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Acclamatio

(305 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Rhythmisch oder sprechchorartig vorgetragene Zurufe, die Glückwunsch, Lob, Beifall, Freude oder Gegenteiliges ausdrücken. Neben der anfänglich bestehenden spontanen a. setzte sich im Laufe der Zeit eine festformulierte und bei bestimmten Anlässen immer wiederkehrende a. durch. Eine frühe Erwähnung der a. findet sich in Hom. Il. 1,22, daneben sind a. bei den Beschlüssen in griech. Volksversammlungen [1] oder Kultvereinen bekannt. In Rom wurde die a. bei Hochzeitszügen als Talasse und Hymen, Hymenaee io (Catull. 61-62; Liv. 1,9,12 oder bei Bestattungen als Val…

Gruß

(1,108 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
I. Grußgebärden [English version] A. Handreichung Nach griech. und röm. Sitte gab man Gastfreunden, Familienmitgliedern, Vertrauten oder Freunden die rechte Hand und drückte sie fest (Hom. Il. 10,542 u.ö.; Xen. Kyr. 3,2,14; Aristoph. Nub. 81; Plut. Cicero 879; Plut. Antonius 952; Plut. de amicorum multitudine 94b), sowohl bei der Begrüßung (bei Plut. Caesar 708 schon eher Leutseligkeit) wie auch beim Abschied. Der Handschlag galt als Zeichen der Freundschaft und des Vertrauens (Xen. Kyr. 3,2,14; Liv. …

Griffel

(284 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
(γραφίς, γραφεῖον; lat. stilus, graphium). [English version] [1] Werkzeug zum Zeichnen Werkzeug zum Zeichnen, auch Reißfeder genannt, s. Bautechnik, Bauwesen. Hurschmann, Rolf (Hamburg) [English version] [2] Schreibgerät Schreibgerät für die mit einer Wachsschicht versehenen Holztäfelchen ( cera ). Mit dem spitzen unteren Ende des G. gravierte man den zu schreibenden Text auf die Täfelchen ein und konnte gegebenenfalls Schreibfehler mit dem oberen abgeflachten Ende wieder löschen, indem man das Wachs verstrich ( stilum vertere, z.B. Hor. sat. 1,10,72). Darstellungen …

Kreisel

(120 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (στρόβιλος, ferner βέμβηξ, κῶνος, στρόμβος, στρόφαλος, lat. rhombus, turbo). Das K.-Spiel war in der Ant. ein beliebtes Kinderspiel; der hölzerne, aus Buchsbaum gefertigte (daher auch lat. buxum genannte), mit Querrillen versehene K. wurde mit den Fingern in eine rotierende Bewegung versetzt und dann mit der Peitsche vorwärts getrieben (Verg. Aen. 7,373-383 in einem epischen Gleichnis; Kall. epigr. 1,9; Tib. 1,5,3; Anth. Pal. 7,89). Originale K. aus Ton, Bronze, Blei und anderen Materialien haben sich als…

Daunische Vasen

(194 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Keramikgattung der Italiker aus den heutigen Prov. um Bari und Foggia mit lokalen Produktionsorten bes. in Ordona und Canosa. Seit der Frühphase (um 700 v.Chr.) zeigen die Gefäße ein vom griech. Motivschatz unabhängiges geom. Dekor, das in roter und braun bis schwarzer Erdfarbe auf die handgeformten Gefäße aufgetragen wird. Dazu gehören Rauten-, Dreiecksmuster und Bandornament, Wellenlinie, Kreis, Kreuz, Quadrat, Bogen, Swastika u.a. (Ornament). Auch bei den Vasenformen erfolgte eine anfangs von gr…

Kamm

(370 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὁ κτείς, lat. pecten). K. für Wolle und Kopfhaare waren bereits im vorgesch. Europa, Ägypten und Vorderasien bekannt. Sie waren aus unterschiedlichen Materialien (Oliven- oder Buchsbaumholz, Elfenbein, Knochen, später auch aus Bronze, Eisen) und konnten auch in der Form variieren (trapezförmig oder länglich). In der nachmyk. Zeit wurden sie auch zweizeilig gezahnt, wobei im letzteren Fall eine Seite enger angebrachte Zähne besaß. In der archa. Zeit kamen noch halbkreisförmige Kämme…

Purpurissum

(78 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Kostbare Farbe und Schminke (Plin. nat. 35,44), hergestellt aus der Mischung von erhitztem Purpursaft und Silberton (bzw. -kreide, creta argentaria); p. fiel umso heller aus, je mehr man von dem Silberton hinzufügte. Als Malerfarbe war p. aufgrund seiner lebhaften Farbe sehr geschätzt (Plin. nat. 35,30; 35,44 f.; 35,49). Frauen nutzten p. zusammen mit Bleiweiß ( cerussa) zum Färben von Wangen und Lippen (vgl. Plaut. Most. 258, 261; Plaut. Truc. 290). Farben; Kosmetik Hurschmann, Rolf (Hamburg)

Perservase

(148 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Apulischer Volutenkrater aus Canosa (1851 gefunden) in Neapel (NM, Inv. 81947 [H 3253], H 130 cm, [1]), aufgrund der zentralen Gestalt des Perserkönigs auch als “Dareioskrater” bezeichnet; eponymes Werk des danach benannten Dareios-Malers. Die Hauptseite zeigt im Zentrum den Kronrat des Dareios [1] I., darunter Zahlmeister und Tributträger, darüber Athena mit Hellas vor Zeus und Apate vor Asia. Die arch. Forsch. sieht darin eine Spiegelung der Siege Alexandros' [4] d.Gr. in Persi…

Matratze

(113 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (τύλη/ týlē; lat. culcita, torus). M. bildeten das Auflager der griech. und röm. Kline (auf den Haltegurten der Kline liegend, Petron. 97,4) oder wurden unmittelbar auf den Boden gebreitet (Athen. 15,675a; Alki. 4,13,14; χαμεύνη/ chameúnē: Theokr. 7,133; 13, 33). Die Füllung der M. bestand aus Wolle, Stroh, Schilf, Seegras, Heu, Haaren, Federn, wobei die Federn germanischer Gänse bes. geschätzt waren (Plin. nat. 10,54, vgl. Ov. met. 8,655 zu Binsen). Daneben gab es das κνέφαλλον/ knéphallon (Poll. 10,42) und das τυλεῖον/ tyleíon, das feine Unterbett aus der …

Palimpsest

(320 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (παλίμψηστος [βίβλος/ bíblos oder χάρτης/ chártēs], lat. codex rescriptus). Das “wieder abgeschabte”, d.h. nach der Tilgung der ersten Beschriftung wieder zum Schreiben präparierte, Buch, Papyrus- oder Pergamentblatt. Den ersten Text wischte man mit einem Schwamm oder schabte ihn mit Bimsstein ab. Dieses Verfahren wurde schon in Äg. (z.B. PBerlin 3024, 12. Dyn., ab ca. 2000 v.Chr.) angewandt und war auch später normal, sei es aus Sparsamkeit (Cic. fam. 7,18,2), sei es aus Mangel an unbes…

Centuripe-Gattung

(138 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Buntbemalte Keramik des 3./2.Jh. v.Chr., benannt nach dem FO in Sizilien. Die Gefäßformen sind die Pyxis, Lekanis und der Lebes, selten andere Typen wie die Lekythos. Die in Temperafarben (weiß, pink, schwarz, gelb, rot, gold, vereinzelt auch grün und blau) auf die Grundierung des orangefarbenen Tons ausgeführte Bemalung (Akanthos-, Ranken- und architektonische Friese, Köpfe, Büsten) wird nur auf einer Seite des Gefäßes aufgetragen. Die Gefäße sind von beträchtlicher Höhe (50 cm …

Orarium

(126 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (auch sudarium). Der Gebrauch des “Gesichts”- ( o.) oder “Schweißtuches” ( sudarium) ist seit dem 1. Jh. v.Chr. bezeugt (Quint. inst. 6,3,60; 11,3,148); man benutzte es, um den Schweiß abzuwischen, den Mund zu bedecken (Suet. Nero 25), den Kopf zu verhüllen (Suet. Nero 45) und die Hände abzutrocknen (Petron. 67). Auch konnte man es um den Hals tragen (Suet. Nero 51; Petron. 67). Nach Catull 12,14 und 25,7 war das sudarium aus spanischem Leinen. Die Bezeichnung o. taucht erst seit dem 3. Jh.n.Chr. auf; beide werden syn. verwandt, wobei das o. jetzt zum Beifallspenden…

Naïskosvasen

(253 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Im 2. Viertel des 4. Jh.v.Chr. tritt mit der Darstellung des Naïskos (Diminutiv von naós, “Tempel”) auf unteritalischen Vasen eine neue Form der Grabmalsdarstellung auf, die wohl auf den Iliupersis-Maler zurückzuführen ist. In der apulischen Vasenmalerei sind N. nach der Mitte des 4. Jh.v.Chr. ungewöhnlich häufig, in den übrigen unterital. Kunstlandschaften eher die Ausnahme. Die N. sind speziell für den Totenkult hergestellte Vasen, deren Bildwelt nicht nur damit zusammenhängende Szenen, son…

Eintritts- und Erkennungsmarken

(425 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (σύμβολον, tessera). In Athen gab der Staat ab 450 v.Chr. den ärmeren Bürgern für den Besuch der Aufführungen im Dionysos-Theater Freibillets im Werte von zwei Obolen (θεωρικόν διόβολον); diese σύμβολα ( sýmbola) genannten E. gab man dem Theaterpächter, der dann dafür das entsprechende Geld aus der Staatskasse einzog. Die Einrichtung wurde später auf alle Bürger ausgedehnt, woran sich Zahlungen für die Teilnahme an Volksversammlungen und Gericht anschlossen. Zahlreiche bronzene Symbola aus der Zeit von der 2. …

Kothurn

(236 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὁ κόθορνος, cot[h]urnus). Der griech. K. war ein hoher Schaftstiefel aus weichem Leder, der sich eng an Fuß und Bein anschmiegte (von daher als Synonym für einen anpassungsfähigen Menschen verwandt bei Xen. hell. 2,3,30-31) und mit Bändern umwickelt oder vorne an einem Schlitz am Schaft verschnürt wurde. Der K. wird als Frauenschuh erwähnt (Aristoph. Eccl. 341-346; Lys. 657), aber bes. oft von den eleganten Jünglingen bei Symposion und Komos getragen. Bevorzugte Fußbekleidung von …

Fächer

(376 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ῥιπίς, rhipís; flabellum). F. wurden im Orient und Ägypt. von alters her als Standessymbol verwandt. Nach Griechenland kam der F. wohl erst im 5. Jh. v.Chr.; Eur. Or. 1426-1430 (erste Erwähnung) nennt den F. noch “barbarisch”, doch avancierte er schnell zu einem der wichtigsten Requisiten der Frau (vgl. Poll. 10,127), die sich mit ihm selbst Luft zufächerte oder von einer Dienerin zufächern ließ (vgl. die flabellifera bei Plaut. Trin. 252 und der flabrarius als männliches Pendant bei Suet. Aug. 82). Auf griech. Vasen und an Terrakotten (“Tanagra-Fi…

Dalmatica

(117 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Langärmelige, bis zu den Knien fallende Tunica, benannt nach ihrem Herkunftsland Dalmatien; erstmals lit. an der Wende zum 2. Jh.n.Chr. erwähnt. Nach Ausweis der Schriftquellen und Denkmäler war die D. weiß mit purpurnem clavus , der von den Schultern senkrecht zum Saum führte; als Material dienten Wolle, Seide, Halbseide und Leinen. Die D. wird von Männern (im Dienst mit einem cingulum militiae) und Frauen getragen. Bereits im 3. Jh.n.Chr. wird sie in die liturgische Gewandung der Kirche übernommen und zur typischen Bekleidung der Diakone…

Lauf- und Fangspiele

(428 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Für L.- und F. boten sich Plätze und Straßen an (z.B. Kall. epigr. 1,9; Verg. Aen. 7,379), auf denen Kinder das Nachlaufen (Hor. ars 455f.; vgl. Hor. ars 412-415 evtl. Wettlaufen) oder das überaus beliebte Reifenschlagen spielen konnten (τροχός, trochus), das vor allem auf griech. Vasenbildern (auch bei Ganymedes [1]) abgebildet ist (Poll. 10,64). Nach Ausweis der röm. Quellen gehörte es geradezu zum Straßenbild (Mart. 14,168; 14,169; vgl. ebd. 12,168; 14,157); auch auf zugefrorenen Flüssen (Mart. 7,80,8) spielte man …

Mimik

(461 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Unter M. versteht man die Ausdrucksbewegungen (Mienenspiel) des gesamten Gesichtes oder einzelner Teile desselben, die eine momentane Befindlichkeit des Menschen spontan anzeigen oder absichtlich mit dem Ziel eines bestimmten Ausdrucks angenommen werden. M. ist vielfach situationsgebunden und wird durch Gesten (Gebärden, Gestus) ergänzt oder durch sie erst verständlich. Auf der Bühne werden die einzelnen Charaktere mit unterschiedlicher M. angezeigt (Maske, Mimos), ebenso ist die…

Lanx

(175 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Platte oder flache röm. Schüssel von unterschiedlicher Größe, Form (oval, vier- oder vieleckig) und Funktion; sie diente für Küchenarbeiten (z.B. Petron. 28,8), mehr aber noch zum Auftragen von Speisen wie Fisch, Fleisch und Geflügel (Mart. 7,48,3; 11,31,19); auf einer L. wurden die Trinkbecher gereicht. Auch im röm. Rechtsverkehr fand sie Verwendung. Außerdem wird sie als Folterinstrument erwähnt, und das Haupt Johannes des Täufers wurde auf einer L. präsentiert. Im Kult bezeich…

Baltimore-Maler

(99 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Apulischer Vasenmaler aus dem letzten Viertel des 4.Jh. v.Chr., benannt nach einem Gefäß in Baltimore. Der B. bemalte vorwiegend großflächige Gefäße (Volutenkratere, Amphoren, Loutrophoren, Hydrien u.a. Gefäßtypen/-formen) mit Grabszenen (Naiskosvasen), mythologischen Szenen (Bellerophon, Götterversammlungen) und dionysischen Sujets; seltener sind Genreszenen, wie Frauen-, Hochzeits- und Erotenbilder. Seine Anwesenheit und künstlerische Tätigkeit in Canosa (Canusium) kann als wah…

Iliupersismaler

(174 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Apul. Vasenmaler des 2. Viertels des 4. Jh. v.Chr., benannt nach einem Volutenkrater in London (BM Inv. F 160 [1. 193 Nr. 8]) mit Darstellung der Iliupersis. Der I. gehört zu den innovativ tätigen Vasenmalern mit bahnbrechenden Neuerungen für die Entwicklung der späteren apulischen Vasenmalerei; hierunter fallen u.a. die Einführung von Grabszenen (Naiskosvasen), ferner die Riefelung von Gefäßen in ihrem unteren Teil und die Verzierung der Henkel an Volutenkrateren mit runden Meda…

Repositorium

(132 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Urspr. ein röm. Tablett, dann ein Gestell bzw. Tafelaufsatz, der zum Auftragen und Anrichten der Speisen für einen Menügang (Petron. 33; 40; 49) diente und als Luxusgeschirr wohl im beginnenden 1. Jh. v. Chr. eingeführt wurde. Das r. konnte von einfacher, runder oder viereckiger Form, aber auch mehrstöckig sein und eine beträchtliche Höhe einnehmen; ferner wurde es auch figürlich verziert (Petron. 36), mit kostbaren Hölzern furniert und an Ecken und Kanten mit Silber ausgelegt (Plin. nat. 33,146). Es galt als schlechtes Omen, das r. wegzutragen, wenn ein Gast …

Messapische Vasen

(226 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Auf der it. Halbinsel Salento (in der Ant. Messapia bzw. Iapygia) entstanden die M.V. als eigenständige Gattung in der Mitte des 7. Jh. v.Chr. Vorzugsweise wurden geom. Muster (Kreise, Quadrate, Raute, waagerechte Strichmuster, Swastika u.a.) auf den Gefäßen sparsam verteilt; später trat noch unter griech. Einfluß der Mäander hinzu. Bevorzugte Vasenformen waren Olla, Kanne und Trozzella (Nestoris). Im beginnenden 5. Jh.v.Chr. kamen figürliche Darstellungen unter dem Eindruck att.…

Filter

(131 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] F. dienten zum Durchseihen und Filtern von Wasser, Wein, Ölen, Parfüm, Essig, Honig und flüssiger Medizin. Hierzu verwandte man verschiedene Materialien: Tücher aus Leinen, Bastgeflechte, Asche, Ton oder Holz. Die griech. und röm. Ant. kannte ferner unterschiedliche Filtergefäße (ἡθμός/ hēthmós, ὑλιστήρ/ hylistḗr, colum, infundibulum, saccus u.a.), zu denen die maked. Prachtgeräte hell. Zeit gehören, dann die v.a. aus der röm. Kaiserzeit bekannten metallenen Kellen mit siebartigem Boden und Weinsiebe (Hildesheimer Silberfu…

Antyx

(95 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Erhöhter Metallrand des gr. Schildes (Hom. Il. 6,118; 15,645; 18,479 u.ö.), zugleich auch reifenartiges Geländer oder Brüstung des gr. Renn- und Streitwagens (archaische Vasenbilder [1.524 Abb. 44]), an dem man sich während des Auf- und Absteigens festhalten konnte (Hom. Il. 5,728 f.; 16,406). Offensichtlich aus Holz gefertigt (Hom. Il. 21,38). Wenn der Wagen stand, konnte man die Zügel um die A. schlingen (Hom. Il. 5,262). Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 C. Weiss, M. Boss, Original und Restaurierung, in: AA 1992, 522-528. J. Wiesner, Fahren und Reit…

Ostrakinda

(137 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὀστρακίνδα). Das “Scherben-” oder “Tag-Nacht-Spiel”, ein Lauf- und Fangspiel der griech. Knaben: Von zwei zahlenmäßig gleich starken Gruppen steht die eine nach Osten (Tag), die andere nach Westen (Nacht) gewandt an einer Linie, über die ein Spieler eine Scherbe (ὄστρακον, óstrakon) wirft, die auf der einen Seite weiß = Tag (ἡμέρα, hēméra) und auf der anderen Seite schwarz = Nacht (νύξ, nýx) bemalt ist; dabei ruft der Werfer ‘Tag oder Nacht’. Fällt die Scheibe auf die schwarze Seite, so versuchen die Westlichen die davonlaufenden Östliche…

Barbier

(247 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κουρεύς/ kureús; tonsor). Wann der B.- und Friseurberuf in Griechenland als eigenständiges Gewerbe ansässig wurde, ist ungewiß; im Mythos wird der B. nur selten erwähnt (Midas); frühe Darstellung eines B.: böotische Terrakotta in Berlin [1]. Der B. gilt als geschwätzig, neugierig (Plut. mor. 2,177a; 508) und weiß jede Neuigkeit. Die B.-Stube (κουρεῖον/ kureíon) ist der Ort des Beisammenseins (Lys. 24,3,20; Plut. Timoleon 14; Plut. mor. 716ff.), wo man auch Geschäfte abwickelt. Der B. schneidet Haare, Fuß- und Fingernägel, Bärte, …

Paestanische Vasen

(326 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Die P.V. entstanden erst in den Jahren um 360 v.Chr.; einige aus Sizilien eingewanderte Künstler gründeten im unterital. Paestum (Poseidonia) eine neue Werkstatt, die bes. in den Vasenmalern Asteas und Python ihre führenden Meister hatte; beide sind zudem die einzigen Vasenmaler Unteritaliens, von denen Signaturen auf Vasen bekannt sind. Die P.V.-Maler bevorzugten als Bildträger Glockenkratere, Halsamphoren, Hydrien, Lebetes Gamikoi, Lekaniden, Lekythoi und Kannen (Gefäße, Gefäßf…

Ostrakon

(245 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὄστρακον). Scherbe aus Ton, mitunter aus Kalkstein, die bereits im vorptolem. Äg. und dann bis zum Ausgang der griech.-röm. Ant. dazu diente, Kurzmitteilungen des Alltags, kleinere Urkunden, Quittungen usw. schriftlich zu fixieren; seltener verwandte man sie für lit. Texte (Sappho fr. 2 Lobel-Page). Die jeweiligen Texte wurden mit Tinte geschrieben oder in das o. eingeritzt; es sind solche in hieratischer, demotischer, griech., koptischer und arabischer Sprache erhalten. Im Gegensatz zum teueren Papyrus standen óstraka als Abfallprodukte des Haushalt…

Euergides-Maler

(181 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Anonymer att. Schalenmaler des späten 6. Jh. v.Chr., benannt nach dem Töpfer Euergides; ebenso war er auch für den Töpfer Chelis (Schale Paris, LV Inv. G 15 [1. 91, Nr. 51)] tätig, evtl. auch für andere. Seine ca. 150 überlieferten Schalen bemalte er überwiegend mit Genrebildern (Sport-, Pferde- und Gespann-, Symposion- und Komosszenen), myth. (Herakles, Theseus, Peleus-Thetis, Ajax-Achill beim Brettspiel u.a.) und dionysischen Themen; Fabelwesen (Greif, Sphinx, Pegasos) tauchen …

Lakonikai

(62 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (λακωνικαί). Männerschuhe bzw. -stiefel, dem Embas (Schuhe) vergleichbar. Urspr. ein lakedaimonisches (spartanisches) Fabrikat (Aristoph. Vesp. 1158-1165), dann aber auch anderswo gerne getragen (Aristoph. Eccl. 74; 269; 345; 507, Aristoph. Thesm. 142); die eleganten L. waren weiß (Athen 215c) und rot (Poll. 7,88). Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography O. Lau, Schuster und Schusterhandwerk in der griech.-röm. Lit. und Kunst, 1967, 126f.

Duodecim scripta

(151 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Spiel, bei dem man versuchte, auf einem Brett die eigenen 15 Steine über das Ende der anderen Seite zu bringen. Mit zwei oder drei Würfeln bestimmte man die eigenen Züge; befanden sich auf einer Linie zwei oder drei Steine des Gegners, konnte auf diese Linie nicht gesetzt werden; war dort aber nur ein Stein, konnte man ihn entfernen. Nach Isid. orig. 18,60 spielte man d. s. mit Spielturm, Würfel und Spielsteinen. Das Spielfeld bestand aus 36 Feldern, die mit geom. Figuren wie Kreisen oder Quadraten, Buchstaben(-gruppen) und Sinnsprüchen verseh…

Loculi

(170 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (auch lucellus). Unter l. versteht man jedes in mehrere Fächer eingeteilte Behältnis von unterschiedlicher Größe, worunter Kästchen, Schränkchen, Kassetten etc. fallen. Die l. dienten zur Aufnahme der Rechensteine ( calculi) der Schüler für den Unterricht sowie zur Aufbewahrung von Schmuck oder Geld (Hor. sat. 1,3,17; 2,3,146; Frontin. aqu. 118); in dieser Funktion konnte man sie sogar als Portemonnaie bei sich tragen (Iuv. 11,38; Mart. 14,12f., vgl. Petron. 140); ebenso konnten die Gelasse für jede Art von …

Cera

(192 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κηρός). Nach Plin. nat. 11,11 war (Bienen-) Wachs einer der am meisten gebrauchten Werkstoffe. Zu den Eigenschaften der c. gehören Formbeständigkeit, Abdichtungs- und Haftvermögen (Hom. Od. 12,47-49 u.ö.), gute Brennbarkeit (Beleuchtung), Glanz; auch fördert c. den Heilungsprozeß (Dioskurides 2,83,3; Plin. nat. 22,116). C. ist im erwärmten Zustand leicht zu bearbeiten, doch wird sie ebenso bei Erwärmung weich bzw. flüssig (Ikaros). Man verwandte c. in der Plastik, Malerei, beim Bronzeguß, in der Magie für Amulette und Gliederpuppen u.ä., d…

Fischteller

(275 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Unter F. versteht die arch. Forschung Teller, die fast ausschließlich mit Fischen und anderen Meerestieren (Muschel, Tintenfisch, Garnele, Krabbe, Zitterrochen u.v.a.m.) in Malerei verziert sind; selten sind andere Motive (z.B. Hippokamp, Heuschrecke, Frauenkopf oder rein florale Ornamentik). Die F. haben einen breitem Standring und einen unterschiedlich hohen Stiel. Ihre Platte, mit nach außen umgebogenem Rand, neigt sich muldenförmig zum vertieftem Zentrum hin. Als keramisches …

Crepundia

(78 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Meist metallenes Schmuck- und Spielzeug kleiner Kinder in Rom; neben der Bulla (Lebensalter) trugen sie, an einer Kette aufgereiht, um den Hals oder über die Schulter verschiedene solcher Miniaturgegenstände als Amulett. Die c. waren gleichzeitig Erkennungsmerkmal für ausgesetzte Kinder und wurden in einer cistella (Kistchen) zusammen mit anderen Kindersachen aufbewahrt (Plaut. Cist. 634ff., Plaut. Rud. 1151ff.). Amulett; Schmuck Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography E. Schmidt, Spielzeug und Spiele im klass. Altertum, 1971, 18-21 m. Abb. 1.

Matta

(84 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ψίαθος/ psíathos). Matte oder grobe Decke aus Binsen und Stroh, in Ägypten auch aus Papyrus (vgl. Theophr. h. plant. 4,8,4). Sie diente den Bauern, Reisenden und armen Leuten zum Lagern auf dem Boden; in einer att. Inschr. auch unter dem Hausmobilar aufgeführt [1]. Nach Augustinus (contra Faustum 5,5) ist jemand, der auf der M. schläft, ein Anhänger einer Lehre, die Bedürfnislosigkeit predigt ( mattarius). Die Schlafmatte konnte auch χαμεύνη/ chameúnē genannt werden (Poll. 6,11). Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 Hesperia 5, 1936, 382 Nr. 6 A.

Pergament

(334 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Zu einem der Beschreibstoffe der Ant. zählte das gereinigte, enthaarte und gegerbte Leder (Hdt. 5,58,3). P. entstand durch eine verfeinerte Bearbeitung der Tierhaut (von Esel, Kalb, Schaf, Ziege), bei der auf die Gerbung verzichtet wurde; statt dessen legte man die Tierhaut einige Tage in eine Kalklösung, entfernte sodann Fleischreste, Haare und Oberhaut, und legte sie danach in ein Kalkbad zur Reinigung (Kalzinierung). Anschließend spannte man die Haut in einen Rahmen, trocknete…

Epiblema

(78 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ἐπίβλημα). Griech. Begriff für Decke, Tuch, Mantel (Poll. 7,49f.). In der modernen arch. Terminologie bezeichnet E. das Schultertuch der dädalischen, bes. der kretischen Frauenstatuetten. In der Regel wird das E. auf der Brust, aber auch über dem Hals und dem Schlüsselbein befestigt; der obere Rand ist mitunter verziert. Auf Denkmälern des 7. Jh.v.Chr. findet sich das E. häufig dargestellt. Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography C. Davaras, Die Statue aus Astritsi, 8. Beih. AK, 1972, 26-27, 59-64.

Fer(i)culum

(131 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] seltener feretrum (z.B. Ov. met. 3,508; 14,747). Damit werden Tragevorrichtungen unterschiedlicher Form bezeichnet, die zum Befördern von Sachgütern nötig waren, speziell aber solche Gerüste, auf denen bei Aufzügen (Triumph, Bestattung o.ä.) Gegenstände präsentiert wurden, z.B. Beutestücke, Gefangene, Götterbilder u.a. (Suet. Caes. 76); ferner diente das f. zum Transport des Verstorbenen oder der Dinge, die mit ihm bestattet oder verbrannt werden sollten (Stat. Theb. 6,126). F. nannte man auch (Hausrat) das Speisebrett, die flache Schüssel, m…

Petasos

(180 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (πέτασος). Griech. Hut aus Filz mit breiter Krempe, aufgrund seiner Herkunft auch als “thessalischer Hut” bezeichnet (Soph. Oid. K. 313); er wurde von Frauen und Männern getragen, die sich viel im Freien aufhielten (Fischer, Hirten, Jäger) oder auf Reisen waren; zu den bekanntesten myth. P.-Trägern zählen Hermes, Peleus, Perseus, Oidipus, Theseus. Weitere Träger sind - seltener - Wagenlenker (Athen. 5,200f.), Reiter (z.B. am Parthenonfries) und die att. Epheben ( ephēbeía ). Für einen sicheren Halt des p. sorgte ein Riemen, der unter das Kinn geführt wur…

Canosiner Vasen

(113 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Gattung der apulischen Vasen, zwischen ca. 350 und 300 v.Chr. wohl ausschließlich für den Grabgebrauch hergestellt. Als ihr besonderes Kennzeichen kann die in wasserlöslichen, verschiedenen Farben (blau, rot/rosa, gelb, hellviolett, braun) ausgeführte Bemalung auf weißem Grund gelten. Bevorzugte Gefäßformen sind Volutenkrater, Kantharos, Oinochoe und Askos, deren Gefäßkörper häufig mit auf kleinen Podesten stehenden Frauenfiguren und plastischem Dekor (geflügelte Köpfe, Gorgoneia…

Bustum

(90 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Der bereits im Zwölftafelgesetz (Cic. leg. 2, 64) als “Grab” definierte Terminus war nach Paul. Fest. 6, 78; 25,3; 27,11 und Serv. Aen. 11,201 der Ort, an dem die Leiche verbrannt und die Reste bestattet wurden, während die Brandstätte allgemein ustrinum heißt. Arch. ist diese Bestattungsform vielfach belegt. Bestattung Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography T. Bechert, Röm. Germanien zwischen Rhein und Maas, 1982, 244-246  M. Struck(Hrsg.), Römerzeitliche Gräber als Quellen zu Rel., Bevölkerungsstruktur und Sozialgesch., 1993 (Arch. Schrift…

Ring

(768 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (δακτύλιος/ daktýlios, ἀκαρές/ akarés; lat. anulus). Unter R. werden im folgenden ausschließlich Finger-R. verstanden (zu Ohr-R. s. Ohrschmuck). Bereits die R. der Aigina- und Thyreatis-Schatzfunde aus dem beginnenden 2. Jt. v. Chr. zeigen hervorragende Beherrschung der Technik und hohe künstlerische Qualität. Aus der frühmyk. Zeit sind Golddraht- und Silber-R. zu nennen, daneben auch die sog. Schild-R., die sich zu einer Leitform des myk. Schmucks entwickeln und ihren Namen nach der …

Armarium

(197 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (Schrank). Neben der arca das zweite wichtige Möbel zum Aufbewahren von Sachgütern. A. scheint ein typisch röm. Einrichtungsgegenstand gewesen zu sein, der den Griechen erst spät zur Kenntnis gelangte ( purgiskos). In seiner Grundfunktion bezeichnet A. den Geräteschrank, dann auch den Schrank für Speisen, Geld und Schmuck; auch die Bücherschränke bzw. -regale der Bibliotheken hießen A. Ein Grabrelief in Rom (TM 184) zeigt das A. in einer Schusterwerkstatt [3. 114-115 Taf. 117,1-2] bzw. als Einrichtungsgegenstand im Haushalt zusammen u.a. mit der arca (Leide…

Pallium

(240 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Ein dem griech. Himation entsprechender röm. Mantel aus einer rechteckigen Stoffbahn; als Materialien dienten Wolle, Leinen oder Seide. Das P. konnte unterschiedlich gefärbt (weiß, diverse Rottöne, gelblich, schwarz), golddurchwirkt und mit Purpurstreifen versehen sein. Es ist seit dem 3. Jh.v.Chr. bekannt, und anfänglich trugen es nur Freunde der griech. Kultur, Philosophen u.a. (Liv. 29,10); doch es erfreute sich recht bald aufgrund seiner Bequemheit und einfachen Tragweise grö…

Barbaron hyphasmata

(129 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (βαρβάρων ὑφάσματα). Als b.h. bezeichneten die Griechen die kostbaren medisch-persischen Gewänder, Stoffe, Decken u.a. mit bunten Ornamenten, detaillierten figürlichen Verzierungen, Misch- und Fabelwesen. Nach Griechenland gelangten b.h. durch Handel (Aristoph. Vesp. 1132ff.), als Beutegut (Hdt. 9,80) oder Geschenk (Athen. 2,48d). Als Weihung stiftete man b.h. in Heiligtümer (Paus. 5,12,4) oder man trug sie als Luxusgewänder zur Demonstration von Reichtum und Macht. Die b.h. führten zu Veränderungen der griech. Tracht (Zeira) und Textilien …

Bigae

(513 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Kurzform aus lat. biiugae (griech.: δίζυξ; συνωρίς); eigentlich zwei unter einem Joch gehende Tiere (Pferd, Rind, Maulesel), vornehmlich für Pferdegespanne verwandt. Neben den bereits aus der min.-myk. Kultur erh. Darstellungen auf Fresken, Sigelringen u.ä. bzw. den Modellen aus Ton oder Br., ist vor allem die lebendige Schilderung bei Homer (Il. 23,392f., Leichenspiele für Patroklos) eines Pferderennens im Zweigespann für die griech. Frühzeit zu erwähnen. Diese leichten Gespanne wu…

Akazie

(177 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ἀκακία, Dioskurides 1,133; ἄκανθα, Theophr. h. plant. 6,1,3). Der bereits bei Hdt. 2,96 gen. ägypt. Schotendorn oder Gummibaum gehört zur im Mittelmeergebiet weit verbreiteten Gattung der Mimosengewächse. Der von dem Baum ausgeschwitzte Saft ( kommì, Gummi) fand bei den Ägyptern Verwendung bei der Einbalsamierung von Leichen (Hdt. 2,86), dann aber auch in der Humanmedizin (Augenheilkunde) und wurde in röm. Zeit teuer gehandelt (Plin. nat. 13,63). Den A.-saft verarbeitete man zu Mundpastillen (Plin. nat. 24,109) …

Acetabulum

(104 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Von lat. acetum (Essig); das kelchförmige Gefäß mit eingeschnürter Wandung diente zur Aufnahme von Essig und Honig, als Tisch- und Kochgefäß bzw. zum Wachsschmelzen; auch Becher der Taschenspieler. Das A. bestand meist aus Ton oder Glas, seltener aus Edelmetall. Sein Volumen war sehr gering (0,068 l [1]); bei Apicius (6,8,3) und Apici excerpta a Vindario VI ist A. auch ein Kochgefäß. catinus Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 F. Hultsch, s. v. A., RE I, 155 f. G. Hilgers, Lat. Gefäßnamen, BJ (Beih. 31), 1969, 33 f.  E. M. Stern, B. Schlick-Nolte, Frühes Glas d…

Kalathos

(276 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὁ κάλαθος; Dim. τὸ καλάθιον/ kaláthion und ὁ/τὸ καλαθίσκος, -ν/ kalathískos/-n; lat. calathus). Sich blütenartig öffnender Korb aus unterschiedlichen Materialien wie Ton, Holz, Edelmetall (Hom. Od. 4,125), der auch aus Ruten geflochten sein kann [1]. Er diente als Arbeitskörbchen der Wollspinnerinnen (z.B. Iuv. 2,54; Ov. ars 1,693 und 2,219) - so ist er Requisit der Frauengemachszenen (z.B. Rhyton London, BM E 773 [2]) - oder im Haushalt als Behältnis für Käse, Milch oder Öl; daher konnte d…

Kekryphalos

(226 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κεκρύφαλος, -άλιον, lat. reticulum), Haarnetz, Haartuch. Bereits bei Hom. Il. 22,469 als Bestandteil der weiblichen Tracht erwähnt, diente der K. dazu, das Kopfhaar oder Teile desselben zu bedecken. Die griech. (vgl. z.B. Aristoph. Thesm. 257) und röm. Frau trug nicht nur nachts einen K., um die sorgfältig angeordneten Frisuren zusammenzuhalten, sondern auch bei Tag (Varro ling. 130; Non. 14,32 u.a.). Wenn vereinzelt Männer den K. trugen, war dies allerdings rügenswert (Athen. 15,6…

Alveus

(125 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] [1] Behälter Muldenförmiger Behälter; eigentlich Höhlung, Wölbung oder Trog. Der A. diente als Keltertrog, Wanne für neugeborene Kinder und als Warmwasserwanne für eine oder mehrere Personen im Bad. Ferner kann A. auch einen Sarkophag meinen. In der arch. Forschung bezeichnet A. eine gemauerte, große Sitzwanne im Caldarium der röm. Thermen (die kleinere Variante wurde alveolus genannt), die vom praefurnium aus über der testudo alvei, einem halbkreisförmigen Kessel, beheizt wurde. In der Funktion mit A. verwandt sind solium und labrum . Hurschmann, Rolf (Hamb…

Kredemnon

(168 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κρήδεμνον, lat. calautica, auch κάλυμνα/ kálymna, καλύπτρη/ kalýptrē). Allg. die oberste Bedeckung, auch eines Wein- oder Vorratsgefäßes (Hom. Od. 3,392) bzw. eines Mauerringes (Hom. Il. 16,100), dann aber mehr ein Kopftuch der Frauen, das die Schultern bedeckte und mit dem sie das Gesicht verhüllen konnten (Hom. Il. 14,184; 16,470; Hom. Od. 1,334). Im 5. Jh.v.Chr. nur noch poetisch verwendet (z.B. Eur. Phoen. 1490); die üblichen Ausdrücke für Schleier und speziell für Brautschleier waren kálymna und kalýptrē (vgl. Aischyl. Ag. 1178). Bereits auf den …

Askoliasmos

(132 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (Ἀσκωλιασμός). “Hüpfen auf einem Bein” (Plat. symp. 190d mit schol.; Aristoph. Plut. 1129 u.a.), auch “Schlauchhüpfen”. Von Eratosthenes (fr.22) und Didymos (schol. in Aristoph. ebd.) bei att. Kelterfesten als Tanzen auf einem Schlauch aus Schweins- oder Ziegenfell erwähnt, der mit Luft oder mit Wein gefüllt und - wie Poll. 9,121 schreibt - mit Öl eingerieben war, um das Stehen zu erschweren. Das mitunter erwähnte Fest Askolia ist eine Erfindung der Grammatiker. Eubolos (fr.8) erwähnt den a. auch als att. Volksbelustigung. Nach Verg. georg. 2,382-384 war der a. au…

Rasiermesser

(211 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ξυρόν/ xyrón; lat. novacula, cultellus, culter tonsorius). Zum Rasieren des Bartes und Abschneiden des Kopfhaares z. B. bei Trauer diente seit frühgriech. Zeit das R., das in zahlreichen Expl. überl. ist. Seine Länge konnte weit über 20 cm betragen; als Materialien für die Klinge dienten Eisen und Br., für den Griff Br., Elfenbein, Holz. Das R. ist in unterschiedlichen Formen belegt: So konnte es spatel- oder halbmondförmig, lang und schmal mit gerader oder geschwungener Klinge, breit…

Periskelis

(139 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (περισκελίς, περισκέλιον, lat. periscelis, periscelium). In der arch. Forsch. h. nicht mehr gebräuchlicher Terminus für ein einfaches Band aus Stoff oder Metall, das als Oberschenkelschmuck oberhalb des Knies von Frauen der niederen Schichten und Prostituierten (Hor. epist. 1,17,56; Alki. fr. 4; Petron. 67), seltener von Frauen aus höheren Kreisen getragen wurde (Petron. 67; Longos 1,5). Davon zu unterscheiden sind Spangen, die man oberhalb des Fußknöchels trug, sogenannte compedes (Petron. 67; Plin. nat. 33,39-40 und 152). Darstellungen solcher…

Probolion

(114 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (προβόλιον). Kurzer Speer (Hdt. 7,76), mehr aber noch Jagdspieß (Hesych. s. v. π.), bes. zur Eber- (Xen. kyn. 10; Philostr. imag. 1,28,5) und Löwenjagd; in der mod. arch. Forsch. als Terminus kaum verwendet, auch wenn man versucht hat, das p. auf Jagdszenen der minoisch-myk. und geom. Kunst zu erkennen (zu dem bei Philostr. imag. 1,2,2 als p. bezeichneten Attribut des Komos s. [1]). Des weiteren nannte man p. auch einen festen Platz, eine Festung (Xen. mem. 3,5,7; Dion. Hal. ant. 10,16,4). Jagd Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 A. Kossatz-Deissmann, s. v. K…

Chlamys

(244 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (χλαμύς). Schultermantel aus Wolle für Reisende, Krieger und Jäger. Die vielfach bunt gefärbte und bestickte ch. tritt im 6.Jh. v.Chr. auf und stammte urspr. aus Thessalien (Poll. 7,46; 10,124; Philostr. her. 674), wo sie auch als Siegespreis nach Agonen vergeben wurde (Eust. in Hom. Il. 2,732), oder Makedonien (Aristot. fr. 500 Rose). Charakteristisch ist ihre Tragweise: Die oval oder viereckig zugeschnittene Tuchbahn des Mantels wurde vertikal gefaltet, um die linke Körperseite gelegt, von vo…

Labronios

(49 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (λαβρώνιος, -ον). Pers. Luxusgefäß aus Edelmetall von unbekannter Form (groß, flach mit großen Henkeln, Athen. 11,484c-f, 784a, 500e). Da es bei Athenaios a.O. in Zusammenhang mit Lakaina und Lepaste (beides Gefäßarten) gen. wird, handelt es sich beim L. vielleicht um eine Trinkschalenart. Hurschmann, Rolf (Hamburg)

Löffel

(269 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] L. fanden zunächst als Rühr- oder Koch-L. (griech. τορύνη/ torýnē, Aristoph. Equ. 984, vgl. Anth. Pal. 6,305; 306, lat. trua oder trulla) bei der Zubereitung von Speisen Verwendung. Zum Schöpfen von flüssigen Nahrungsmitteln oder Wein diente der κύαθος/ kýathos. Wenn der L. auch schon früh bekannt war, so fand er trotzdem beim Speisen wenig Verwendung, da man vornehmlich ausgehöhltes Brot (μυστίλη/ mystílē, μύστρον/ mýstron) zum Verzehr von Breien, Brühen oder Suppen u.ä. benutzte (Aristoph. Equ. 1168-1174). Der Römer unterschied Löffel mit ovaler Schale ( ligul…

Labrum

(339 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (aus lavabrum, Diminutiv labellum, griech. λουτήριον/ lutḗrion und λεκάνη/ lekánē). Das L., ein großes flaches Becken mit aufgewölbtem Rand und hohem Fuß, diente unterschiedlichen Zwecken. Als Material für das L. werden Marmor, Porphyr, Ton, Stein u.a. gen. Im griech. Bereich ist L. ein Waschbecken, an dem sich Männer und Frauen mit Wasser reinigten; auf unterital. Vasen findet dies häufig in Anwesenheit von Eros statt, mitunter tummeln sich Wasservögel (Schwan oder Gans) im Wasser des L.…

Pera

(142 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (πήρα/ pḗra, πηρίδιον/ pērídion, lat. pera). Ein Beutel oder Ranzen zum Tragen von Brot (Theokr. 1,49; Athen. 10,422b), Saatgut (Anth. Pal. 6,95; 104) oder Kräutern und Gemüse (Aristoph. Plut. 298), der zur Ausrüstung von Jägern (Anth. Pal. 6,176), Hirten (Anth. Pal. 6,177) oder Fischern gehörte und mittels eines Riemens über der Schulter an der Hüfte getragen wurde. Die p. war schon bei Hom. Od. 13,437; 17,197; 410; 466 Erkennungszeichen des Bettlers (vgl. Aristoph. Nub. 924) und galt später, zusammen mit dem Wanderstab ( báktron, lat. baculum, Stab), als Symbol…

Oscillum

(157 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Gruppe von runden oder peltaförmigen, d.h. nach der Form des Amazonenschilds gebildeten und reliefierten Schmuckscheiben aus der Zeit vom 1. Jh.v.bis zur Mitte des 2. Jh.n.Chr. aus Marmor. Die Oscilla stammen zum größten Teil aus den Vesuvstädten und wurden in Villen und Stadthäusern mit Gartenanlagen gefunden, in denen sie, an Ketten in den Interkolumnien des Gartenperistyls aufgehängt, zur Dekoration dienten. Andere fanden sich als Schmuckelemente in Theatern und in Tempelanlag…

Kemos

(83 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κημός, spätgriech. χάμος; lat. c[h]amus, -um). Unter k. sind diverse Sachgüter zusammengefaßt, die offenbar von der Grundbedeutung des Umschlingens, Verhüllens usw. ausgehen. Darunter fallen der Maulsack der Pferde, aus dem sie ihr Futter zu sich nehmen (Hesych. s.v.), wie auch die Fischreuse, ferner ein Tuch, das sich die Bäcker um Mund und Nase banden (Athen. 12,548c) bzw. das die Frauen zur Verhüllung der unteren Gesichtshälfte in der Öffentlichkeit trugen. Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography H. Schenkl, s.v. K., RE 11, 157-162.

Dienst- und Ehrentracht

(479 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Durch die D. wurde ihr Träger aus der Gesellschaft hervorgehoben und in seiner Funktion kenntlich gemacht. Dies trifft bes. auf Priesterinnen, staatliche Beamte, aber ebenso auf Gesandte (Heroldsstab) o.ä. zu. In Griechenland trugen die Priester ein weißes Gewand (Plat. leg. 12,965a), den ungegürteten Chiton, der auch rot, seltener safran- oder purpurgefärbt sein konnte. Ein Kennzeichen war auch der Kranz ( stephanophóroi, “Kranzträger”, hießen deshalb die Priester z.B. in Milet); ferner traten Priester mitunter mit den Attributen der jew…

Fasciae

(227 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Bandagen, Binden, Gurte der unterschiedlichsten Art; sie waren aus verschiedenen Materialien (Filz, Leder, Leinen, Wollstoff) und konnten weiß oder bunt sein. Unter die f. fallen zum einen die Gurte des Bettes ( lectus, Kline), auf denen die Matratze auflag, ferner Windeln (σπάργανα, spárgana) und schließlich f. crurales, Binden, die die Unterschenkel ( f. tibiales) bzw. Oberschenkel ( feminalia) gegen Kälte schützen sollten. Bei Männern galt die Verwendung der f. als weibisch und war nur für Kränkelnde angebracht, doch trugen solche f. auch Augustus (Suet. …

Mörser

(232 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ὅλμος/ hólmos, ἴγδις/ ígdis, θύεια/ thýeia, ὕπερον/ hýperon, lat. mortarium, pistillum, pila). M. und M.-Keulen oder -Stößel aus unterschiedlichen Materialien gehörten zu den notwendigen Utensilien des Haushaltes (Plaut. Aul. 94-95; Hausrat), um Teig zu kneten, Getreide zu mahlen, Früchte, Gewürze u.a. zu zerkleinern und zu mischen; des weiteren dienten M. zur Zubereitung von Kosmetika und Pharmaka, Farben oder Metallmischungen. Zu den M. gehören die kleineren Reibschalen (mit und ohne Tülle und rundem Reibstein, lat. coticula genannt, Plin. nat. 34,1…

Kampanische Vasenmalerei

(579 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] In der k.V. des 5.-4. Jh. v.Chr. sind die Gefäße aus einem hellbräunlichen Ton hergestellt, häufig wird die Oberfläche mit einem rosafarbenen bis roten Überzug versehen. Allg. bevorzugen die Maler kleinere Gefäßtypen, daneben als Leitform die Bügelhenkelamphora, ferner Hydrien und Glockenkratere, nur selten erscheint die Pelike (Gefäße, Gefäßformen mit Abb.). Die für die apulische Vasenmalerei charakteristischen Voluten- und Kolonettenkratere, Lutrophoren, Rhyta oder Nestoriden f…

Hirschfeld-Maler

(210 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Att. Vasenmaler der geom. Zeit (Spätgeom. I b, nach 750 v.Chr.; geometrische Vasenmalerei), benannt nach Gustav Hirschfeld (1847-1897), der das 1870 ausgegrabene Hauptwerk, den sog. Hirschfeldkrater (Athen, NM Inv. Nr. 990), erstmalig beschrieb [1; 2]. Der H. und seine Werkstatt standen in der Nachfolge des Dipylon-Malers und stellten vorzugsweise monumentale Kratere her, von denen insbes. der eponyme Krater und ein weiterer in New York (MMA Inv. Nr. 14.130. 14) aufgrund der darg…

Lacerna

(155 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Fransenbesetzter (schol. Pers. 1,54), offener Mantel, eine Sonderform des sagum , wahrscheinlich im 1. Jh.v.Chr. eingeführt (erstmalige Erwähnung Cic. Phil. 2,30,76); diente zunächst als Soldatenmantel, den in der Dichtung auch mythische Könige und Heroen tragen konnten (z.B. Ov. fast. 2,743-747; Prop. 4,3,18). Die L. wurde schon bald zu einem Gewand des Alltags und war im 1. Jh.n.Chr. beliebt. Anfangs aus grober Wolle, verwandte man auch leichte Stoffe, die purpurn oder…

Klismos

(96 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κλισμός, lat. cathedra). Der K. ist ein hoher Stuhl ohne Armlehnen mit breiter, ausladender Rückenlehne, seit Homer (z.B. Il. 8,436; Od. 4,136) als Sitz der Vornehmen, Götter und Heroen belegt. In der griech. und röm. Kunst findet dies Bestätigung, aber ebenso ist er in Hausgemach-, Schulszenen und weiteren Alltagsdarstellungen oft genug zu sehen. Mitunter legen die Sitzenden aus Bequemlichkeit und zur Entspannung einen Arm auf die Rückenlehne, häufig wird das entspannte Sitzen durch Fußschemel und Sitzkissen unterstützt. Diphros; Möbel Hurschmann, Rolf (H…

Phlyakenvasen

(160 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Noch vor dem E. des 5. Jh.v.Chr. begannen die griech. Vasenmaler, groteske Komödienszenen der Phlyakenposse darzustellen; die ca. 250 erh. Vasen bzw. Vasen-Frg. zeigen ein reiches Repertoire aus der Götter- und Heldenburleske (z.B. Zeus und Hermes beim Liebesabenteuer, Herakles beim Opfer), Mythentravestie (Oidipus und die Sphinx) und dem täglichen Leben (Bestrafung eines Diebes, Liebesszenen, Hochzeit). In Griechenland selbst sind Ph. recht selten, dagegen häufig in der apulisch…

Pilos

(165 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (πῖλος). Eigentlich Filz als Unterfutter des Helmes (Hom. Il. 10,265), der Schuhe und Kappen (Hes. erg. 542-546) und schützender Teil der Rüstung (Thuk. 4,34,4), dann auch Begriff für Decken (Hdt. 4,73 und 75) und Schuhe aus Filz (Kratinos 100 CAF), bes. aber für eine kegelförmige Kopfbedeckung (Hes. erg. 546, Anth. Pal. 6,90 und 199, vgl. Hdt. 3,12; 7,61; 62; 92 zu den Filzmitren und -tiaren der östlichen Völker), der Hälfte eines Eies ähnlich (Lykophr. 506), mitunter mit einer Schlaufe an der Spitze zum Aufhängen und Tragen an einem Finger. Den p. trugen Handwerker …

Dipylon-Maler

(254 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Attischer Vasenmaler der geom. Zeit (Spätgeom. I, Mitte 8. Jh.v.Chr.; geometrische Vasenmalerei), benannt nach dem Friedhof am Dipylon-Tor in Athen, an dem sich seine Hauptwerke fanden. Der D.-M. und die Maler seiner Werkstatt schufen ca. 20 monumentale Vasen (Kratere; Amphoren), die als Spendegefäße auf das Grab gestellt wurden (Bestattung); von diesen ist die Amphora Athen, NM 804, mit einer Höhe von 155 cm (Fuß ergänzt und daher einst vielleicht noch höher) das bekannteste Wer…

Harpaston

(176 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ἁρπαστόν, harpastum). Bezeichnung für einen kleinen, festen Ball, dann auch für ein Fangballspiel mit diesem (Poll. 9,105; Athen. 1,14f.), dem phainínda ähnlich (vgl. Clem. Al. 3,10,50 [und schol.]). Im zweiten Fall handelte es sich um ein körperbetontes Kampfspiel; Einzelheiten zum Spielverlauf sind nicht bekannt. Eine Spielpartei attackiert den gegnerischen, ballführenden Spieler und versucht, ihm den Ball abzunehmen (ἁρπάζειν, “[hastig] greifen”, “raffen”, “rauben”). Dieser ist bestrebt, seine e…

Lykurgos-Maler

(149 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Apulischer Vasenmaler des ornate style (Apulische Vasen) aus der Mitte des 4. Jh. v.Chr., Schüler des Iliupersis-Malers, benannt nach der Darstellung des ‘Wahnsinns des Lykurg auf einem Kelchkrater (London, BM Inv. F 271, [1. 415, Nr. 5, Taf. 147]). Der L. bemalte meist großflächige Gefäße (Kratere, Hydrien, Situlen), die er gerne mit myth. Themen zierte. Er entwickelte die Anwendung von räumlicher Tiefe und Perspektive weiter, verteilte seine myth. Darstellungen auf zwei oder drei E…

Lomentum

(135 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] [1] Kosmetikum Aus Bohnenmehl (Plin. nat. 18,117) hergestelltes Kosmetikum (Kosmetik), von den Römerinnen dazu verwandt, Hautfalten zu verdecken und zu glätten (Mart. 3,42; 14,60); mit dem Zusatz von in der Sonne getrockneten und zerriebenen Schnecken (Plin. nat. 30,127) machte l. die Haut weich und weiß. Ferner diente l. als Heilmittel bes. bei Geschwüren, Brandwunden oder Geschwulsten (Plin. nat. 20,127; 22,141). Hurschmann, Rolf (Hamburg) [English version] [2] Zwei Sorten blauer Farbe Zwei Sorten blauer Farbe, die aus dem “Himmelblau” ( caeruleum, vgl. […

Mastix

(229 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (μαστίχη, lat. mastiche, mastix). Wohlriechendes Harz des M.-Baumes ( schínos; Pistacia lentiscus L.) und des aus den Beeren gewonnenen Öles. Name wohl von masásthai, “kauen”, da man das Harz wegen seines guten Geschmackes und seiner Härte zur Zahnpflege und Bekämpfung von Mundgeruch gerne kaute, wie man auch Stäbchen aus M.-Holz als Zahnstocher gebrauchte. Der immergrüne, niedrige M.-Baum (und -Strauch) wurde im ganzen Mittelmeergebiet angepflanzt und kultiviert, doch war sein Harz nicht überall von Q…

Fimbriae

(142 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κροσσοί, krossoí; θύσανοι thýsanoi). Eigentlich die am Stoffrand stehengelassenen Fadenenden, die - mehrere zusammengeknotet oder einzeln hängend - Stoffe aller Art wie Tücher, Decken, Gewänder verzierten. Sie konnten auch gesondert gearbeitet und angenäht sein. So werden z.B. das ταραντῖνον ( tarantínon), ein Luxusgewand, oder die rica, ein röm. Kopftuch, ausdrücklich als mit f. besetzt definiert (Fest. 288,10; Non. 549,9). Bereits die oriental. und ägypt. Gewänder weisen f. auf; ebenso sind sie in der griech., etrusk. und röm. Kunst dargeste…

Herd

(621 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (ἐσχάρα, ἑστία, focus, ara, lar, vgl. auch Altar). Bei Griechen und Römern genießen H. und H.-Feuer bes. Verehrung (Hestia, Lares, Penates, Vesta, Feuer), da an ihm die Hausgötter Kult und Sitz hatten. Zudem war er die zentrale Stelle im Haus, an dem die Familie sich zum Mahle treffen konnte, ferner Licht- und Wärmequelle; von daher kann H. zu einem Synonym für Haus werden. Bei der Hochzeit (Hochzeitsbräuche) wird die in das Haus des Bräutigams geführte Braut um den H. geleitet und mit den katachýsmata überschüttet, vgl. die amphidrómia des neugeborenen Kindes (Ari…

Sakkos

(136 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (σάκκος). Eine geschlossene Haube, die sich insbesondere im 5. und 4. Jh. v. Chr. als Kopfbedeckung griech. Frauen großer Beliebtheit erfreute. Der s. wurde nach Ausweis der Vasenbilder und Grabreliefs der attischen Kunst vorwiegend von Dienerinnen getragen, dagegen konnte er in der unterital. Kunst als Kopfbedeckung jeder Frau dargestellt werden. Sákkoi hatten vielfach auf der Kalotte eine Schlaufe zum Aufhängen, dazu herabhängende Troddeln; manche s. waren unverziert oder mit einfachen Strichen versehen, andere dagegen mit einer reichen Or…

Acerra

(82 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Weihrauchbehälter, pyxís (πυξίς, κυλιχνίς, λιβανωτίς). Das auf den gr. Denkmälern runde (vgl. Seitenwange des Ludovisischen Throns [1. Abb. 118]) und im röm. oft rechteckige und reich dekorierte Kästchen (z. B. an der Ara Pacis) diente zur Entnahme des Weihrauchs während der Opferzeremonie, zu deren notwendigen Geräten es zählte (Suet. Tib. 44; Galba 8; Plin. nat. 35,70). turibulum Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography 1 R. Lullies, Gr. Plastik, 1979. F. Fless, Opferdiener und Kultmusiker auf stadtröm. histor. Reliefs, 1995, 16-19, 21.

Kanun

(224 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (τὸ κανοῦν). Aus Weidenruten geflochtener, flacher Korb - auch ein Körbchen - von runder oder ovaler Form mit drei Henkeln; das K. konnte mitunter auch aus Br. (z.B. Hom. Il. 630) oder Gold (Hom. Od. 10,355; Eur. Iph. A. 1565) sein. Bereits bei Homer (Hom. Il. 9,217; Hom. Od. 1,148) als Haushaltsgegenstand erwähnt, um mit Brot, Zwiebeln (Hom. Il. 11, 630) u.a.m. beim Mahl auf den Tisch gestellt zu werden (Abfallkorb bei Hom. Od. 20,300 ?); ebenfalls bei Homer als Opfergerät im Ku…

Halsschmuck

(628 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] A. Griechenland Neben dem bekannten Mythos der Eriphyle spielt H. eine ähnliche Rolle bei Skylla (Aischyl. Choeph. 613-622); daneben sei die Komödie Plókion des Menander (vgl. Plut. mor. 2,141d; Gell. 2,23,6) erwähnt. Bei Aristain. 1,1 sind die Steine des H. so angeordnet, daß sie den Namen der Laïs ergeben. H. (ἁλύσιον, κάθημα, μάννος, μανιάκης, ὅρμος, πλόκιον) hat sich als Kette oder Reif, mit und ohne Anhänger seit der Frühzeit im gesamten Mittelmeergebiet in großer Anzahl erhalten, wobei Farb- und…

Paenula

(191 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Halbkreisförmig zugeschnittener röm. Umhang von unterschiedlicher Länge, der vorne zusammengenäht wurde, mit einem Kopfloch zum Hineinschlüpfen und angenähter Kapuze. Die vordere Naht konnte u.U. von unten her aufgetrennt werden, um den Armen mehr Bewegungsfreiheit zu geben. Die P. war aus Leder, Leinen oder (Schaf-)Wolle und wurde von Männern und Frauen aller Stände, Sklaven und Soldaten bes. als Reise- und Wettermantel zum Schutz gegen Kälte und Regen getragen; sie war weiß ode…

Sagum

(144 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Männergewand aus viereckigem Tuch (Filz oder Loden) mit einem dreieckigen oder runden Ausschnitt, mitunter auch mit Kapuze, das als Überwurf oder Umhang getragen und auf der rechten Schulter mittels einer Schnalle oder Fibel (Nadel) gehalten wurde, so daß die rechte Körperseite unbedeckt blieb. Das s. stammte ursprünglich aus Gallien (Diod. 5,30,1: σάγος; Varro ling. 5,167; Caes. Gall. 5,42,3: sagulum), doch wurde es ebenso von Germanen und Iberern sowie in Italien und Nordafrika getragen. Es gehörte einerseits zur Tracht der Sklaven un…

Beifall

(555 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (κρότος, ἐπικροτεῖν, plausus, plaudere). Impulsive und unvorbereitete Beifalls- und Mißfallensäußerung, die sich durch Worte, Lärmen, Gestik und Handlungen als Lob und Zustimmung, aber auch als Ablehnung, Verwünschung und Tadel kundtut; diese Eigenarten der B.-Kundgebung stehen in enger Verbindung zur acclamatio , so daß eine Trennung vielfach nur schwer zu ziehen ist [1]. Die häufigste B.s-Gebärde ist das Händeklatschen im Theater, bei Musik, Tanz oder Gesang (Theophr. char. 19,10; Sen. apocol. 13,4…

Calceus

(237 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Römischer Schuh oder Halbstiefel aus Leder, der wohl von den Etruskern übernommen wurde und zur Bekleidung ( vestis forensis) des adeligen röm. Bürgers gehörte. Ein Auftreten in anderen Schuhen in der Öffentlichkeit wird gerügt (Suet.Tib. 13; eine Ausnahme bildet der Gang zum Gastmahl, bei dem man die solla trug; Hor. sat. 2,8,77; Mart. 3,50,3; Suet. Vit. 2). In der röm. Lit. und Kunst fand der c. vielfache Darstellung; es werden drei Varianten unterschieden, die zugleich zur Standesdifferenzierung dienten. Die erste Form ist der geschlossene, hohe c. mit den um …

Asteas

(180 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Führender Vertreter der paestanisch rf. Vasenmalerei (paestanische Vasen) und zusammen mit Python einziger signierender Vasenmaler Unteritaliens, arbeitete um 360-330 v.Chr. Vor allem auf den elf signierten Vasen mit unterschiedlichen Mythen (Telephos, Herakles, Europa u.a.) und Mythentravestie (Aias und Kassandra, Phlyakenvasen) benannte A. die dargestellten Personen, in einem Fall (Hesperiden-Lekythos Neapel, NM 2873) gab er der Szene einen Titel. Auf einer Phlyakenvase (Berlin…

Clavus

(113 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Nagel, im Zusammenhang mit Kleidung: Streifen. Die Verzierung einer Tunika mit purpurfarbenen, von den Schultern vorn und hinten senkrecht zum unteren Gewandsaum führenden c. diente in Rom zur Rangabstufung. Die Tunika mit breiten Streifen ( lati clavi) kam Senatoren, deren Söhnen (seit Augustus) und Beamten zu, diejenige mit schmalen Streifen ( angusti clavi) dagegen den Rittern. Die c. konnten eingewebt, aber auch aufgenäht sein, vgl. Dalmatica. Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography H.R. Goette, Studien zu röm. Togadarstellungen, 1990, 8-9  J. Bergeman…

Diadema

(297 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (διάδημα). Bezeichnet urspr. jede um den Kopf gewundene Binde; zu unterscheiden vom Kranz. Das D. schmückt, weiht und hebt seinen Träger gegenüber anderen hervor; so sind D. Zeichen der Würde, vor allem im kultischen Bereich; hierhin gehören die “Büstenkronen” bzw. das “Greifen-D.” der Priester und Gottheiten; ein rel. Charakter liegt auch den band-, giebel- und rautenförmigen “Toten-D.” zugrunde, die seit der myk. Zeit (Schachtgrab IV, Mykene) vielfach die Stirn des Verstorbenen…

Festtracht

(377 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Man kann davon ausgehen, daß bei privaten und öffentlichen Festen die Kleidung durch eine bes. Färbung bzw. Verzierung gegenüber der Alltagskleidung hervorstach; so erhielten in Sybaris die Frauen, die an den Festen der Stadt teilnahmen, ein Jahr vorher darüber Nachricht, um sich entsprechend vorzubereiten (Athen. 12,521c; Plut. mor. 147e). Ein Auftreten in der Öffentlichkeit setzte ein sauberes Erscheinen voraus (vgl. Plat. symp. 174a). Bei festlichen Anlässen wurde verschiedentlich ein Umhang, ξυστίς ( xystís) genannt (Aristoph. Lys. 1190, Nub. 70;…

Decke

(220 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (griech. στρῶμα, strṓma; lat. stragulum). D. wurden gewöhnlich aus Leinen oder Wolle gefertigt, aber auch aus dem Fell des Maulwurfes (Plin. nat. 8, 226) und aus Pelzen (Textilkunst). Sie gehören zum Hausrat; viele davon zu besitzen war Zeichen des Wohlstandes (Hom. Il. 16,224; Hom. Od. 3,348). D. wurden über die Matratze der Speisesofas gelegt und dienten zum Zudecken des Schlafenden (Hom. Il. 9,661; Hom. Od. 6,38; 11,189; 13,73). Auch legte man D. wie Kissen oder Felle über Stühle.…

Kleidung

(2,078 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
A. Allgemein [English version] 1. Rohstoffe Von den ältesten Rohstoffen für K. sind neben Wolle und Häuten von Schafen und Ziegen in den frühen Denkmälern der minoischen und myk. Zeit auch Felle und Leder bezeugt. Leinen oder Flachs zur Herstellung von Gewändern kam durch die Vermittlung der Phönizier hinzu; die Eroberungskriege Alexandros' [4] d.Gr. machten die Seide in Griechenland bekannt. Bei den Römern waren die Materialien für K. dieselben wie bei den Griechen; hinzu kam im 2. Jh.v.Chr. noch Bau…

Culter

(122 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (griech. μάχαιρα, máchaira). Urspr. das Messer, speziell das Messer der Schlachter und von daher das Schlachtgerät beim Opfer (Hom. Hym. Apoll. 535f. für máchaira). Auf den griech. und röm. Darstellungen läßt der hiereús bzw. der victimarius sich das Opfermesser auf einem Tablett nachtragen oder hält es in der Hand. Mit dem c. wurden die Halsschlagader des Opfertieres geöffnet und die Eingeweide herausgeschnitten. Nach dem Opfermesser wurde der opfernde victimarius auch cultrarius genannt. Daneben war c. auch Attribut der durch ihren Kampfesmut bekannt…

Nachttopf

(179 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Mit ἀμίς/ amís, λάσανα/ lásana, lat. matella, matellio, matula wurden Gefäße aus unterschiedlichen Materialien bezeichnet, die in der Landwirtschaft (Cato agr. 10,2; 11,3) sowie als Wasser- und Waschgefäße im Haushalt Verwendung fanden; bes. aber verstand man darunter den N. (Aristoph. Plut. 816f.), der in der Latrine aufgestellt oder transportabel war (Anth. Pal. 11,74,7; Hor. sat. 1,6,109; Petron. 27). Athen. 1,519e schrieb den Anf. des Gebrauchs von N. den Sybariten (Sybaris) zu; von …

Lakaina

(101 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] (λάκαινα). Ein bei Athen. 11,484f. als Schale aufgeführtes Trinkgefäß, in der arch. Forsch. als t.t. für einen Becher mit kelchartigem Gefäßkörper und bauchigem Unterteil mit zwei Horizontalhenkeln verwendet. Die L., vornehmlich in Sparta seit dem 8. Jh. v.Chr. hergestellt, wurde eine Leitform der lakon. Vasen (lakonische Vasenmalerei) des 7. Jh.v.Chr. und lief als Gefäßtyp nach der Mitte des 6. Jh.v.Chr. aus. Das Dekor der L. war überwiegend ornamental gestaltet, auch sind schwarz-gefirnißte Exemplare bekannt. Hurschmann, Rolf (Hamburg) Bibliography C.…

Nestoris

(171 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Auch Trozella genannter “ital.” Vasentyp, der in der lukanischen Vasenmalerei noch im 5. Jh., in der apulischen erst um die Mitte des 4. Jh.v.Chr. heimisch wird. Die N. scheint aus der messapischen Vasenkunst übernommen zu sein. Die N. ist in verschiedenen Varianten bekannt; typisch ist ihr ovoider Körper mit Seitenhenkeln und die von der Gefäßschulter aufragenden und zur Gefäßlippe führenden Henkel, die oft mit Scheiben (Rotellen) versehen sind [1. 11 Abb. 3]. Die N. wird in der…
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