Search

Your search for 'dc_creator:( "H. Röhling" ) OR dc_contributor:( "H. Röhling" )' returned 114 results. Modify search

Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first

Russische Schrift

(338 words)

Author(s): H. Röhling
Nach den orthographischen Reformen Peter I. (1708/1710, Graždanka) und 1917/1918 besteht die russ. Variante des kyrillischen Alphabets gegenwärtig aus 30 oder 31 (je nachdem man e und ë einzeln zählt) Buchstaben und zwei Zeichen («hartes» und «weiches» Zeichen). In der ehemaligen Sowjetunion ist die Verbreitung des russ. Alphabets infolge der sowjetischen Kultur- und Nationalitätenpolitik gewachsen. Es findet Verwendung für mehr als 60 Sprachen, die z. T. vorher schriftlos waren. Phonetische Geg…

Neveža, Andronik Timofeevič

(111 words)

Author(s): H. Röhling
✝ zwischen 30. 11.(10. 12.) 1602 und 29. 4. (9. 5.) 1603. Der Moskauer Drucker war Nachfolger I. Fedorovs. Nach seiner Tätigkeit in Moskau und in Aleksandrovskaja Sloboda kehrte er 1568 nach Moskau zurück. Zus. mit N. Tarasiev druckte er 1568 ein Psalterium. Insgesamt sind 11 Moskauer Drucke und zwei aus Aleksandrovskaja Sloboda von ihm bekannt. In der Tradition Fedorovs stehend, führte N. in Gestaltung und Verzierung der Drucke Neues ein und prägte den Stil des Moskauer Buchdrucks im 17. Jahrhundert. Nach seinem Tod arbeitete sein Sohn I. A. N. im Moskauer Druckerhof. H. Röhling Bibliogr…

Ukraine (Ukrains’ka Respublika)

(3,151 words)

Author(s): H. Röhling
In das im 8./ 7. vorchristlichen Jh. von Skythen und Griechen bewohnte, spätere ukrainische Gebiet gelangten ab dem 3. Jh. Sarmaten. Im 9. Jh. bildete die Kiever Rus’ das Kernland ostslavischer Stämme als Wiege der altrussisch-orthodoxen Kiever Rus’. Teilfürstentümer gewinnen nach der Eroberung Kievs durch die Tataren 1240 zunehmend Gewicht, wobei jene die spätere ukrainische Gesch. prägende und belastende West / Ost-Tei-lung charakteristisch ist. Galizien / Wolhynien gerieten unter polnisch-lit…

Göttingische Gelehrte Anzeigen (GGA)

(231 words)

Author(s): H. Röhling
Als «Göttin-gensche Zeitungen von gelehrten Sachen» 1739 mit wöchentlich zweimaliger Erscheinungsweise entstanden, übernahm die 1751 unter dem Präsidenten A. von Haller gegründete Göttinger Akad. d. Wiss. das älteste, heute erscheinende, wiss. Besprechungsorgan unter dem Titel «Göttingensche Anzeigen von gelehrten Sachen» mit monatl. Erscheinungsweise und verknüpfte es mit dem Akademiegedanken des 18. Jh.s. Ab 1802 erschien es unter dem heutigen Namen. Die GGA erschienen 1944 bis 1952 nicht. Mit…

Rogožin, Vladimir Nikolaevič

(145 words)

Author(s): H. Rohling
f 1909, russ. Bibliograph. R. hat zwischen 1904 und 1908 das grundlegende Werk VS. Sopikovs «Opyt rossijskoj bibliografii» (Versuch der russ. Bibliographie) in 2. Aufl. hrsg. und mit Anm., Ergänzungen und Reg. versehen. Im Zusammenhang damit sind seine «Materiály dlja russkoj bibliografii XVIII i pervoj četverti XIX v.» 1. St. Petersburg 1902 (Materialien zur russ. Bibliographie des 18. und des I. Viertels des 19.J11.S) zu nennen, in denen er «Delà Moskovskoj cenzúry v carstvovanii Pavla I, kak …

Albanien

(879 words)

Author(s): H. Röhling
Republika Popullorë e Shqipërisië. Der Staat hat (1980) 2,8 Mio. Einwohner. Mehr als 2 Mio. Albaner leben im Ausland, davon 1,3 Mio. in Jugoslawien. Die Geschichte des Landes zeigt das für ein Balkanland typische Schicksal mit historischer Phasenverschiebung in extremer Form, welche die Unabhängigkeit des Landes erst 1912 zuließ. An Stelle des vor 1944 vorherrschenden ital., franz. und dt. Einflusses trat nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst starker sowjetrussischer EinfluB. Aus dem Zweiten Weltk…

Rijeka

(146 words)

Author(s): H. Röhling
(ital. Fiume, dt. St. Veit am Pflaum) kroatische Küstenstadt an der nördlichen Adria mit fast 200 Tsd. Einwohnern. 1973 wurde die Univ. mit zehn Fakultäten gegründet. 1. Buchdruck. R. ist als Druckerstadt wegen seiner Glagolitica bekannt. Die erste Druckerei wurde 1530/1531 gegründet ( Glagolitische Schrift). Fiume 2. Bibliotheken. Die 1627 gegr. heutige Sveučilišna Knjižnica (UB) mit einer Spezialslg. zu Istrien und dem kroatischen Küstengebiet besitzt 305 Tsd. Bde., 17/23 Ink. und 35 Handschriften. Der Univ. angegliedert ist die 1861 in Pula gegr. wiss. Bibl, mit 700 Tsd. Bdn. We…

Piller

(606 words)

Author(s): H. Röhling
Die 1772 aus Wien nach Lemberg gekommene Familie von Druckern, Buchhändlern und Verlegern gründete dort die Gouvernementsdruckerei für Regierungsdrucke in dt. Sprache. Hinsichtlich der Ausstattung und der Produktion hatte das von der Regierung unterstützte Unternehmen ein Übergewicht über andere Offizinen. Nach einigen Jahren begann es auch mit der Produktion poln. Drucke. Zur Familie gehörten: Der Firmengründer Anton ( 1781), dessen Konkurrenz als Regierungs– und Universitätsdrucker andere Druc…

Rayonbibliothek

(137 words)

Author(s): H. Róhling
Seit den 1920er Jahren hatte sich in der damaligen Sowjetunion (Rußland) der Rayon als größere Verwaltungseinheit ländlicher Gebiete durchgesetzt. Nach den Verwaltungsreformen der 1930er Jahre bildeten sie Verwaltungseinheiten zwischen der untersten Ebene und den Mittelstufen der Verwaltungseinheiten der «Republiken». Außerdem fungierte der Rayon als Verwaltungseinheit in Städten über 100 Tsd. Einwohnern. R.en gehören zu den Massenbibl.en. Sie dienen der Literaturversorgung der Bevölkerung des R…

Archivzeitschriften

(88 words)

Author(s): H. Röhling
Seit dem 19. Jh. existieren z.T. kurzlebige, z.T. noch heute erscheinende Zss., die als Fachzeitschrift oder als amtliche Mitteilungen sich dem gesamten Gebiet der Archive und ihrer Bestände sowie deren Verwaltung und Benutzung mit unterschiedlicher Akzentsetzung widmen. Mit dem Ausbau und der Differenzierung der Archivwissenschaft hat sich national wie international ihre Zahl besonders nach dem Zweiten Weltkrieg beträchtlich erhöht; s. unter den einzelnen Zss.-Titeln. H. Röhling Bibliography Brenneke, A.: Archivkunde. Leipzig 1953, S. 438ff. Duchein, M.: Basic interna…

Klović, Julije oder Juraj

(218 words)

Author(s): H. Rohling
ital. Clovio, Giulio (1498 bis Anfang Januar 1578), Miniaturist. Der aus Kroatien stammende Künstler kam wohl 1516 nach Venedig, arbeitete 1524/1526 als Hofmaler in Buda, worauf er nach Italien zurückkehrte und in Rom, Mantua, Padua, Perugia, Florenz, Parma und Piacenza, zumeist im Dienst von Kardinalen, bes. A. Farneses, aber auch Cosimos de' Medici arbeitete. 1561 kehrte er für den Rest seines Lebens nach Rom zurück. Der Schüler Giulio Romanos galt zu Lebzeiten als bester Miniaturist. Die Krit…

Sibirische Schrift

(229 words)

Author(s): H. Röhling
Als eine linksläufige Schrift, die von oben nach unten zu lesen ist, verrät die S. einen semitischen Ursprung aramäischen Typs mit chinesischem Einschlag. Sie zeichnet sich in phonetischer Hinsicht durch große Genauigkeit aus. Mit einem leicht abgerundeten Duktus begegnet sie auch als Buchschrift auf Hss.-Fragmenten in Ostturkestan. Älteste Dokumente auf Steinen stammen vom Anfang des 8. Jh.s. Ihre Herkunft aus der soghdischen Schrift legt jedoch die Annahme eines wohl um Jh. größeren Alters nah…

Bochum

(190 words)

Author(s): H. Röhling
1. Bibl. der Bundesknappschaft. Kriegsverluste, Bereinigungen und strukturelle Maßnahmen haben den Bestand der Bibl, und ihre Aufgabenstellung seit den 1930er Jahren stark verändert. Zählte sie 1931 ca. 420 Tsd. Bde., 1000 Karten, 300 Zss., ein Wirtschafts- und Zeitungsausschnittarchiv, medizinische, pharmazeutische und Unterhaltungsliteratur in den Zweigstellen, so sind 1970 295 Tsd. Bde., 165 lfd. Zss., 1983 ca. 18300 Bde., 180 lfd. Zss. und Gesetzblätter gemeldet. Als Fachbibl, für die Bedienstet…

Präslavische Schrift

(57 words)

Author(s): H. Rohling
Unbeschadet der anerkannten Ableitung der Kyrillica von der jüngeren «liturgi griech. Unziale hat sich dieser von Gardthausen vorgeschlagene Terminus nicht durchgesetzt. Präslavische Schrift. Aus einer Handschrift aus dem Jahr 980. H. Rohling Bibliography Énciklopedija slavjanskoj filologii. Bd. 3. St. Petersburg 1911, Taf. IV Gardthausen, V.: Griech. Paläographie. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig 1913, S. 151.

Sverdlovsk

(493 words)

Author(s): H. Röhling
Das 1723 auf Betreiben V. N. Tatiščevs (1686–1750) gegr. Ekaterinburg wuchs zum Zentrum des russ. Eisenhüttenwesens und der Industrie im Ural mit 1985 1,3 Mio. Einwohnern. 1924 nach dem Revolutionär Ja. M. Sverdlov (1885–1919) umbenannt, erhielt es 1991 wieder seinen urspr. Namen. Verkehrsknotenpunkt, industrielles Zentrum verschiedener Industriezweige, kultureller Mittelpunkt mit Zweigstelle der russ. Akad. d. Wiss., Forschungsinstituten, Hochschulen, Theatern, Museen, Philharmonie prägen die S…

Pavlenkov, Florentij Fedorovic

(303 words)

Author(s): H. Röhling
(1839-1900), russ. Verleger. P. widmete sich nach Absolvierung der Artillerieakademie (1861) und entsprechendem Dienst auch übersetzerischen Arbeiten. 1865 brachte er in eigener Übers, den vollst. Kurs der Physik von Gano als erstes Buch heraus. 1866 gründete P seinen Verlag in St. Petersburg. Sein verlegerisches und öffentliches Eintreten für den verhafteten und verstorbenen Pisarev brachten ihm gerichtliche Nachiorschungen, 1868 Verhaftung und 1869 eine zehnjährige Verbannung nach Vjatka ein. …

Letopis

(178 words)

Author(s): H. Rohling
(russ.), in mehreren slavischen Sprachen, z. T. neben einer Übernahme des griech. «Chronik», gebräuchliche Bezeichnung für Chronik, Letopisanie für Chronographie. Da das Wort auch chronikartige Darstellung eines Lebens, einer Epoche oder einer Institution bezeichnet, begegnet es häufiger in Titeln gegenwärtiger Publikationen, so z. B. Polnoe sobranie russkich letopisej (Vollst. Slg. russ. Chroniken) Moskva 1862; Stari srpski rodoslovi i letopisi (Alte serbische Geschlechtertafeln und Chroniken) …

Usbekistan

(722 words)

Author(s): H. Röhling
Staat in Mittelasien, fast 4/5 Wüsten. Das Ethnonym der Usbeken geht auf Chan Özbek (1312 bis 1342) zurück. Um 1500 erfolgte die Staatsgründung von Turkestan. Russische Eroberungen in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s führten zur formalen Unabhängigkeit unter russ. Protektorat bis 1920 (1867 russ. Generalgouvernement). Ausgliederungen und Anschlüsse veränderten das Territorium 1929, 1935 und 1963, das 1924 konstituiert, 1925 als Sovetrepublik der UdSSR eingegliedert wurde. Die ökonomische, politis…

Elbassanische Schrift

(126 words)

Author(s): H. Röhling
eine der beiden albanischen Schriften, die, vom dt. Konsul G. von Hahn um 1850 in Elbassan entdeckt, die Forschung als eine vermeintlich sehr alte Schrift beschäftigte. Sehr wahrscheinlich geht sie auf eine stark stilisierte neugriech. Schreibschrift mit zusätzlichen eigenen Erfindungen zurück. Als Urheber gilt der elbassanische Lehrer Theodor Haxhifilipi, der, mit griech. Bildungshintergrund, lit. und kirchenpolitisch in der 2. Hälfte des 18. Jh.s tätig war. In dieser Schrift existieren einige albanische Texte des 18. und 19. Jh.s. Elbassanische Schrift. Text im albani…

Erwerbung

(231 words)

Author(s): H. Rohling
in Bibliotheken je nach Bibliothekstyp unterschiedlich differenzierter und umfänglicher bibliothekarischer Arbeitsvorgang zur geordneten Aufnahme aller Sammelgegenstände einer Bibl. Darunter fallen nicht nur gedruckte neue oder antiquarische Materialien wie Monographien, Zss. und Ztg., sondern auch als moderne Medien Mikrofiches und audiovisuelles Gut. Die Hauptform der E. ist der Kauf, für den die Fachreferenten (in ÖB Lektoren) die Vorschläge erarbeiten. In unterschiedlicher Weise nicht unprob…

Albanische Schrift

(82 words)

Author(s): H. Röhling
Sowohl die elbasanische Schrift als auch die von dem Albaner Büthakukje erfundene sind als Umbildungen und Stilisierung der neugriechischen Schrift mit bescheidenem Einfluß der serbischen zu verstehen. Als Einheitsalphabet für die alb. Sprache ist seit 1908 das Lateinische anerkannt, das sich im Laufe des 19. Jh.s durchgesetzt hat. Vorher war außer der von den orthodoxen Albanern gebrauchten griech. Schrift noch die arab. der mohammedanischen Albaner in Gebrauch. H. Röhling Bibliography Friedrich, J.: Geschichte der Schrift. Heidelberg 1966, S. 120 f.

Brünn (Brno)

(341 words)

Author(s): H. Röhling
Hauptstadt Südmährens, zweitgrößte Stadt der Tschechoslowakei und Bischofssitz mit (1972) 339 Tsd. Einwohnern, hat neben der 1919 gegr. Univ. und drei weiteren Hochschulen breitgefácherte Bil-dungs- und Kultureinrichtungen, bis 1945 deutsche Technische Hochschule. 1. Buchdruck und Inkunabeliii. Zwischen 1484 und 1499 druckten die aus Schwaben stammenden, sich aber wohl auch zu Recht «Impressores Veneti» nennenden Konrad Stahel und Matthias Preinlein mehr als zehn, meist liturgische Bücher. Sie brachten die Rotunda nach B. und Olmü…

Kyrillische Schrift

(199 words)

Author(s): H. Rohling
Von den 43 Zeichen der k. S. entstammen 24 der griech. Unziale des 9. und 10.Jh.s. Ergänzungen durch Ligaturen und wenige Zeichen unsicherer Herkunft paßten das Alphabet den slavischen Lauten an. Entstanden im Zusammenhang mit der Christianisierung der Slaven, setzte sich die k. S. ab etwa 900 gegen die Glagolithische Schrift als die Schrift der orthodoxen Slaven durch. Wichtige Hss. in der k. S. sind das Savaevangelium, der Codex Suprasliensis und das Ostromirevangelium. Die graphische Entwickl…

Rubakin, Nikolaj Aleksandrovič

(241 words)

Author(s): H. Rohling
(1862—1946). Der aus dem russ. Altgläubigenmilieu stammende Buchwissenschaftler und Bibliograph absolvierte in St. Petersburg die physikalisch–mathematische und die juristische Fakultät. 1907 emigrierte er in die Schweiz. Wiss. und organisatorisch zeichnete er sich durch Leserforschung auf psychologischer Grundlage aus. Frucht dieser Bemühung ist die 1929 ersch. Arbeit «Psichologija čitatelja i knigi» (Psychologie des Lesers und des Buches). Weiterer Schwerpunkt seiner wiss. Bemühungen war die S…

Plavil’ščikov, Vassilij Aleksejevich

(211 words)

Author(s): H. Röhling
(1768-1823), russ. Verleger und Buchhändler. R, der einer angesehenen Moskauer Kaufmannsfamilie entstammte, errichtete 1794 in St. Petersburg eine Druckerei und entfaltete eine weitgespannte verlegerische Tätigkeit. Im Laufe von 30 Jahren brachte P. mehr als 300 Werke heraus, darunter viele von ausländischen Autoren wie Chateaubriand, Diderot, Kant, Laharpe u.a. Auch Teilnehmer am Dekabristen-putsch (1825 / 1826) gehörten zu seinen Autoren. Er ver-öff. ferner Fachbücher wie die russ. Ausg. des «…

Perm

(412 words)

Author(s): H. Rohling
Der 1723 als Kupferhütte westlich des Urals gegr. Ort Jegoschicha erhielt 1781 seinen heutigen Namen, hieß 1940 — 1957 Molotov und wurde 1796 Gouvernementshauptstadt. 1995 hatte die heutige Gebietshauptstadt 1,1 Mio. Einwohner. Sowohl industrieller (Bahnknotenpunkt, Hafen, Umschlagplatz) als auch kultureller (Univ., Hochschulen, Fachschulen, Theater, Bibl.en, Museen) Mittelpunkt eines landschafdich wie ethnisch dank finno-ugrischer Bevölkerungsteile interessanten Gebiets, spielt die Stadt geschi…

Karastojanov, Nikola

(294 words)

Author(s): H. Röhling
* um 1778 in Samokov, t 29· 9. 1874 ebd. Der Sohn eines Innungsvorsitzenden in Samokov und Vater dreier Söhne Anastas Nikola (1822-1880), Vladimir Nikola (Lebensdaten unbekannt) und Sotir Nikola (? - 1886), die alle ebenfalls mit dem Buchwesen zu tun hatten, erhielt seine Grundausbildung, zu der auch Buchdruck und Buchbinderei gehörten, im Rilakloster. Wie viele mit einer Grundbildung versehene Bulgaren der Wiedergeburtszeit wirkte er einige Jahre als Lehrer, ehe er sich in Samokov als Buchbinde…

Jireček, Konstantin Josef

(150 words)

Author(s): H. Röhling
*24.7.1854 in Wien, † 10. 1. 1918 ebd. Der Sohn des Literarhistorikers Josef J. (1825 bis 1888), Neffe des Rechtshistorikers Hermenegild J. (1827–1909) und Enkel des Slawisten P. J. Šafařik schloß das Studium der Gesch. an der Prager Univ. 1875 mit einer grundlegenden Darstellung der bulgarischen Gesch. ab, die Ausgangspunkt wurde für seine Entwicklung zum führenden Balkanhistoriker, der ab 1884 in Prag, ab 1893 in Wien lehrte. Zwischen 1879 und 1884 wirkte J. im bulgarischen Staatsdienst, u. a.…

Jugoslavien

(3,384 words)

Author(s): H. Rohling
(Socijalistička Federativna Republika Jugoslavije). Der in Südost – Europa gelegene Staat mit (1989) 23,6 Mio. Einwohnern und einem durchschnittlichen jährlichen Bevölkerungswachstum von 0,75 % umfaßt 255 804 qkm. Eine wechselhafte Gesch., die Teile des Landes dem osmanischen Reich, andere Österreich – Ungarn zuführte, ließ im 20. Jh. einen Bundesstaat von sechs Republiken entstehen, den sowohl reiche kulturelle und religiöse Vielfalt, als auch soziale und kulturelle Unterschiede und Spannungen …

Graždanka

(192 words)

Author(s): H. Röhling
(russ. «Zivilschrift»). Die petrinischen Reformen beeinflußten das gesamte russ. Leben ihrer Zeit, darunter auch Sprache und Schrift. Im Kern ging es dabei um Anpassung der russ. Kultur und des russ. Lebens an Entwicklungen, wie sie in Westeuropa vor sich gegangen waren. Das Kirchenslawische und seine graphische Wiedergabe durch stark an das Griech. angelehnte, verschnörkelte und komplizierte Zeichen eignete sich wenig für eine Förderung weltlicher Bildung, der Wissenschaft und des Unterrichts. …

Internationales Zentrum für wissenschaftliche und technische Information (IZWTI)

(214 words)

Author(s): H. Röhling
Die seit 1963 bestehende Zusammenarbeit der RGW-Länder (Ostblock) in der wiss.-technischen Information führte 1971 zum Aufbau des Intern. Systems für wiss. und technische Information (ISWTI) in Moskau. Es kooperiert mit den nationalen Informationssystemen, rief das Intern. Quelleninformationssystem (IQIS) als Dokumentenaufbereitungssystem zur Weiterbearbeitung im ebenfalls geschaffenen Intern. Zweiginformationssystem (IZIS), das der Informationsweitergabe ausgewählter Themen nach Bereitstellung …

Illyrischer Duktus

(99 words)

Author(s): H. Röhling
bezeichnet die eckige Schreibform der Glagolica im Unterschied zur runden ( bulgarischer Duktus). Beide Bezeichnungen erfassen nur die Grundform glagolitischer Denkmäler, die durch Misch-und Übergangsformen ein viel differenzierteres Bild bieten. Weder geographisch noch zeitlich sind alle glagolitischen Hss. damit erfaßbar. Die Termini I. D. und Bulgarischer Duktus sind deshalb kaum noch gebräuchlich, runde und eckige Glagolica haben sie weitgehend ersetzt. Illyrischer Duktus. H. Röhling Bibliography Geitler, L.: Die albanesischen und slavischen Schriften. Wien 1883 F…

Hebanowski

(335 words)

Author(s): H. Röhling
Krakauer Familie von Buchhändlern, Buchbindern und Druckern, die im 17. und 18. Jh. über drei Generationen hinweg in ihren erfolgreichsten Zeiten an vier Orten Häuser unterhielt. Andrzej (Jędrzej) Ignacy H. († nach 1709), Buchhändler und Buchbinder, gründete in Krakau eine Buchhandlung, zu der er Filialen in Warschau, Lublin und Lemberg erwarb. 1695 erhielt er kgl. Buchhandelsprivilegien, die 1703 bestätigt wurden. Sein älterer Sohn Ignacy Antoni H. (um 1676–1718), Drucker, Buchhändler und Buchb…

Budweis

(172 words)

Author(s): H. Röhling
(České Budéjovice), 1265 gegr. Hauptstadt Südböhmens, seit 1785 Bischofssitz. Buchdruck. B. hatte erst 1692 vorübergehend einen Buchdrucker. 1786 erlangte Ignaz Adalbert Hilgartner die Erlaubnis zur Errichtung einer Druckerei und druckte 1788 einige Bücher. 1789 wurde der Prager Buchdrucker Josef Joh. Diesbach wegen unerlaubter Ausübung des Buchdrucks in B. bestraft. 1792 wurde Joh. Franz Zdarssa erzbischöflicher Drucker. Seine Nachkommen führten die Druckerei noch im 19. Jh. fort. Bibliothekswesen. Bezogen auf das Jahr 1985 hatten die 1885 gegr. staatlichen w…

Menologion Basileios

(139 words)

Author(s): H. Rohling
das für den byzantinischen Kaiser Basileios II. (976—1025), den «Bulgarentöter», um 985 geschaffene M. B. (Vat. gr. 1613), befindet sich seit 1615 in der Biblioteca Apostolica Vaticana. Es enthält 436 Miniaturen zu den Heiligenviten September—Februar; neun Miniatoren sind unterscheidbar. Jede Seite ist illuminiert, Landschaftsdarstellungen und Architektur sowie szenische Darstellungen füllen den Raum vor goldenem Hintergrund. Stilistisch entfernt sich diese Buchmalerei von der frühen makedonisch…

Rußland

(8,272 words)

Author(s): H. Röhling
(Sowjetunion). Bei aller Problematik, ma. Staatsgründungen zu datieren, kann man auf die erste datierte Eintragung in der altruss. sog. Nestorchronik 852 hinweisen und den Chronikbericht über die Berufung der Waräger als staatsgründende Macht 861 / 862 hinzuziehen, um die heiß umstrittene Staatsgründung R.s unter Rjurik in dieses Jahrzehnt zu verlegen. Die Übernahme des Christentums aus Byzanz 988 ist grundlegendes Ereignis nicht nur für Kirchen- und Kulturgesch. des jungen Staates gewesen. Sten…

Char'kov

(249 words)

Author(s): H. Röhling
Die 1655/1656 als Grenzbefestigung gegr. Stadt im Nordosten der Ukraine hatte 1977 als fünftgrößte Stadt der Sowjetunion und drittgrößter Verkehrsknotenpunkt 1,405 Mio. Einwohner. Vom Ende des 19. Jh.s an wuchs die Stadt zu einem der bedeutendsten Industriezentren des Landes mit sehr breiter Streuung der Industriezweige. Durch die 1803 gegr. Univ., Technische Hochschule, zahlreiche Fachschulen, Forschungs- wie kulturell-künstlerische Einrichtungen ist C. mit Kiev aber auch das wichtigste ukraini…

Zagreb

(696 words)

Author(s): H. Röhling
deutsch Agram, Hauptstadt Kroatiens. Zurückgehend auf die Gründung eines Bistums 1094 in Gradec, ist Zagreb seit 1991 Hauptstadt des selbständigen und unabhängigen Staates Kroatien mit (2001) 780.000 Einwohnern, unter Berücksichtigung der Vororte 1,2 Millionen. Ungarisch-kgl. Freistadt seit 1241, wurdeZ.im 19. Jh. unter dem Einfluß des Illyrismus Zentrum der kroatischen Kultur und Wissenschaft. 1868/ 1869 geschah dies auf politischem und organisatorischem Gebiet, zuvor (1850) bewirkte der Zusammenschluß von vier Stadtteilen die eigentliche Stadtwerdung. Der National…

Sytin, Ivan Dmitrievič

(221 words)

Author(s): H. Röhling
* 1851 in Gnezdnikovo, † 1934 in Moskau. Der in bäuerlichem Milieu geborene Groß-verleger begann seine Karriere als 15Jähriger im Handel mit volkstümlichen Holzschnittdrucken (lubki). Für das gleiche Genre eröffnete er 1876 in Moskau eine lithographische Anstalt, 1883 folgte die Gründung des Verlages I. D. Sytin und Co. Der bekannteste Verleger dieser volkstümlichen Lit. begann in den 1880er Jahren mit der Herausgabe für breite Kreise erschwinglicher anspruchsvoller Lit. auf qualitativ hohem Niv…

Kronstadt

(221 words)

Author(s): H. Rohling
rumanisch Bra§ov. Die siebenbiirgische Stadt ist Kultur- und zweitgroBtes Industriezentrum Ruma-niens mit 351 500 (1991) Einwohnern. 1211 vom Dt. Rit-terorden gegr., kam die Stadt 1921 an Rumanien. Von herausragender Bedeutung fur das geistige und kulturelle Leben der Stadt wurde die wohl seit 1539 arbeitende Druckerei, nach Hermannstadt die zweite Siebenbiirgens. Sie ist mit der Einfuhrung der lutherischen Reformation durch den bedeutenden Humanisten J. Honter (1498 bis 1549) verbunden. Zu dies…

Buchauswahl

(635 words)

Author(s): H. Röhling
Für die Sicherung des kontinuierlichen, sachgerechten Bestandsaufbaus einer Bibl, ist eine überlegte B. unabdingbare Voraussetzung. Sic beruht 1. auf der soliden Kenntnis der zu berücksichtigenden Fächer in ihrer historischen Entwicklung wie in ihrer aktuellen Forschung, 2. auf ebensolcher Kenntnis der Aufgaben und Funktion des betreffenden Bibliothekstyps (Universalbibl., Spezialbibl., ÖB), 3. auf sicherer Fähigkeit, Informationsmaterial über Antiquaria und Neuerscheinungen (Bibliographien, Kat…

Kolchosbibliothek

(108 words)

Author(s): H. Rohling
Die Kollektivierung der Landwirtschaft in der UdSSR ließ als einen Typ der Massenbibi, die K. entstehen, zu deren Auf- und Ausbau ab 1930 eine «Bewegung» ins Leben gerufen wurde. Ihre Zahl betrug 1937 bereits 19400 und erreichte nach schwankender Entwicklung 1950 bei 94 Tsd. Kolchosen 22183. Regulierungen des Bibliotheksnetzes, Auflösung kleinerer Bibl.en, Veränderungen der administrativen Gliederung wie auch Zusammenlegung von Kolchosen und Sowchosen ließen die K.en von 9230 im Jahre 1960 auf 2…

Mezov, Vladimir Izmajlovic

(168 words)

Author(s): H. Rohling
17./29. 5. 1830 in Saratov, 17./29. 5. 1894 in St. Petersburg. Der erste russ. Berufsbibliograph arbeitete 1851 — 1866 an der öffentlichen Bibl, in St. Petersburg. Danach widmete er sich nur der bibliographischen Arbeit. Die auf diesem Gebiet vorgelegten mehr als hundert Werke leiden zwar an mechanischen Methoden, andererseits hat M. auch Neuerungen, wie z.B. Berücksichtigung statistischer Aspekte, Aufnahme von Kritiken und Rezensionen in Buchhandelskat. nach der Beschreibung der Veroff, in die …

Komisja Edukacji Narodowej (KEN)

(196 words)

Author(s): H. Rohling
eigentlich Komisja nad edukacja mlodzi narodowej szlacheckiej dozór majaca, auch Komisja Edukacyjna. Die in Polen 1773 bis 1794 arbeitende, dem König verantwortliche KEN war in Europa die erste staatliche Bildungsbehörde mit dem Charakter eines Fachministeriums. Der kollegialen Einrichtung gehörten 31 Vertreter des poln. Geistes– und Kulturlebens an, die, urspr. mit der Verwendung des Vermögens des aufgelösten Jesuitenordens für Bildungszwecke befaßt, das gesamte poln. Schul– und Bildungswesen i…

Erwerbungsarten

(273 words)

Author(s): H. Röhling
der Bibliotheken. Von den vier Erwerbungsarten, Kauf, Tausch, Geschenk und Pflicht, ist der Kauf die quantitativ vorrangige, die allein die volle bibliothekarische Entscheidungsfreiheit erlaubt. Alle anderen E. schränken diese in unterschiedlichem Maße ein bzw. heben sie auf, bergen auch bibliothekarische Probleme. Unbestritten ist der Nutzen von Tauschbeziehungen, die jedoch in ihrer Effektivität von kontinuierlicher Zuverlässigkeit der Tauschpartner abhängen, zusätzliche Verwaltungsaufgaben er…

Saratov

(212 words)

Author(s): H. Röhling
Gebietshauptstadt in Rußland an der Wolga mit (1989) 905 Tsd. Einwohnern. Als kultureller Mittelpunkt an der unteren Wolga besitzt sie eine Univ., mehrere Hochschulen, Forschungsinstitute und Museen. Bibliotheken. a. UB. Die 1909 gegr. Univ. besitzt eine Zentralbibl. mit (1996) 2,87 Mio. Bdn., 83 Tsd. Bde. Periodica, 2700 Hss., 5200 Musikpartituren, 4300 Land-karten und über 20 Tsd. Mikroformen. Durch Kat. erschlossen ist ihr Inkunabelbestand (1970) und in drei Bdn. (1983–1989) die russ. Bücher in der Graždanka von 1725–1800. Daneben bestehen zahlreiche Institutsbibl.en. b. …

Buchbestand

(62 words)

Author(s): H. Röhling
Nach wie vor wichtigster Teil und häufigster Sammelgegenstand einer Bibl, sind Bücher und Zss., die je nach Funktion und Aufgabe einer Bibl, thematisch unterschiedlich breit und tief gestaffelt sind. Nicht zu übersehen ist die wachsende Bedeutung anderer Medien als Informationsträger, die bereits den Terminus Mediothek entstehen ließen. Krieg, W.: Einführung in die Bibliothekskunde. Darmstadt 1982, S. 59 ff. H. Röhling

Belgrad

(347 words)

Author(s): H. Rohling
(Beograd) die Hauptstadt Jugoslawiens u. der sozialistischen Republik Serbien, hatte mit Umland 1978 ca. 1,3 Mio. Einwohner. Die strategisch wichtige und verkehrstechnisch günstig gelegene Stadt am von der Festung Kalemegdan überhöhten Zusammenfluß von Save und Donau geht zurück auf das keltisch-römische Singidunum. Zerstört von Hunnen und Goten, wieder erbaut unter Justinian I., hatte die Stadt ein römisches Legionslager, seit dem 4. Jh. Bischofssitz. Das ma. Alba Graeca, umkämpft von Awaren, B…

Ostroger Bibel

(106 words)

Author(s): H. Röhling
das 1580 / 1581 von I. Fedorov in Ostrog gedr. Werk ist die erste vollst. kirchenslavische Bibel in sprachlich später ostslavischer Variante mit Ukrainismen. Dem Druck zugrunde liegt der mit den kanonisierten griech. und lat. Fassungen in Übereinstimmung gebrachte, verb. und ergänzte Text einer Abschrift der im 15. Jh. in Novgorod entstandenen Gennadij—Bibel. Die O.B. hat einen Umfang von 1256 Seiten. Fürst Konstantin Ostrožskij schrieb ein Vorwort. Dieser Bibeldruck wirkte sprachlich normierend…

Tropovskij, Lev Naumovič

(129 words)

Author(s): H. Röhling
* 12.(24.) 2. 1885 in Kremenčug am Dnjepr, † 26. 10. 1944 in Moskau. Der Bibliograph und Bibliothekswissenschaftler war in leitenden Funktionen des Bibliotheks- und Bibliographiewesens der Sowjetunion tätig, u. a. hatte er ab 1932 den Lehrstuhl für Bibliographie am Moskauer bibliothekswissenschaftlichen Institut inne. Seine bes. Aufmerksamkeit galt der kritischen und empfehlenden Bibliographie. Er beeinflußte spürbar Theorie und Praxis der Bibliographie. Seine in fünf Aufl. zwischen 1938 und 194…

Ragusa

(294 words)

Author(s): H. Röhling
kroatische Hafenstadt (heute: Dubrovnik). 1. Buchdruck Nachdem dalmatinische Drucker in Venedig tätig waren, das als Druckerstadt für den südslawischen Raum große Bedeutung hatte, gründete C. G. Occhi 1783 die erste Druckerei in R. und Dalmatien. Sowohl die 50 bis zu seinem Tod 1787 gedr. Werke als auch sein Verlagsprogramm galten der schönen Literatur des dalmatinischen Raums. A. Trevisan, der die Drukkerei 1788 übernahm, brachte 59 Bücher heraus. Mit seinem Nachfolger A. Martecchini ging in R. die V…

Czernowitz

(236 words)

Author(s): H. Röhling
(rumänisch Cernăuţi, russ. Černovcy, ukrainisch Černivci), heute Gebietshauptstadt in der UdSSR, Verkehrsknotenpunkt, wirtschaftlicher Mittelpunkt der Bukowina (1977) mit 214 Tsd. Einwohnern. Gegr. im 12. Jh., ist C. 1408 erstmals erwähnt, wurde im 15./16. Jh. von Polen und Türken besetzt, seit Beginn des 16. Jh.s unter osmanischer Herrschaft, kam 1774 an Österreich. Die im 18. Jh. weitgehend von Rumänen bewohnte Stadt erfuhr nach 1774 starke Zuwanderung von Ukrainern und Juden. Seit 1944 gehört…

Bücherkauf (Buchkauf)

(630 words)

Author(s): H. Röhling
Der Kauf von Neuerscheinungen durch Bibl.en in Deutschland beim örtlichen Buchhandel entspricht nicht nur alter preußischer Bibliothekstradition, sondern auch der Einsicht, daß ein gutes Verhältnis zwischen Bibl, und leistungsfähigem örtlichen Sortiment förderlich ist. Die nahezu unbegrenzte Internationalisierung der Wissenschaft, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, hat den Anteil der ausländischen Lit. in wiss. Bibl, jedoch stark erhöht. Zur Beschaffung dieser Lit. wenden sich Bibl, in hohem …

Sopikov, Vasilij Stepanovič

(205 words)

Author(s): H. Röhling
* 1765 in Suzdal’ (östlich von Moskau), † 21. 6. 1818 in St. Petersburg. Nach Tätigkeiten als Buchhändler, der auch Buchhandelsverz. herausgab, Übers., Verleger und Hilfsbibliothekar an der Kaiserlichen ÖB in St. Petersburg, sicherte sein Hauptwerk «Opyt rossijkoj bibliografii (Versuch der russ. Bibliographie)» (1813–1821, 2. Aufl. mit Ergänzungen durch V. A. Rogožin 1904–1908, ND 1962) ihm den Rang eines der Begründer der russ. Bibliographie und Buchwissenschaft. Dem Werk liegt ein weiter Begri…

Mezdunarodnaja kniga (Intern. Buch)

(82 words)

Author(s): H. Rohling
1923 gegr. sowjetische (monopolistische) Außenhandelsorganisation für den Export und Import aller Druckerzeugnisse, Photokopien, Mikrofilme, Schallplatten, Cassetten, Diafilme und Diapositive und philatelistischer Produktionen. M. k. organisiert auch musikalische Veranstaltungen im In– und Ausland. Sie besitzt entsprechende Firmen für ihre weitgespannte Tätigkeit. Die auf zweiseitigen Verträgen basierenden Handelsbeziehungen mit über 1000 Firmen in weit über 100 Ländern übersteigen ein j. Volumen von 100 Mio. Rubel. Knigovedenie. Énciklopediceskij slovaf (B…

Sokolov, Petr Petrovič

(127 words)

Author(s): H. Röhling
* 1821 in St. Petersburg, † 2.(14.)10. 1899 ebd. Der Sohn des Malers P. F. Sokolov (1791–1848) und Neffe des Malers K. P. Brjullov (1798 bis 1852) studierte nach autodidaktischen Anfängen an der Akademie der Künste in St. Petersburg bei seinem Onkel. Ausgedehnte Reisen in Rußland lieferten ihm Material für Genreszenen aus dem Alltags-, Land-, Jagd-, Provinz- und Soldatenmilieu. Meisterhaft sind die Ill. des Graphikers zu Turgenjev, Gogol’ und Nekrasov, die nuancenreich den lit. Text gestalten. S. schuf auch Porträts und Aquarelle. Er wurde Mitglied der St. Petersburger Akademie. H. …

Pentekostarion

(52 words)

Author(s): H. Rohling
setzt das Triodion fort und regelt die byzantinische Liturgie vom Ostersonntag bis zum Sonntag nach Pfingsten, dem ostkirchlichen Allerheiligen. Ihm folgt die Oktoechos. H. Rohling Bibliography Beck, H.-G.: Kirche und theologische Lit. im byzantinischen Reich. München 1977, S. 251 Onasch, K.: Kunst und Liturgie der Ostkirche. Wien usw. 1981, S. 303.

Muczkowski, Józef

(232 words)

Author(s): H. Röhling
* 17. 2. 1795 in Maszki / Lublin, 3 1. 7. 1858 in Krakau. Der mit dem Namen Muciek geborene Bauernsohn studierte 1812 – 1817 Philologie und Philosophie an der Jagiellonischen Univ. Krakau, arbeitete 1817 — 1819 als Adjunkt an der Jagiellonischen Bibl, in Krakau und wirkte als Gymnasiallehrer zwischen 1819 und 1834 in Posen und Krakau. 1823 unternahm er eine dem Buchwesen gewidmete wiss. Reise nach Schweden und Dänemark. Seit 1834 Kustos an der Jagiellonischen Bibl. Krakau, wurde M. 1837 ihr Dire…

Glazunov

(248 words)

Author(s): H. Rohling
Russische Buchhandels- und Verlegerfamilie, die über vier Generationen in Moskau und Petersburg wirkte. Später unterstützt von seinen Brüdern Ivan und Vasilij als Miteigentümern gründete Matvej Petrovič Glazunov (1757-1830) Buchhandlungen in Moskau (um 1782) und Petersburg (1783/1784). 1788 eröffnete Ivan Petrovič G. (1762–1831) eine eigene Buchhandlung in Petersburg, verlegte ab 1790 Bücher und gründete 1803 eine eigene Druckerei. Als späterer Gründer einer Buchhandlung in Moskau wurde er Kommi…

Armenische Bibliotheken

(215 words)

Author(s): H. Röhling
Neuere Angaben und Daten zu a. B. unterscheiden sich z. T. erheblich von den früheren: 1. Als wiss . Universal-BibI.en sind die 1935 gegr. FundamentalbibI.en der armen. Akad. d. Wiss. mit 153 I 000 Bdn. und 1846 lfd. Zss. und die staatI. RepubliksBibI. der arm. SSR, deren Gründung auf das Jahr 1832 zurückgeht, mit 6109000 Bdn., 18000 Karten, 64000 Noten, 600 Urkunden und 400 Mikrofilmen zu nennen. 2. Außer der 1921 gegr. wiss. Bibl. der Universität mit 1130000 Bdn. existieren im Bereich der Hoch…

Iarcu, Dimitrie

(162 words)

Author(s): H. Röhling
* 1817, † 13. 1. 1879. Nach Volksschul -und Seminarbildung lehrte I. in Bukarest und betätigte sich als Verf. von Schulbüchern, darunter einer Mythologie, und einer Anekdotensammlung. I. nahm an der Revolution von 1848 teil. Ab 1860 übte er das Amt eines Schulinspektors aus. Als Bibliograph machte sich I. einen Namen mit seinem 1865 in 1., 1873 in 2. Aufl. erschienenen Kat. rumänischer Monographien und ausländischer Rumunica 1550–1873 in chronologisch-systematischer Anordnung. Mit verändertem Ti…

Valvasor, Johann Weikhard Freiherr von

(286 words)

Author(s): H. Röhling
* 27. 5. 1641 in Laibach (Ljubljana), † 19. 9. 1693 in Gurkfeld i. Unterkrain (Krško). Nach dem Besuch des Jesuitengymnasiums in Laibach begab sich der künftige Polyhistor auf ausgedehnte Reisen in Europa, die ihm Wissen vermittelten und den Grundstock zu wertvollen Slg. boten. 1678 gründete er an seinem Wohnsitz eine Druckerei und Kupferstecherei, in der 1679 und 1681 mit zahlreichen Kupferstichen versehene topographische Werke zu seiner Heimat erschienen, 1697 auch «Dominicae passionis icones»…

Rostow am Don

(246 words)

Author(s): H. Rohling
Aus einem Zollhaus (1749) mit nachfolgend gebauter Festung (1761), an strategisch wie verkehrstechnisch günstigem Ort gelegen, wuchs die Stadt im 19. Jh. zur Hafen– und Industriestadt. Nach Wechselfällen im Bürgerkrieg seit 1920 der Sowjetunion zugehörig, war sie Gebietshauptstadt. Der Wiederaufbau nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ließ sie als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Nordkaukasus mit (1996) fast 1,3 Mio. Einwohner entstehen. Univ., Hochschulen, Fachschulen, Th…

Peresopnytske Jevanhelije

(186 words)

Author(s): H. Rohling
Die 1837 von O. Bodjanskij aufgefundene Pergamenths. in später Ustavschrift entstand zwischen 1556 und 1561 durch Mychajlo Vasylovyc und Abt Hryhorij. Ihre Sprache nähert sich der ukrainischen Volkssprache bei Vorhandensein verschiedener Sprachschichten. Schmuckelemente spiegeln die Ablösung des byzantinischen Einflusses, zeigen ital. Renaissanceeinwirkung und bringen die Hs. in die Nähe wolhynischer Hss. der Zeit. In der Graphik zeigt sich südslawischer Einfluß. Auseinandersetzungen zwischen or…

Erasmus

(96 words)

Author(s): H. Rohling
Spéculum scientiarum. Von J. Huizinga angeregte, von R. Jud begründete und ab 1. Bd. 1947 bis zum letzten 31. Bd. 1979 (der Bd. 1962 fiel aus) hrsg. intern. Besprechungszs. der Geisteswissenschaften mit Neuerscheinungsinformation. Die meist umfangreichen Besprechungen in dt., engl, oder franz. Sprache berücksichtigten auch wiss. unbekanntere oder durch Sprachbarrieren in ihrer Breitenwirkung gehinderte Länder. Die Zs. diente der intern, wiss. Zusammenarbeit im humanistischen Geist. H. Rohling Bibliography David, C. W. / Hirsch, R. in: Library Trends 1955, S. 365 ff Schulze-M…

Serbische Schrift

(72 words)

Author(s): H. Röhling
Die S. ist kyrillisch ohne die Zeichen , , , , , , , ; sie hat aber mit den Zeichen =d, Jj = j, = lj, = nj, Th =ć, Xx = h, =dž, eigene serbisch-kyrillische Besonderheiten. H. Röhling Bibliography Einführung in die slavischen Sprachen. Hrsg. von R. Rehder. 2. Aufl. Darmstadt 2003 Panzer, B.: Die slavischen Sprachen in Gegenwart und Gesch. 2. Aufl. Frankfurt a. M. usw. 1996

Kyrillischer Buchdruck

(664 words)

Author(s): H. Röhling
Mit den liturgischen und kirchlichen Drucken S. Fiols in Krakau, dem wenig später diejenigen des montenegrinischen Erstdruckers Makarije folgen, setzt der K. B. noch in der Inkunabelzeit ein. Nach 1500 beginnt ihn auf dem Boden des späteren Rumänien in Trgoviste ein gleichnamiger Mönch Makarije, hinter dem wohl eine andere Person steht. Ein Sluzebnik 1508, eine Oktoechos 1510 und ein Cetvcro–evangelie 1512 sind mit seinem Namen verbunden. Teilweise bis ins 19. Jh. druckte man in Rumänien kyrilli…

Wilna

(1,213 words)

Author(s): H. Röhling
lit. Vilnius, poln. Wilno. Historisch-politische Konstellationen und Machtwechsel zwischen Polen, Litauen und Rußland einerseits und konfessionelle Entwicklungen zwischen Reformation und Gegenreformation, die zu einem prägenden Katholizismus führten, andererseits, bestimmen auch die Kulturgesch. und damit das Buch- und Bibl.wesen von Wilna, der Hauptstadt Litauens mit 542Tsd. Einwohnern (2003), den kulturellen, wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Mittelpunkt des Landes mit verschiedenen Industr…

Bulgarien

(2,950 words)

Author(s): H. Rohling
Narodna Reupblika Bălgarija. Der im Osten 1977 hatte er 8,82 Mio. Einwohner. Nach wechselhaften Herrschaften und Einflüssen von Illyrern, Thrakern, Skythen, Kelten, Germanen, Römern mit teilweiser Romanisierung in vorgeschichtlicher Zeit und im Altertum, entstand 681 aus der Mischung slavischer Stämme mit dem Turkvolk der Protobulgaren als führender Schicht der erste bulgarische Staat, der 1018 von den Byzantinern zerschlagen wurde, welche die Herrschaft bis 1186 ausübten. Der zweite bulgarische…

Laibach

(522 words)

Author(s): H. Rohling
(Ljubljana) Hauptstadt von Slovenien. Universität seit 1919, Akad. der Wiss. seit 1938. 1. Buchdruck Im 15. Jh. wirkten slovenische Drukker in Venedig und Padua. Slovenischsprachige Bücher, meist verbunden mit dem slovenischen Reformator P. Trubar (1508 — 1586), erschienen im 16. Jh. in Tübingen, Urach, Wittenberg und Regensburg. Die erste Druckerei auf slovenischem Boden gründete 1575 in L. J. Mandelc, um 1605/1610. Diese Druckerei arbeitete bis 1582 in L. und brachte 28 Drucke in slovenischer, dt., lat. und…

Forschungsliteratur

(273 words)

Author(s): H. Röhling
als Teil der wiss. Lit. im engeren Sinn entspringt unmittelbar aktueller Forschung und ist überwiegend spezialisiert. Akademien, Univ. (Hochschulschriften, Sonderforschungsbereiche), Max-Planck-Institute und andere Einrichtungen (Museen, Bibliotheken) bliotheken) beherbergen zahlreiche Forschungsprojekte, deren Ergebnisse in verschiedenen Formen (Monographien, Aufsätze, Forschungsberichte) veröff. werden. Darüber hinaus bereichert die in der Industrie getriebene Forschung die Forschungslit. So w…

Tomsk

(336 words)

Author(s): H. Röhling
Das 1604 als Festung gegr. T. entwickelte sich zum Handels- und Industriestandort verschiedener Industriezweige mit Hafen und zum kulturellen Zentrum Westsibiriens, das auch in der russ. Gesch. seine Spuren hinterließ. Gründung des Alekseev-Klosters 1605, Gouvernementshauptstadt 1804, Bischofssitz 1832, Gebietshauptstadt 1944 kennzeichnen seine Entwicklung. Die 1880 gegr. und 1888 eröffnete Univ. ist die erste Sibiriens. 1896 folgte die erste TH. Heute beherbergt T. fünf Hochschulen, 17 Fachschu…

Hodoş, Nerva

(244 words)

Author(s): H. Röhling
(1869-1913), organisierte zus. mit dem Philologen, Professor und Akademiemitglied Ioan Bianu (1856-1935), der u.a. neben der Herausgabe alter Texte und orthographischer Reformen den «Catalogue manuscriptelor romîneşti» (1907-1931) erarbeitete, die Bibl, der rumänischen Akad. d. Wiss. H. und Bianu veröffentlichten die retrospektive rumänische Bibliographie 1508 bis 1830, die von Bd. 3, Lfg. 3 von D. Simonescu abgeschlossen, 1968/1969 nachgedruckt wurde (Bibliografia romaneasca veche T. 1-4, 1903 …

Akafist

(96 words)

Author(s): H. Rohling
(kirchenslav.) Akathistos (griech.), bedeutender Hymnos auf die Gottesmutter in der byzantinischen geistlichen Literatur, der sehr wahrscheinlich von Romanos (6. Jh.) geschaffen wurde. Seine formale Kunst besteht in der Beherrschung des Akrostichons, das die Anfangsbuchstaben der 24 Strophen des Kontakions bildet und seine Gestaltung. Inhaltlich gelingt die künstlerische Verarbeitung historischer, dogmatischer und mystischer Elemente. Ab 14. Jh. auch Darstellungen in der bildenden Kunst. H. Rohling Bibliography Onasch, K.: Kunst und Liturgie der Ostkirche in S…

Wassermannsche Buchhandlung

(116 words)

Author(s): H. Röhling
Ferdinand Wasser-mann (1818–1877) gründete 1838 in Reval seinen Buch-handel-Verlag, zu dessen Vorläufer J. J. Illig († 1788) gehörte, der 1759 als Buchführer belegt ist und 1772 zur Buch- und Musikalienhandlung eine Leihbibl. errichtete. Seine Nachfolger waren Chr. von Glehn und P. G. Bornwasser († 1824). Die von A. Eggers 1813 in Reval gegründete Buchhandlung, 1823 weitergeführt von seinem Schwager F. F. Kluge, der sie mit seinem Schwager Carl Ströhm (1812–1888) 1848 übernahm, erwarb unter dere…

Etymologisches Wörterbuch

(103 words)

Author(s): H. Röhling
Einsprachiges Wb. in alphabetischer Anordnung, das die sprachliche Herkunft der einzelnen Wörter einer Sprache, ihre sprachliche Verwandtschaft, die historische Entwicklung und Veränderung ihres Laut- und Formenbestandes wie ihrer Bedeutung erklärt. Engstens mit der im 19. Jh. entstandenen historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft verbunden, teilt das E.W. wie diese in neuester Zeit bei seiner grundsätz lich diachronen Ausrichtung die Problematik zwischen diachroner und synchroner Sprachbe-trachtung. H. Röhling Bibliography Zaunmüller W.: Bibliographisches…

Oriowski, Aleksander

(203 words)

Author(s): H. Rohling
*9.3.1777 in Warschau, f 13. 3. 1832 in St. Petersburg, poln. Maler, Zeichner, Graveur und Lithograph, Schüler von J. P. Norblin, ging 1802 nach St. Petersburg und blieb dort, einen festen Platz in der russ. romantischen Kunst einnehmend, bis zu seinem Lebensende. Früheste Zeichnungen von ihm sind seit 1793 bekannt. Numismatische 111. steuerte er 1800 dem Werk von T. Czacki «O litewskich i polskich pra-wach» (über litauische und poln. Rechte) bei. Als Lithograph legte er ab 1816 Arbeiten vor, de…

Minsk

(344 words)

Author(s): H. Rohling
Hauptstadt der Republik Weißrußland (Respublika Belarus) mit (1991) 1,7 Mio. Einwohnern, wurde als Festung des Fürstentums Polocz 1067 erstmals erwähnt. M. kam 1326 zu Litauen, 1793 an Rußland und wurde 1796 Gouvernementshauptstadt. M. ist Sitz der führenden weißruss. Bibl.en. 1. Die 1922 gegr. NB (Belorusskaja gosudarstvennaja biblioteka) mit (1993) über 7 Mio. Bdn., 600 Hss. und 17 Tsd. Tonträgern hat mit einem j. Zuwachs von 250 Tsd. Bdn. den größten Bestand mit einem bemerkenswerten Anteil von Albo-Ruthenica (F. Skorina). Sie ist…

Bukarest

(267 words)

Author(s): H. Rohling
(Bucureşti) Hauptstadt der Sozialistischen Republik Rumänien mit (1978) 1,858 Mio. Einwohnern. In jeder Hinsicht, politisch, kulturell, kirchlich und wirtschaftlich Mittelpunkt Rumäniens. Akademie, Univ., Hochschulen, Bibl.en, Archive, Theater, Museen, Orchester; Regierung, Verwaltung, orthodoxe und katholische Hierarchie. Die 1955 als Nachfolgerin älterer staatlichen Bibl.en erneuerte zentrale SB hatte (1985) 7,74 Mio. Bde. (osteurop. Zählweise). Zum gleichen Zeitpunkt verfügte die 1867 gegr. A…

Müteferrika, Ibrahim (1670 / 1674 — 1745)

(229 words)

Author(s): H. Röhling
Aus christlich – unitarischer Familie stammend, deren Name unbekannt ist, floh M. etwa 1691 aus Siebenbürgen und stieg in Istanbul, wo er zum Islam übertrat, bis zum Ratgeber des Sultans auf. Zwischen 1715 und 1743 diente er der Pforte als Diplomat in mehreren Verhandlungen mit vorwiegend europäischen Mächten. Seine Bedeutung für das Buchwesen besteht in der Gründung der ersten türkischen Buchdruckerei 1729 gegen religiös begründeten Widerstand. Vor ihm gab es in der Türkei nur Druckereien für a…

Ostrog

(172 words)

Author(s): H. Röhling
(ukrainisch: Ostroh). Die kulturhistorische Bedeutung des 1100 erstmals in einer Chronik erwähnten wolhynischen O. ist mit dem Wirken Fürst Konstantin K. Ostroźskijs (1526 — 1608) verbunden. Zur Abwehr katholischer Unionsbestrebungen und Stärkung orthodoxen Bewußtseins gründete er um 1580 eine orthodoxe Hochschule, die sog. «Ostroger Akademie», welche die Kenntnis klassischer Sprachen und den Stoff der Lateinschulen vermittelte. Muster dafür waren die Jesuitenschulen. Sie existierte bis 1636 und…

Menologion

(163 words)

Author(s): H. Rohling
In teilweiser Überschneidung mit Menaion und Synaxarion enthält das M. hauptsächlich umfängliche, nach dem Kirchenjahr geordnete Heiligenviten und große Slg. historischer Notizen aus Menaion und Synaxarion. Ein vollst. M. besteht aus 12 Bänden. Es existieren aber auch Slg. für eine abweichende Anzahl von Monaten. Den strengen Rahmen der liturgischen Bücher des byzantinischen Ritus sprengend, verbindet es biblische und nichtbiblische Lesungen für Kloster und privaten Gebrauch. Auf der Grundlage d…

Epistolarium

(167 words)

Author(s): H. Rohling
epistolare, epistolaris. Auf die «lectio continua» der ursprünglichen gottesdienstlichen Lesung folgte im Zusammenhang mit der Ausbildung der Festzyklen des Kirchenjahres eine durch Perikopenlisten, capitularium, seltener comes genannte, geregelte Ordnung der Lesungen in einzelnen Abschnitten. Gelesen wurde bis ins MA oft aus Vollbibeln. Die Entwicklung aus dem capitularium zum Lectionarium (5./6. Jh.), in dem das Evangelistar die Evangelien-Lesungen, das E. Lesungen aus Apostelgesch. und neutes…

Erwerbungsabteilung

(82 words)

Author(s): H. Röhling
Aus der früher «Accessio», «Akzession» oder «Zugangsstelle» genannten Unterabt. hat sich im Zuge der Ausweitung und Differenzierung des zu erwerbenden Materials, der technischen wie der finanziellen Entwicklung die weitgehend selbständige E. herausgebildet, die alle mit der Bearbeitung der für eine Bibl, bestimmten Sammelgegenstände verbundenen Tätigkeiten ausführt. H. Röhling Bibliography Redenbacher, F.: Die Erwerbung. In: Handbuch der Bibliothekswissenschaft. Bd. 2, 2. Aufl. Wiesbaden 1961 S. 113–241 Fuchs, H.: Bibliotheksverwaltung. Wiesbaden 1973, S. 86–103 Kun…

Altkirchenslavische Schrift

(129 words)

Author(s): H. Röhling
Als philologisch geniale Leistung von grundlegender Bedeutung für die slav. Kultur schuf höchstwahrscheinlich Konstantin Kyrill (*826/27, †869), der mit seinem Bruder Method (*um 815, † 885) in den 60er Jahren des 9. Jh.s mit der byz. Slavenmission in Mähren betraut war, die Glagolica als erstes slav. Alphabet. Diese Grundlage für die akslav. (abulg.) Literatur erhielt nach 900 wohl aus Gründen größerer Klarheit und Praktikabilität in der Kyrillica eine Variante, die für die Schrift aller orthodoxen Slaven bestimmend wurde. H. Röhling Bibliography Jagic, V.: Entstehungsgeschi…

Sadi-Ionescu, Alexandru

(297 words)

Author(s): H. Röhling
* 21. 6. 1873 in St. Maurice (Frankreich), † 20. 9. 1926 in Bukarest, rumänischer Bibliothekar. R. genoß die Schulbildung in Bukarest und absolvierte dort auch das Studium der Gesch., u. a. bei Nicolas Iorga. Bereits seine universitäre Diplomarbeit galt einem bibliothekarischen Thema, eine kritische Bibliographie der Reisen von Ausländern in den rumänischen Fürstentümern 1700–1859. Die später auf die Zeit 1246 bis 1859 erweiterte Arbeit ging 1916 durch einen Brand verloren. Ab 1902 arbeitete S. …

Slovenien

(214 words)

Author(s): H. Röhling
Nach einer Unabhängigkeitsankündigung 1989 löste sich S. 1992 aus der Bundesrepublik Jugoslavien. Im Unterschied zu Kroatien und Bosnien-Herzegovina haben die der Unabhängigkeit vorangehenden kriegerischen Aktionen dem Bibl.- und Buchwesen des Landes keinen Schaden zugefügt. Das ethnisch einheitliche und technisch-ökonomisch modernste Land des ehemaligen Jugoslavien hat bereits vor seiner Selbständigkeit eine eigene Bibl.- und Informationspolitik betrieben und in den 1980er Jahren seine kulturelle Zugehörigkeit zu Mitteleuropa betont. Bibliography Das neue Oste…

Kilikische Buchmalerei

(207 words)

Author(s): H. Rohling
Nach wechselvoller Gesch., die das in Südostanatolien gelegene Kilikien vom 16. vorchristlichen bis ins 16. Jh. unter hethitischer, assyrischer, babylonischer, persischer, röm., byzantinischer, im kriegerischen Wechsel unter persischer, arab., seldschukischer Herrschaft erlebte, bestand 1129–1137 ein kleinarmenisches Fürstentum Kilikien, ab 1199 ein Königreich Kleinarmenien, das 1352 die ägyptischen Mamelucken, um 1500 die Osmanen eroberten. Die Blütezeit der k. B. nach Anfängen im n.Jh. fällt i…

Serbien

(359 words)

Author(s): H. Röhling
Nach der Unabhängigkeitserklärung Sloveniens und Kroatiens im Jahre 1991 zerfiel Jugoslavien in mehrere Nachfolgestaaten. S. bildete mit Montenegro die Föderative oder Bundesrepublik Jugoslavien (FRJ), die mit erheblichen inneren Spannungen seit 2003 einen losen Staatenbund S.-Montenegro bildet. Diese politischen Ereignisse hatten auch Folgen für das Buch-, Verlags- und Bibl.wesen. Das neue Osteuropa von A–Z. Hrsg. von P. Rehder. 2. Aufl. München 1993; Agreement on Principles of Relations between Serbia and Montenegro within the State Union (…

Venecianov, Aleksej Gavrilovič

(218 words)

Author(s): H. Röhling
* 18. 2. 1780 in Moskau, † 16. 12. 1847 in Poddub’e (Gouvernement Tver’). Der Sohn eines griech. Emigranten wirkte bis in die 20er Jahre des 19. Jh.s vorwiegend als Portraitmaler und Schöpfer satirischer Graphiken, die auf die gesteigerte Francophilie des russ. Adels, vergnügungssüchtige Beamte, zielten, Straßenhändlertypen zeigten. Sie erschienen in einer Karikaturzs. 1807 /1808. Urspr. Autodidakt, hatte er später V. Borovikovskij zum Lehrer. V. wandte sich ab den 20er / 30er Jahren als erster …

Odessa

(354 words)

Author(s): H. Röhling
Die Gebietshauptstadt in der Ukraine mit bedeutendem Schwarzmeerhafen und (1995) ca. 1,2 Mio. Einwohnern geht auf eine 1789 von Rußland eroberte türkische Festung zurück, die seit 1794 ausgebaut, ab 1795 mit dem heutigen Namen versehen, bereits im 19.Jh. drittgrößte Stadt Rußlands wurde; seit 1835 ist O. Bischofssitz. Der Verkehrsknotenpunkt ist nicht nur Wirtschaftszentrum, sondern bildet mit Univ., Hochschulen, Forschungsinstituten, Fachschulen, sieben Theatern, vier Museen und Observatorium a…

Glagolitische Schrift

(368 words)

Author(s): H. Röhling
Die Priorität der g. S. gegenüber der kyrillischen als Erfindung des Slavenlehrers Konstantin-Kyrill für die byzantinische Slavenmission in Mähren ist umstritten. Die Herkunft ihrer einzelnen Zeichen rief eine rege Forschung hervor. Die lange Zeit gültige These ihrer Entstehung aus der griech. Minuskel des 9./10. Jh.s befriedigte nicht. Eine Mischung griech. Elemente mit christlichen Symbolzcichen wie Kreuz, Kreis und Dreieck sowie vorderorientalischcn Elementen ist plausibler. Selbst die These …

Epistel

(102 words)

Author(s): H. Röhling
Bereits die neutestamentliche Gemeinde kannte Lesungen, bes. der Paulusbriefe. Die Ordnung der Lesungen nach Abschnitten aus Apostelgesch. und neutestamentlichen Briefen in Lektionarien erfolgte sicher nach der Strukturierung des Kirchenjahres durch die Feste. Alle Lesungen durchliefen einen liturgiegeschichtlich komplizierten Prozeß, da alle alten Bischofssitze ihre eigenen Traditionen pflegten. Im Unterschied zu derfeierlich herausgehobenen Evangeliumlesung ist die E.lesung bescheidener ausges…

Taschkent

(347 words)

Author(s): H. Röhling
ist seit 1930 die Hauptstadt Usbekistans und sein wirtschaftlich-industrieller, kultureller und Verkehrsmittelpunkt. Erstmals im 1. Jh. n. Chr. erwähnt, stand es im 8. Jh. unter arab., im 14./ 15. Jh. unter Timurs Herr-schaft, wurde 1865 russ., seit 1867 Sitz des Generalgouvernements von Turkestan, 1919–1924 Hauptstadt der ASSR Turkestan. Die Gründung der Univ. erfolgte 1918, 1943 die der Akademie der Wissenschaften. In T. wirken 24 Fachschulen, 9 Theater und 6 Museen. Das 1973 gegr. und 1974 eröffnete Kulturinstitut sorgt auch für die Ausbil…

Rumänische Schrift

(87 words)

Author(s): H. Röhling
Erst 1863 erlangte das lat. Alphabet offizielle Anerkennung in Rumänien, wobei diakritische Zeichen der rumänischen Phonetik Rechnung tragen. Umgekehrt hatte die bis zur Mitte des 19. Jh.s nachlassend vorherrschende kyrillische Schrift eigene Elemente, in die im Laufe der Zeit einzelne lat. Buchstaben eindrangen. Die rumänische Sprache als eine romanische Sprache fand im lat. Alphabet eine angemessene Ausdrucksform. In der kyrillischen Schrift zeigte sich die Zugehörigkeit zum orthodoxen Kulturkreis. H. Röhling Bibliography Jensen, H.: Die Schrift in Vergangenheit u…

Pljušar, Aleksandr Ivanovič

(82 words)

Author(s): H. Rohling
(1777 — 1827), gründete 1806 in St. Petersburg einen Verlag, der sich dem ill. Buch zuwandte. Sein Sohn Adolf Aleksandrovič P. (1806 bis 1865) begann 1834 die Veröff. eines enzyklopädischen Lexikons unter Mitarbeit hervorragender Autoren, von dem bis 1841 erst 17 Bde. herausgekommen waren. In den 1840er und 1850er Jahren widmete P. sich der Herausgabe von Sammelbdn. und Periodika. H. Rohling Bibliography Bolšaja Sovetskaja Enciklopedija. 3. Aufl. Bd. 20. Moskva 1975, S. 58 Knigovedenie (Buchwissenschaft). Moskva 1982, S. 411.

Samizdat

(193 words)

Author(s): H. Röhling
russ. Kurzwort für Selbstverlag (sam sebja izdat), geprägt in den 1940er Jahren. Es fand allg. Anwen-dung für die Zensur umgehenden privaten Veröff. in der Sowjetunion und im Ostblock vor dessen Zerfall. Ab 1959 von immer größerer Bedeutung, auch durch die Entste-hung von Zss. in einer Auflagenhöhe zwischen zehn und 1000, deren Zahl zwischen 1986 und 1989 von zehn auf 323 stieg, veröff. der S. lit. und dokumentarische Werke, die zum bedeutendsten, vor allem zeitgenössischen Teil der russ. Lit. g…

Kyrillica

(103 words)

Author(s): H. Rohling
Das wohl jüngere der beiden ältesten slavi–schen Alphabete wurde im Unterschied zur glagolitischen Schrift, deren Zeichen herkunftlich noch kaum eindeutig bestimmt sind, offensichtlich aus der griech. Unziale entwickelt. Die K. begann die Glagolica um 900 abzulösen und diente der Christianisierung und dem Aufbau einer Schriftkultur zunächst bei den Südslaven. Von kleinen nationalen Unterschieden und orthographischen Reformen abgesehen, bedienten sich ihrer alle orthodo–376 xen Slaven: Russen, Uk…

Voronež

(314 words)

Author(s): H. Röhling
Russische Gebietshauptstadt mit Hafen am gleichnamigen Fluß, 12 km oberhalb seiner Mündung in den Don gelegen, wurde 1584 gegründet. Handelsmittelpunkt des russ. Schwarzerdegebiets im 17. Jh. und seit 1682 Bischofssitz, wurde 1711 Hauptstadt des Gouvernements Azov. Im frühen 19. Jh. wurde V. zum kulturellen Zentrum des südwestlichen Rußland. Heute (2009) eine Stadt mit über 840 Tsd. Einwohnern, mit Universität, sieben Hochschulen, 12 Fachschulen, zwei Museen und vier Theatern. Vom Umfang her rag…

Bibliotheksverbände

(285 words)

Author(s): H. Röhling
Wie in manchen anderen bibliothekarischen Bezügen ist die angelsächsische Welt auch bei der Gründung von B.n vorangegangen. In den USA (1876) und Großbritannien (1877) bildeten sich die ersten «Library Associations». Japan (1892) und die meisten europäischen Länder folgten am Ende des 19. Jh.s. Seit 1927 existiert eine intern. Vereinigung, International Federation of Library Associations (IFLA). Eine Zweiteilung in Personenverbände, die sich der Fragen des bibliothekarischen Berufs und seiner Au…
▲   Back to top   ▲