Search

Your search for 'dc_creator:( "Nissen, Hans Jörg" ) OR dc_contributor:( "Nissen, Hans Jörg" )' returned 63 results. Modify search

Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first

Tepe

(24 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (oder Tape, Tappe; türkisch “Hügel”). Häufig Bestandteil heutiger Namen von vorder- bis zentralasiatischen Ruinenstätten. Gleichbedeutend mit Tell. Nissen, Hans Jörg

Ziqqurrat

(309 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (akkad. ziqqurratu, “Tempelturm”, zu zaqāru, “hoch bauen”). Turm aus übereinanderliegenden, nach oben kleiner werdenden quaderförmigen Stufen, der als Sockel für einen Tempel diente. Letzteres ist durch Beschreibungen eindeutig gesichert, doch sind in keinem Fall Reste des oberen Abschlusses einer Z. erh. Bisweilen wird Z. in der mod. Forsch.-Terminologie auch lose für die Bauform “Tempel auf Terrasse” gebraucht. Kennzeichnendes Merkmal ist außer der Mehrstufigkeit die Art des Zugangs über eine freistehende, mittig auf eine Seite zufüh…

Sanbulos

(100 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Nach Tac. ann. 12,13,3 Ort, an dem Gotarzes II. seinen von Rom entsandten Gegenkönig Mithradates [15] besiegte; dabei wird erwähnt, daß an der gleichen Stelle der letzte Kampf zwischen Alexandros [4] d.Gr. und Dareios [3] III. stattgefunden habe. Genannt wird eine Festung bei Ninive (Ninos [2]). S. ist ein Berg, auf dem Gotarzes dem Herkules opferte, und liegt verm. in der Nähe des Schlachtfeldes. S. ist bisher nicht identifiziert. Nissen, Hans Jörg Bibliography P. Bernard, Heracles, les grottes de Karafto et le sanctuaire du Mont Sambulos en Ir…

Ur

(447 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Mesopotamien (h. Tall al-Muqayyar; sumerisch uriki; im AT Ūr kaśdīm, vgl. Gn 11,28 und 31; 15,7 u.ö.); kein griech. Name, da im 4. Jh. v. Chr. verlassen). Stadt im äußersten Süden Babyloniens, 1854 entdeckt und identifiziert durch J. E. Taylor. Größere Grabungen fanden erst 1922-1934 unter C. L. Woolley statt, bekannt v. a. durch die Entdeckung der Königsgräber mit reichen Funden aus Gold, Silber und farbigen Steinen. Die Anfänge von Ur gehen in …

Thumna

(97 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (Θούμνα: Ptol. 6,7,31; Τάμνα: Strab. 16,4,2-4 und Steph. Byz.; Thomna: Plin. nat. 6,153; 12,64; inschr. Tumna, vgl. biblisch Timna Gn 36,12; 1 Chr 1,51; h. Ḥaǧar Kuḥlān). An der Weihrauchstraße zw. Sabbatha und Mariaba im h. Jemen gelegen, einst Hauptstadt des Königreiches der Qatabān ( Kattabaneís). Grabungen erbrachten neben Wohnhäusern einen Torbau, einen Tempel und Gräber. Die Datier. ist noch unsicher: 685/430 v. bis 100/200 n. Chr. Nissen, Hans Jörg Bibliography G. W. van Beek, s. v. Timna, The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near …

Steppe

(268 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Als S. werden semi-aride Vegetations- und Klimabereiche bezeichnet, die im Verhältnis zur Temperatur unzureichende Niederschläge für einen Baumbewuchs aufweisen. Diese Vegetations- und Klimaform findet sich in SO-Europa, Nordafrika, in verschiedenen Gebieten des Vorderen Orients, Südrußlands und Zentralasiens. Je nach jährlichen klimatischen Bedingungen können die Grenzen sowohl zum Agrarland als auch zu Wüsten fließend sein; in letzterem Fall wird auch von Wüsten-S. gesprochen. …

Ziwiye

(97 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Ort in NW-Iran mit Resten der Eisen-III-Zeit (7. Jh. v. Chr.). Die unter der Herkunftsangabe Z. publizierten, z. T. prunkvollen Gegenstände aus Gold, Silber, Br., Elfenbein und Keramik in zahlreichen Museen und Slgg. stammen allerdings alle aus Raubgrabungen mit unbekannter Lokalisierung: Z. ist eine von Antikenhändlern kreierte und von den meisten Archäologen nicht hinterfragte Angabe. Nissen, Hans Jörg Bibliography O. W. Muscarella, “Ziwiye” and Ziwiye: The Forgery of a Provenience, in: Journ. of Field Archaeology 4, 1977, 197-219  Ders., Art and Ar…

Marathos

(153 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Diadochen und Epigonen | Phönizier, Punier h. Amrīt; bed. Stadt im nördl. Phönizien südl. von Arados [1], dem sie im J. 333/2 v.Chr. (Arr. an. 2,13,8; 14,1; 15,6; Curt. 4,1,6) wie auch 218 (Pol. 5,68,7) unterstand. Um die Mitte des 2. Jh. war M. unabhängig und konnte sich gegen die Aradier wehren (Diod. 33,5f.). Nach Strab. 16,2,12 war M. zerstört und sein Land an Siedler aus Arados aufgeteilt, doch muß die Stadt noch weiter existiert haben (M…

Uruk

(456 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Mesopotamien (h. al-Warkā; sumerisch unu(g)ki; im AT Erek/ rk, vgl. Gn 10,10; griech. Ὀρχόη/ Orchóē). Stadt in Südbabylonien, 1849 durch W. K. Loftus entdeckt, seit 1912 (mit Kriegspausen) von dt. Archäologen erforscht. Auf Ansiedlungen des 5. Jt. v. Chr. entwickelte sich U. in der 2. H. des 4. Jt. (“U.-Zeit”) zu einer der ersten Großstädte mit 250 ha Fläche. Verm. seit ältester Zeit war U. die Kultstadt der Inanna/Ištar. In Eanna, ihrem heiligen Be…

Tocharoi

(141 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (Τόχαροι Strab. 11,8,2; lat. Tochari: Iust. 42,2,2; Thocari: Plin. nat. 6,55; Τάχοροι: Ptol. 6,16,4; Athagurae: Amm. 23,6,66; Θαγούροι: Ptol. 6,16,2). Innerasiatische Stammesgruppe, nach der eine idg. Sprache als Tocharisch benannt ist. Sie wird im Kontext der Westwanderung der Yüezhi nach der Niederlage 176 oder 174 v. Chr. gegen die Hiung-nu (verm. zentralasiat. Vorgänger der Hunni) genannt. Nach der Geogr. des Ptolemaios [65], bei Strabon und Iustinus (s.o.) in Kan-su, Sogdiana und Baktria …

Susiana

(60 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (ἡ Σουσιανή, vgl. OGIS 54,17; Pol. 5,46,7); h. der ebene Teil von Ḫūzestān, Iran. Seit dem 3. Jt. v. Chr. Hauptregion des Reiches von Elam, Satrapie des Achämenidenreiches, in seleukidisch-sāsānidischer Zeit als Elymais bezeichnet. Bedeutendster Ort (seit 4000 v. Chr.) war Susa. Nissen, Hans Jörg Bibliography E. Carter, M. W. Stolper, Elam: Surveys of Political History and Archaeology, 1984  J. Wiesehöfer, Das ant. Persien, 1993.

Teima

(140 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (Taimā). Oase in NW-Arabien an der Weihrauchstraße, die entlang der W-Seite der Arab. Halbinsel führte. Früheste Siedlungsspuren weisen ins späte 2. Jt. v. Chr. T. wird unter den arabischen Stämmen erwähnt, die der assyrische Herrscher Tiglatpileser III. im J. 733 v. Chr. besiegte (vgl. AT Jes 21,14). Der letzte Herrscher des neubabylonischen Reiches Nabonid hielt sich von 552 bis 542 v. Chr. in T. auf (Kultstadt der Mondgottheit). Nach der achäm. Periode stand T. - selbst im na…

Ichara

(112 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin)
[English version] (Ἰχάρα, h. Failaka). Insel im Persischen Golf an der Ostküste Arabiens. Das bei Ptolemaios (6,7,47 N) genannte I. wird heute allg. als Variante zu Ikaros aufgefaßt. Während die Identifikation lange zwischen Failaka, Kharg und Qaru schwankte, ist die Gleichung von Ikaros (und damit Ichara?) mit Failaka inzwischen inschr. bestätigt. Nach Arrianos (an. 7,20,2-3) erhielt die Insel ihren Namen von Alexander nach einer Insel in der Ägäis. Vermutlich geht der Name jedoch auf ein Heiligtum é-kara zurück, das in assyr. und aram. Quellen bezeugt ist. Nissen, Hans Jörg (Be…

Taschkent

(127 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Heute Hauptstadt Uzbekistans, am West-Hang des Tien-shan, in einer vom Čirčik (Nebenfluß des Iaxartes) bewässerten Oase. Das in chinesischen Quellen des 2. Jh. v. Chr. erwähnte Land Juni wurde später mit dem Gebiet von T. identifiziert. Lokaler Name war verm. Čač, wie er auch in islamischer Zeit gebraucht wurde; arabische Autoren verwenden Šaš. Erste Siedlungsspuren datieren vom 6.-4. Jh. v. Chr. (Šaš-Tepe). Ab dem 5. Jh. n. Chr. bildeten sich mehrere Ortschaften, die schließlich…

Luristan

(69 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin)
[English version] Gebirgsprov. des mittleren iran. Zagros, die seit dem 6. Jt. besiedelt war. Bes. bekannt ist L. durch die zahlreichen Bronzewaffen und -geräte aus (beraubten) ausgedehnten Friedhöfen v.a. des 1. Jt. v.Chr., die sich in zahlreichen Museen befinden. Nissen, Hans Jörg (Berlin) Bibliography F. Hole (Hrsg.), The Archaeology of Western Iran, 1987  L.Vanden Berghe, La nécropole de Mir Khair au Pusht-i Kuh, L., in: Iranica Antiqua 14, 1979, 1-37.

Höyük

(32 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] auch Hüyük. Türkisch für Hügel, meist gebraucht für hügelartig aufgebaute alte Siedlungsstellen, und in gleicher Weise wie das arabische Tell Bestandteil vieler Namen arch. Ruinenstätten. Nissen, Hans Jörg

Sippar

(171 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Mesopotamien voller Name S.-Jaẖrurum [1; 2], h. Abū Ḥabba. Eine der bedeutendsten Städte Nordbabyloniens, die in der sumerischen Königsliste unter die Städte “vor der Sintflut” gerechnet wird; Hauptkultort des Sonnengottes Šamaš. Die Anfänge gehen in das 4. vorchristl. Jt. zurück, die Blütezeit fällt in das 2. und 1. Jt. Als S. kann auch die nahe gelegene Zwillingsstadt S.-Amnānum (h. Tall ad-Dair) bezeichnet werden. Reiche Textfunde aus d…

Tell

(107 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (oder Tall; arabisch tall, Pl. tulūl; “Hügel”, dann auch “Siedlungshügel”). Häufiger Bestandteil heutiger Namen von vorderasiatischen Ruinenstätten. In Vorder- bis Zentralasien verbreitete Form von ehemaligen Siedlungsstellen, die durch übereinander gelagerte Siedlungsschichten z. T. bis in erhebliche Höhe anwuchsen. Eine Rolle spielt dabei das am weitesten verbreitete Baumaterial, der ungebrannte Lehmziegel, da solche Bauten in der Regel nur wenige Jahrzehnte überdauern, bevor sich d…

Persepolis

(526 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Achaimenidai | Alexandros | Hellenistische Staatenwelt | Indienhandel (h. Taḫt-e Ǧamšīd; griech. Πέρσαι Πόλις/ Pérsai Pólis, Περσέπολις/ Persépolis (Diod. 17,70,1 u.ö.; Strab. 15,3,6); lat. Persepolis (Curt. 5,4,33 u.ö.; Amm. 23,6,42); altpersisch Pārsa, gleichlautend mit dem Namen der Landschaft Persis). Am NO-Rand der Marv Dašt-Ebene, ca. 60 km nördl. von Šīrāz nahe dem Ausgang des Tales gelegen, durch das im Alt. und h. die Straße nach Pasargadai und Iṣfahān verläuf…

Yazılıkaya

(150 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Hethitisches Felsheiligtum (datiert um 1260 v. Chr.), ca. 2 km nö der Hauptstadt Ḫattusa. In einer Kalksteinbank liegen - durch einen Spalt von außen zugänglich - zwei natürlich geformte Haupt- und zwei Nebenkammern, deren senkrechte Felswände von Reliefs bedeckt sind. Vor dem Eingang befanden sich mehrere Gebäude, die als Eingangsbereich für das eigentliche Heiligtum in den oben offenen Felskammern dienten. Im Zentrum der Darstellung der Nordwand von Kammer A begegnen sich die h…

Sogdiana

(266 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] (Σογδιανή). Landschaft des Achaimenidenreiches zw. Oxos (Araxes [2]) und Iaxartes, zur 16. Satrapie gehörig; die Bewohner hießen Sogdianoí oder Sógdoi, altpersisch Sug(u)da, avestisch Su γδ a, sogdisch Sughdh. Hauptort war Marakanda (h. Samarkand), Stützpunkt achaimenidischer Herrschaft im Ostiran. Im Baubericht des Dareios [2] II. für seinen Palast in Susa ist die S. als Lieferant für Lapis Lazuli und Karneol genannt. Die S. spielte eine wichtige Rolle im Handel mit den Steppenvölkern und den Gebieten en…

Timna

(100 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Rechtes Seitental des Wādī l-Araba, ca. 30 km nördl. des Golfes von Aqaba. Hier fanden sich reiche Kupfervorkommen, die vom 4. Jt. v. Chr. bis in die islamische Zeit mit Hilfe von bis zu 35 m langen, in den Fels getriebenen Stollen ausgebeutet wurden. Schmelzplätze bezeugen in situ-Verhüttung. Bes. zu erwähnen ist ein äg. Tempel aus der Zeit Sethos' [1] I. (1290-1279) und Ramses [2] II. (1279-1213). Nissen, Hans Jörg Bibliography W. G. Dever, s. v. Timna, The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East, Bd. 5, 1997, 217 f.  B. Rothenberg, Timna:…

Turfan

(236 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg
[English version] Ort und Oasengebiet (“T.-Becken”) im östl. Xinjian/China, südl. des Tien-Schan-Gebirges, am nö Rand der Taklamakan-Wüste, wichtige Station an der Seidenstraße. Dort finden sich zahlreiche histor. und arch. bedeutsame Orte: 10 km westl. des h. T. liegt die chinesische Festung Jiao-he, die vom 2. Jh. v. bis 5. Jh. n. Chr. Hauptstadt des Königreiches Chesti war. 30 km östl. von T. entstand um 100 v. Chr. Gao-chang, später Kutscha genannt, seit 640 von einer lokalen chines. Dyn. behe…

Sambos

(124 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Karttunen, Klaus
[English version] [1] Nebenfluß des Ganges (Σάμβος). Nebenfluß des Ganges (Arr. Ind. 4,4: Megasthenes), vielleicht identisch mit dem Sarabos (Ptol. 7,1,29; 2,13), der der Sarayū (Agoranis) entspricht. Nissen, Hans Jörg [English version] [2] indischer König, 4. Jh. v. Chr. (Σάμβος/ Sámbos bei Arr. an. 6,16,3 f., Σάβος/ Sábos bei Diod. 17,102,6 f. und Strab. 15,1,33, Σάββας/ Sábbas bei Plut. Alexander 64, Sambus bei Curt. 9,8,13 und 9,8,17, Ambus bei Iust. 12,10, usw.). Indischer König; sein Reich mit der Hauptstadt Sindimana lag im Bergland westlich des untere…

Singara

(223 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg; Renger, Johannes
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Legio | Limes | Syrien | Zenobia (h. Sinǧār), am Südrand des Ǧabal Sinǧār, NW-Irak [1]. Der Ort wird erstmals in einem assyrischen Brief aus dem 9. Jh. v. Chr. als māt Singara genannt [2. 155 f.] und gehörte zur Prov. Rasapa. Als wichtiger Schnittpunkt auf den Wegen vom oberen Ḫābūr zum Tigris und von Nisibis nach Ḥatra [1] ist S. auch in der Tabula Peutingeriana als Singara vermerkt [2; 3]. E. des 2. vorchristl. Jh. war S. Teil der severischen Grenzlinie zw. al-Ḫābū…

Tiergarten, Tiergehege

(859 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Müller, Stefan
(παράδεισος/ parádeisos, ζωγρεῖον/ zōgreíon; lat. vivarium). [English version] I. Alter Orient T. sind v. a. aus dem Bereich neuassyrischer Palastanlagen (11.-7. Jh. v. Chr.) bekannt, sowohl im Sinne von mit Tieren aller Art bevölkerten Parks als auch von Gehegen, in denen Jagdtiere gehalten wurden (Paradeisos). Bekannt sind die Reliefs mit der Jagd auf Löwen, Onager etc. aus dem Palast Assurbanipals in Ninive mit der Darstellung von Käfigen/Gehegen; Löwengehege sind bereits für den Anf. des 2. Jt. in Babylonien schriftlich bezeugt (Texte aus Drehem: 3. Dyn. von Ur; Löwe). Nis…

Überdachung

(1,296 words)

Author(s): Hausleiter, Arnulf; Nissen, Hans Jörg | Höcker, Christoph
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Wegen des Erhaltungszustandes der Bauwerke sind im alten Vorderen Orient Formen der Ü. meist nur über bildliche Darstellungen zu erschließen. Abbildungen auf Rollsiegeln und Balkenreste (“Tempel C” in Uruk; E. 4. Jt. v. Chr.) sind frühe Zeugnisse für Flachdächer als Normalform der Ü. für öffentliche und private Bauten für das südl. Mesopotamien und weite Teile des Vorderen Orients. Für die bergigen Teile des Vorderen Orients wird die Existenz von First-Ü. …

Mesopotamien

(6,248 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Oelsner, Joachim (Leipzig)
I. Allgemein [English version] A. Name Die Bezeichnung M., d.h. “[Land] zwischen den Strömen [Euphrates [2] und Tigris]” erscheint erstmals bei Arrian (Arr. an. 3,7,3; 7,7,3) als Bezeichnung für die Gebiete des h. östl. Syrien und nördl. Iraq, vermutlich als Entsprechung zum aram. beyn nahrīn und zum akkad. māt birīt nārim (beides “zwischen den Flüssen”), womit allerdings nur die Region zw. Euphratbogen und Baliḫ/Ḫabur gemeint war [1; 2]. Später kann M. auch die ganze Region der beiden Flüsse bezeichnen (Plin. nat. 5,86). Im mod., ungenauen Spr…

Obsidian

(241 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg) | Nissen, Hans Jörg (Berlin)
[English version] ( obsianus lapis, “Stein des Opsius”; obsidianus ist falsche Lesart) ist ein dunkles, glasartiges (Plin. nat. 36,196: in genere vitri = Isid. orig. 16,16,5) Vulkangestein, das ein gewisser Obsius aus Äthiopien nach Rom eingeführt haben soll. O. wurde in Vorderasien seit dem 8. Jt., in Äg. seit dem 4. Jt. vor allem wegen der scharfen Schneidekanten aus Klingen hergestellter Werkzeuge, aber auch wegen seiner halbtransparenten Eigenschaft als Schmuckstein geschätzt (akkadisch ṣurru; äg. mnw). Ab dem 2. Jt. wurde O. vor allem für Siegel (in Mesopot.: R…

Orthostat

(201 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] I. Alter Orient und Ägypten In der Vorderasiatischen Archäologie werden als O. die aufrecht stehenden Steinplatten bezeichnet, mit denen urspr. im anatolischen Bereich die Füße der Mauern vor Spritzwasser geschützt wurden. Vom 9. Jh. an dienten sie bes. in den neuassyrischen Palästen der Anbringung statischer und erzählender Reliefs. Berühmt sind die Reliefzyklen in den Palästen der Herrscher Assurnaṣirpal II. in Kalḫu, Sanherib und Assurbanipal in Ninive (Ninos [2]). Aus dem gleichze…

Textilherstellung

(2,126 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Pekridou-Gorecki, Anastasia
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Das Weben - verm. aus dem Flechten von Matten und Körben hervorgegangen - ist wahrscheinlich eine der ältesten Arbeitstechniken. Da Textilien in den meisten Ländern des Vorderen Orients aus klimatischen Gründen nicht erh. sind, liefern nur wenige - meist karbonisierte - Reste den Nachweis, daß bereits im Neolithikum verschiedene Webarten bekannt waren und verschiedene Materialien (Wolle, Lein) benutzt wurden. Größere Zahlen von Spinnwirteln, meist aus gebra…

Spiel

(1,500 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg; Renger, Johannes | Hurschmann, Rolf
[English version] I. Ägypten und Alter Orient Die Grenzen zw. S. und Sport sind fließend; hier werden nur Ruhe-S. (Brettspiele) behandelt, die z. B. für Äg. als Originale aus Grabzusammenhängen und bildlichen Darstellungen reichlich bekannt sind. Beliebt war z. B. das Senet-Brett-S. ( znt). Die Quellenlage für den Alten Orient ist aus klimatischen Gründen (Holz kaum erh.) sehr begrenzt. Zu S.-Regeln gibt es jeweils nur Vermutungen. Zusätzlich zu den S.-Brettern finden sich S.-Steine, Astragale [2], Würfel und Wurfstäbchen, die auf eine…

Rabbath Ammon

(291 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Leisten, Thomas (Princeton)
Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Hasmonäer | Pompeius | Syrien | Theater | Totes Meer (Textfunde) ( Rabbath bnē Ammōn, LXX Ῥαββά; Pol. Ῥαβατάμανα; assyrisch bīt ammāna; seit der Mitte des 3. Jh. v. Chr. Philadelpheia; h. Ammān). [English version] I. Bis zur Perserzeit Hauptstadt der Ammoniter (Ammon [2]); älteste Siedlungsspuren stammen aus dem Neolithikum (7./6. Jt. v. Chr.). Früheste bedeutende Reste mit reichen Gräbern auf der Zitadelle datieren in die mittlere Brz. (1. H. des 2. Jt. v. Chr.); seitdem durchgängig besie…

Schiffbau

(1,535 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Briese, Christoph | Konen, Heinrich
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Mangels Originalfunden aus den meisten Gebieten des Alten Orients ist über den Sch. außer für Äg. nur wenig zu sagen. Daß auf äg. Schiffswerften viele Syrer beschäftigt waren und daß ein bei Ulu Burun/Türkei gefundenes Schiff (um 1300 v. Chr.) in derselben Technik wie die äg. Schiffe gebaut war, weist darauf hin, daß im gesamten östl. Mittelmeerraum eine einheitliche Sch.-Technik angewandt wurde. Dabei wurden Holzplanken mittels Holzdübeln in die gewünschte…

Getreide

(3,928 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Sallares, Robert (Manchester)
[English version] I. Alter Orient Die verschiedenen bespelzten und nackten Weizen- ( triticum = t.) und Gerstearten ( hordeum) zählen zu den frühesten domestizierten Pflanzen des Vorderen Orients (Q. Ǧarmu; Çatal H.; Fajum). Zu den Weizenarten gehört außer dem Emmer ( t. dicoccum) und dem Einkorn ( t. monococcum), beide bespelzt, auch der gewöhnliche oder Brotweizen (nackt; t. aestivum). Die Tatsache, daß die größeren Arbeitsaufwand erfordernden bespelzten Arten (Entfernung der Spelzen durch Rösten) auch in späteren Jt. noch überwogen, wird mit der bes…

Verkehr

(1,129 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg; Hausleiter, Arnulf | Schneider, Helmuth
Die Überwindung von Distanzen durch Personen und Güter mit Hilfe von V.-Mitteln und auf V.-Wegen. [English version] I. Alter Orient Die ältesten V.-Mittel sind Mensch und Tragtier sowie das Boot. Sie wurden gleichermaßen für den Nah- wie für den Fern-V. eingesetzt, für den Einzel- wie für den Massentransport. Nicht nur im nomadischen Kontext (Nomaden) wurden Esel und später Kamele als unbespannte, ausdauernde und genügsame Transporttiere und V.-Mittel herangezogen. Für den Schwertransport mit begrenzter Reichweite …

Säule

(2,743 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] I. Ägypten und Alter Orient Die S. als statisch bedeutsames Bauglied in Form einer runden Stütze, ob aus Holz oder nachgebildet in Stein oder Backstein, spielte in Äg. und im Alten Orient eine unterschiedliche Rolle. In Äg. waren S. Bestandteil fast jeder Art von Architektur, von dachtragenden Holzpfosten in Wohnhäusern bis zu aufwendig gestalteten Stein-S. in Tempeln und Palästen. Mit Basen und Kapitellen versehen, verraten auch die letztgenannten ihre Herkunft von der Holz-S. Häufig nahmen S. pflanzliche Formen an; sie waren verm. immer bemalt. Im hethitisch-s…

Bewässerung

(1,124 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Rathbone, Dominic (London)
[English version] I. Vorderer Orient und Ägypten Bewässerung meint die künstliche Zufuhr von Wasser auf Feldflächen zur Ermöglichung bzw. Intensivierung des Pflanzenwuchses. Sie unterstützt den Anbau in Gebieten des Regenfeldbaus (nachweislich bereits im 5. Jt.v.Chr. in Westiran), hat ihre bes. Bed. jedoch dort, wo sie Gebiete erst nutzbar macht, die nie von genügend Regen erreicht werden, wie das Niltal sowie die mittleren bis unteren Bereiche von Euphrat und Tigris. Bei der B. wird meist die ganze zu…

Rhyton

(530 words)

Author(s): Scheibler, Ingeborg (Krefeld) | Nissen, Hans Jörg (Berlin)
(τὸ ῥυτόν). [English version] I. Gegenstand Trichterförmiges Spende- und Trinkgefäß, meist in Kopf oder Protome eines Tieres endend; die Bezeichnung ist abzuleiten von ῥυσις/ rhýsis (“Strom”), denn die Flüssigkeit konnte durch ein kleines Loch am Boden auslaufen, sofern man es nicht zuhielt [1; 2]. Scheibler, Ingeborg (Krefeld) Bibliography 1 F. von Lorentz, s. v. Rh., RE Suppl. 6, 643 2 W. H. Gross, s. v. Rh., KlP 4, 1426 f. [English version] II. Alter Orient Im Alten Orient und Äg. vor den Achaimeniden sind Rh. lediglich in Anatolien bezeugt. Dort finden sich schon…

Treppen, Treppenanlagen

(861 words)

Author(s): Hausleiter, Arnulf; Nissen, Hans Jörg | Höcker, Christoph
(κλίμαξ/ klímax, lat. scalae, Pl.). [English version] I. Alter Orient und Ägypten Treppen (= T.) wurden zur Überwindung von Höhenunterschieden angelegt, schufen in Form monumentaler Anlagen aber auch eine Distanz zw. Bauwerk und Mensch. Die aus dem Alten Orient bezeugten T. reichen von wenigen Stufen zw. Straßen- und Hausebene und internen Haus- oder Palast-T. über monumentale T. bei Tempeln und Palästen (Palast) bis zu T. von Grabbauten. Als Materialien wurden Lehmziegel, Backsteine, Stein und Holz verwend…

Relief

(2,791 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Neudecker, Richard (Rom)
I. Ägypten und Alter Orient [English version] A. Ägypten Die zweidimensionale Wiedergabe von Einzelszenen und größeren Kompositionen hat in Äg. eine lange Trad., zunächst als Gefäßmalerei, dann als Wandmalerei und R. (z. B. Narmer-Palette, protodyn. Zeit, um 3100 v. Chr.). Spätestens seit dem AR traten steinerne Stelen hinzu, errichtet im Zusammenhang mit dem Totenkult, und in längeren Szenen wurden die Taten der Herrscher auf Wänden von Großbauten und Gräbern abgebildet. Im Bestreben, den Gesamtkontext …

Pyrgos Lithinos

(105 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Olshausen, Eckart (Stuttgart)
[English version] (Πύργος Λίθινος: Ptol. 1,12,8 M.; 6,13,2 N.; wörtl. “steinerner Turm”). Wichtige Station im Pamir an der von Westen über Antiocheia [7] und Baktra nach China führenden Seidenstraße. Trotz guter Quellenlage - Ptol. basiert auf dem Itinerar des Marinos [1] von Tyros, dieser auf den Aufzeichnungen des Seidenhändlers Maēs Titianus - ist die Identifizierung noch nicht völlig gelungen; der Ort ist jedoch auf der Karte [2. 6 D2] eingetragen. Nissen, Hans Jörg (Berlin) Olshausen, Eckart (Stuttgart) Bibliography 1 J. I. Miller, The Spice Trade of the Roman Empire,…

Tür

(643 words)

Author(s): Hausleiter, Arnulf; Nissen, Hans Jörg | Höcker, Christoph
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Neben ihrer architektonischen Funktion als Übergang zw. dem Innen und dem Außen oder zw. räumlichen Einheiten von Gebäuden besaß die T. im Alten Orient und in Äg. symbolisch-magische Bed. So sind in neuassyrischer Zeit (9.-7. Jh. v. Chr.) T. und Durchgänge öffentlicher Gebäude von apotropäischen Mischwesen flankiert. Im Alten Orient bestanden T. meist aus einem hölzernen Pfosten, der fest mit einem Flügel aus Holz oder Schilf verbunden war; der oben verankerte Pfosten drehte sich unten in einem T.-An…

Schiffahrt

(2,366 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Niemeyer, Hans Georg | Alonso-Núñez, José Miguel
[English version] I. Alter Orient und Ägypten In Äg. wie im südl. Mesopotamien spielte die Sch. eine große Rolle, v. a. für den landesinternen Verkehr, aber auch bei den Verbindungen über See. In beiden Ländern waren Flüsse und Kanäle Hauptverkehrsadern, die auch von den Göttern bei ihren gegenseitigen Besuchen und dem Herrscher bei seinen Fahrten benutzt wurden. Über die alltägliche Bed. als Transportmittel für Personen und Waren hinaus hatten Schiffe daher auch rel. Konnotationen. Im Äg. fanden Ausdrücke der Sch. Eingang in die Alltagssprache. In beiden Gebieten wurden Boote…

Mühle

(1,521 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Baatz, Dietwulf (Bad Homburg)
[English version] I. Alter Orient und Ägypten In den vorderasiat.-äg. Kulturen waren lediglich Reibe-M. in Gebrauch, die aus einem länglichen Reibstein und einem darauf hin- und her bewegten steinernen Läufer bestanden. Rund-M., deren oberer Stein sich um eine Achse drehte, erschienen erst unter röm. Einfluß. Die Reibsteine waren meist aus Basalt, der wenn nötig über weite Strecken importiert wurde. Die Termini für Reibstein bzw. Läufer sind sumerisch NA4.ARÀ, akkadisch erûm und narkabum, äg. bnwt. M. waren in jedem Haushalt zu finden, waren aber auch als Großbetriebe…

Tanz

(1,893 words)

Author(s): Hausleiter, Arnulf; Nissen, Hans Jörg; Renger, Johannes | Harmon, Roger
[English version] I. Ägypten und Alter Orient Wie in allen alten Kulturen spielte der T. im Alten Orient und in Äg. eine große Rolle; in Äg. ist er allerdings sowohl in Abb. als auch in Texten unvergleichlich besser dokumentiert, fast kein Lebensbereich ist dabei ausgenommen: “rites de passage”, magisch-apotropäische, ekstatische, huldigende, erheiternd-unterhaltsame bis erotisierende T. Kinder, Frauen und Männer tanzten in Gruppen jeweils unter sich; daneben gab es professionelle Tänzerinnen und Tänze…

Stuck

(469 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Höcker, Christoph | Niemeyer, Hans Georg
[English version] I. Alter Orient Formbare, schnell erhärtende Masse aus Gips, Kalk, Sand und Wasser, bisweilen mit Steinmehl, die allenthalben (in Äg. seit dem AR, ca. 2700-2190 v. Chr.) zur Glättung von Wänden und als Malgrund benutzt wurde. Aus S. wurden auch kleine Figuren und Vasen hergestellt sowie Modeln für den Metallguß. Von der parthischen Zeit an (1. Jh. v. Chr.) kennen wir figürliche oder geom. S.-Reliefs, die lange Wände überziehen. Sie wurden mit der Hand oder mit Schablonen modelliert, in sāsānidischer und frühislamischer Zeit auch geschnitten. Nissen, Hans Jörg Bi…

Schwein

(1,285 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg; Renger, Johannes | Reeg, Gottfried | Schneider, Helmuth
[English version] I. Vorderasien und Ägypten Vorderasien liegt im urspr. Verbreitungsgebiet des Wild-Sch. (Sus scrofa L.), das offenbar an verschiedenen Stellen zur Züchtung des Haus-Sch. verwendet wurde; die frühesten Beispiele stammen aus dem 7. Jt. v. Chr. [6. 73]. Das Sch. (sumerisch šaḫ(a); akkadisch šaḫû [3]) spielte in den meisten Perioden und Regionen des Vorderen Orients eine gewisse Rolle, wohl v. a. als Fleischlieferant. Auf den wenigen bildlichen Darstellungen finden sich v. a. Wild-Sch. Seit Beginn der schriftlichen Überl.…

Thron

(558 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Niemeyer, Hans Georg | Hurschmann, Rolf
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Zeremoniell ausgestaltetes Sitzmöbel für Götter und Herrscher mit erhöhter Rücklehne, oft mit Armlehnen. Die Seitenteile waren häufig als Tiere bzw. Tierprotomen gestaltet; auch die Stuhlbeine waren in Form von Tierbeinen ausgearbeitet. Abgesehen von wenigen Frg. in Stein waren wohl die meisten Th. aus Holz gefertigt und sind daher im vorderasiatischen Bereich nicht erh., jedoch aus zahlreichen Abb. bekannt. Th. waren verm. meist mit metallenen (Gold) oder …

Seleukeia

(1,365 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Wagner, Jörg | Martini, Wolfram | Hild, Friedrich | Brandt, Hartwin
(Σελεύκεια, lat. Seleucia). [English version] [1] S. am Tigris Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Diadochen und Epigonen | Hellenistische Staatenwelt | Indienhandel (Σελεύκεια ἡ ἐπὶ τῷ Τίγρει: Strab. 16,738; 743; 750 u.ö.; lat. Seleucia Magna: Plin. nat. 6,43, keilschriftlich Selukuja [1], h. Tall Umar). Am rechten Tigrisufer, ca. 60 km nö von Babylon und 35 km südl. von Baghdad, an der Mündung des Nahr Malkā (Verbindungskanal zw. Euphrat und Tigris) und damit sehr verkehrsgünstig gelegen. S. wurde um 300 v. Chr. von Sel…

Stadt

(3,539 words)

Author(s): Eder, Walter; Sonnabend, Holger | Nissen, Hans Jörg | Niemeyer, Hans Georg | Prayon, Friedhelm | Kolb, Frank
[English version] I. Definition “S.” ist in mod. Zeit zu einer allg. Bezeichnung für Siedlungen von einer bestimmten Größe, baulichen Ausstattung, Verwaltungs- und Rechtsform geworden. Eine spezifische umfassende Definition liegt wegen der vielfältigen Erscheinungsformen dagegen nicht vor, da sich Kriterien wie geschlossene Bebauung, hochentwickelte Arbeitsteilung und zentrale administrative und ökonomische Funktionen für die Peripherie als nur teilweise hilfreich erwiesen haben. Für das Alt., das f…

Palast

(3,499 words)

Author(s): Nielsen, Inge (Hamburg) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Renger, Johannes (Berlin) | Jansen-Winkeln, Karl (Berlin)
[English version] I. Terminologie und Definition Der mod. Begriff “Palast” leitet sich ab vom Palatin (Mons Palatinus), dem Hügel Roms, auf dem die Residenzen der röm. Kaiser standen. Als P. werden Bauanlagen bezeichnet, die einem Herrscher als Wohn- und Repräsentationssitz dienten. Je nach weiteren, dazukommenden Funktionen konnte er im Alt. verschiedene, von der jeweiligen Funktion abhängige Bezeichnungen haben. Nielsen, Inge (Hamburg) II. Alter Orient [English version] A. Baugeschichte Im Alten Orient und Äg. war ein P. von den Ursprüngen her ein Wohnhaus mit…

Salz

(1,399 words)

Author(s): Germer, Renate (Hamburg) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Giovannini, Adalberto (Genf) | Pingel, Volker (Bochum)
[English version] I. Alter Orient und Ägypten S. (sumerisch mun; akkadisch ṭabtu; hethitisch puti; hebräisch mælaḥ; äg. sm.t) spielte in allen altoriental. Kulturen und in Äg. eine wichtige Rolle. Bei den teilweise hohen Temperaturen war S.-Zufuhr lebensnotwendig; so war S. ein Teil der normalen Arbeiterrationen in Mesopot. und Äg. (Ration). Es diente v. a. zum Würzen von Speisen wie auch zum Konservieren von Fleisch und Fisch. Auch in der Medizin wurde S. innerlich und äußerlich verwendet. S. war ein wichtiger…

Städtebau

(3,276 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Höcker, Christoph | Prayon, Friedhelm; Höcker, Christoph; Prayon, Friedhelm
[English version] I. Allgemein S. ist die organisatorische Gestaltung städtischer Gemeinwesen (Stadt), wobei die Zentralorts- und Spezialfunktionen der Stadt (=St.), z. B. als Hafen oder polit. Zentrum, Auswirkungen auf ihre äußere und innere Gestalt hatten. Die meisten St. des vorderasiatisch-äg. Gebietes sind als Siedlungen bereits in ältester Zeit (in Vorderasien ab dem 5. Jt.) an wirtschaftlich oder strategisch bedeutenden Punkten (Handelswegen, Flußüberquerungen, Ankerplätzen) entstanden. Nur a…

Militärtechnik

(1,558 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Gniers, Andrea Maria (Los Angeles) | Schneider, Helmuth (Kassel)
[English version] I. Alter Orient Über Militärorganisation und M. sind wir für Mesopotamien wie überhaupt für den Vorderen Orient sowohl von schriftlicher als auch von arch. Seite her schlecht unterrichtet. Das Einzelbeispiel “Geierstele” (um 2500 v.Chr. aus Tello, Südbabylonien; [1. Taf. 91]) deutet auf Unterschiede zwischen Schwer- und Leichtbewaffneten. Die dort und auf der “Ur-Standarte” (etwas älter, aus Ur; [1. Taf. VIII]) abgebildeten Kampfwagen hatten wegen ihrer Schwerfälligkeit, v.a. aber w…

Stele

(692 words)

Author(s): Jansen-Winkeln, Karl; Nissen, Hans Jörg | Niemeyer, Hans Georg | Neudecker, Richard
[English version] I. Vorderasien und Ägypten S. sind aufrechtstehende Steinplatten mit Reliefs oder Inschr. auf einer oder mehreren Seiten; in Äg. sind auch S. aus Holz erh. Im frühen Mesopot. kann ihre Form naturbelassen sein, sonst sind sie oben meist abgerundet, seltener rechteckig. In Äg. dienten seit dem Ende des 4. Jt. v. Chr. Toten-S. am oder im Grab (oder Kenotaph) als Kultstelle. Im 1. Jt. wurden die Toten-S. (meist aus Holz) auch mit in die Sargkammer gegeben: Sie tragen Bilder (der Tote vor…

Schaf

(2,382 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg; Renger, Johannes | Jameson, Michael; Ü:A.H. | Ruffing, Kai
[English version] I. Vorderasien und Ägypten (Sumerisch udu, Schaf, u8, Mutterschaf, udu.nita, Fettschwanzschaf; akkadisch immeru (Kulturwort) [4]; äg. zr ( wp.t). Vorderasien liegt im urspr. Verbreitungsgebiet des Wild-Sch. ( ovis orientalis), das offenbar an verschiedenen Orten zur Züchtung des Woll-Sch. verwendet wurde; die frühesten Beispiele für diesen wichtigen Schritt [8] stammen aus dem südostanatolisch/nordlevantinisch/ nordmesopotamischen Bereich aus dem 7. Jt. v. Chr. [7. 73]. Ab dem 7./6. Jt. v. Chr. spielte das…

Rind

(2,724 words)

Author(s): Raepsaet, Georges (Brüssel) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Renger, Johannes (Berlin) | Jameson, Michael (Stanford)
[English version] I. Allgemein Das R. ( Bos taurus) gehört zu den bovidae und stammt von dem eurasischen, großhornigen Ur ( Bos primigenius) ab. Die Domestikation von langhornigen Wildrindern erfolgte in Zentralasien wahrscheinlich 10000 bis 8000 v. Chr. und im Vorderen Orient gegen 7000-6000 v. Chr. Im 3. Jt. v. Chr. verbreiteten sich in Europa verschiedene Rassen des Hausrindes. Bestände von Wildrindern existierten noch in Waldregionen des östlichen Mittelmeerraumes, so in Dardania und Thrakien (Varro rust. 2,1,5) sowie in Mitteleuropa (Caes. Gall. 6,28). In der Ant. wurden…

Marsyas

(872 words)

Author(s): Visser, Edzard (Basel) | Badian, Ernst (Cambridge, MA) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Ziegler, Konrat † (Göttingen) | Sonnabend, Holger (Stuttgart)
(Μαρσύας). [English version] [1] phryg. Flußgott und Schutzgottheit von Kelainai Phrygischer Flußgott und Schutzgottheit von Kelainai, dargestellt als Satyr oder Silen. Der Name ist aus einem im kleinasiatisch-syr. Raum mehrfach vorkommenden Toponym abgeleitet; auch der Fluß, an dessen Quelle Kelainai liegt, trägt diesen Namen (M. [5]). M. galt als Entdecker des Flötenspiels ( aulós), Erfinder der Binde, die beim Flötespielen verwendet wurde ( phorbeiá) und von Liedern zur Verehrung der Göttin Kybele. Dem Mythos zufolge ist die Möglichkeit, mit einer Flöte …

Tempel

(4,940 words)

Author(s): Nissen, Hans Jörg | Seidlmayer, Stephan Johannes | Hollender, Elisabeth | Niemeyer, Hans Georg | Höcker, Christoph | Et al.
[English version] I. Mesopotamien Der Begriff T., sumer. é, akkad. bītu, “Haus (der Gottheit)”, wurde unabhängig von Größe oder Bed. der Gottheit gebraucht: vom kleinen, in ein Wohngebiet eingebauten Nachbarschaftsschrein bis zu großen, freistehenden, hohen Bauten, von Einraumkultstätten bis zu mit ausgedehnten Nebengebäuden versehenen T.-Komplexen, von der Verehrung einer Gottheit zu Mehrfach-T. Für die Frühzeit sind T. häufig nur dadurch zu identifizieren, daß sie weder Wohnzwecken dienten noch als Palast angesehen werden können. Eindeutige Mer…

Tongefäße

(5,268 words)

Author(s): Hausleiter, Arnulf; Nissen, Hans Jörg | Scheibler, Ingeborg | Maaß-Lindemann, Gerta | Scheibler, Ingeborg; Maaß-Lindemann, Gerta | Docter, Roald Fritjof
[English version] I. Alter Orient Bald nach dem Aufkommen der Verwendung von Ton als Werkstoff im Vorderen Orient am Ende des praekeramischen Neolithikums (PPNB, ca. 7. Jt. v. Chr.) setzte die Produktion von T. im keramischen Neolithikum (6. Jt. v. Chr.) ein. Zuvor wurden Gefäße ausschließlich aus organischem Materialien (z. B. Holz, Leder) und Stein gefertigt. Als Vorform der Keramik kann die sog. white ware angesehen werden, eine natürlich vorkommende Kalk/Mergelmischung, die von selbst aushärtet. T. wurden - zunächst ausschließlich und auch später …

Ptolemaïs

(1,197 words)

Author(s): Ameling, Walter (Jena) | Harmon, Roger (Basel) | Jansen-Winkeln, Karl (Berlin) | Renger, Johannes (Berlin) | Huß, Werner (Bamberg) | Et al.
(Πτολεμαίς). [English version] [1] Tochter Ptolemaios' [1] I. und der Eurydike [4] Tochter Ptolemaios' [1] I. und der Eurydike [4]; verm. mit einem Nachkommen des Pharao Nektanebos [2] verheiratet; seit 298 v. Chr. verlobt, ab 287 Gattin des Demetrios [2] Poliorketes. PP VI 14565. Ameling, Walter (Jena) Bibliography W. Huß, Das Haus des Nektanebis und das Haus des Ptolemaios, in: AncSoc 25, 1994, 111-117  J. Seibert, Histor. Beitr. zu den dynastischen Verbindungen in hell. Zeit, 1967, 30 ff. 74 f. [English version] [2] P. aus Kyrene Musikgelehrte, 1. Jh. Die einzige bekannte weiblic…

Nekropolen

(6,163 words)

Author(s): Tsochos, Charalampos (Erfurt) | Nissen, Hans Jörg (Berlin) | Niemeyer, Hans Georg (Hamburg) | Genz, Hermann (Istanbul) | Hiesel, Gerhard (Freiburg) | Et al.
[English version] I. Einleitung Das griech. Wort νεκρόπολις/ nekrópolis, “Totenstadt”, ist ant. nur bei Strabon (17,1,10,14) als Name eines Vorortes von Alexandreia [1] (Nekropolis) belegt. Die mod. Forsch. überträgt den Begriff N. auf Friedhöfe verschiedener Kulturen und Zeitstellungen. Allgemeinverbindliche Definitionen zu Ausgestaltung und Größe bestehen somit nicht. Als N. sollen hier nur Anlagen verstanden werden, die über eine gewisse Größe verfügen und in der Regel außerhalb der eigentlichen Sied…
▲   Back to top   ▲