes the residents of a town who possessed civic rights and considered themselves especially committed to the tradition of corporative municipal self-government (Commune) and the economic privileges enjoyed by the town’s citizens. The urban bourgeoisie were not, however, among the economic elite (Patriciate; Middle class), who at the end of the 19th century continued to rule towns and cities, thanks to a census suffrage system that payed scant attention to status.Andreas Fahrmeir2. Signi…
Date: 2023-11-14

Bourgeoisie

(4,408 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Definition The word “bourgeoisie” may denote (1) a social class whose members are distinguished by above-average prosperity, participation in crafts and trades, trade, banking (Bank), industry, or professions that require a highly specialized education, usually at a university, and reside primarily in cities (Town); (2) persons who set themselves apart from the rest of society through a canon of values, motivation, participation in societies (associations), desire for education ( Bildung), aesthetic appreciation of high culture, “respect for scholarship,” …
Date: 2019-10-14

Citizens’ deputy

(756 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. FunctionIn the decades around 1800, citizens’ deputies and municipal councilors replaced councils (see also Committee, estates; Council [administrative]) as representatives of the urban bourgeoisie. While councils represented various estates of the realm such as craftsmen and merchants, citizens’ deputies reflected a new conception of participation, according to which it was primarily income, length of residence, and sometimes religious affiliation that determined the right to participate acti…
Date: 2019-10-14

Civic rights

(2,142 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Origins and scopeCivic rights are the privileges and rights that are based on an individual's status as a member of a civic corporation or his “citizenship.” Special rights for the members of a civic corporation existed already under medieval town charters (cf. municipal law) that were guaranteed by monarchs or other sovereigns or had emerged from old unwritten traditions; these charters granted significant economic privileges to the upper social classes and gave them the right to more or less c…
Date: 2019-10-14

Mayor

(793 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Role and status before the 19th centuryMayors (German Bürgermeister) were originally holders of the highest office in a town. They presided over councils (Rat, gelehrter) and courts, played a central role in urban rituals (e.g. Citizenship, oath of), and represented the interests of the town with territorial rulers, in the territorial estates (Estates of the realm), and later in parliaments that admitted mayors as members by virtue of their office (e.g. the Prussian  Herrenhaus). Conversely, mayors were responsible for enforcing princely mandates (e.g. raising…
Date: 2019-10-14

Citizens’ roll

(747 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
The granting of municipal civic rights to individuals was documented in writing. In many towns, this was done in a citizens’ roll, a chronological list of new citizens with personal data (name, occupation, the nature of the grant if applicable, place of origin, special characteristics or memorabilia). Citzens’ books are a superlative source for both genealogical research and the social history of the urban middle and upper classes in the Middle Ages and early modern era. The occupational data re…
Date: 2019-10-14

Petite bourgeoisie

(2,004 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. DefinitionThe French term petite bourgeoisie (English  lower middle class[ es]; German Kleinbürgertum; see 4.2. below) came into use in the early 19th century. For the period from the early 19th to the early 20th century, it denotes primarily the segment of the European bourgeoisie made up of craftsmen, tradesmen, innkeepers, low-level civil servants, and (in part) skilled factory workers. There were two defining factors for membership in the petite bourgeoisie: (1) economic independence or employment i…
Date: 2020-10-06

Citizenship, oath of

(493 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
An oath of citizenship was originally the heart of admission to  citizenship (Civic rights). In a solemn ceremony, new citizens equipped with the tokens of their future status (e.g. weapons to defend the town) came before council (Council [administrative]) and swore (1) allegiance to the territorial sovereignty; (2) obedience to the council, especially in defence of the town, exposure of any conspiracies, and fighting fires; and (3) recognition of the municipal courts as the sole judicial authority [3. 1042 f.] (for oath formulas, see e.g. [1. 13]; [2. 3 f.]).The oath was espe…
Date: 2019-10-14
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