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Your search for 'dc_creator:( "S. Corsten" ) OR dc_contributor:( "S. Corsten" )' returned 509 results. Modify search

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Gelthus(s) zum Echtzeier Arnold

(145 words)

Author(s): S. Corsten
um die Mitte des 15. Jh.s lebender Einwohner von Mainz und «Vetter» von Johannes Gutenberg. (Der Verwandtschaftsgrad ist nicht einwandfrei festzustellen.) G. vermittelte dem Erfinder am 17. 10. 1448 ein Darlehen von 150 Gulden zu einem Zinssatz von 5 % und setzte Einkünfte aus fünf in Mainz gelegenen Häusern zum Unterpfand. Die über das Rechtsgeschäft ausgefertigte Urkunde liegt in einer Bestätigung («Vidimus») des Mainzer Stadtgerichts vom 23. 8. 1503 vor und bezeugt die Rückkehr Gutenbergs in seine Vaterstadt, nachdem er bis zum 12. 3. 1444 zumindest in Straßburg gelebt hatte. S. C…

Werstat (Wörrstadt), Nikolaus von

(165 words)

Author(s): S. Corsten †
Stadtschreiber von Mainz. Als Vertreter der Zünfte spielte W. in den inner-städtischen Wirren 1428/1429 eine führende Rolle. Ihm wurde die hohe Verschuldung der Stadt und der Auszug der Patrizier vor allem angelastet. Als er 1434 nach Straß-burg kam, ließ ihn Johannes Gutenberg wegen ausstehender Rentenzahlungen in den Schuldturm werfen. Als Bürger von Mainz mußte er für die Schulden der Stadt einstehen. W. schwur, die inzwischen angefallenen Renten in Höhe von 310 Gulden aus eigener Tasche zu b…

Siber (Syber, Cyber), Johann

(227 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1445 in Nördlingen, † 1504 in Lyon, dt. Drucker und Buchhändler. S. wurde 1462 an der Univ. Freiburg immatrikuliert und lernte den Buchdruck in Basel. 1475–1477 soll er bei Erhard Ratdolt in Venedig als Geselle gearbeitet haben. Zus. mit Martin Huß brachte er 1478 in Lyon zwei medizinische Werke heraus: «Opera» des Johannes Mesuë (C 4007) und «Pandectae medicinarum» von Matthaeus Silvaticus (H 15197). S. machte sich dann selbständig und zeichnete sich durch ein anspruchsvolles Verlagsprogram…

Einzelwerk

(126 words)

Author(s): S. Corsten
Unter E. versteht die Terminologie der Titelaufnahme «eine in sich abgeschlossene geistige Schöpfung, die zur zusammenhängenden Veröff. vorgesehen war» (RAK-WB § 4). Es können aber auch einzelne Briefe und Dokumente, die ursprünglich nicht zur Veröff. bestimmt waren, ein E. bilden. Die älteren Regelwerke betrachten eine von einem bzw. zwei oder drei Verf. in gemeinsamer Arbeit verfaßte Schrift als E. Sie rechnen auch «Sammlungen von bereits vorhandenen, aber verstreutem Schriftgut» (z. B. von Ge…

Kupfertitel

(411 words)

Author(s): S. Corsten
ist ein ganz oder überwiegend in Kupferstich ausgeführtes Titelbl.; er war bis ins 18.Jh. hinein bes. beliebt und stellt eine Spielart des Bildertitels dar. Wurden die Titelangaben (Verf., Sachtitel, Erscheinungsvermerk usw.) typographisch gesetzt, konnte der K. mehrfach verwendet werden. Ganz als Kupferstich ausgeführte K. waren dagegen immer nur für ein einzelnes Werk bestimmt, sie haben daher auch häufig im Bilderschmuck Anspielungen und Hinweise auf den Inhalt. Wurde zu einem typographisch g…

Divis

(74 words)

Author(s): S. Corsten
veraltet für Teilungszeichen, Bindestrich. Ein D. wird gesetzt, wenn ein Wort am Ende der Zeile getrennt werden muß. Es «koppelt» außerdem als Bindestrich die Teile eines Kompositums miteinander und wird schließlich auch in Nachschlagewerken und Registern angewendet, um die dauernde Wiederholung eines Wortes oder Wortteiles zu vermeiden. Das D. kommt in alten Drucken auch als «doppelt» (-) vor. S. Corsten Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND Leipzig 1984), S. 57.

Ungar, Karel Rafael

(114 words)

Author(s): S. Corsten
(1744–1807), tschechischer Bibliothekar und Buchwissenschaftler. U. übernahm 1779 die Leitung der zwei Jahre vorher gegr. Öffentlichen und UB Prag, der heutigen NB. Er wirkte dort bis zu seinem Tode und schuf die Grundlagen für die führende Rolle der Bibliothek. Als Wissenschaftler befaßte er sich mit Studien zur Gesch. des Buchdrucks in Böhmen. Ungarische Bilderchronik. Vor 1370. 303 × 210 mm. Budapest, SNB Clmae 404. S. Corsten Bibliography Handb. der Bibliothekswissenschaft. 2. Aufl. Bd. 3. Wiesbaden 1957, S. 885 Kabrt, J.:Kvýznamu Karla Rafaela Ungara ve vývoji české b…

Herausgeber

(207 words)

Author(s): L. Delp | S. Corsten
ist eine Person, die in enger oder lockerer Verbindung mit der Vorbereitung und dem Erscheinen bestimmter Druckschriften steht. Ein H. kann als weisungsgebundener Auftragnehmer des Verlages eine Druckschrift edieren, wobei das Herrschaftsrecht über das Unternehmen der betreffenden Druckschrift grundsätzlich beim Verlag liegt, oder seine Tätigkeit selbständig, wie ein Verf., ausüben, am Ergebnis seiner Tätigkeit Urheberrecht erwerben und seinerseits Inhaber des Rechts am Unternehmen des herausgegebenen Werkes sein…

Doctrinale puerorum

(125 words)

Author(s): S. Corsten
heißt die Grammatik der lat. Sprache, die der franz. Gelehrte Alexander de Villa Dei (1160/1170–1240/1250) im Jahre 1199 in 2645 Hexametern niederschrieb. Sie war für die Hand des fortgeschrittenen Schülers gedacht, während die Anfangsgründe der «Ars minor» des Aelius Donatus überlassen wurden. Das Buch war weitverbreitet; geachtete Gelehrte bearbeiteten und kommentierten es. Der Buchdruck hat die Verbreitung außerordentlich gefordert, der GW verzeichnet 280 Ausg.; es dürften aber weit mehr gewe…

Legenda aurea

(245 words)

Author(s): S. Corsten
ist der Titel einer 1263/1267 verf. Slg. von Heiligenlegenden, die nach dem Ablauf des Kirchenjahres gegliedert ist (darum oft auch eine Teilung in «Winter-Teil» und «Sommer-Teil»), Verf. war der aus Varazze bei Genua stammende Jacobus de Voragine (Varagine) (1226– 1298), der dem Dominikanerorden angehörte und 1292 zum Erzbischof von Genua geweiht wurde. Die zur Predigtvorbereitung und persönlichen Erbauung der Geistlichkeit geschätzte Slg. fand vor allem durch den frühen Buchdruck weite Verbrei…

Beigabenvermerke

(81 words)

Author(s): S. Corsten
befinden sich häufig auf dem Titelblatt eines Werkes und betreffen Abbildungen, Tafeln, Karten u. ä., aber auch Beigaben textlicher Art (Register, Tabellen, Anmerkungen, beigefugte Schriften). Die Regelwerke haben unterschiedliche Bestimmungen über die Berücksichtigung der B. bei der Titelaufnahme, tendieren aber überwiegend dahin, sie im Anschluß an die Umfangsangabe, u. U. auch in Form einer Illustrationsangabe, aufzuführen. S. Corsten Bibliography Fuchs, H.: Kommentar zu den Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken. W…

Goldschmidt, Ernst Daniel

(181 words)

Author(s): S. Corsten
* 9. 12. 1895 in Königshütte (Oberschlesien), † 10. 12. 1972 in Jerusalem, dt. Bibliothekar und Inkunabelforscher. Nach Studium der klassischen und orientalischen Philologie und Promotion trat G. am 1. 10. 1926 als Volontär bei der Preußischen SB Berlin ein und wurde am 1. 11. 1928 als planmäßiger Bibliothekar übernommen. Seit dem 1. 4. desselben Jahres gehörte er der Geschäftsstelle der Kommission für den Gesamtkat. der Wiegendrucke (GW) an und beschrieb zahlreiche Ink., darunter alle in hebräi…

Gedankenstrich

(142 words)

Author(s): S. Corsten
ist ein Satzzeichen, das bei sorgfältig durchgeführtem Satz fur den Druck vom kürzeren und früher oft doppelt ausgeführten Bindestrich (Divis) — anders als etwa bei Verwendung der Schreibmaschine — zu unterscheiden ist. Nach den Duden-Richtlinien ist der G. anzuwenden zwischen zwei Sätzen, wenn das Thema oder der Sprecher wechseln, oder im Satz bei eingeschobenen Satzstücken oder ganzen Sätzen (wie oben). Er kann auch eine längere Pause oder statt des Kommas einen bes. Gegensatz kennzeichnen. Di…

Fortlaufende Veröffentlichung

(163 words)

Author(s): S. Corsten
Als F. V. gilt eine Schrift, für die grundsätzlich keine Beendigung vorgesehen ist und die allenfalls durch äußere Umstände oder Erschöpfung des Themas zum Abbruch gezwungen werden kann. F. V.en «hören auf, aber sie schließen nicht» (Fuchs). Als von der Sache her mehrbändige Werke haben sie eine durchgehende Zählung, die unter Umständen auch eine Jahresangabe sein kann. Die Instruktionen für die alphabetischen Kat. der preußischen Bibl.en (PI) kennen den Begriff nicht, setzen ihn aber stillschwe…

Donum Dei

(45 words)

Author(s): S. Corsten
Traktat alchemistischen Inhalts, in der ersten Hälfte des 15. Jh.s entstanden. Der Verf. ist unbekannt. Unter demselben Titel wurde um 1500 eine medizinische Abhandlung über das Fieber in Mailand (?) gedruckt. S. Corsten Bibliography GW 9044; Lex. d. MA Bd. 3, Sp. 1252–1254.

Männchen auf Männchen setzen

(95 words)

Author(s): S. Corsten | R. Golpon
Der seit 1740 belegte Ausdruck der Druckersprache bezeichnet das Verfahren, ein bereits einmal gedr. Buch wort– und zeilengetreu neuzusetzen, so daß ein Doppeldruck, d. h. ein «satzimitierender Zweitdruck» (Boghardt), entsteht. Nicht selten sollten derartige Drucke die Erstausg. Vortäuschen. Sie werfen bei der bibliographischen Verzeichnung bes. Probleme auf und machen zusätzliche Maßnahmen zur eindeutigen Identifizierung notwendig. S. Corsten R. Golpon Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 150 Bauer, F.: Handb…

Preller, Christian

(124 words)

Author(s): S. Corsten
aus Bayern stammender Buchdrukker in Neapel. P. arbeitete zunächst in der Werkstatt des Sixtus Riessinger und schloß sich dann dem Gemeinschaftsunternehmen der «Germani fidelissimi» an. Er machte sich 1487 selbständig und brachte humanistische Titel und solche in der Volkssprache heraus. Darüber hinaus machte sich P. einen Namen als Drucker liturgischer Bücher. Auf Wunsch des Bischofs von Capua siedelte er 1488 nach dorthin und vollendete am 10. 3. 1489 ein «Breviarium Capuanum» (GW 5300). Wiede…

Renchen, Ludwig von

(117 words)

Author(s): S. Corsten
1482—1505 in Köln tätiger Buchhändler und Drucker. Von den für ihn gesicherten 60 Drucken entfallen auf eine erste Phase seiner Wirksamkeit (1482 — 1492) zahlreiche liturgische Titel (Breviere, Meßbücher, Ordinarien u.a.), sie sind möglicherweise in Zusammenarbeit mit Johann Koelhoff d.Ä. entstanden. Spater scheint er sich mehr dem Akzidenzdruck gewidmet und amtliche Verlautbarungen für die Stadt Köln und rheinische Territorialherren gedr. zu haben. Seine volkssprachigen Erbauungs– und Andachtss…

Habelt, Rudolf, Verlag GmbH

(105 words)

Author(s): S. Corsten
Am 1. 10. 1948 gründete Dr. R. H. (* 30. 9. 1916 in Braunau/Schlesien) in Bonn Buchhandlung und Antiquariat, denen er am 1. 1. 1954 einen Fachverlag für Archäologie, Vor- und Frühgesch., Klassische Philologie, antike Rechtsgesch. und Volkskunde angliederte. Als Kommissionsverleger angesehener wiss. Institutionen im In- und Ausland und in eigener Verantwortung veröffentlichte H. zahlreiche wichtige Zss. und Serien sowie Einzeltitel: «Intern, volkskundliche Bibliographie», «Jb. des Röm.-Germanisch…

Creussner (Kreuszner), Friedrich

(137 words)

Author(s): S. Corsten
Druckerverleger in Nürnberg, dort nachgewiesen für die Jahre 1472 – 1497. Er begann seine fruchtbare Tätigkeit (ca. 140 Bücher und ca. 40 Einblattdrucke) mit dem Ehebüchlein des Albrecht von Eyb (1472; GW 9521). Unter der deutschsprachigen Produktion verdienen außerdem Erwähnung: die Reiseberichte des Marco Polo (1477; HC 13245) und das Zeitglöcklein des Bertholdus (6. 4. 1493; GW 4169). Letzteres ist mit 24 Holzschnitten ausgestattet, die bereits in der lat. Ausg. des Erbauungsbuches vom II. 5.…

Cammerlander, Jakob

(134 words)

Author(s): S. Corsten
*1510 in Mainz, nach 1548 in Straßburg(?), Druckerverleger in Straßburg. In Mainz erwarb C. an der dortigen Univ. den Magistergrad, scheint aber wegen seiner lutherischen Gesinnung die Vaterstadt verlassen zu haben. 1528 war er bei dem Drucker Wilhelm Seltz in Hanau tätig. Mit von diesem übernommenem Gerät machte sich C. 1531 in Straßburg selbständig. Seine Verlagsproduktion (es wurden ca. 140 Titel bekannt) war betont volkstümlich ausgerichtet und zeichnet sich durch z. T. beachtlichen Buchschm…

Jordan, Peter

(119 words)

Author(s): S. Corsten
war 1531–1535 in Mainz als Drucker tätig. Vorher scheint er in der Offizin des Jakob Köbel in Oppenheim gearbeitet zu haben. J. veröff. bevorzugt volkstümliche Lit. und betätigte sich als Lohndrücker. Für den Kölner Druckerverleger Peter Quentel druckte er die Bibelübers. des Mainzer Dominikanerpriors Johann Dietenberger, die erste dt. ill. Bibel von katholischer Seite (erschienen am 27. 6. 1534). Nach 1535 hat sich J. nach Köln gewendet. Er trat dort in Beziehungen zu dem Druckerverleger und Schriftsteller Jaspar von Gennep, auf dessen Presse er 1552 noch einml ein Buch druckte. S. …

Trechsel, Johann

(254 words)

Author(s): S. Corsten
† zwischen 14. 4. und 18. 7. 1498 in Lyon, dt. Druckerverleger in Lyon. T. machte sich durch Heirat mit der Witwe seines Prinzipals Nicolas Philippi 1488 selbständig. Er druckte mit mehr als zehn Schriften, die er z. T. selbst geschaffen hatte, die gängige theologisch-philosophische Lit. seiner Zeit. Seit 1492 war Ascensius Jodocus Badius, der spätere Pariser Drucker, sein wiss. Berater und Korrektor. Dieser gab T.s Ausg. der «Comoediae» des Terenz (H 15424) heraus, die wegen ihrer qualitätsvoll…

Winkelhaken

(132 words)

Author(s): S. Corsten †
(franz. composituer; engl. composing-stick). Der W. ist ein im 16. Jh. aufgekommenes Gerät aus Holz, Messing oder Eisen für den Handsatz, das die einzelne Zeile aufnimmt, bevor sie auf dem Setzschiff zur Seite zusammengefügt wird. Es ist auf die jeweils benötigte Satzbreite, d. i. Zeilenlänge, zu verstellen. Ein beweglicher Schieber wird durch eine Schraube fixiert. Im 19. Jh. bemühte man sich um eine Verbesserung der Technik. Winkelhaken. S. Corsten † Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 252–253 Waldow, A.: Ill. Encyklo…

Stützsatz

(141 words)

Author(s): S. Corsten
Blieben in Inkunabeln und Frühdrucken Teile einer Seite oder bei Formendruck eine ganze Seite frei, wurden diese mit Blindmaterial gefüllt, um ein Kippen des Tiegels beim Druckvorgang zu verhüten. Als S. dienten meist die noch nicht abgelegten Typen aus früheren Teilen des Buches. Mitunter wurde auch der Satz eines gleichzeitig in Arbeit befindlichen anderen Buches dafür genommen. Wenn der S. als Blinddruck zu lesen ist oder gar irrtümlich eingefärbt und gedr. wurde, kann er für die Analyse und Bestimmung des Druckes nützlich sein. S. Corsten Bibliography Schmidt, A.: Technische B…

Marlborough, John Churchill, i st Duke of

(61 words)

Author(s): S. Corsten
1650 Ash bei Axminster, 16. 6. 1722 Cranbourne Lodge bei Windsor, engl. Feldherr. Entgegen älterer Ansicht war M. kein Sammler von Büchern und kommt auch als Begründer der Bibl, von Blenheim Castle (Oxfordshire) nicht in Betracht. Es dürfte sich um eine Verwechslung mit seinem Schwiegervater, Charles Spencer, Earl of Sunderland, handeln. S. Corsten

Loeffs de Driel, Rodolphus

(114 words)

Author(s): S. Corsten
während der 1480er Jahre tätiger niederl. Buchhändler und Drucker. L. stand in Geschäftsbeziehungen zu Aegidius van der Heerstraten (22. 5. 1481) und Hermannus de Nassau. Er produzierte in Löwen bevorzugt Texte für den Gebrauch der Univ. und verwendete dabei eine Type, die mit der des flämischen Druckers Arend de Keysere (Arnoldus Caesaris) identisch ist und vielleicht von demselben ostflämischen Typenhersteller herrührt. Nicht mehr als zehn Drucke werden ihm zugeschrieben. S. Corsten Bibliography Machiels J.: Meester Arend de Keysere 1480—1490 Gent 1973, S. 78—86, 204—211 Rouz…

Personalangaben

(132 words)

Author(s): S. Corsten
Unter P. verstehen die dt. Regelwerke für die alphabetische Katalogisierung Zusätze zur Verfasserangabe, die sich auf Stand, Beruf, akademische, geistliche und militärische Titel und ähnliches beziehen. Sie werden i.d. R. ohne bes. Kennzeichnung weggelassen; es sei denn, daß dadurch sprachliche Härten oder sachliche Unklarheiten entstehen. Nicht übergangen werden Titulaturen von Fürsten und Angehörigen von Fürstenhäusern sowie von geistlichen Würdenträgern, wenn diese, wie z.B. Päpste, unter ihr…

Thurneysen, Johann Jakob

(91 words)

Author(s): S. Corsten
* 15. 6. 1636 in Basel, † 15. 2. 1711 ebd., schweiz. Kupferstecher. T. ließ sich nach einer Lehrzeit in Straßburg 1656 in Lyon nieder, vonwoer 1681 wegen seines Glaubens in seine Geburtsstadt zurückkehrte. 1695–1699 schuf er zusammen mit seinem gleichnamigen Sohn für den Wiener Kaiserhof einige seiner Hauptwerke. Er stach Porträts, Allegorien, Titelbl. und Exlibris, befaßte sich aber auch mit Gold-schmiedearbeiten. S. Corsten Bibliography Brun, C.: Schweiz. Künstler-Lexikon. Bd. 4. Frauenfeld 1917 Dt. Biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg. von W. Killy/R. Vierhaus. …

Sonderabdruck

(141 words)

Author(s): S. Corsten
(Sonderdruck, Separatum). Mitarbeiter an wiss. Zss. und Jb. sowie Sammelwerken erhalten üblicherweise eine von Fall zu Fall wechselnde Anzahl von S.en ihres Beitrages vom Verlag, die durch den Weiterdruck der betreffenden Bogen zustanden kommen. Sie sind zur Weitergabe an Fachgenossen und andere Interessenten bestimmt. Auch Bibl.en mit speziellen Sammelgebieten sind häufig an S.en interessiert. Im allg. jedoch üben Bibl.en bei der Beschaffung dieser Veröff. Zurückhaltung, zumal wenn das Gesamtwerk ohnehin im Bestand ist. Regelwerke zur alphabetischen Titelaufnahme sc…

Trechsel, Melchior und Kaspar (Gaspart)

(99 words)

Author(s): S. Corsten
Drucker in Lyon und Söhne von Johann Trechsel († 1498). Die Brüder brachten 1538 den Totentanz von Hans Holbein d. J. («Les simulacres de la mort») mit Überschriften in lat. und Versen in franz. Sprache heraus. Die schon früher in Basel geschaffenen Abb. wurden von Hans Lützelburger meisterhaft in Holz geschnitten. In dasselbe Jahr gehört auch das AT der T. mit 91 Holzschnitten von Holbein («Historiarum veteris instrumenti icones». S. Corsten Bibliography Vial, J.: Destináe de quelques dessins d’Holbein. In: Gut.-Jb. 1957, S. 258–246 Funke, F.: Buchkunde. 5. Aufl. München usw. 1…

Deo gratias

(95 words)

Author(s): S. Corsten
in der lat. Meßliturgie der röm.-katholischen Kirche Antwort der Gemeinde auf die Entlassungsworte des Priesters. Der Stoßseufzer «Gott sei Dank» floß manchem ma. Schreiber in die Feder, wenn er ein umfangreiches Buch nach langwieriger Arbeit abgeschlossen hatte. Die Frühdrucker haben ebenfalls die Worte häufig neben anderen Bekundungen des Dankes und der Erleichterung in ihre Schlußschriften gesetzt. Der älteste Beleg dafür findet sich im Mainzer Catholicon von 1460 (GW 3182), (Abb. oben S. 81). Deo gratias. Schlußschrift aus Augustinus: De civitate dei. Subiaco 1467. S. Cors…

Salins

(169 words)

Author(s): S. Corsten
Badeort im franz. Département Jura, lag während des MA in der Freigrafschaft Burgund. Die Stadt beherrschte eine wichtige Paßstraße in die Schweiz und gelangte wegen ihrer Salinen zu Wohlstand. Als die Franzosen nach dem Tode Karls des Kühnen († 1477) die Hauptstadt Dôle zerstört hatten, nahm S. 1479–1493 diese Funktion wahr. In dieser Blütezeit ließ sich der Drucker Jean Dupré hier nieder. Von ihm stammen ein Ablaßbrief von 1483 zugunsten des naheliegenden Dominikanerklosters Poligny (GW 7073) …

Formatmesser

(117 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine ältere Bezeichnung für eine Lehre, d. h. eine Meßhilfe, zur Ermittlung der Formatklasse während der bibliothekarischen Bearbeitungsvorgänge. Auf einem Brett oder einer starken Pappe werden die in dem benutzten Regelwerk vorgeschriebenen Formate (4°, 8°, kl8°) eingekerbt oder sonstwie markiert. Das Meßgerät entspricht in seiner Länge dem zweitgrößten Format, also i.d.R. 2°. Hält man den zu bestimmenden Band an den F., so läßt sich das sog. «gemessene» Format auf einen Blick bestimmen. Da…

Setzschiff

(89 words)

Author(s): S. Corsten
zur Aufnahme des gerade in Arbeit befindli-chen Bleisatzes bestimmtes Gerät aus Holz, Zink oder Eisen. Es besteht aus einer an zwei oder drei Seiten mit einer Leiste eingefaßten Platte, deren Maße von dem für den Druck gewählten Format bestimmt ist. Das Ausschießen großer Kolumnen wird durch eine zusätzliche Platte («Zunge») erleichtert, die in Nuten der Begrenzungsleisten läuft. S. Corsten Bibliography Neubürger, H.: Encyclopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 193 Waldow, A.: Ill. Encyklopädie der graphischen Künste. Leipzig 1884 (ND München 1…

Sankt Ulrich und Afra

(180 words)

Author(s): S. Corsten | R. Herz
Reichsabtei in Augsburg. In dem auch durch seine Schreibtätigkeit bedeutenden Kloster wurde unter Abt Melchior von Stammheim († 10. 1. 1474) eine Druckerei eingerichtet, für die u. a. Johann Schüßler fünf Pressen und Typenmaterial lie-ferte. 1472 kam das Chronicon des Burchardus Uspergensis (GW 5737) heraus. Erwähnenswert ist auch das 1474 gedr. Speculum historiale des Vincentius Bellovacensis in drei Teilen (C 6247). Die Mitwirkung Augsburger Typographen an der Arbeit der Klosterdruckerei ist u…

Dalen von Köln, Heinrich

(175 words)

Author(s): S. Corsten
(Henricus de Colonia und ähnlich), als Buchdrucker und Buchhändler nachweisbar von 1474 bis 1500, f vor 1505. Stammte aus einer Kölner Kaufmannsfamilie und lernte in Venedig. D. ließ sich dann in Brescia nieder, wo er am 24. 9. 1474 eine Ausg. der «Ilias» in lat. Sprache (H 8774) vollendete. In späterer Zeit brachte er bevorzugt, z. T. zus. mit Gesellschaftern und Verlegern, juristische Werke heraus. 1477 siedelte er mit Familie und zwei Gesellen nach Bologna über, 1486 verlegte er sein Unterneh…

Satzinterne Varianz

(94 words)

Author(s): S. Corsten
ist die Folge von beabsichtigten und ungewollten Änderungen am Satz während des Druckvorgangs. Weil das an den in der Druckpresse befindlichen Formen geschah, spricht man auch von Preß-korrekturen. Dadurch entsteht jedoch zu Unrecht der Eindruck, als handele es sich bei den Varianten stets um Verbesserungen oder Berichtigungen. Die S., die in Drucken des 15.–19. Jh.s vorkommt, stellt die Textkritik deswegen vor bes. Probleme. Sie kann mit Hilfe des Hinman-Collators zuverlässig festgestellt werden. S. Corsten Bibliography Boghardt, M.: Analytische Druckforschung. Ein met…

Niederländische Prototypographie

(93 words)

Author(s): S. Corsten
ist die heute meist verwendete Bezeichnung für jene undatierten und unfirmierten niederl. Drucke, die man früher in der Diskussion um den Erfinder des Buchdrucks L. J. Coster zuschreiben wollte. Es handelt sich um Texte verschiedenen Charakters, darunter auffallend viele Schulbücher fur den Lateinunterricht (Donate, Ausg. des Doctrinale von Alexander de Villa Del). Neuere papierkundliche Untersuchungen schließen mit ziemlicher Sicherheit aus, daß diese Drucke in die Zeit um 1450 gehören. Costeriana S. Corsten Bibliography Hellinga-Querido, L. / De Wolf, C: Laurens Janszoo…

Speyer (Spira), Johannes von

(158 words)

Author(s): S. Corsten
† 1469/1470 in Venedig, dt. Drucker. S. ist wahrscheinlich mit dem «Hans von Spyre» identisch, der in Mainzer Urkunden der Jahre 1460 und 1461 vorkommt. Er begann 1469 als erster in Venedig zu drucken, war aber wohl schon einige Zeit dort ansässig; aus der Ehe mit einer Einheimischen hatte er zwei Kinder. Auf seinen ersten Druck hin, einem Cicero «Epistulae ad familiares» (GW 6800) in einer Aufl. von 300 Ex., erhielt er am 18. 9. 1469 vom Stadtregiment das Privileg der ausschließlichen Ausübung …

Rubrikator

(172 words)

Author(s): S. Corsten
Die Fertigstellung eines ma. Ms. übernahm i.d.R. der R., der mit roter (lat. = ruber) Tinte Initialen (Lombarden), Seiten- und Kapitelüberschriften sowie anderes Beiwerk (Paragraphenzeichen, Markierung von Satzanfängen u. a. m.) hinzufügte. Da solche Zutaten nur mit großem technischen Aufwand gedr. werden konnten (Rotdruck), überließen viele Drucker derartige Arbeiten weiterhin dem R. oder nahmen sie in bestimmten Fällen selber von Hand vor. Wo ein R. sich mit Namen nennt und den Abschluß seiner…

Wiegendruckgesellschaft

(188 words)

Author(s): S. Corsten †
Um die Erforschung der Ink. zu fördern, wurde 1924 von etlichen Kennern und Freunden des alten Buches die W. gegründet. Sie nahm zunächst eine bibliographische Übersicht der Forschungslit. zum Buchdruck des 15. Jh.s in Angriff. Obwohl die Bibliographie in Lief. veröff. wurde, stand die Ges. bald vor «unvorhersehbaren Hemmungen», die nicht zuletzt finanzieller Natur waren. Das Erscheinen der auf 500 Ex. angesetzten Aufl. zog sich über die Jahre 1929 bis 1936 hin. Für die Ges. legte Erich von Rath…

Monterrey(Galicien, Spanien)

(98 words)

Author(s): S. Corsten
In der span. Stadt brachten die Gesellschafter Gonzalo Rodríguez de la Pasera und Juan de Porras am 3. 2. 1494 ein Missale Auriense heraus. Wenig später druckte in M. Johann Gherlinc ein «Manuale sacramentorum» (H 10734) von 1496 sowie eine Bulle von Papst Innocenz VIII. zugunsten der Bruderschaft vom «heiligsten Christus» in der Bischofsstadt Orense. S. Corsten Bibliography López,A.: La imprenta en Galicia en el siglo XV. In: Gut.-Jb. 1935, S. oo – iii Odriozola, A.: Una probable impresión de la segunda imprenta incunable de M. (Orense). In: Boletín Auriense 6. 1977, S. 265 — 284

Welker, Konrad

(98 words)

Author(s): S. Corsten †
aus Boppard stammender Kölner Drucker. W. heiratete vor dem 29. 1. 1482 Gertrud, die Witwe Arnolds Ter Hoernen, dessen Geschäftsnachfolger er 1482–1488 war. In dieser Funktion ist er von Dietrich Molner, dem Sohn aus einer früheren Verbin-dung der Gertrud, nicht zu unterscheiden. W. und Molner kommen für den Druck von zwei Brevieren der Diözese Köln (GW 5307–5308) und einige für den Lehrbetrieb der Univ. bestimmte Titel infrage. S. Corsten † Bibliography Voulliéme, E.: Der Buchdruck Kölns bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Bonn 1901 (ND Düsseldorf 1978), S. LVII–LXIV und CXXIX Geldner…

Blinddruck in Inkunabeln und Frühdrucken

(139 words)

Author(s): S. Corsten
Blieben beim Setzen eines Buches Seiten teilweise ohne Text (z.B. am Buchende), wurde beim Ausdrucken Stützsatz erforderlich, um das Abkippen des Tiegels zu verhindern. Zum Auffüllen der Seite wurde meist früher verwendeter Satz, der noch nicht abgelegt war, benutzt. Er wurde nicht eingefärbt und mit einem Stück Papier abgedeckt. Trotzdem lassen sich häufig derartige Satzteile als B. lesen. Wurden die für den Stützsatz verwendeten Materialien nicht aus demselben Buch, sondern aus einem, das soeb…

Solger, Adam Rudolph

(142 words)

Author(s): S. Corsten
(1693–1770), dt. Bibliophile, Pfarrer und Bibliothekar. S. bekleidete als Geistlicher an St. Sebaldus in Nürnberg 1759–1770 auch das Amt des Stadtbibliothekars. Er sammelte privat in großem Stil Bücher und orientierte sich dabei an dem zu seinen Lebzeiten mehrfach (Hamburg 1732, 1738, 1747 und 1753) gedr. «Catalogus historico-criticus librorum rariorum» des Johannes Vogt sowie an Bibl.katalogen. S. kaufte auf Auktionen in Leipzig und Nürnberg und veröff. 1760 bis 1762 seine «Bibliotheca sive sup…

Schöpflin, Johann David

(263 words)

Author(s): S. Corsten
* 24. 9. 1694 in Salzburg, † 7. 8. 1771 in Straßburg, dt.-franz. Historiker. Seit 1720 in Straßburg lehrend, nahm S. im Wissenschaftsbetrieb seiner Zeit eine führende Position ein. In Mannheim regte er die Gründung der Akad. d. Wiss. an (1763) und blieb bis zu seinem Tode ihr Präsident. Goethe zeigt sich in «Dichtung und Wahrheit» (Buch 11) von ihm tief beeindruckt, rühmt seine große, mit Leutseligkeit gepaarte Gelehrsamkeit. Sein großes Werk zur Gesch. des Elsaß «Alsatia illustrata» (2 Bde., 17…

Koch gen. Meister, Johann

(153 words)

Author(s): S. Corsten
† vor dem 13. 10. 1487 in Basel, Buchdrucker. Der aus Feldkirch (Vorarlberg) stammende K. ist seit 1462 in Basel nachweisbar (Immatrikulation an der Univ.). Daß er sich Ende der 1470er Jahre ohne spürbaren Erfolg mit dem Druck liturgischer Bücher befaßte, geht vor allem aus Gerichtsakten der Stadt hervor. Zus. mit Peter Kollicker gab er am 4. n. 1484 ein Breviarium Cisterciense (GW 5198) heraus. In diesem Buch erscheint er ein einziges Mal in einer Schlußschrift. Weil er zu Beginn der 1480er Jah…

Diplomatisch getreu

(108 words)

Author(s): S. Corsten
heißt eine Titelaufnahme, wenn sie um eine möglichst getreue Wiedergabe der Vorlage in bezug auf Orthographie, Abkürzungen, typographische Eigentümlichkeiten und Zeilenabschlüsse bemüht ist, um eine einwandfreie Identifizierung zu ermöglichen. Die Methode wurde zuerst von Ludwig Hain in seinem «Repertorium bibliographicum» (1826–1837) angewendet und ist seitdem vor allem bei der bibliographischen Verzeichnung von alten Drucken üblich. Da es aber nicht immer zum Erkennen von Nach- und Doppeldruck…

Wiborada

(124 words)

Author(s): S. Corsten †
* um 880 auf Burg Klingen (Aargau), † 2. 5. 926 Sankt Gallen, Klausnerin. Die aus altem Adelsgeschlecht stammende W. lebte seit 916 als Einsiedlerin an der Magnuskirche in Sankt Gallen. Beim Volk genoß sie wegen ihrer Frömmigkeit und Prophetengabe hohes Ansehen. Vor dem Ungarn-Einfall von 926 riet sie dem Abt des Klosters, vor allem die Bücher in Sicherheit zu bringen. W. fand durch die Ungarn den Märtyrertod und wurde 1047 von Papst Clemens II. heilig gesprochen. Sie wird als die Schutzpatronin der Bibl.en und der Bibliophilie verehrt. S. Corsten † Bibliography Torsy, J.: Lexikon der d…

Stöckel (auch: Müller), Wolfgang

(190 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1473 in Obermünchen (nordwestl. von Landshut), † 1540 / 1541 in Dresden, dt. Buchdrucker. S. arbeitete nach dem Studium in Erfurt (1489–1490) bei Arnold Neumarkt von Köln in Leipzig und wurde 1497 dessen Nachfolger, am 29. 5. dieses Jahres erwarb er das Bürgerrecht von Leipzig. Seine umfangreiche, aber wenig bedeutende Produktion war auf die Bedürfnisse der Univ. ausgerichtet, seine Ausstattung mit Druckgerät entsprechend bescheiden. Bemerkenswert ist ein Titelbl. zu A. Hund: «Introductorium…

Lempertz, Heinrich

(157 words)

Author(s): S. Corsten
(Kaspar Joseph) * 2. 10. 1816 in Köln, † 7. 2. 1898 in Weiden bei Köln, Buchhändler, Antiquar und Sammler. L. übernahm um die Mitte des 19. Jh.s das Kölner Antiquariat von Johann Mathias Heberle (1775 - 1840), in dem er gelernt hatte und als Mitarbeiter tätig gewesen war. Er erweiterte das Unternehmen durch Filialen in Bonn (gegr. 1844, ging später an seinen Bruder Mathias L.) und Brüssel (1849) und erwarb sich einen Namen durch die Versteigerung von Bibl.en berühmter Zeitgenossen (u.a. der des …

Präsentationstitel

(119 words)

Author(s): S. Corsten
(Dedikations– oder Widmungstitel), gibt den Anlaß für eine Veröff. an; er ist von einer bloßen Widmung, die i. d. R. hinter dem Haupttitelbl. angetroffen wird, zu unterscheiden. Ist der P. der einzige Titel wie z. B. bei einer Festschrift, wird er der bibliothekarischen Titelaufnahme zugrundegelegt. Folgt auf einen P. nur eine einzige Abh., wird diese nach den dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung für die Hauptaufnahme herangezogen. Vom P. wird verwiesen bzw. eine Nebeneintragung gemacht. S. Corsten Bibliography Fuchs, H.: Kommentar zu den Instruktionen für…

Ordnungselement (OE)

(110 words)

Author(s): S. Corsten
Der Begriff wurde von den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK) eingeführt und bezeichnet die 26 Buchstaben des dt. Alphabets sowie Zahlzeichen (§ 803). Die OE bestimmen nach der Buchstabenfolge des dt. Alphabets die Einordnung der Ordnungswörter. Zahlen werden i. d. R. nach ihrem Zahlenwert geordnet (RAK §§ 805 und 809). Für Buchstaben mit Akzenten, diakritischen Zeichen, Umlaute, ß und nichtlat. Schriftzeichen, die in Sprachen mit lat. Schrift Vorkommen können, gelten bes. Bestimmungen. S. Corsten Bibliography Regeln für die alphabetische Katalogisierung …

Schöffer, Johann

(283 words)

Author(s): S. Corsten
* um 1475 in Mainz, † 1531 ebd., dt. Druckerverleger. Als zweiter Sohn von Peter Schöffer († 1502 / 1503) folgte S. seinem Vater in der Leitung der Mainzer Offizin «Zum Humbrecht», nachdem er an der Univ. Leipzig (Immatrikulation Sommersemester 1492) studiert hatte. Er stand in lebhaftem Verkehr mit humanistischen Kreisen und bekleidete seit 1510 auch städtische Ämter. Dank eigener Sachkunde und einer glückli-chen Hand bei der Auswahl seiner Mitarbeiter konnte er die Leistungen seiner Offizin au…

Koelhoff d. Ä., Johann

(227 words)

Author(s): S. Corsten
Anfang 1493 in Köln, Druk–kerverleger. Der aus Lübeck stammende K. brachte von Venedig, wo er bei Wendelin von Speyer gelernt und gearbeitet hatte, eine rundgotische Letter mit nach Köln. Hier begann er 1471 zu drucken (Ex. der BN Paris von H 12888 hat eine für dieses Jahr datierte Besitzeintra-gung). Als weitere bahnbrechende Neuerung führte er gedr. Lagensignaturen ein. K. war ein rühriger und wagemutiger Geschäftsmann, dessen Aktivitäten sich nicht auf das Buchwesen beschränkten. Seine Agente…

Polyglotte

(78 words)

Author(s): S. Corsten
(von griech. πολύγλωττoς = mehrsprachig) wer urspr. der Name eines vergleichenden Wb.s mehrerer Sprachen, dann wurden auch vielsprachige Inschriften und Texte so bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man unter P. eine große kritische Bibelausg. mit hebräischem, griech., lat. und anderem Text, wie sie zuerst in Alcalá de Benares 1514 — 1517 ersch. ist. BibeldruckComplutenser Polyglottenbibel Polyglottenbibel S. Corsten Bibliography Lexikon des Bibliothekswesens. Hrsg, von H. Kunze und G. Rückl. 2. Aufl. Bd. 2. Leipzig 1975, Sp. 1100.

Topié, Michel

(164 words)

Author(s): S. Corsten
† nach 1512 in Lyon, aus Mondovi in Piemont (nicht Pyrmont!) stammender Setzer und Drukker, der 1488–1490 in Lyon zus. mit Jacques Heremberck arbeitete und eine ins Franz. übers. Ausg. von Bernhard Breidenbachs «Peregrinatio in terram sanctam» (GW 5080) herausbrachte. Das Buch ist reich bebildert, u. a. mit sieben Kupferstichen. Auch der 1490 ersch. «Recueil des histoires troyennes» des Roul Le Fèvre (HC 7045) ist an Abb. reich. 1495 verband sich T. mit Johannes Numeister, mit dem er etliche lit…

Praefatio

(36 words)

Author(s): S. Corsten
(lat. = Vorrede) eröffnet häufig in Drucken des 15. Jh.s den Text eines Buches (so z. B. GW 228 bis 229). Das Wort wird gleichsinnig mit «Prologus» verwendet (GW 227 und 230). S. Corsten

Götz, Nikolaus

(204 words)

Author(s): S. Corsten
*um 1440 in Schlettstadt (Unterelsaß), Kölner Drucker. G. nahm sein Studium 1456 in Erfurt auf und ließ sich Ende des Jahres 1470 bei der Juristischen Fakultät der Univ. Köln immatrikulieren. Er scheint aber auch eine handwerkliche Ausbildung genossen zu haben; denn er wird 1460/1461 in Mainzer Quellen zus. mit dem Erstdrucker von Venedig, Johann von Speyer, als Goldschmied aufgeführt. Der offenbar vielseitig begabte Mann vollendete seinen ersten Druck am 30. 4. 1474 (H 10291) und brachte in den…

Reyser, Georg

(199 words)

Author(s): S. Corsten
1504 (?) in Würzburg, aus Ensingen (bei Vaihingen an der Enz) stammender dt. Drucker und Buchhändler. R. war nach jüngeren Forschungen zunächst in Straßburg tätig, wo er zus. mit seinem Bruder Michael die wegen mangelnder Firmierungen mit dem Notnamen «Drucker des Henricus Ariminensis» bezeich–nete Offizin betrieb (1468–1478) und überwiegend theologische Fachlit. sowie ein Straßburger Brevier (GW 5260) und ein ebenfalls für das Bistum Straßburg bestimmtes Directorium (GW 8437) herausbrachte. Dam…

Reichling, Dietrich

(156 words)

Author(s): S. Corsten
* 25.2.1845, f 24. 2. 1921 in Münster, Westfalen (?), dt. Philologe und Bibliograph. Als Studienprofessor am Gymnasium Paulinum in Münster brachte R. die ma. Sprachlehre des Alexander de Villa Dei in einer kritischen Ausg. heraus (Das Doctrínale des Alexander de Villa-Dei. Berlin 1893) und stellte dabei auch eine Übersicht der ihm bekannten Hss. und Drucke vor. Nachdem er am 1. 4. 1904 für wiss. Arbeiten beurlaubt worden war, widmete er sich seinem bis heute nicht ganz überholten Werk: Appendice…

Obertitel

(29 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine in den wichtigsten dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung (PI und RAK) nicht verwendete Bezeichnung für den Sachtitel, die diesen vom Untertitel unterscheidet. S. Corsten

Xanten

(164 words)

Author(s): S. Corsten †
Während der Karolingerzeit wurde über dem Grab des heiligen Victor eine Klerikergemeinschaft gegründet. Das am linken Ufer des unteren Niederrheins gelegene Stift war wegen seiner Reliquienschätze Ziel zahlreicher Wallfahrer, es spielte auch in der Pfarrorganisation des Kölner Erzbistums eine wichtige Rolle: der Probst von X. war Archidiakon für fünf niederrheinische Dekanate. Eine gewiß schon vorhandene Bibl. dürfte 1109 zus. mit dem Stiftsarchiv durch einen Brand vernichtet worden sein. Seit 1…

Fichet, Guillaume

(201 words)

Author(s): S. Corsten
* 16. 9. 1433 in Villard (Le PetitBornand- les-Glieres/Haute Savoie), † nach 1480 in Rom, franz. Theologe und Humanist. Nach ersten Studien in Chambery und Avignon kam F. an die Univ. Paris, wo er am 12. 12. 1461 Mitglied der Sorbonne wurde und am 7. 4. 1468 eine Professur für Rhetorik und Philosophie erhielt. F. veranlaßte 1469/r470 zus. mit seinem Kollegen Johann Heynlin de Lapide die Gründung einer Druckerei in der Sorbonne, der ersten auf franz. Boden. Die drei dt. Druckergesellen Martin Cra…

Urach

(204 words)

Author(s): S. Corsten
Stadt östlich von Reutlingen, bei Teilung der Grafschaft Württemberg (1441 / 1442) zur Residenzstadt erhoben. Wohl auf Veranlassung von Graf Eberhard V. «im Barte» (1445–1496) siedelte 1478/1479 der Esslinger Drucker Conrad Fyner nach U. über und nahm hier eine fruchtbare Tätigkeit auf. Neben aufwendig ill. volkstümlichen Werken stehen wiss. Texte und Amtsdrucksachen. Seit 1477 stand am Ort auch eine Papiermühle zur Verfügung. Als Graf Eberhard 1482 die Residenz nach Stuttgart verlegte, verlor die Druckerei offensichtlich ihre Existenzgrundlage und stellte ihre Arbeit ein. Um…

Reinhard(i), Johannes

(98 words)

Author(s): S. Corsten
aus Eningen (Schwäbische Alb) stammender dt. Drucker, der 1470 in Trevi (Umbrien) eine Offizin begründete und mit einer großen Antiqua zwei Titel (H 7336 und GW 3612) druckte. Dann zog R. nach Rom weiter, wo er mit Wendelin de Wila, Theobald Schenkbecher und dem Kleriker des Bistums Lüttich Paul Leenen in den Jahren 1473—1476 zusammenarbeitete, aber auch auf eigene Rechnung druckte. Daß er in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit mehrfach neue Lettern in Gebrauch nahm, legt die Vermutung nahe, daß er die Kunst des Stempelschnitts beherrschte.; Geldner Bd. 2, S. 48 und 100. S. Corsten

Rot, Adam

(109 words)

Author(s): S. Corsten
Kleriker der Diözese Metz, 1471–1474 in Rom tätiger dt. Drucker. R., der sich bereits 1465 bei der Kurie um eine Pfründe bemühte, war möglicherweise zunächst in der Werkstatt von Konrad Sweynheim und Arnold Pannartz als Geselle tätig, machte sich aber 1471 selbständig. Er druckte vor allem kanonistische Werke, aber auch einige klassische Autoren und Handb. für Rompilger. Er besaß nur eine einzige Schrift, eine Antiqua. Wie aus den päpstlichen Reg. hervorgeht, suchte R. sich durch den Erwerb von einträglichen Pfründen wirtschaftlich abzusichern. S. Corsten Bibliography Geldner Bd…

Wallraf, Ferdinand Franz

(221 words)

Author(s): S. Corsten †
* 20. 7. 1748 in Köln, † 18. 3. 1824 ebd., Kunst- und Büchersammler. Der aus einfachen Verhältnissen stammende W. brachte es an der 1388 gegr. Kölner Univ. zu einer Professur an der Medizinischen Fakultät und wurde am 17. 12. 1793 zum (letzten) Rektor gewählt. An der von den Franzosen eingerichteten Zentralschule vertrat er die Fächer Gesch. und «Belles Lettres». Für seine Lehrtätigkeit begann W. 1790 in großem Stil Fachlit. anzuschaffen. Nach der Auflösung der Klöster (1802) nützte er das dadur…

Sammelband

(433 words)

Author(s): S. Corsten
Als S. wird ein Buchbinderbd. bezeichnet, der mehr als drei bibliographisch selbständige Schriften (Bibliographische Einheit) vereinigt. Maßgeblich ist dabei ausschließlich der Wille des Besitzers. Häufig finden sich in einem S. Schriften ähnlichen oder verwandten Inhalts. Wo derartiges nicht zu erkennen ist, müssen andere Ursachen für die Vereinigung zum S., etwa ein gleichzeitiger Zugang in eine Bibl., vermutet werden. In ma. Bibl.en haben S.e zahlenmäßig den bei weitem größten Teil des Bestandes ausgemacht. Nach einem 1409 angelegten Kat. enthielt d…

Missale speciale

(265 words)

Author(s): S. Corsten
hieß im MA die für den Gottesdienst in Filialkirchen und Kapellen bestimmte Kurzfassung des Meßbuches, wie sie nach 1490 auch mehrfach gedr. worden ist (H 11 248—11 251). Die älteste Ausg. eines solchen M. (C 4075) gehört zu den am stärksten umstrittenen Büchern der Druckgeschichte. Sie ist in einer Type gedr., die der kleinen Letter des Mainzer Psalters von 1457 sehr nahesteht. Es sind z. Z. (1995) vier Ex. bekannt, außerdemgibt es eine verkürzte Fassung (Missale abbrevia-tum). O. Hupp der in d…

Leeu, Gheraert

(392 words)

Author(s): S. Corsten
* um 1450 in Gouda, zur Weihnachtszeit 1492 in Antwerpen, niederl. Druckerverleger. Der aus einer in Gouda angesehenen Familie stammende L. begann 1477 in seiner Vaterstadt mit einer noch unvollkommenen Type regionalen Charakters zu drucken und brachte zuerst die «Epistelen en evangelien», ein für den Gottesdienst benötigtes Lektionar in mittelniederl. Sprache, heraus (HC 6647 = 6748). Auch andere Drucke der ersten Jahre verraten die kirchliche Behörde als Auftraggeber oder Anreger: So z.B. das …

Textband

(42 words)

Author(s): S. Corsten
kann der nicht gezählte, sondern bezeichnete, bibliographisch selbständige Teil eines Ganzen neben einem reinen Abb.-, Karten-, Zahlenwerk u. ä. sein. Für die Berücksichtigung bei der alphabetischen Titelaufnahme haben die Regelwerke bes. Bestimmungen (PI § 13,1; RAK-WB § 820). S. Corsten

Canon missae

(279 words)

Author(s): S. Corsten
heißt der im großen und ganzen stets gleiche Abschnitt in der Meßliturgie der römisch–katholischen Kirche mit der Wandlung der Opfergaben und den einleitenden und abschließenden Gebeten. Seit dem Hoch–MA wird der C. m. durch das Gebet «Te igitur clementissime pater» eröffnet, das meist durch eine große, reichgeschmückte Initiale (Te–igitur–Initiale) und das Kanonbild ausgezeichnet ist. Schreiber und Drukker haben den C. m. außerdem durch eine bes. Schrift in zwei Größen (Kanonschrift, Kanon–Chor…

Satzidentität

(123 words)

Author(s): S. Corsten
ist bei älteren Veröff., bes. solchen des 18.Jh.s, festzustellen, wenn dieselbe Druckform für Einzelausg. und Gesamtausg. eines Autors verwendet worden ist (Sammelausg.). Es kommt auch vor, daß derselbe Satz für unterschiedliche Formate benutzt wurde. In einem solchen Fall mußten die Formen umgeordnet und neu «ausgeschlossen» werden. So existieren die beiden ersten Bde. von Klopstocks Werken, die 1798 bei Göschen herauskamen, mit identischem Satz in Quart und Oktav. Zuweilen beschränkten sich di…

Te-igitur-Initiale

(183 words)

Author(s): S. Corsten
Im ma. Sakramentar oder Mis-sale eröffnet die T. den Kanon, dessen hervorragende liturgische Bedeutung i. d. R. durch einen größeren Schriftgrad betont wird und mit den Worten «Te igitur clementissime pater» beginnt. Die in enger Beziehung zur Liturgie stehende Initiale wurde sehr kunstvoll gestaltet und nimmt mitunter einen großen Teil der Seite ein. Wegen der Ähnlichkeit des Buchstabens T mit einem Kreuz, wurde die T. seit etwa dem 10. Jh. mit dem Bild des Gekreuzigten versehen. Seit dem 12. J…

Ravenstein, Albert

(75 words)

Author(s): S. Corsten
Der wahrscheinlich aus der gleichnamigen Herrschaft an der unteren Maas stammende Drucker betrieb 1483 -1484 zus. mit Joachim Westvalin Magdeburg eine Druckerei. Obwohl sie sich in einem nie-derdt. Plenarium (HC 6749) «brodere» nennen, dürften sie keine leiblichen Brüder gewesen sein. Vielleicht gehörten sie zu den Brüdern vom gemeinsamen Leben. Dafür spricht auch, daß sie mit einer einzigen Rotunda-Type ausschließlich Liturgica und religiöse Schriften gedr. haben. S. Corsten Bibliography Geldner Bd. 1, S. 237-238.

Renner, Franz

(183 words)

Author(s): S. Corsten
aus Heilbronn stammender dt. Drucker, 1471 — 1483 in Venedig tätig. R., der 1473 — 1477 mit Nicolaus von Frankfurt und 1477 — 1478 mit Petrus de Bartua assoziiert war, druckte zahlreiche theologische und homiletische Schriften sowie zwei lat. Bibeln in Folio (GW 4216=1475 und GW 4223 = 1476). Den zus. mit Nicolaus von Frankfurt herausgebrachten Ausg. der Heiligen Schrift folgten 1480 und 1483 zwei Bibeln (GW 4241 und 4253) in 4 0 (teilweise in 8°). Kleinformatige Breviere wurden seit 1477 eine S…

Valencia

(353 words)

Author(s): S. Corsten | G. Pflug
Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz an der Mündung des Guadalaviar in das Mittelmeer. Buchdruck. V. ist der älteste Druckort Spaniens. Die Frühzeit des Buchdrucks in V. wurde von dt. Typographen bestimmt. Die erste Offizin auf span. Boden wurde von dem Mitglied der Großen Ravensburgischen Handelsges. Jakob Vizlant aus Isny begründet. Seit 1474 ließ er eine Druckerei durch eine Gesellschaft von Druckern betreiben. Aus dieser ging Lambert Palmart hervor, der 1474–1494 in V. druckte und sich zeitweilig mi…

Schöner, Johann

(159 words)

Author(s): S. Corsten
* 1477 in Karlstadt am Main, † 1547 in Nürnberg, dt. Mathematiker und Kartograph. Der als Stiftsherr in Bamberg lebende sehr fruchtbare Gelehrte richtete sich dort eine Hausdruckerei ein, auf der er 1521 bis 1523 einige eigene Werke druckte. Wegen Vernachlässigung des Chorgebetes als «Frühmesser» (d. h. Frühmeßherr) in das nahegelegene Dorf Kirchehrenbach versetzt, hat er seine Druckpresse 1524 und 1525 hier eben-falls genutzt, um Selbstgeschriebenes zu vervielfältigen. Den unattraktiven Erschei…

Viterbo

(88 words)

Author(s): S. Corsten †
Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (Latium). In V. brachte ein anonymer Drucker den «Libellus de ultimis syllabis» des Honoratus Servius Maurus unter dem Datum 12. 1. 1488 (H 14710) heraus. Wäh-rend des folgenden Jh.s arbeiteten die Typographen Antonio Blado (1546), Agostino Colaldo (1568–1573, 1577–1601) und Ottavino Gabrielli (1595) in der Stadt. S. Corsten † Bibliography Fumagalli, G.: Lexikon typographicum Italiae. Florence 1905, S. 522 Borsa, G.: Clavis typographorum librariorumque Italiae 1465–1600.T. 2. Aureliae Aquensis 1980, S. 405 Rhodes, D. E.: La stampa…

Formatbücher

(245 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine im dt. Sprachbereich während des 17./18. Jh.s übliche Bezeichnung für eine Art von Lehrbüchern der Buchdruckerkunst, die sich vor allem an den Setzer wandten. Die F. beschreiben die Einteilung des Setzkastens und wenden das Hauptaugenmerk auf die Einrichtung des Satzes für die unterschiedlichen Formate (Formatmachen). Im Anhang finden sich häufig Lobgedichte auf die Schwarze Kunst oder Anleitungen zur «Deposition», d.h. zur Aufnahme der Lehrlinge in den Gesellenstand (Depositio Cornuti)…

Santritter, Johann Lucilius

(143 words)

Author(s): S. Corsten
aus Heilbronn stammender dt. Druckerverleger, 1480–1498 in Venedig nachweisbar. S. scheint sich zunächst ausschließlich dem Verlagsgeschäft gewidmet zu haben. Als Verleger nennt er sich in einer Vers-Schlußschrift zur Erstausg. der «Gram-matica brevis» des Franciscus Niger vom 21. 3. 1480 (H 11 858). Auch Erhard Ratdolt druckte für ihn mathematisch-astronomische Werke. 1488 druckte er aber zus. mit Hieronymus de Sanctis mehrere Titel. Obwohl das Signet der Offizin die Gemeinschaft der beiden bet…

Mylius, Arnold

(227 words)

Author(s): S. Corsten
*16. 10. 1540 in Friemersheim (Herrschaft Moers), †17. 11. 1604 in Köln, Buchdrucker und Verleger. Der aus einer niederrheinischen Beamtenfamilie stammende M. vertrat 1565 — 1577 die Interessen der ivon Franz Birckmann begründeten Firma in Antwerpen. Hier kam er mit den führenden Vertretern der niederl. Kartographie in Berührung, mit Abraham Ortelius arbeitete er zus. an dessen «Synonyma geographica» (Antwerpen 1578), einem Lexikon von antiken Autoren :279 überlieferter Ortsbezeichnungen. Durch …

Wehmer, Carl

(251 words)

Author(s): S. Corsten †
* 9. 1. 1903 in Hannover, † 15. 9. 1978 in Heidelberg, Bibliothekar und Inkunabelforscher. Nach historischen Studien arbeitete W. 1925–1926 und 1931 in der Kommission für den Gesamtkat. der Wiegendrucke mit. 1932 promovierte er in Berlin mit der Diss. «Studien über die ma. Buchschriften» (Teildruck unter dem Titel «Die Namen der gotischen Buchschriften» in ZfB 49. 1932). Im folgenden Jahr begann er an der Preu-ßischen SB mit der Fachausbildung und wurde in den Mitarbeiterstab dieser Bibl. überno…

Zählung von Bibliotheksbeständen

(209 words)

Author(s): S. Corsten †
Für die Bedeutung einer Bibl. ist der Bestandsumfang (Bestand) gewiß nicht der wichtigste Faktor. Dennoch spielen Anga-ben dazu in der Öffentlichkeitsarbeit eine wesentliche Rolle. Dabei ist aber zu bedenken, daß vor allem ältere Bibl.en meist nicht über genaue Zahlen verfügen. Wäh-rend für die neueren Zeiten die Zugangsverz. die zuverlässige Grundlage der Zahlenangaben bilden, ist der Um-fang der Altbestände meist nur ungenau bekannt. Diese bilden aber die Basis für die Ermittlung des Gesamtbestandes. Dem kann nur mit Z. begegnet werden. Als Verfahren hat sich bewährt, da…

Ungaro, Rafaino

(66 words)

Author(s): S. Corsten
1494–1495 in Cremona tätiger Buchdrucker. Arbeitete zeitweise mit Caesar a Parmensis zusammen; die Genossen brachten Petrarcas «Carmen bucolicum» (1495 =R 1838) und den «Dialogus» des zeitgenössischen Humanisten Johannes Jacobus Cornalus aus Piacenza (3. 1. 1494 =GW 7546) heraus. S. Corsten Bibliography Foresti A.: Il Bucolicum carmen di Francesco Petrarca stampato a Cremona nel 1494. In: Bibliofilia 20. 1918 / 1919, S. 348 bis 353.

Uglheimer, Peter

(286 words)

Author(s): S. Corsten
* in Frankfurt am Main, † zwischen 16. 12. 1487 und 10. 1. 1488 in Mailand, dt. Fernkauf-mann und Buchhändler. Wie andere Frankfurter Kaufleute auch trieb U. in Venedig Handel, sein dort in der Via S. Bartolomeo gelegenes Haus war der Mittelpunkt der dt. «Venedigfahrer». U. trat der um 1475 für die Buchproduktion gegr. Ges. «Nicolaus Jenson sociique» bei und war auch an der Nachfolgesozietät «Johannes de Colonia, Nicolaus Jenson et socii» beteiligt. Jenson vertraute ihm die Abwicklung seines Nac…

Vocabularius ex quo

(279 words)

Author(s): S. Corsten †
Die lat. Sprache spielte in der geistig-geistlichen Welt des MA eine überragende Rolle. Groß war der Bedarf an entsprechenden Nachschlagewerken, die den Zugang zu der damals noch nicht als tot geltenden Sprache erleichtern sollten. Schon 1460 ersch. in Mainz das gewichtige «Catholicon» des Johannes Balbus (GW 3182). Wenige Jahre später brachte im nahen Eltville Heinrich Bechtermünze am 4. 11. 1467 mit dem V. ein Handb. für weite Kreise heraus, das erklärtermaßen neben dem Catholicon aus einschlä…

Lage

(361 words)

Author(s): S. Corsten
Den Buchblock des ma. Codex und nach seinem Vorbild auch des modernen Buches bilden —zumindest einmal - gefalzte Bogen von Papyrus, Pergament und heute überwiegend Papier. Bei den größeren Formaten (2° und 4 0 ) werden mehrere Bogen ineinander gelegt. Bei den handschriftlichen Folianten waren das meist vier Doppelbl., so daß die dafür übliche lat. Bezeichnung «quaternio» auch die Sache an sich benannte. Der in der dt. Fachsprache übliche Begriff L. läßt dagegen die Zahl der zusammengehörigen Bog…

Henkis (Henckis, Hancquis), Konrad

(96 words)

Author(s): S. Corsten
†1481 in Frankfurt, Buchhändler. Der aus Godesberg stammende H.war Geschäftsgenosse von Peter Schöffer, der für diesen Forderungen in Paris und Lübeck eintrieb. Er heiratete nach dem Tod von Johann Fust († 30. 10. 1466) dessen Witwe und erwarb 1476 das Bürgerrecht von Frankfurt am Main. S. Corsten Bibliography Kapp, F. / Goldpriedrich, J.: Gesch. des dt. Buchhandels. Bd. I.Leipzig 1886 (ND Leipzig 1970), S. 69–73, 759–762 Zülch, W. K. / Mori, G.: Frankfurter Urkundenbuch zur Frühgesch. d.Buchdrucks. Frankfurt 1920, S. 18 Lehmann-Haupt, H.: Peter Schoeffer of Gernsheim and Mai…

Fußnoten

(94 words)

Author(s): S. Corsten
heißen die Anmerkungen, wenn sie unter die Kolumne (Textseite) gesetzt werden. Es ist anzustreben, daß die F. zus. mit dem erläuterten Text auf dieselbe Seite zu stehen kommen. Die jeweils letzte F. sollte zumindest auf derselben Seite beginnen. Die Einhaltung dieses Grundsatzes kann den Umbruch mitunter sehr erschweren. Im übrigen gelten für die F. dieselben Regeln wie für die Anmerkungen. Die F. können darüber hinaus dem Text gegenüber etwas eingezogen und von diesem durch eine Linie getrennt werden. S. Corsten Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst.…

Verballhornen

(66 words)

Author(s): S. Corsten
(auch: Ballhornieren u. ä.). Dem Lübekker Buchdrucker Johann a Bal(l)horn d. J. (1575–1603) wurde vorgeworfen, die 1586 bei ihm gedr. hochdt. Bearbeitung des Lübischen Stadtrechts durch gutgemeinte, aber mißglückte Eingriffe in den Text verdorben zu haben. Von daher leitet sich die Bezeichnung für Verschlimmbessern ab. Kluge, F./Seebold, E.: Etymologisches Wb. der dt. Sprache. 23. Aufl. Berlin / New York 1999, S. 854–855. S. Corsten

Westval, Joachim

(98 words)

Author(s): S. Corsten †
aus der märkischen Hansestadt Stendal stammender Drucker, arbeitete 1483 / 1484 zus. mit Albert Ravenstein in Magdeburg. Die Gesellschafter besaßen nur eine einzige Schrift und druckten bevorzugt theologische Gebrauchsliteratur, u. a. ein niederdt. Plenarium (H 6749 = 20. 12. 1484). Das gemeinsame Wirken war nicht von Dauer, und W. ist seit Weihnachten 1486 für drei Jahre in seiner Heimatstadt Stendal nachweisbar. Er arbeitete mit Typen, die er von Kunstgenossen bezog und veröff. 1488 einen niederdt. Sachsenspiegel (GW 9262). Sein Signet zeigt einen Löwen mit Wappenschild. S. Co…

Fragmentarischer Text

(70 words)

Author(s): S. Corsten
(auch fragmentarisches Werk) wird ein literarisches Werk genannt, das von seinem Autor nicht vollendet wurde. Typische Beispiele sind Schillers «Demetrius», der durch den Tod des Dichters unvollendet blieb, und Goethes «Faust. Ein Fragment», den Goethe 1790 unvollendet veröffentlichte. Nach den dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung gilt ein derartiger Text nicht als Fragment, sondern als normale Einzelschrift. Er erhält daher keine zusätzliche Bezeichnung zur Titelangabe. S. Corsten

Schulz, Ernst

(137 words)

Author(s): S. Corsten
* 8. 10. 1897 in Danzig, † 19. 12. 1944 in München, dt. Antiquar und Privatgelehrter. Nach mediävistisch ausgerichtetem Studium und Promotion (1923) arbeitete S. in dem Münchener Antiquariat Jacques Rosenthal, wo er gründliche Kenntnisse auf dem Gebiet der ma. Hss. und der Ink. erwarb. Nach einigen Jahren zog er sich ins Privatleben zurück und widmete sich lit. und buchkundlichen Studien. Die Kommission für den GW zog ihn als Berater heran, das Vorwort von Bd. 5 des GW rühmt seine Mitarbeit an d…

Colini, Johannes

(100 words)

Author(s): S. Corsten
Karmeliter, steht zus. mit Gerhardus de Nova civitate in der Schlußschrift der »«Ammonitiones ad spiritualem vitam utiles (H 9136), die 1482 in Metz gedruckt wurden. Verwendet wurde dafür aus Köln stammendes Typenmaterial, mit dem drei weitere Drucke gesetzt wurden (GW 70, H 14906, C 4513). Ob der Ordensmann auch für die 1481 mit derselben Texttype in Trier gesetzten Drucke verantwortlich gemacht werden darf, ist sehr fraglich. S. Corsten Bibliography Corsten, S.: Der Erstdrucker von Trier und Metz. In: Refugium animae bibliotheca. Festschrift für Albert Kolb. Wie…

Schorbach, Karl

(174 words)

Author(s): S. Corsten
* 3. 10. 1851 in Kassel, † 11. 3. 1939 in Baden-Baden, dt. Bibliothekar und Inkunabelforscher. Nach geisteswiss. Studien an den Univ. Leipzig, Berlin und Straßburg wirkte S. seit dem 1. 4. 1887 an der UB Straßburg. Er verwaltete hier u. a. die Hss.- und Ink.-Bestände. 1911 erhielt er den Titel Professor. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 mußte er Straßburg verlassen und schied aus dem aktiven Dienst aus. Von seinen zahlreichen Veröff. zur Frühgesch. des Buchdrucks sind zu nennen: Zu der im…

Gerardy, Theo

(207 words)

Author(s): H. Voom | S. Corsten
* 3. 8. 1908 in Euskirchen, † 19. 6. 1986 in Hannover, Vermessungsdirektor und Wasserzeichenforscher. G. wurde durch die Ordnung des geodätischen Nachlasses von C. F. Gauß (1777–1855) in der UB Göttingen 1953 zur Wasserzeichenforschung geführt. Er gab ihr wegweisende Anstöße durch eine Präzisierung des Identitätsbegriffes und eine Verfeinerung der Aufnahme- und Beschreibungsmethoden. Er brachte eine Slg. von Wasserzeichenabb. (mehr als 10 Tsd.) zusammen, die nach seinem Tode von der Kgl. Bibl, i…

Marchand (Marchant, Mercator), Guy

(170 words)

Author(s): S. Corsten
1483 – 1506 tätiger ffanz. Drucker, der in Paris unter wechselnden Adressen sein Unternehmen betrieb. Er druckte u.a. viele volkstümliche Werke, darunter von 1485 — 1492 sechs Ausg. eines «Danse macabre» mit Holzschnitten (GW 7943 — 7945, 7947, 7950, 7957) und das weitverbreitete Hausbuch «Calendrier des bergers», das er seit 1491 in mehreren Ausg. und mit zahlreichen Holzschnitten ausgestattet herausbrachte (GW 5906 — 5907, 5909 — 5911, 5914 — 5915). Als Verleger dieses Buches wird z.T. Jean Pe…
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