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Peschei, Georg

(49 words)

Author(s): T. Frenz
veröffentlichte 1571 in Dresden «Ein gutte Ordnung ... Deutscher vnd Lateinischer schrifften ...» T. Frenz Bibliography Lotz, A. u. a.: Kat. der Ornamentstich-Slg. der staatlichen Kunstbibi. Bd. 2. Berlin 1939, Nr. 5255 Bonacini, C.: Bibliografia delle arti scrittorie e della calligrafìa. Florenz 1953, S. 266, Nr. 1406.

Kanzleiregeln

(69 words)

Author(s): T. Frenz
Die päpstlichen K. (d.h. vor allem die Bestimmungen über die päpstlichen Pfründenreservationen) wurden seit der Zeit Pauls II. (1464-1471) im Druck herausgegeben (H 630-638, 9217-9230, 12485-12489; C 227-230; R 10-11, 221, 569, 657, 801, 1546, 1666, Suppl. 149; GW 909-928), während zuvor sogar die Anfertigung beglaubigter Abschriften verboten war: ein Beispiel dafür, wie der Buchdruck Öffentlichkeit herstellte. T. Frenz Bibliography Ottenthal, E. v.: Regulae cancellariae apostolicae. Innsbruck 1888.

Oberlänge

(110 words)

Author(s): T. Frenz
deijenige Teil eines Minuskelbuchstabens (Minuskel), der über die Mittellänge hinausragt. Die O.n nehmen vor allem in der gotischen Schriftepoche immer mehr zu und können ein Mehrfaches der i Höhe erreichen; diese Maße bleiben auch in den neuzeitlichen Kurrentschriften erhalten. Die humanistische Minuskel hat nach dem Vorbild der karolingischen Minuskel wieder relativ kurze O.n. Handgeschriebene Schriften haben gewöhnlich abgestufte O.n, d. h. nicht alle Buchstaben sind gleich hoch; erst der Buc…

Gotische Kursive

(51 words)

Author(s): T. Frenz
die aus der gotischen Minuskel seit dem 13. Jh. entwickelte Kursivschrift, vor allem gekennzeichnet durch die Schlingenbildung als Folge mitgeschriebener Luftlinien, Rechtsneigung und Unterlängen bei s und f; sie wird in der Neuzeit weiterentwickelt zur Current. Zu den Kursivschriften der Antike besteht keine Beziehung. Gotische Schrift T. Frenz

Lesezeichen

(462 words)

Author(s): T. Frenz
1. Das Wort L. wird gelegentlich als Synonym für Interpunktion oder Satzzeichen verwandt. 2. L. (oder Buchzeichen) dienen dazu, in einem Buch eine bestimmte Seite zu bezeichnen, die entweder häufig aufgeschlagen wird oder an der die Lektüre fortgesetzt werden soll. Sie sollen den Leser auch davon abhalten, Eselsohren anzubringen oder das Buch aufgeschlagen mit der Decke nach oben hinzulegen. Im MA verwendete man in der Regel Pergamentstreifen als L., die oben geknickt wurden, damit sie nicht ins Buch hineinrutschen konnten, teils auch geflochtene oder g…

Wagner, Leonhard

(299 words)

Author(s): T. Frenz
(auch Wirstlin, Würstlin genannt), Kalligraph und Schreiblehrer, * 1454 in Schwabmünchen, † 1. 1. 1522 in Augsburg. W. trat 1472 in das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg ein, wo er seit 1479 bis zu seinem Tode als Schreiber tätig war. Eine von ihm selbst erstellte Liste zählt 49 Titel zum Teil sehr umfangreicher Werke auf; eine weitere Hs. wurde 1977 bei der Öffnung des Simpert-Schreins in Augsburg gefunden. Von Oktober 1500 bis Februar 1502 war er in Irsee, von Mai 1508 bis Juli 1509 in Z…

Mönchsschrift

(17 words)

Author(s): T. Frenz
veralteter Terminus für die ma. Buchschrift, vor allem für gotische Minuskel bzw Tex–tura. T. Frenz

Writ

(166 words)

Author(s): T. Frenz
nennt man eine bestimmte Art von Urkunden des engl. Königs, die sich durch eine bes. einfache äußere Form und knappe Diktion auszeichnen, die gewöhnlich verschlossen versandt werden. Sie sind nachweisbar seit der Zeit Edwards des Bekenners (1042–1066), wurden von den normannischen Königen übernommen und bis in die Neuzeit hinein ausgestellt. Die Sprache ist zunächst das Altenglische, das unter Wilhelm I. (ab 1066) vom Lat. abgelöst wird. Das Siegel wird sur simple queue angebracht («abhangendes»…

Englische Schreibschrift

(125 words)

Author(s): T. Frenz
(früher auch: Englische Kurrent), die im 18./19. Jh. aus der humanistischen Cancelleresca entwickelte kursive Handschrift, die sich in einigen Buchstabenformen (z. B. dem p) vom Gebrauch der romanischen Länder unterscheidet. Sie macht durch das weitgehende Fehlen von Schmuckelementen und die Neigung zum Schnurzug, bes. seit Erfindung der Stahlfeder, einen sehr nüchternen, «seelenlosen» Eindruck. In Deutschland wurde sie bis 1941 als Schönschrift und für fremdsprachliche Texte und Wörter als zwei…

Sallando, Pierantonio

(58 words)

Author(s): T. Frenz
* ca. 1460 in Reggio nell’Emilia, † 1539 / 1540 in Bologna, Schreiblehrer an der Univ. Bologna seit 1489, Kalligraph. Von S. sind 1483–1510 elf Hss. in humanistischer Minuskel und Kursive überliefert. T. Frenz Bibliography Wardrop, J.: P. S. and Girolamo Pagliarolo scribes to Giovanni II Bentivoglio. In: Signature N.S. 2. 1946, S. 4–30, Taf.S. 40

Minuskeln

(143 words)

Author(s): T. Frenz
nennt man, im Gegensatz zu den Majuskeln, solche Schriften, bei denen die Buchstaben desselben Alphabets unterschiedliche Höhe haben. Eine Kernzone, deren unteren Rand die Zeile, ist allen Buchstaben gemeinsam. Einige Buchstaben beschränken sich auf dieses Mittelband, andere überschreiten es nach oben ( Oberlänge) oder nach unten ( Unterlänge) Buchstaben mit Ober– und Unterlänge finden sich in der Regel nur in Kursivschriften ( Kursive,Kursivtypen). Die M. können also in ein Schema von vier Hilf…

Romana litera

(21 words)

Author(s): T. Frenz
nennen die Schreibmeister des 16. bis 18. Jh.s die humanistische Minuskel (Humanistische Schrift) und/oder die Capitalis. T. Frenz

Rota

(73 words)

Author(s): T. Frenz
(span, rueda) ein aus zwei konzentrischen Kreisen mit Quadrantengliederung gebildetes Zeichen (häufig mit Eintragung einer Devise), das auf bestimmten päpstlichen, südital. und span. Urkunden unter den Text gesetzt wurde. Rota unter einem päpstlichen Privileg. 1102. T. Frenz Bibliography Lex. d. MA. Bd. 7, S. 1031–1032 Dahlhaus, J.: Aufkommen und Bedeutung der Rota in der Papsturkunde. In: Graphische Symbole in Urkunden. Beiträge zur diplomatischen Semiotik. Hrsg, von P. Rück. Sigmaringen 1996, S. 407–423.

Roland, Andre Francois

(63 words)

Author(s): T. Frenz
franz. Schreibmeister, Autor von «Le Grand Art d'Ecrire» (Paris 1758), «Nouveau livre d'ecrire ronde, batarde et coulee» (Paris o.J.), und «Prin-cipes demontres des difFerentes ecritures les plus usitees» (Paris 1766). R. behandelt vor allem die franz. Bastard-schriften. T. Frenz Bibliography Thieme-Becker Bd. 28, S. 531-532 Bonacini, C.: Bibliografia delle arti scrittorie e della calligrafia. Florenz 1953, Nr. 1552 bis 1556.

Insulare Schrift

(591 words)

Author(s): T. Frenz
zusammenfassende Bezeichnung für die irische, angelsächsische und sonstige keltische Schriften, die ursprünglich auf den Inseln geschrieben wurden und dort Hss. von höchster Qualität hervorbrachten (Book of Armagh, Book of Durrow, Book of Keils, Book of Lindisfarne usw.). Die insulare Schrift wurde mit den missionierenden Mönchen auch auf das Festland gebracht und wurde in etlichen Scriptorien zur herrschenden Schrift (Bobbio, Echternach, Fulda, Würzburg, Freising, Salzburg, St. Gallen usw.); si…

Ottonische Minuskel

(49 words)

Author(s): T. Frenz
Wird gelegentlich, in Anlehnung an die kunsthistorische Terminologie, die karolingische Minuskel des späten 10. und frühen 11. Jh.s genannt, die die Spontaneität des 9. Jh.s verloren hat. T. Frenz Bibliography Bischoff , B.: Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters, 2. Aufl. Berlin 1979, S. 162.

Inschriftenschrift

(87 words)

Author(s): T. Frenz
Die I. erhält ihre Eigenart durch den Stoff, auf dem sie, und dem Werkzeug, mit dem sie geschrieben wird. In erster Linie verwendet man Stein, in den die Buchstaben mit dem Meißel eingeschlagen werden. Daher werden eckige Formen bevorzugt. Zu der I. werden jedoch auch Schriften auf Wachstafeln, Wandkritzeleien (Graffiti) und dergl. gerechnet. Die Entwicklung der I. verläuft derjenigen der Buchschrift parallel. Sie ist jedoch im allg. konservativer und verwendet bis ins hohe MA fast ausschließlich, später vorwiegend die Majuskelformen der Buchstaben, Epigraphik T. Frenz

Kanzleikurrent

(28 words)

Author(s): T. Frenz
nannten einige Schreibmeister (vor allem im 16. Jh., als die Terminologie noch nicht voll ausgeprägt war) die sonst als Kurrentschrift oder Kanzleischrift bezeichneten Schriften. T. Frenz

Majuskelschrift

(603 words)

Author(s): T. Frenz
(lateinische). Basis der gesamten lat. Schriftentwicklung sind die griech. Majuskeln in der in Westgriechenland üblichen Form, d. h. mit dem Digamma für die labiale Spirans (wird zu F), mit H als Hauchlaut, mit dem Koppa als Guttural (wird zu Q) und X in der Bedeutung ks. Ob die Übernahme direkt erfolgte oder durch etruskische Vermittlung, ist umstritten. Der Buchstabenbestand erlitt im Laufe der Zeit folgende Änderungen: 1. Das urspr. an siebter Stelle im Alphabet stehende Z (für das stimmhafte s) fiel weg, da dieser Laut im Lat. verschwand (Rhotazis…

Provenienzprinzip

(56 words)

Author(s): T. Frenz
ist eine archivalische Ordnungsmethode, welche die Bestände in der Ordnung und an dem Archivort beläßt, an dem sie historisch erwachsen sind, im Gegensatz zum Pertinenzprinzip. Letzteres kommt mehr den Erfordernissen der Verwaltung entgegen, das P. mehr den Bedürfnissen der wiss. Forschung. T. Frenz Bibliography Brenneke, A.: Archivkunde. Leipzig 1953, S. 21-25, 61-66, 88 bis 92.

Brechung

(106 words)

Author(s): T. Frenz
neben der Bogenverbindung und der Zunahme der Abkürzungen entscheidendes Charakteristikum der gotischen Schrift. Die Rundbögen der karolingischen Minuskel, bes. am Scheitel von m und n und am Fuß von u, werden zu Winkeln «gebrochen». Man unterscheidet zwischen doppelter B. (im Scheitel und rechts beim Übergang in den senkrechten Schaft, ergibt ein dachgiebelförmiges Aussehen) und einfacher B. (nur rechts); aus der einfachen B. entwickelt sich die Zackenlinie der neuzeitlichen Kurrentschrift. Die…

Bandzug

(36 words)

Author(s): T. Frenz
eine Schreibweise, die, je nach Strichrich-tung, zwischen diinnen Haarstrichen und dicken Schat-tenstrichen unterscheidet, im Gegensatz zum Gleichzug oder Schnurzug, bei denen die Strichstarke gleich-maGig ist. T. Frenz Bibliography Gladt, K.: DeutscheSchriftfibel. Graz 1976, S. 33.

Kaiserkursive

(105 words)

Author(s): T. Frenz
Schrift der spätantiken Kaiserkanzlei. Diese behielt die ältere röm. Kursive bei, auch als sie im 3. Jh. n. Chr. allg. durch die jüngere röm. Kursive verdrängt worden war, und gab ihr durch bewußte Stilisierung (z.B. sehr große Oberlängen) ein bes. Aussehen. Der Gebrauch dieser litterae caelestes (so in einem Schreiben der Kaiser Valentinian und Valens) war gewöhnlichen Sterblichen, bis hin zu den höchsten Staatsbeamten, streng verboten. Kaiserkursive. Der lateinische Text lautet: Causa non secuta legibus ei redhiberi praecipiat. Um 200 n. Chr. 125 T. Frenz Bibliography Steffens,…

Praecarolina

(85 words)

Author(s): T. Frenz
Sammelbezeichnung für die Schriften, die, vor allem in Frankreich und Italien, der Ausbildung der eigentlichen karolingischen Minuskel vorangingen und sie in gewisser Weise vorbereiteten. Sie werden benannt nach einzelnen charakteristischen Buchstabenformen (ab–Typ, az–Typ usw.) oder nach dem Ort bzw. Leiter des Scriptoriums (z. B. Schrift von Tours, Maurdramnus, Alemannische Minuskel). Der Ausdruck P. ist nicht unumstritten, da er die gen. Schriften als bloße Vorstufe der karolingischen Minuske…

Denifle, Heinrich

(101 words)

Author(s): T. Frenz
* 16. 1. 1846 m Imst/Tirol, 10. 6.1905 in München. Seit 1861 Dominikaner, 1870–1880Dozent in Graz, seit 1883 Archivar am Vatikanischen Archiv. Autor wichtiger Arbeiten zur Mystik, zur Universitätsgesch. (bes. von Paris), zum Schrift- und Urkundenwesen und über Luther. Zusammen mit Franz Ehrle gab er das «Archiv für Lit. und Kirchengesch. des MA» heraus, in dem die Herausgeber auch die meisten Artikel schrieben. T. Frenz Bibliography NDB Bd. 3, S. 595 –597; österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. Bd. 1. Graz 1957, S. 178 Walz A.: D. In: Lex. f. Theol. u. Kirche. Bd. …

Baurenfeind, Michael

(165 words)

Author(s): T. Frenz
* 1680 in Nürnberg, † 1753 in Nürnberg, einflußreicher Schreibmeister, Autor von «Vollkommene Wieder-Herstellung der . . . zierlichen Schreib-Kunst . . . » (Nürnberg 1716) und «Der zierlichen Schreib-Kunst Vollkommener Wiederherstellung Anderer Theil. . . » (Nürnberg 1736). B. entwickelt die Schriften und ihre Ornamentik ausführlich aus ihren kleinsten Elementen. Er unterscheidet bei den dt. Schriften, jeweils in einer aufrecht stehenden, geschobenen (= rechtsgeneigten) und gelegten (= linksgene…

Kerbholz

(206 words)

Author(s): T. Frenz
oder Kerbstock, ein Stock aus Holz (oder in vorgeschichtlicher Zeit Knochen), auf dem durch Kerben Zahlen markiert werden. Kerbhölzer dienten zur Aufzeichnung von Kalendern oder Ahnenreihen, vor allem aber von Schulden, so bes. lange im engl. Exchequer und bei Schweizer Bauern. Der Zahlwert kann sich nach Stellung und Form der Kerbe (eng, weit, rund usw.) richten; zusätzliche Beschriftung kommt vor, ist aber rechtlich unerheblich. Eine gegenseitige Kontrolle wird ermöglicht durch die Spaltung de…

Humanistische Schrift

(928 words)

Author(s): T. Frenz
entstand durch die Wiederaufnahme der Karolingischen Minuskel durch die Florentiner Humanisten zu Anfang des 15.Jh.s. Sie wurde anfänglich nur für lit. Texte, bes. die von den Humanisten systematisch gesammelten Werke der antiken Autoren, verwendet, erst später auch als Dokumentenschrift. Nach ersten Versuchen durch Petrarca und wohl auch in Padua und Rom erlangte sie in Florenz zu Beginn des 15.Jh.s (älteste sichere Datierung: 1402) ihre klassische Form. Vorlage waren Hss. des 9. und 10., auch …

Halbkursive

(41 words)

Author(s): T. Frenz
unspezifischer Ausdruck für die Schriften, die im Übergang von der jüngeren römischen Kursive zur Halbunziale und zur Minuskel stehen. T. Frenz Bibliography Steffens, F.: Lat. Paläographie. 2. Aufl. Berlin/Leipzig 1929 (ND Berlin 1964), S. Vif., Taf. 23 a, b, 24.

Gotische Urkundenschrift

(109 words)

Author(s): T. Frenz
Die Besonderheiten der Urkundenschrift des frühen und hohen MA (diplomatische Minuskel) wurden in der gotischen Periode, vor allem seit dem Interregnum rasch abgebaut. Als Urkundenschrift diente die gewöhnliche Geschäftsschrift; meist in Gestalt der Bastarda. Im 15. Jahrhundert entwickelte die Reichskanzlei den Schrifttypus, der als Cantzlei in der Schrifthierarchie zwischen Current und Fraktur die mittlere Stellung einnimmt. In der päpstlichen Kanzlei entstand seit der Mitte des 16. Jh.s die Bollatica. Gotische Schrift T. Frenz Bibliography Burger, H.: Beiträge zur Ge…

Kurrentschrift

(278 words)

Author(s): T. Frenz
(von lat. currere laufen) In der Terminologie der Schreibmeister bezeichnet Kurrent den hierarchisch untersten Schriftgrad für deutschsprachige Texte (unterhalb von Kanzleischrift und Fraktur), also die eigentliche Textschrift seit der Mitte des 16. Jh.s, die schließlich in die dt. Schrift mündet. Sie geht hervor aus der spätesten Form der gotischen Kursive, wie sie zu Anfang des 16. Jh.s üblich war, wurde aber von den Schreibmeistrn (unter Einbeziehung einiger Elemente der Kanzleischriften, bes…

Brechtei, Christoph Fabius

(89 words)

Author(s): T. Frenz
*ca. 1622, Kupferstecher und Schreibmeister, Autor von «Kurtze vnnd Getrewe unterweißung der Fürnemsten Teutschen Hauptbuchstaben» (Nürnberg 1602) und «Schöne, zierliche Schrifften, der lieben Jugend zu nützlichem vnterricht» (Nürnberg 1613). Christoph Fabius Brechtel. Kupferstich aus: Schöne Zierliche Schrifften. Nürnberg 1613. T. Frenz Bibliography Thieme-Becker Bd. 4, S. 559f. Doede, W.: Schön schreiben, eine Kunst. München 1957, S. 75 ders.: Bibliographie der dt.Schreibmeisterbücher von Neudörffer bis 1800. Hamburg1958, S. 14ff., 56, Nr. 35, 41 f. Bonacini, C.: Bi…

Carpi, Ugo da

(53 words)

Author(s): T. Frenz
(ca. 1480 — 1532), Maler, Holzschneider und Schreibmeister, auch beteiligt an Werken von Ludovico Vicentino. Autor von Thesauro De Scrittori, Rom 1525, auch Venedig 1532 und 1535. T. Frenz Bibliography Thieme–Becker Bd. 6, S. 47—49 Bonacini, C. Bibliografia delle arti scrittorie e della calligrafia. Firenze 1953, Nr. 1911 — 1913.

Rätische Schrift

(73 words)

Author(s): T. Frenz
eine um 800 in Chur und Umgebung gebräuchliche Minuskelschrift, die der karolingischen Minuskel ähnelt, sich von ihr jedoch durch das Doppel und -a, das t mit links auf die Zeile herabgezogenem Ansatz des Querbalkens, die r-Ligaturen sowie einen deutlichen Bandzug (wie in der Beneventana) unterscheidet. T. Frenz Bibliography Lex. d. MA Bd. 7, Sp. 461 Brunold, U.: Neu entdeckte Hand«Schriftenfragmente in rätischer Minuskel. In: Festschrift O. P.Clavadetscher. Sigmaringen 1984, S. 7–21.

Cancelleresca

(134 words)

Author(s): T. Frenz
Bezeichnung für mehrere Kanzleischriften, so als C. italiana für die gotische Kanzleischrift des 14. Jh.s, als C. italica für die humanistische des 15. Jh.s, die vor allem als Schrift der Breven Verbreitung fand. Die Schreibmeister seit dem 16. Jh. unterscheiden mehrere Typen, vor allem die fast steil stehende C. formata und die stark rechts geneigte C. corsiva. Die C. bildete die Vorlage für den Kursivdruck, wobei ein älterer, von F. Griffo fur Aldus Manutius, und ein jüngerer von L. Arrighi geschaffener Typ wichtig sind. Cancelleresca. Ludovico degli Arrighi, gen. Vincentino…

Fanti (Fantis), Sigismondo

(77 words)

Author(s): T. Frenz
* Ende des 15. Jh.s, «mathematicus» aus Ferrara. Von ihm stammt eines der frühesten Schreibmeisterbücher «Liber elementorum Litterarum» (Venedig 1514). Es handelt in vier Teilen von 1. Papier, Tinte, Feder, 2. littera fermata, 3. littera gallica (gotische Schriften), 4. littera antiqua. T. Frenz Bibliography Biographie universelle ancienne et moderne. Bd. 13. Paris/Leipzig [um 1855], S. 366 Bonacini, C.: Bibliografia delle arti scrittone e della calligrafia. Firenze 1953, Nr. 606f. GW Bd. 8, Sp. 279.

Nationalschriften

(82 words)

Author(s): T. Frenz
Auf Jean Mabillon zurückgehende Sammelbezeichnung für die Schriften der Übergangszeit nach dem Ende der antiken Schrifteinheit und vor der Ausbreitung der karolingischen Minuskel. Man verstand darunter vor allem die insulare, westgotische, merowingische und beneventanische Schrift (Beneventana). Der Ausdruck wird heute möglichst nicht mehr verwendet, da er anachronistisch eine «nationale» Identität der damaligen Staaten suggeriert. Eine befriedigende neue Terminologie hat sich aber noch nicht gefunden. T. Frenz Bibliography Handbuch der Bibliothekswissenschaft.…

Majuskel

(62 words)

Author(s): T. Frenz
nennt man eine Schrift, bei der alle Einzelbuchstaben gleich hoch sind, sich also in ein Schema von zwei Hilfslinien (obere und untere Begrenzung) ein-schreiben lassen, so vor allem die Capitalis. Auch Schriften, bei denen diese beiden Linien nur geringfügig überschritten werden, pflegt man M. zu nennen ( Unziale). Fehlerhaft ist die Verwendung des Ausdrucks als Synonym für Versalie. T. Frenz

Litterae

(51 words)

Author(s): T. Frenz
nennt man in der Urkundenlehre jenen Typus, der anders als die Privilegien oder Diplome keine spezielle Anordnung des Textes und keine bes. graphischen Zeichen aufweist, sondern den Text in einem einheitlichen Schriftblock durchführt. Er ist die typische Form der Mandate T. Frenz Bibliography Lex. d. MA Bd. 5, Sp. 2022–2024

Gotische Minuskel

(24 words)

Author(s): T. Frenz
die Grundform der gotischen Schrift, die sich durch Brechung und Bogenverbindung im 12./13. Jahrhundert aus der karolingischen Minuskel entwickelte. T. Frenz

Siegel

(97 words)

Author(s): T. Frenz
waren das wichtigste Beglaubigungsmittel ma. und neuzeitlicher Urkunden. Sie wurden in Wachs oder Metall (Blei, selten Gold; oft «Bulle» genannt) ein- oder doppelseitig geprägt und der Urkunde aufgedrückt (teils als Verschlußmittel) oder mit Hilfe von Fäden oder Pergamentstreifen angehängt. Das Siegelbild (Personen- oder Wappendarstellung) ist gewöhnlich von einer Inschrift (Siegellegende) umgeben. Außer den Siegelabdrücken sind gelegentlich auch Siegelstempel (Typar) erhalten. Bei der Abschrift…

Halbgotische Minuskel

(11 words)

Author(s): T. Frenz
veralteter Ausdruck für die Littera bononiensis. T. Frenz

Sanvito, Bartolomeo

(129 words)

Author(s): T. Frenz
* 1435 / 1438 in Padua, † 1518 ebd., wirkte 1469–1501 in Rom, wo er wohl dem humanistischen Kreis von Giulio Pomponio Leto und Bartolomeo Platina angehörte, danach in seiner Heimatstadt. Obwohl nur wenige seiner Werke signiert sind, können ihm durch Schrift- und Stilvergleich mehrere Dutzend Hss. als Kalligraph, Rubrikator und / oder Illuminator zugewiesen werden, durchweg für hochgestellte Auftraggeber (Lorenzo de’ Medici, Papst Sixtus IV., Kardinal Francesco Gonzaga u. a. m.). T. Frenz Bibliography Wardrop, J.: The Script of Humanism. Some Aspects of Humanistic Script…

Heraldica

(663 words)

Author(s): T. Frenz
(Wappenbücher). Neben Wappendarstellungen auf Siegeln, Münzen, Grabsteinen und an Bauwerken sind gezeichnete Wappen die wichtigste Quelle der Heraldik. Es handelt sich dabei entweder um a. illuminierte Hss., deren Miniaturen auch Wappendarstellungen enthalten, oder um b. reine Wappenslg. (Wappenbücher bzw. -rollen); sie enthalten teils einige dutzend, teils aber auch mehrere tausend Wappen. Außerdem gibt es c. Abb. einzelner Wappen. Die (oft farbige) Darstellung umfaßt entweder nur den Wappenschild oder zusätzheh auch den Helm mit der Helmzier. Zu a.: hierher gehören d…

Paritius, Georg Heinrich

(89 words)

Author(s): T. Frenz
* 12. 7. 1675 in Regensburg, 9. 4. 1725 ebd., Autor mehrerer Bücher über Regensburg und den dortigen Reichstag sowie mehrerer Schreibmeisterbücher, darunter «Gründliche Handleitung zur Schreib–Kunst ...» (lat. Ausg.: «Deliciae seu Manuductio genuina ...»), Nürnberg 1703, und «Regensburgische Schreib–Schule ...», Regensburg 1710. Georg Heinrich Paritius. Aus seinem Schreibmeisterbuch: Teutsche Ca pi tal- oder Haupt-Buchstaben. Nürnberg 1669· T. Frenz Bibliography Bosl, K.: Bayerische Biographie. Regensburg 1983, S. 574 Thieme-Becker Bd. 26, S. 238 Doede, W.: Bibliograp…

Secretary Hand

(66 words)

Author(s): T. Frenz
(e) nennen die engl. Schreibmeister des 17. Jh.s eine Geschäftsschrift, die unter dem Einfluß der lettre finançière aus der Bastarda hervorging. Charakteristisch sind ausgeprägte Extremitäten, spitze Winkel und Doppelformen bei e und r. T. Frenz Bibliography Cencetti, G.: Lineamenti di storia della scrittura latina. Bologna 1954 (ND 1997), S. 325–327 Abb. in: Whalley, J. I.: The Art of Calligraphy. London 1980, S. 231, 233.

Unterschrift

(83 words)

Author(s): T. Frenz
durch Nennung des eigenen Namens erfolgte im MA nur ausnahmsweise. Üblich war stattdessen ein Segenswunsch (z. B. Bene valete), ein Monogramm oder ein Signum (Rota, Rueda oder einfaches Kreuz); mitunter mit eigenhändiger Beteiligung (Vollziehungsstrich), worauf in der Regel durch den Zusatz «manu propria» eigens hingewiesen wurde. Regelmäßig Namensunterschriften tragen nur die Notariatsinstrumente. Der Papst unterschrieb die Suppliken und Motuproprio durch den Anfangsbuchstaben seines Taufnamens…

Heraldik

(103 words)

Author(s): T. Frenz
die Lehre von den Wappen. Ihre Hauptaufgaben sind das Ermitteln der wappenführenden Personen und Institutionen sowie das «Blasonieren», d. h. die kunstgerechte Beschreibung eines Wappens mit Hilfe der streng regulierten heraldischen Fachsprache. Eine korrekte Blasonierung erlaubt es, ein Wappen ohne Bildvorlage richtig zu zeichnen («aufzureißen»). Wappen kommen im Buchwesen vor allem als Exlibris, Supralibros und Druckersignete (BuchdruckersigneteDruckermarke) vor; ihre Kenntnis ermöglicht oft die Feststellung namentlich nicht genannter Vorbesitzer von Büchern. T.…

Kanzleischrift

(321 words)

Author(s): T Frenz
1. die von den Kanzleien vornehmlich für die Urkunden gebrauchten Schriften, welche sich oft durch bes. Verzierungen etc. von den Buchschriften unterscheiden, teils aber auch in Codices nachgeahmt werden. CancellerescaGotische UrkundenschriftKuriale Minuskel Kanzleischrift aus: Bernhard Jobin: Fundamentbuch. Straßburg 1578. 2. In der Terminologie der Schreibmeister heißt «Kanzlei» der mittlere Typ der gotischen («deutschen») Schrift, zwischen Fraktur und Kurrentschrift. Wie diese ist er aus der gotischen Kursive bzw. Bastarda hervorg…

Billingsley, Martin

(66 words)

Author(s): T. Frenz
(1591–nach 1641?), Schreibmeister, Schreiblehrer Karls I. von England. Autor von «The Pens Excellencie or the secretaries delighte» (London 1618, 1623, 1641) und «A Coppie Booke containing a varietie of examples of all the most curious hands written» (London 1637). T. Frenz Bibliography DNB Vol. 2, S. 497f. Whalley, J. J.: The Pen's Excellencie. Calligraphy of Western Europe and America. Kent 1980, S. 216, 218.

Pertinenzprinzip

(28 words)

Author(s): T. Frenz
ist eine archivalische Ordnungsmethode, die die Ordnung der Bestände und die Zuweisung zu einem Archivort nach dem sachlichen Betreff vornimmt, im Gegensatz zum Provenienzprinzip. T. Frenz

Gotische Majuskeln

(89 words)

Author(s): T. Frenz
heißen in der Epigraphik die Großbuchstaben, die sich seit der Mitte des 12. Jh.s durch Übernahme einzelner Formen der Unziale aus der Capitalis entwickelten. Charakeristisch sind u. a. die durch einen senkrechten Strich rechts geschlossenen unzialen C und E sowie das unziale M, das aus einem Kreis mit rechts angesetztem Schwanz besteht. In der Buch- und Urkundenschrift dienen g. M. als Grundform für Lombarden und Initialen. T. Frenz Bibliography Kloos, R. M.: Einführung in die Epigraphik des MA und der frühen Neuzeit. Darmstadt 1980, S. 125 –134.

Rundgotisch

(32 words)

Author(s): T. Frenz
ist (in der Typographie) eine veraltete Bezeichnung für die ital., die extremsten Formen der Brechung vermeidende Ausprägung der a gotischen Minuskel. Heute spricht man eher von Littera Bononiensis. T. Frenz

Breve

(69 words)

Author(s): T. Frenz
1. Päpstlich: seit 1390 nachweisbare, minder feierliche päpstliche Urkunde, die u. a. durch Intitulado in eigener Zeile über dem Text und Besiegelung mit dem Fischring gekennzeichnet ist. Bibliography Frenz, T.: Breve. In: Lex. d. MA. Bd. 2, Sp. 636–638. 2. Synonym mit Breviarium und Polyptichon gebrauchte Bezeichnung für kirchliche und private Kataster. T. Frenz Bibliography Redlich, O.: Die Privaturkunden des MA. München/Berlin 1911 (ND Darmstadt 1969), S. 13 f.

Kapitalis

(88 words)

Author(s): T. Frenz
Kapitale nennt man allg. eine Majuskelschrift, die die Buchstaben in ihren Grundformen ohne bes. Verzierungen darstellt, vor allem im epigraphischen Bereich. K. gibt es sowohl für die griech. als auch für die lat. Schrift; im Einzelfall gewinnt sie je nach der Breite der Buchstaben und dem Schreibwinkel ein unterschiedliches Aussehen (Capitalis). In der Neuzeit ist die K. vor allem in ihrer Funktion als Versalien der Antiqua bzw. sanft rechtsgeneigt des Kursivdrucks wichtig; dabei wurden die der antiken K. fehlenden Buchstaben], U und W ergänzt. T. Frenz

Quadratnotation

(99 words)

Author(s): T. Frenz
oder Choralnotation ist die Notenschrift des hohen und späten MA, die durch die Quadratform der Noten(köpfe) charakterisiert ist. Sie ging von Nordfrankreich aus seit dem späten 12. Jh. aus den Neumen hervor; im Gegensatz zur Mensurainotation wird die Länge des Tones nicht bezeichnet. Am Ende des MA wurde sie zur Hufnagelnotation umgestaltet, jedoch blieb auch die urspr. Q. weiter in Gebrauch und wird bis heute für den Gregorianischen Choral verwendet. T. Frenz Bibliography Notation. In: Die Musik in Gesch. und Gegenwart. 2. Aufl. Sachteil, Bd. 7. Kassel usw. 1997, S…

Dahlmann, Friedrich Christoph

(119 words)

Author(s): T. Frenz
* 13. 5. 1785 in Wismar, † 5. 12. 1860 in Bonn, Historiker und Politiker. Seit 1812 Professor in Kiel (im Konflikt um die Rechtsstellung Schleswig-Holsteins gestützt auf die ma. Privilegien antidänisch engagiert), seit 1829 Professor in Göttingen, 1837 als einer der «Göttinger Sieben» entlassen, seit 1842 Professor in Bonn. 1848/1849 Abgeordneter in der Paulskirchenversammlung, maßgebend an der Ausarbeitung der Verfassung beteiligt. Er initiierte die später von Georg Waitz fortgefiihrte «Quellen…

Römische Kuriale

(105 words)

Author(s): T. Frenz
die Schrift der ältesten Papsturkunden, die bis ins 10. Jh. alleinherrschend war und 967 bis 1123 von der kurialen Minuskel abgelöst wurde. Sie geht zurück auf die sog. jüngere rom. Kursive («Minuskelkursive»); charakteristisch fur sie ist die Neigung, Buchstaben moglichst kreisformig zu gestalten, bes. a, e, t und u. Das älteste erhaltene Original (Fragment einer Urkunde von 788) zeigt sie bereits vollausgebildet. Während der Übergangszeit zur kurialen Minuskel nahm sie einzelne Elemente dieser Schrift auf T. Frenz Bibliography Rabikauskas, P.: Die R. in der päpsdichen K…

Regest

(95 words)

Author(s): T. Frenz
nennt man eine kurze Inhaltsangabe einer Urkunde. Man unterscheidet zwischen «Kopfregesten», die der Ed. der Urkunde vorangestellt werden, und «Vollregesten», auf die keine Ed. des Textes folgt; letztere sind ausführlicher gehalten. Häufig werden die R.en eines Ausstellers etc. zu R.enslg. zusammengestellt, z.B. den «Regesta Imperli» fur die Urkunden der röm.-dt. Könige und Kaiser. In der älteren Lit. werden mitunter die Register als R.en bezeichnet. T. Frenz Bibliography Demandt, K. E.: Moderne R.entechnik. In: Der Archivar 10. 1957, S. 34—43 Richtlinien Rir die R.ierung …

Bollatica (auch: Littera Sancti Petri)

(125 words)

Author(s): T. Frenz
die Schrift der neuzeitlichen Papsturkunden unter dem Bleisiegel. Die für das MA charakteristische gute Lesbarkeit der Papsturkunden geht in der Neuzeit infolge zweier Entwicklungen verloren: 1. seit ca. 1550 erschienen zahlreiche Abkürzungen (Kontraktionen), die sonst in der lat. Schrift nicht üblich sind, 2. seit ca. 1600 gab man der Schrift durch Unterdrückung der Haarstriche und Verdrehung der Schäfte, auch durch Bogenumkehrung, ein «besonderes» Aussehen, das zu ästhetisch sehr unbefriedigen…

Quellenkunde

(182 words)

Author(s): T. Frenz
ist die Lehre von der Typologie der historischen Quellen. Man unterscheidet zum einen zwischen schriftlichen und nicht–schriftlichen Quellen. Zu den schriftlichen Quellen gehören die dokumentarischen (Urkunden, Akten, Register, Amtsbücher, Landkarten) usw.), zu den nicht–schriftlichen neben der mündlichen Überlieferung die Sachquellen (Bauwerke, archäologische Funde, Kunstgegenstände, Hausrat usw.) und die strukturellen Quellen (Rechtsnormen, Gewohnheiten, Bräuche usw.). Zum anderen unterscheide…

Gotische Schrift

(1,906 words)

Author(s): T. Frenz
1. Wulfila-Alphabet, die von Bischof Wulfila (Ulfilas, 311–383) für seine Bibelübers. ins Gotische entwickelte Schrift. Sie beruht auf dem griech. Alphabet, dessen Reihenfolge und Zahlbedeutung beibehalten sind; für einige Formen wird auch Herkunft aus dem Runenalphabet erwogen. Abweichungen vom Griech.: für (Sigma, zwischen ɛ und ϼ) steht u mit Lautwert q; ϑ und ψ sind vertauscht, dabei hat ψ den Lautwert ϸ, ϑ steht für hw; für ϑ steht G mit Lautwert j; υhat, wie teilweise auch im Griech., den …

Kuriale Minuskel

(128 words)

Author(s): T. Frenz
die Textschrift der hochma. Papsturkunden seit der Verdrängung der römischen Kuriale, also seit dem 11. Jh. Es handelt sich, wohl nach dem Vorbild der Kaiserurkunden, um eine karolingische Minuskel mit langgezogenen Ober– und Unterlängen, aber ohne aufwendige Verzierungen. Im 13. Jh. trat ein maßvoller Wandel zur gotischen Schrift ein; im 14. Jh. wurde sie durch eine franz. Bastarda abgelöst. Ihre sorgfältige Ausführung und das weitgehende Fehlen von Abk. (nur wenige Nomina–Sacra– und Suspension…

Shelley, George

(111 words)

Author(s): T. Frenz
(1666–1736 ?), engl. Schreibmeister, als solcher erstmals 1699 erwähnt, 1709 «Master to the Writing School at Christ’s Hospital» in London. S. publizierte nach Vorlagen John Seddons «The Penman’s Magazine» (London 1705). Als Hauptwerk gilt «Natural Writing in all the hands . . .» (2 Bde. London 1709 / 1714) mit über 60 (teils stark verzierten) Tafeln. Ferner verfaßte er u. a. «Penna volans, after the English, French & Dutch way . . .» (London 1710). T. Frenz Bibliography Heal, Sir A.: The English Writing-Masters and the Copy-Books, 1570–1800. Cambridge 1931 (ND Hildesheim 1…

Brevenschrift

(52 words)

Author(s): T. Frenz
Die Breven wurden zunächst in derselben gotischen Kursive geschrieben wie die übrigen Papsturkunden. Seit Eugen IV. (1431–1447), definitiv seit Pius II. (1458–1464) setzte sich die humanistische Kanzleikursive (cancelleresca italica) durch. Für die Intitulatio wurde Capitalis rustica angewandt. T. Frenz Bibliography Frenz, T.: Breve. In: Lex. d. MA. Bd. 2, Sp. 636–638.

Beauchesne, Jehan de

(52 words)

Author(s): T. Frenz
Schreibmeister, Autor von «Le Thresor d'Escripture ...» (Paris 1550); englische Ausgabe «A Booke containing divers Sortes of Hands ...» (London 1571) und «A New Booke, containing all Sorts of Hands ...» (London 1611). T. Frenz Bibliography Bonacini, C.: Bibliografia delle arti scrittorie e della calligrafia. Firenze 1953, Nr. 165–167.

Hartmut-Minuskel

(88 words)

Author(s): T. Frenz
die unter Abt Hartmut (872–883, zuvor seit 849 Dekan) im Scriptorium von St. Gallen gebräuchliche Schrift. Es handelt sich um eine vollkommene karolingische Minuskel ohne individuelle Züge einzelner Schreiber. Charakteristisch sind die fallweise verwendeten spitzen v und unzialen d sowie gewisse, möglicherweise durch irische Lehrer der Klosterschule beeinflußte Ligaturen. T. Frenz Bibliography ADB Bd. 10, S. 704–706; NDB Bd. 8, S. 6–7 Bruckner, A.: Scriptoria medii aevi Helvetica. Bd. 3. Genf 1938, S. 38–42, bes. S. 40 Chroust, A.: Monumenta palaeographica. Bd. 1. Leipzig…

Leopold, Joseph Friedrich

(88 words)

Author(s): T. Frenz
* 1668, † 1726 in Augsburg, Augsburger Verleger, Schreibmeister und Kupferstecher, gab neben vielen rein graphisch-ornamentalen Werken 1696 eine «Anmuthige Schau Bühne allerhand Lateinisch-Italiänisch-Romanisch und Französische Alphabeth, Schrifften ... vorstellend» heraus. T. Frenz Bibliography Thieme-Becker Bd. 23, S. 93-94 Degering, H.: Die Schrift. 2. Aufl, Berlin 1939, Taf. 192-193 Bonacini, C.: Bibliografìa delle arti scrittorie e della calligrafia. Florenz 1953, Nr. 1053 Doede, W.: Bibliographie dt. Schreibmeisterbücher von Neu-dörffer bis 1800. Hamb…

Scottica scriptura

(55 words)

Author(s): T. Frenz
war eine ma. Bezeichnung für die Insulare Schrift; z. B. nennt der erste Bibl.kat. von St. Gallen aus dem 9. Jh. eine Abt. «libri scottice scripti». T. Frenz Bibliography Ma. Bibl.kat. Deutschlands und der Schweiz. Bd. 1. München 1969, S. 71 Duft, J.: Die Abtei St. Gallen. Bd. 1. Sigmaringen 1990, Abb. 26.

Registrum super negotio imperii (RNI)

(102 words)

Author(s): T. Frenz
ist ein Spezialregister (Vatikanisches Archiv, Reg. Vat. 6) Papst Innozenz III., in dem seine Schreiben zum deutschen Thronstreit nach der Doppelwahl von 1198 eingetragen sind (teils auch der Urkundeneinlauf). T. Frenz Bibliography Regestum Innocentii III papae super negotio Romani imperii. Hrsg, von F. Kempf. Rom 1947 Laufs, M.: Politik und Recht bei Innozenz III. Kaiserprivilegien, Thronstreitregister und Egerer Goldbulle in der Reichs- und Rekuperationspolitik Papst Innozenz' III. Köln 1980 Pace, V.: Cultura dell'Europa medievale nella Roma di Innocenzo III: le…

Bastarda

(254 words)

Author(s): T. Frenz
Zu allen Zeiten der Schriftgeschichte besteht die Tendenz, die schnell zu schreibenden, aber schwer lesbaren Kursiven nach dem Vorbild der kalligraphischen Buchschrift sorgfältiger zu stilisieren. Im Bereich der gotischen Schrift bezeichnet man diese Hybridschrift, welche die Mitte zwischen gotischer Buchminuskel (littera formata, textura, textualis) und gotischer Kursive (notula) hält, mit einem schon zeitgenössischen Ausdruck als (littera) bastarda (lettre bâtarde). Jedoch hat sich in der palä…

Bogenverbindung

(196 words)

Author(s): T. Frenz
eines der wichtigsten Charakteristika der gotischen Schrift. Wenn einem Buchstaben, der rechts mit einem Bogen schließt (b, d in der unzialen Form, o, p, v, w, y, teilweise auch h), ein Buchstabe folgt, der links mit einem Bogen beginnt (c, d, e, o, q, mitunter auch g und a), werden diese beiden einander zugekehrten Bögen aneinandergerückt und später ineinandergeschrieben. Dadurch können der obere Teil des linken und der untere Teil des rechten Bogens in einem durchgehenden Federzug geschrieben …

Langobardische Schrift

(63 words)

Author(s): T Frenz
nannte man früher (im Rahmen des Konzeptes der Nationalschriften) die Beneventana. Der Ausdruck ist heute nicht mehr üblich, aber an sich nicht unberechtigt, da das Herzogtum Benevent, das als einziges Gebiet der Eroberung des langobardischen Königreichs durch Karl den Großen entging, ganz bewußt die langobardischen Traditionen pflegte und wohl aus diesem Grund auch niemals die karolingische Minus-kel übernahm. T Frenz

Samaran, Charles

(95 words)

Author(s): T. Frenz
* 28. 10. 1879 in Cravencères-l’Hôpital, Département Gers, † 1982 in Nogaro, Département Gers, franz. Historiker, lehrte seit 1927 an derÉcole Pratique des HautesÉtudes, seit 1933 an derÉcole des Chartes, 1941–1948 war er Directeur des Archives en France. S. ist Autor zahlreicher Publikationen aus dem Bereich der Historischen Hilfswissenschaften (bes. der Paläographie) und der franz. Gesch., Mitinitiator und -herausgeber der Reihen «Catalogue des manuscrits datés» (seit 1931) und «L’histoire et ses méthodes (Encyclopédie de la Pléiade)» (seit 1961). T. Frenz Bibliography Fav…

Römische Kursive

(442 words)

Author(s): T. Frenz
Die antike lat. Schrift kannte ein breites Spektrum von Schriften verschiedener Sorgfalt und Stilhöhe, von den Steininschriften und den ihnen nachgebildeten Prachthss. (Capitalis, Unziale) über die mehr oder weniger unbeholfenen Alltagsschriften («ѐcriture commune») bis hin zu flüchtigen Kursivschriften. Deren Form ist wesendich bedingt durch den Be-schreibstoff (Wachstafel bzw. Papyrus); vor allem auf der Wachstafel wurden die Bögen der Schrift abgeflacht und in die bevorzugte Strichrichtung (v…

Lettres de cachet

(76 words)

Author(s): T. Frenz
heißen die franz. Königsurkunden, die mit dem persönlichen Ringsiegel des Königs, dem «cachet», verschlossen wurden. Sie wurden ohne Beteiligung der Kanzlei von den Sekretären expediert und waren ein wichtiges Instrument der Regierung aus dem Kabinett. Die äußere Gestalt ist sehr schlicht; ähnliche Formen gibt es vor allem in Spanien und an der päpstlichen Kurie (Breve). Berüchtigt waren die als L. ausgestellten kgl. Haftbefehle. T. Frenz Bibliography Tessier, G.: Diplomatique royale française. Paris 1962.

Diplom

(47 words)

Author(s): T. Frenz
(von διπλόος: zweifach) ursprünglich die aus zwei Metallplatten bestehenden Entlassungsurkunden der römischen Soldaten (Militärdiplom), später auf alle Urkunden mit dauernder Rechtswirkung ausgedehnt, bes. auf Kaiser- und Königsurkunden (Gegensatz: Mandat); davon abgeleitet Diplomatik (Urkundenlehre). Heute (1988) nur noch fur Urkunden fiber bestandene Prüfungen gebräuchlich. T. Frenz

Cresci, Giovan Francesco

(86 words)

Author(s): T. Frenz
† Anfang 17. Jh., Schreibmeister, Scriptor der Vatikanischen Bibl, seit 1556. Autor von u.a.: «Essemplare di piu sorti lettere Rom 1560 und spätere Aufl., «II Perfetto Scrittore ...», Venedig 1569, «Il Perfetto Cancellaresco corsivo ...», Rom 1579. T. Frenz Bibliography Diz. biogr. ital. Bd. 30, S. 668 – 671 Bonacini, C.: Bibliografia delle arti scrittorie e della calligrafia. Firenze 1953, Nr. 414 – 429 Casamassima, E.: Trattati di scrittura del Cinquecento italiano. Milano o.J., S. 61 – 81, 91– 93, Taf. LV -LXVII.

Buchstabennamen

(258 words)

Author(s): T. Frenz
Ursprünglich wurde jeder Buchstabe einer Lautschrift mit dem Begriff bezeichnet, dessen Bild er in vereinfachter Form darstellt; so im Phönizischen alef (Rind), bet (Haus), dalet (Türflügel) usw. (Alphabet). Die Griechen übernahmen mit der phonizischen Schrift auch diese Bezeichnungen, die als abstrakte B. erhalten blieben; für die im phönizischen Alphabet nicht vorkommenden Vokalzeichen erschien zunächst der bloße Lautwert, später wurde ein Adjektiv zugesetzt (o mikron, o mega) bzw. den zusätzl…

Schattenstriche

(22 words)

Author(s): T. Frenz
nennt man die beim Bandzug in Abhängigkeit vom Schreibwinkel entstehenden dicken Linien, im Gegensatz zu den dünnen Haarstrichen. T. Frenz

Gleichzug

(44 words)

Author(s): T. Frenz
eine Schreibweise, bei der die Linien unabhängig von ihrer Richtung gleichmäßig dick sind, im Gegensatz zum Bandzug. G. (oder Schnurzug) entsteht vor allem durch die modernen Schreibgeräte (Kugelschreiber, Filzstift), während er durch die Stahl- oder Gänsefeder schwerer zu erzielen ist. T. Frenz

Gitterschrift

(11 words)

Author(s): T. Frenz
veralteter Ausdruck für die Textura. Gotische Schrift T. Frenz

Capitalis

(196 words)

Author(s): B. Bischoff | T. Frenz
die klassische Form des lat. Alphabets, deren Entwicklung bis zur vollen Reife sich im ersten Jh. v. Chr. in den Inschriften verfolgen läßt. Neben der Monumentalschrift erscheint in den Inschriften der augusteischen Zeit eine schmale Form (Scriptura actuaria), deren schreibgerechtes (mit Druck- und Haarstrich ausgeführtes) Gegenstück die seit dem ersten Jh. n. Chr. überlieferte C.rustica ist. Diese war als Schriftart der Kalligraphie bis ins 6. Jh. im Gebrauch, seit dem 4. bzw. 5. Jh. von der Un…

Supplik

(134 words)

Author(s): T. Frenz | G. Pflug
(von lat. Supplicium = demütige, flehentliche Bitte). Schon in der röm. Antike bezeichnete ein «libellus supplex» eine schriftliche Beschwerde über ein erlittenes Unrecht (Sueton: Augustus 53; Martial 8,31). An der päpstlichen Kurie war eine S. eine Bittschrift um die Gewährung einer Vergünstigung, speziell um die Ausstel-lung einer Urkunde. Für sie galten strenge Regeln der Formulierung (stilus curiae) und der Schreibweise. Mitunter wurden die S.en durch Rankenwerk und Miniaturen farbig verzier…

Karolingische Minuskel

(810 words)

Author(s): B. Bischoff | T. Frenz
ist die Schrift, die als eine Frucht der kulturellen Reform unter Karl dem Großen seit dem späten 8. Jh. auf der Grundlage verschiedener lokaler Bemühungen um einfache, klare und harmonische Formen (Frühkarolingische Minuskel) zu einer schlichten, gut lesbaren gemeinkarolingischen Schrift zusammenwuchs. Ihre Herrschaft hat sich bis ins 12. Jh. bis an die Grenzen des westlichen Abendlandes erstreckt. Nach der Wandlung zur gotischen Schrift wurde sie seit 1400 in der humanistischen Minuskel (Humanistische Schrift) erneuert und vom Buchdruck als Antiqua übernommen. Formen. Im …

Stimmer (Stymmer), Christoph d. J.

(154 words)

Author(s): T. Frenz | G. Pflug
* 1520 / 1525 in Konstanz, † vor Okt. 1562 in Rottweil. Sohn des Malers Christoph S. d. Ä. und Halbbruder der Maler und Form-schneider Tobias S. (1539–1584) und Hans Christoffel S. (1549–1578). S. war seit 1548 als Schreib- und Rechen-meister in Rottweil tätig. Er hat in der Nachfolge von Johann Neudörfer d. Ä. zwei Schreibmeisterbücher verfaßt: «Ein nüw Kunstrych Fundamentalbüchle von Mancherley guter Tütschert und Latinischer Schriften», das 1549 in Zürich bei Rudolff Wyssenbach verlegt wurde,…

Protokoll

(229 words)

Author(s): T. Frenz | G. Pflug
I. P. hieß urspr. das erste Bl. einer Papyrusrolle (wörtlich: das zuerst angeklebte, von πϱῶτος = erster und ϰολλᾶν = kleben), das in Ägypten häufig einen amtlichen Stempel der Steuerverwaltung trug. Später ging der Ausdruck auf die formelhaften Eingangssätze der Urkunden über. Entsprechend heißen die Schlußfloskeln Eschatokoll (ἔσχατος = der letzte); statt der beiden Ausdrücke wird auch von Eingangsprotokoll und Schlußprotokoll gesprochen. Das P. der Urkunden umfaßt die Invo-catio (Anrufung Gottes), Intitulatio (Nennung des Ausstellers), In…

Minuskelschriften

(842 words)

Author(s): O. Mazal | T. Frenz
a. Griechische M. Bereits seit der Mitte des 7. Jh.s hatte sich die griechische Papyruskursive auf die Minuskel hin entwickelt. Im frühen 8. Jh. bildete sich der Kanon der Minuskel aus, deren Grundprinzip in der Verbindung der Klarheit der Majuskel mit der praktischen Verwendbarkeit der Kursive begründet war. Die neue Schrift, die im 9. Jh. voll ausgeformt vorlag, ist eine ausgesprochene Vierzeilenschrift mit zahlreichen Ober– und Unterlängen. Eine Mehrzahl von Buchstaben kann in einem Zug gesch…

Privilegien

(315 words)

Author(s): T. Frenz | R. Golpon | Red.
sind Vorrechte oder Sonderrechte, die bestimmten Personen oder Gruppen von zuständigen Stellen, meist staatlichen Organen, eingeräumt werden. 1. In der Urkundenlehre nennt man P. vornehmlich diejenigen Urkunden, die ein Recht oder Vorrecht für unbegrenzte Zeit verleihen. Sie bilden auch nach Ausstattung und Besiegelung die oberste Stufe in der Hierarchie der Urkunden. Bei Kaiser– und Königsurkunden spricht man gewöhnlich von Diplomen. Bei den Papsturkunden bilden die (feierlichen) Privilegien eine Gebrauch von Rota, Monogramm und Papst– und Kardinalsunterschriften Bibli…

Register

(329 words)

Author(s): T. Frenz | G. Pflug | C. W. Gerhardt
(von lat. regestum, regestrum, registrum = Eintragung, Katalog): 1. Slg. von Urkundenabschriften, die 227 der Aussteller zurückbehält (Ausstellern) oder des Urkundeneinlaufs (Empfängern). Im strengeren Sinn bezeichnet man nur die Ausstellern als R.; für die Empfängern bevorzugt man Ausdrücke wie Kopialbuch, Amtsbuch und dergleichen. Die R. können als Ersatz für verlorene Originale dienen, enthalten aber selten die vollst. Produktion einer Kanzlei; oft mußte der Begünstigte die Registrierung auf …
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