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Anarchie

(662 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián
A. (abgeleitet von griech. an-archía) bedeutet »Führer- oder Herrschaftslosigkeit«. Obwohl aus der griech. Antike zahlreiche Quellenbelege für ihr Auftreten (z.B. bei Homer, Aristoteles, Platon) vorliegen, scheint der Terminus in der röm. Antike und im MA kaum Anwendung gefunden zu haben [2]. In latinisierter Form erfuhr anarchia in der Frühen Nz. allerdings starke Verbreitung. In den Lexika des 17. Jh.s und des angehenden 18. Jh.s wurde die ursprüngliche Bedeutung beibehalten, obwohl A. auch im Sinne von »Autoritätslosigkeit« und »Chaos« verstanden wurde [2]. Im Rahmen der S…
Date: 2019-11-19

Eigennutz

(1,081 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián
1. DefinitionIm MA und in der Frühen Nz. stellten E. (lat. propria utilitas) und Gemeinnutz (lat. publica utilitas) in der Regel zwei einander bedingende Gegensatzbegriffe dar. Gemeinnutz, verstanden im Sinne eines »verbindlich gemachten Altruismus« [2. 599], diente der Orientierung individuellen und staatlichen Verhaltens. Im Rahmen theologischer, staatstheoretischer und moralischer Diskurse fungierte das Ideal des Gemeinwohls als Mittel der Legitimation. E. hingegen diente zur negativen Bezeichnung sozialen Fehlverhaltens eines Individuums, einer…
Date: 2019-11-19

Charivari

(697 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián
Die Herkunft des franz. Begriffs Ch. ist umstritten [5], doch die gebräuchlichste etymologische Erklärung führt Ch. auf spätlat. caribaria bzw. griech. karēbaría (»Kopfschwere«, »Kopfschmerzen«) zurück. Ch. bezeichnen spätma., aber ebenso nzl. von der städtischen oder ländlichen Bevölkerung ausgeübte Zensur- und Sanktionsrituale (Ritual), die durch Verstöße gegen die gesellschaftliche Moral ausgelöst wurden. Ch. waren europaweit gebräuchlich (dt. »Katzenmusik« oder »Tierjagen«, bayerisch »Haberfeldtreiben«, span. cencerrada, engl. rough music; ital. scampanata)…
Date: 2019-11-19

Fremdheit

(1,062 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián
1. DefinitionF. entsteht im Denken über Fremde oder in deren Wahrnehmung: Menschen werden nur dort zu Fremden, wo Einheimische sie als »anders« wahrnehmen und zu Fremden werden lassen. Insofern ist F. keine Konstante, sondern immer relativ und meist ortsgebunden. Wenn Menschen in der eigenen Heimat als »fremd« empfunden werden, stellt dies eine besondere Variante der F. dar (z. B. jüd. Diaspora).Das Verhältnis zwischen Eigenem und Fremdem zeigt, dass F. als interner Abgrenzungsmechanismus einer Gruppe dient, um Wertungen zu rationalisieren und somit Identitätskonstruktionen…
Date: 2019-11-19

Soziale Wertesysteme

(2,317 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián
1. Allgemeines »Werte ist ein leerer Signifikant, der alles bedeuten kann. Es kommt darauf an, wer die Deutungshoheit darüber durchsetzen und sich des Begriffs autoritativ im Sinne seiner Interessen bedienen kann« [12. 37]. Vor diesem Hintergrund sind S. W. histor. überlieferte oder neu geschaffene Bedeutungsgewebe, welche die Erhaltung, Stabilisierung oder Konstruktion einer sozial-moralischen Verhaltensordnung bestimmen; sie sind also sozial »verhaltensleitende Codes«. In der Regel werden sie durch überkommene Vorstellungen …
Date: 2019-11-19

Ausgrenzung

(1,384 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián
1. Definition»Das Außen ist, was das Innen nicht ist« [2. 23]. Die Schnittstelle zwischen Außen und Innen, zwischen In-Group und Out-Group, ist eine konstruierte Grenze, eine geographische, zumeist aber symbolische, ideologische, fiktiv gedachte Grenze. A. ist kein statischer Zustand, sondern ein Prozess, der zum Ausschluss eines Individuums oder eines Kollektivs aus einem abgegrenzten geographischen, ökonomischen, rechtlichen oder sozialen Gefüge führt. Zur Etablierung von Differenzierungs-, Klassifikati…
Date: 2019-11-19

Gleichheit

(4,023 words)

Author(s): Reulecke, Martin | Hering Torres, Max Sebastián
1. BegriffUnter G. ist allgemein die partielle Übereinstimmung mehrerer Gegenstände, Personen oder Sachverhalte zu verstehen. Anders als die »Identität«, die auf völlige Übereinstimmung hinweist, beschreibt G. die Beziehung verschiedener Objekte zueinander, die in mindestens einer Hinsicht übereinstimmen. In der griech. Antike wurde G. ( isonomía, »G. vor dem Gesetz«; isotimía, »gleiches Recht auf Zugang zu öffentlichen Ämtern«; isēgoría, »Redefreiheit für alle«) als Inbegriff der Demokratie verstanden, wobei in den Staatsentwürfen von Platon und Aristoteles die Auff…
Date: 2019-11-19

Minderheiten

(3,777 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián | Rothkegel, Martin
1. AllgemeinKulturelle Sinnwelten verleihen institutionellen Ordnungen Legitimität; sie tragen somit zur Definition gesellschaftlicher Wirklichkeiten einer Mehrheitsgesellschaft bei, wobei abweichende Wirklichkeiten der M.-Gesellschaften ausgegrenzt werden (Alterität). Mittels Normen, kultureller Codes und ökonomischer Prinzipien wurden auch in der europ. Nz. Diskurse über die vermeintliche Normalität eines Kollektivs konstruiert und die davon abweichenden Gruppen als anomal stigmatisiert. Individuen wurden demzufolge …
Date: 2019-11-19

Rassismus

(4,264 words)

Author(s): Hering Torres, Max Sebastián | Bley, Helmut
1. Begriff Rasse ist in anthropologischer Hinsicht weit mehr eine sozial imaginierte Kategorie als eine biologische Wirklichkeit [12. 71]. ›Rassen sind Resultat, nicht Voraussetzungen rassistischer Argumentationen‹ [8. 10]; [12]. Sie entspringen somit menschlichen Vorstellungswelten und sind letztlich topische Sinnkonstruktionen. R. ist sowohl eine soziale Praxis als auch eine machtgeladene diskursive Konstruktion [18. 176]. Er ist derartig polymorph und flexibel, dass er in der Forschung unterschiedlich definiert wird – daher das Plädoyer, mit d…
Date: 2019-11-19