Search

[English Version] I. Religionswissenschaftlich Soziale N. sind die verinnerlichten, aber kontrollierten Verhaltensregeln einer sozialen Gruppe. Sie umfassen Regeln und Standards für Anstand und Sitte, d.h. für das rel., sittliche und rechtliche Verhalten. Anders als Ideale oder Werte sind N. meist spezifisch und konkret. Zur Bedeutung von N. gibt es unterschiedliche Theorien; es überwiegt die These, daß N. zur sozialen Kontrolle und der Erzeugung von Gruppensolidarität bzw. der kulturellen Identität dienen. Die Geltung von rel. und sittlichen N. wird meist durch die Berufung auf eine rel. Autorität (Götter, Heilige), auf die Gesch. bzw. Tradition (Ahnen, Vorväter) oder ihre Universalität (Naturrecht, Menschenrechte) beansprucht. Für die einen sind N. verbindlich, weil es Gottes Wille ist (theonomer Moralpositivismus), für andere, weil sie von Menschen (z.B. Königen) verkündet sind (anthroponomer Moralpositivismus). Die theol.-philo…