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Your search for 'dc_creator:( "Schiemann, Gottfried" ) OR dc_contributor:( "Schiemann, Gottfried" )' returned 176 results. Modify search

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Elogium

(286 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] [1] Röm. Ehreninschrift für Verstorbene Eine röm. Ehreninschrift auf dem Grab eines vornehmen Verstorbenen, an Statuen, Wachsmasken in Gebäuden oder auf öffentlichen Plätzen. Die Zensoren des J. 158 v.Chr. haben die öffentlich sichtbaren e. weitgehend beseitigt. Das Überlieferte stammt aus der Kaiserzeit, dient aber teilweise der überhöhenden Rekonstruktion längst vergangener Zeiten. Dies gilt auch für das bei weitem bekannteste Beispiel des e., die Inschr. auf den Statuen des Marstempels am Forum Augustum. Augustus ließ sie mit den Statue…

Fremdenrecht

(1,185 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen) | Domhardt, Yvonne (Zürich)
[English version] I. Allgemein In den Staaten Vorderasiens, in Ägypten und den städt. ant. Gesellschaften des Mittelmeerraums steht der Fremde, der sich zeitweise oder auf Dauer in diese Gesellschaften begibt, prinzipiell außerhalb des Rechtsschutzes, in den nur die vollberechtigten Bürger des jeweiligen Staates und mittelbar auch deren Sklaven und Hörige einbezogen sind. Im allg. bleiben die Fremden jedoch nicht rechtlos, sondern werden einem bes. F. unterworfen, das sie je nach Zweck und Dauer des…

Delator

(144 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] Derjenige, der bei einer röm. Behörde etwas “anzeigt”, im engeren Sinne aber insbes. der Ankläger bei Erhebung der delatio nominis . Dem erfolgreichen d. winkten erhebliche Vorteile: In der Regel erhielt er eine Geldbelohnung in Höhe eines Bruchteils des Vermögens des Verurteilten ([1]; mit Ergänzungen bei [2]). Daraus ergab sich offenbar vielfältiger Mißbrauch (vgl. Cic. S. Rosc. 55: Roscius war wohl mit polit. Rückendeckung angeklagt worden, um sich sein Vermögen zu verschaffen). Erwies sich die Anklage als mutwillig, machte sich der d. selbst wegen calumnia

Mora

(857 words)

Author(s): Burckhardt, Leonhard (Basel) | Schiemann, Gottfried (Tübingen)
(μόρα). [English version] [1] Abteilung im spartanischen Heer Im spartanischen Heer war m. spätestens seit 403 bis 371 v.Chr. die gebräuchliche Be…

Fides

(1,218 words)

Author(s): Prescendi, Francesca (Genf) | Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] I. Religion F. ist die kultisch verehrte Personifikation der Treue und Wahrhaftigkeit [1]. Nach Varro (ling. 5,74) wurde sie von den Sabinern übernommen; ihr Kult ist noch am Ende des 2. Jh. n.Chr. bezeugt (Tert. apol. 24,5). F. wird als Frau mit Kranz oder Schleier auf dem Kopf und mit chitṓn und péplos bekleidet dargestellt [2]. Sie kommt oft in der Dichtung, selten in der Prosa vor. Sie gilt als uralte Gottheit (Sil. 1,329f.; 2,484ff.) und wird deswegen als cana gekennzeichnet (Verg. Aen. 1,292). Die legendäre …

Gericht

(374 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried
[English version] Seit Beginn ant. Staatlichkeit gab es die Institution des G. Ob und wo eine Phase der Schiedsgerichtsbarkeit voranging, läßt sich nicht mehr erschließen. In den Urkunden des Alten Orients sind G. vielfach belegt [1; 2; 3]. Der jeweilige Stadtfürst oder König dürfte auch Gerichtsherr gewesen sein; daneben gab es aber in Mesopotamien auch lokale Gerichtsbarkeit (d. h. innerhalb bestimmter Gruppen) [2]. Die Schreiber waren aufgrund ihrer Ausbildung für die Tätigkeit als Richter geei…

Vertrag

(1,502 words)

Author(s): Hengstl, Joachim | Schiemann, Gottfried
[English version] I. Allgemeines Ein V. ist die (u.U. stillschweigende) Einigung zw. zwei oder mehr Personen über einen zu erreichenden Rechtserfolg (z. B. Kauf als Austausch von Ware gegen Entgelt). Im Verhältnis zum Geschäftszweck sind zu unterscheiden der rechtlich direkt auf den Zweck ausgerichtete V., das davon formal unabhängige, “abstrakte” Rechtsgeschäft und das “nachgeformte Rechtsgeschäft”. Abstrakt ist ein Rechtsgeschäft, dessen Rechtsfolge rechtlich mit dem von den Parteien angestrebten …

Testament

(3,197 words)

Author(s): Hengstl, Joachim | Schiemann, Gottfried | Manthe, Ulrich
[English version] [1] (Religion) s. Bibel; Christentum; Neutestamentliche Apokryphen; Septuaginta; Testamentenliteratur; Vulgata (Religion) s. Bibel; Christentum; Neutestamentliche Apokryphen; Septuaginta; Testamentenliteratur; Vulgata Hengstl, Joachim …

Fictio

(360 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] Die noch in modernen Gesetzen angewendete Technik der Fiktion zur Anordnung von Rechtsfolgen für einen anderen als den urspr. geregelten Sachverhalt durch die Unterstellung, die Sachverhalte seien entgegen der Wirklichkeit identisch, geht auf die röm. Jurisprudenz zurück. Ausgangspunkt der Entwicklung ist die sakrale Regel simulacra pro veris accipiuntur (‘die Bilder werden als Wirklichkeit akzeptiert’): Die Priester als erste Experten des Rechts in der röm. Frühzeit haben die Vorstellung, die sich in der Sakralregel ausspric…

Calumnia

(251 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] Im klass. röm. Recht die wissentlich grundlose und schikanöse Erhebung von Klagen und Anklagen. Im Formularverfahren für Streitigkeiten unter Privatleuten gewährt der Prätor ein bes. iudicium calumniae decimae partis, also eine Prozeßstrafe von 1/10 des Wertes der Klageforderung (Gai. inst. 4,175). Für den Freiheitsprozeß betrug die Sanktion gegen den treuhänderischen Kläger ( adsertor in libertatem ) sogar 1/3 des Wertes des Sklaven. Den vierfachen Wert ( quadruplum) konnte der Betroffene innerhalb eines Jahres vom calumniator verlangen, wenn dieser f…

Dispensator

(167 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] ( ab aere pendendo, Varr. ling. 5,183). In früherer Zeit hatte der d. wohl für einen Herrn oder die öffentliche Hand ungemünztes Edelmetall “abzuwägen”. Daraus entwickelte sich der d. zum Rechnungsführer, Kassenbeamten und Vermögensverwalter in gleicher Bed. wie griech. oikonómos. D. ist eine in röm. Inschr. sehr häufige Bezeichnung. Viele dispensatores waren Sklaven oder Freigelassene. Bei Gai. inst. 1,122 werden d. geradezu als eine bestimmte Art von Sklaven bezeichnet: servi, quibus permittitur administratio pecuniae, dispensatores appellati sunt (‘Sk…

Discussor

(140 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] (griech. logothétēs, etym. von discutere in der Bed. von “prüfen, untersuchen”) war ein Beamter des spätant. röm. Staates, dem der Titel 10,30 des Cod. Iust. gewidmet war. Die Hauptaufgaben der discussores lagen in der Steuerverwaltung. So haben sie offenbar Außenprüfungen der Besteuerungsgrundlagen vorgenommen, die im Verfahren des census durch Selbsteinschätzung ( professio) festgelegt worden waren. Daneben erscheinen die d. als Rechnungsprüfer für Zölle, öffentliche Bauten und öffentlich festgesetzte Preise. Die von den d. erlassenen Verwaltungsak…

Vidua

(17 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried
[English version] Lat. Ausdruck und t.t. des röm. Rechts für die Witwe (II.). Schiemann, Gottfried

Divisor

(139 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] (“Verteiler” von Geldspenden). Spätestens seit dem 2. Jh.v.Chr. wurden Kriegsgewinne des röm. Staates gelegentlich an die röm. Stadtbevölkerung verteilt. Da irgendeine “Leistungsverwaltung” dafür nicht bestand, wurden Privatleute - die divisores - mit der Abwicklung solcher Geschenke beauftragt. Am Ende der Republik entwickelte sich daraus ein Weg organisierter Wahlbestechung, die Cic. Planc. 48ff. anschaulich schildert: Die d. versprachen in den einzelnen tribus einer ausreichenden Zahl von Tribulen eine “Belohnung” fü…

Verleumdung

(98 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried
[English version] Die V. wurde als schwere Persönlichkeitsverletzung sowohl im griech. (att.) Recht als auch im röm. Recht verfolgt. In Athen dürfte die V. unter den Tatbestand der kakēgoría (vgl. auch loidoría ) gefallen sein und zu einer Geldbuße auf private Klage hin geführt haben. Im röm. Recht war die V. ebenfalls ein Privatdelikt als eine Ausprägung der iniuria (Rechtsverletzung). Mit der V. verwandt war möglicherweise das carmen famosum (“Spottgedicht”) der 12 Tafeln ( tabulae duodecim ). Eine qualifizierte Art der V. war die röm. calumnia (falsche Ansc…

Supplicium

(229 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried
[English version] (“Strafe”, = St.) wird im röm. Recht ähnlich wie poena verwendet, jedoch beschränkt auf die “öffentliche” St. (Strafrecht) und spezieller die Todesstrafe. Darüber, wie s. (urspr. wohl: Bitte um Vergebung) die Bed. einer St. erh. hat, sind nur Spekulationen möglich. Die Zwölf Tafeln (5. Jh. v. Chr.) kennen zwar die Todes-St. in einigen Fällen, jedoch überwiegend als private St.; sie wird in den Berichten über das Gesetz nicht als s. bezeichnet. Mehrfach ist in den Quellen von einem s. more maiorum (“St. nach der Vätersitte”) die Rede (Nachweise [1. 204-207…

Volksrecht

(1,622 words)

Author(s): W.KA. | Schiemann, Gottfried
[English version] I. Begriff V., ein von L. Mitteis [1. 4-9] 1891 geprägter Begriff, bedeutet die einheimischen Rechtstraditionen in den Prov. des imperium Romanum, im Gegensatz zum röm. Recht als “Reichsrecht”: Die Verleihung des Bürgerrechts ( civitas [2]) an (nahezu?) alle freien Reichsbewohner durch die Constitutio Antoniniana (212 n. Chr.; dazu [2; 3]) führte entgegen manchen ant. Quellen (z. B. Theod. gr. aff. cur. 9,13 Raeder) nicht zu einer Ausrichtung des provinzialen Rechtslebens am röm. Recht. Dies ergibt …

Divortium

(392 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] (von divertere, sich abwenden) ist die Ehescheidung im röm. Recht. Ihre Grundlage ist in einem Reskript des Kaisers Alexander Severus aus dem J. 223 n.Chr. (Cod. Iust. 8,38,2) klar formuliert: libera matrimonia esse antiquitus placuit (daß die Ehen frei sind, ist seit alters anerkannt). Ob dies schon für die mit bes. sakraler Weihe geschlossenen Ehen der Frühzeit galt, mag zweifelhaft sein. Auch für sie war jedenfalls in den überlieferten Quellen eine Scheidung in entsprechender Form zur Eheschließung vorgesehen ( diffarreatio ). Die “Frei…

Iuridicus

(349 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] Der Ausdruck i. (“mit Recht Beschäftigter”) taucht in den Quellen der röm. Kaiserzeit mit sehr unterschiedlicher Bed. auf. 1. Seit Hadrian, vielleicht schon seit Vespasian, begegnen in kaiserlichen Provinzen iuridici provinciae, häufiger bezeichnet als legati iuridici. Sie sind Vertreter des Provinzstatthalters bei dessen Rechtsprechungsaufgaben, teils für die ganze Provinz, teils für Unterbezirke. Umstritten ist, ob der i. nur eine vom Statthalter abgeleitete (so u.a. [1. 1149]) oder echte kaiserliche (dafür [2]) Amtsgewalt hatte. 2. Eine eigene Rec…

Adfinitas

(90 words)

Author(s): Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] (Schwägerschaft). Gai. inst. 1,63 spricht von a. im Zusammenhang mit der Aussage: Item (scil. uxorem ducere non licet) eam, quae nobis quondam socrus, aut nurus, aut priuigna, aut nouerca fuit. Mit der Schwiegermutter, der Schwiegertochter, der Stieftochter und der Stiefmutter ist demnach im klass. röm. Recht (vielleicht seit der Ehegesetzgebung des Augustus) die Heirat verboten. Dieses Ehehindernis wurde in der Spätant. auf die Schwägerschaft ersten Grades in der Seitenlinie (Frau des Bruders, Schwester der Frau) erweitert (Cod. Theod. 3,12,2). Schiemann, …
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