Author(s):
Podella, Thomas (Lübeck)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Totes Meer (Textfunde) (hebr.
mêdebā, moabitisch
mhdb, arab.
Mādebā, griech. Μήδαβα, “sanft fließendes Wasser”). Ortschaft im ostjordanischen Hochland am Königsweg, 33 km südl. von Amman. Besiedlungsspuren reichen bis in die Mittel-Brz. II zurück; in der frühen Eisenzeit sind nur Gräber bezeugt. Im 9. Jh.v.Chr. war M. in israelitischem Besitz und wurde vom Moabiterkönig Meša (Moab) erobert und ausgebaut (Jos 13,9; Nm 21,30; KAI 181, 7ff., 30). Im 2. Jh.v.Chr. war M. in der Hand der
Benê Amrat (1 Makk 9,36ff.) oder Aramäer (Ios. ant. Iud. 13,1,2ff.) und geriet in der Folgezeit zunächst unter hasmonäische (Hyrkanos I.; Ios. ant. Iud. 13,9,1; 15,4; 14,1,4; Ios. bell. Iud. 1,2,6), ab 69 v.Chr. unter nabatäische Herrschaft. Seit 106 n.Chr. ist eine jüd. Gemeinde (mMiq 13,9,16) und die Zugehörigkeit zur röm. Provinz Arabia (Eus. On. 128,19f; 104,11) mit eigener Polisverfassung und Münzrecht bezeugt. Im 5. Jh.n.Chr. war M. Bischofssitz und entwickelte seine christl.-byz. Kultur, bes. die Mosaikkunst, bis zur Eroberung durch die Araber im 7. Jh. Eine Wiederbesiedlung erfolgte erst im späten 19. Jh. Die Ausgrabungen haben Säulenstraße, Forum, Stadtmauer, Inschr., mehrere Kirchen und zahlreiche Mosaikfußböden freigelegt. Berühmtes Zeugnis der Blütezeit ist die Mosaikkarte von M. aus der 2. H. des 6. Jh.: eine Darstellung der Geographie Pal…