Search

Your search for 'dc_creator:( "F. A. Schmidt-Künsemüller" ) OR dc_contributor:( "F. A. Schmidt-Künsemüller" )' returned 145 results. Modify search

Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first

Eventail

(111 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
(fers à l'éventail), Fächermuster auf Bucheinbänden, ein seit etwa 1620 bis ins 18. Jh. vor allem in Italien und Frankreich beliebtes Motiv des Einbandschmucks, das aus einzelnen Stempeln in der Form der Glieder eines Fächers gebildet wurde. Sie wurden beliebig zu Viertel-, Halb- und ganzen Kreisen, je nach Stellung, zusammengesetzt und konnten in Verbindung mit anderen kleinen Stempeln reiche Möglichkeiten der Dekoration ergeben (zumeist Mittelrosette und/oder Eckstücke). Auch in Deutschland wa…

Eustac(h)e, Guillaume (tätig 1493 – 1533)

(71 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
franz. Buchbinder(auch Drucker), zugleich Binder für Ludwig XII. wie für die Pariser Univ. Seine Einbände zeigen den Übergang vom überladenen Mailänder Stil in Golddruck mit den typischen Viertelkreisen zu dem einfacheren Rechteck-Rahmenmuster der Pariser Frührenaissance. Vier Einbände hat E. für Grolier gebunden, deren letzte den heimischen Buchführereinbänden angeglichen sind. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibliography Schunke, J.: Zur Frage der ersten Pariser Einbände. In: Gut.-Jb.1963, S. 290–294.

Klappenband

(304 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Der K. ist ein Einband, bei dem an die Seitenkante des Rückdeckels (selten an alle drei Kanten) eine Klappe angesetzt ist, die über den Schnitt auf die Oberseite des Buchkörpers übergreift und diesen etwa zur Hälfte bedeckt. Die Klappe hat also eine Art Schutzfunktion für den oder die Schnitte. Ansätze zum K. finden sich gelegentlich schon bei den koptischen Einbänden, die Klappen wurden fast zur Regel und zu einem Charakteristikum beim islamischen Bucheinband, begegnen aber manchmal noch bei eu…

Bibliotecario, II

(41 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
eine seit 1984 erscheinende neue Zs., die von A. Serrai hrsg. und bei Bulzoni in Rom verlegt wird. Im Gegensatz zuAccademie e biblioteche beschränkt sie sich inhaltlich ganz auf bibliothekskundliche und informationswiss. Fragen der Gegenwart. F. A. Schmidt-Künsemüller

Baumgarten, Johann

(111 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
(John) Ernst, † 1782, war einer der ersten deutschen Buchbinder, die im 18. Jh. wegen der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrer Heimat nach England (London) auswanderten und die englische Einbandkunst nicht unwesentlich bereichert haben. Er gehörte zu den renommierten Buchbindern in Londons «West End Trade». B. bediente sich des zeitgenössischen Rokoko-Stiles, jedoch mit Ansätzen zum Klassizismus. Als erster soll er in England marmoriertes Leder als Bezugsstoff verwendet haben. Sein Schüler und Nachfolger war Chr. S. Kalthoeber. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibli…

Herzbruch, Theodor

(127 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
* 1822 in Glückstadt, † 22. 7. 1891 in Flensburg, Buchhändler, der bei J. G. Heyse in Bremen seinen Beruf erlernte. H. war in der Auseinandersetzung mit den Dänen ein überzeugter Schleswig-Holsteiner, der seine 1854 in Flensburg gegr. Buchhandlung ganz in den Dienst der dt. Unabhängigkeitsbewegung stellte und damit immer wieder in Konflikt mit den dän. Behörden geriet. Durch einen Scheinverkauf seines Geschäfts entzog er sich dem Zugriff der dän. Obrigkeit. Erst 1864 kehrte er mit den preußische…

Archiv für Buchgewerbe

(95 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
erschien von 1864 bis 1899 u.d.T.: Archiv für Buchdruckerkunst und verwandte Geschäftszweige in Leipzig bei Waldow, von 1899 bis 1919 u.d.T.: Archiv für Buchgewerbe im Verlag des Leipziger Buchgewerbevereins und enthielt zugleich die Mitteilungen der kgl. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. 1920–1921 erschien die Zs. u.d.T.: Archiv für Buchgewerbe und Graphik, von 1922 bis 1943 als Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik. Sie wurde zuletzt von der Historischen Kommission des Börs…

Curzon, Robert

(150 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
*16. 3. 1810 in London, † 2. 8. 1873 in Parham, engl. Bibliophile und Hss.-Forscher, gilt als die vielleicht attraktivste Gestalt in der Geschichte des Büchersammelns in England. C. erhielt seine Erziehung und Ausbildung in Charterhouse und Christ Church in Oxford. 1833 reiste er nach Ägypten und Palästina, um alte Bibl.en zu erforschen, wobei er viele Hss. rettete. 1837 Reise zum Berg Athos über den er einen Bericht veröffentlichte («Visit to the Monasteries in the Levant» [1849], in mehreren A…

Ascona

(59 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Sitz des «Centro del bel libro» mit der Legatoria artistica (kunsthandwerkliche Abteilung), der Galleria del bel libro (Permanente Ausstellung internationaler Einbandkünstler) und der Scuola d'arte per legatori artistici (Akademie zur Weiterbildung junger Einbandkünstler). Gegr. wurde das Centro von der Buchbinderei Jos. Stemmle in Zürich, getragen wird es heute vom Kanton Tessin und einem Stifterverein. F. A. Schmidt-Künsemüller

Bernstorff, Johann Hartwig Ernst Graf

(89 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
* 13. 5.1712 in Hannover, † 18. 2. 1772 in Hamburg. Studium in Göttingen, zweijährige Bildungsreise durch Europa, seit 1735 als Politiker in Dänemark, wo er sich um die Geschicke dieses Landes große Verdienste erwarb. 1744–1750 war B. dänischer Gesandter in Paris und sammelte dort eine stattliche Bibl. B. hatte ein offenes Haus für deutsche Dichter und Schriftsteller (z. B. Klopstock). Die Blüte eines dt. Humanismus im Norden Europas ist nicht zuletzt ihm zu verdanken. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibliography NDB Bd. 2, S. 140–141.

Einbandkunst und Graphik

(737 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Eine engere Beziehung zwischen Bucheinband und Graphik konnte erst aufkommen, nachdem sich der Wunsch nach großflächiger Dekoration der Einbanddeckel eingestellt hatte. Die im frühen und hohen MA zur Verzierung der Einbände verwendeten Einzelstempel eigneten sich dafür kaum. Erst mit dem Aufkommen der Plattenstempel waren die Voraussetzungen für eine Übertragung von Bildmotiven auf den Einband gegeben. Zwar tauchten die ersten Plattenstempel schon im 13./14. Jh. in Holland auf, doch scheint es Ü…

Kardinalbuchbinder

(207 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
ein von Ilse Schunke geprägter Kunstname für einen in der 2. Hälfte des 15. Jh.s tätigen spanischen Buchbinder, der am aragonesischen Hof in Neapel für den Kardinal Giovanni von Aragon, Sohn des Königs, gearbeitet hat. Unter den nicht eben wenigen Einbandmeistern am Hof vertrat er trotz seiner Herkunft das ital. Element, da er mit der Kunst an den Univ. in Bologna und Padua gut vertraut war. Sein bevorzugtes Stilmittel war das in ItaHen damals sehr beliebte Flechtwerk, das er auf seinen Einbandd…

Betz, Petrus

(66 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Buchbinder aus Augsburg, der vornehmlich für den Kurfürsten Ottheinrich (1502–1559) von der Pfalz (Ottheinrichbande) und seinen Nachfolger Friedrich 111. (1515–1576) gebunden hat, darunter sehr schöne Prachteinbande mit den Bildnisplatten der Kurfürsten. B. war vermutlich ein Geselle Jörg Bernhards Er starb vor 1588. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibliography Schunke, I.: Die Einbände der Palatina in der Vatikan. Bibl. Bd. 1. Città del Vaticano 1962, S. 54ff.

Einbandliteratur

(261 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Die bibliographische Erschließung des intern. Einbandschrifttums begann in Deutschland mit der «Bibliographie der Buchbindereiliteratur» von Wolfgang Mejer (1925). 1928 veröffentlichte Paul Kersten «Die deutsche Buchbindereiliteratur von 1644 bis 1927». Beide Werke wurden ergänzt durch die Zusammenstellungen von H. Herbst für die Jahre 1924 bis 1932 (1933) und für 1933 bis 1937 im Jahrbuch der Einbandkunst 4. 1937, S. 189–215. Die Lücke bis 1940 wird geschlossen durch die einschlägigen Abschnitt…

Eliot, John

(101 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
* 1604 in Widford (Hertfordshire), † 21. 5. 1690, amer. Geistlicher in der Kolonialzeit und besessen von der Idee, die Indianer zum Christentum zu bekehren. 1632 wurde E. Lehrer an der Kirche in Roxbury, Massachusetts. Dort studierte er die Indianer-Sprachen und veröffentlichte 1654 den «Primer of the Massachusetts Indian Language». Andererseits übers, er die Bibel in indianischen Dialekt. 1661 bzw. 1663 wurden die Übers, des AT und des NT gedruckt, die ersten Bibelausg. in der Eingeborenensprache des kolonialen Amerika. E. gehörte auch zu den Hrsg, des Bay Psalm Book (1640). F. A. S…

Laferté

(191 words)

Author(s): F. A. Schmidt–Künsemüller †
franz. Buchbinderfamilie des 18.Jh.s in Paris. Der erste dieses Namens, Pierre–Louis (I), wurde 1712 Meister und arbeitete ganz im Stil seiner Zeit, u.a. für den Duc de la Force, ohne sich durch bes. Qualität hervorzutun. Er starb 1765. Bedeutender ist sein Sohn Pierre Antoine, der als Nachfolger Dubuissons 1762 «relieur du roi» wurde und wie dieser den Dentelle–Stil bevorzugte. Er band u.a. für Madame de Pompadour. Seine Einbände zeichnen sich bes. durch ihre solide handwerkliche Arbeit aus. Ni…

Columban

(175 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
* um 543 in Leinster (Irland), 23. 11. 615 in Bobbio. C. erhielt seine geistliche Ausbildung im Kloster Bangor, einer der Hauptstätten irischer Kultur, das er um 591 mit zwölf Schülern verließ, um sich in das Merowinger–Reich zu begeben. Dort gründete er das Kloster Annegray, kurz darauf Luxeuil und wenig später ein drittes Kloster in Fontaines. Für diese Klöster, die Ausgangspunkte der kirchlichen Erneuerung im Frankenreich wurden, schrieb C. die regula monachorum. Um 613 zog er nach Italien un…

Hornband

(189 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
heute kaum noch gebräuchliche Bezeichnung für eine Sonderart des Pergamenteinbandes, die im 16. bis 18. Jh. in Deutschland und in den Niederlanden verbreitet war. Es handelt sich um Einbände, bei denen die Deckel nicht mit Leder, sondern mit Kalbs- oder Schweinspergament im Naßverfahren überzogen waren. Sie waren ohne jede Verzierung, nur der Titel des Buches war i. d. R. kalligraphisch auf dem Rücken aufgetragen. Von den sonst üblichen Pergamentbänden unterschieden sie sich durch das Fehlen dur…

Cremer (Albch), Heinrich

(114 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
dt. Buchbinder und Illuminator des 15. Jh.s, Vikar am Kollegiatstift St. Stephan in Mainz, ist allein bekannt durch seine Eintragung im Pariser Exemplar der 42zeiligen Gutenberg-Bibel. C. bekundet im ersten Band am 24. 8. 1456, im zweiten Band am 15. 8. 1456, daß er dieses Exemplar aus der Mainzer Kartause gebunden und rubriziert hat. Es sind die frühesten gesicherten Daten für den Bibeldruck Gutenbergs. Nachzeichnungen dieser Eintragungen aus dem Anfang des 19. Jh.s finden sich im Exemplar der B42 in der Widener Memorial Library der Harvard Univ. in Cambridge, Massachusetts. F. A. S…

Bozérian

(175 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Brüder, Pariser Buchbinder, tätig im ersten Viertel des 19. Jh.s, Jean Claude B. (* 1762, † 1840), der ältere, und F. B., der jüngere, dessen Lebensdaten nicht genau bekannt sind. Die Bozérians markieren den An- fang der neueren franz. Einbandkunst und haben weithin stilbildend gewirkt. Der ältere ist ein Hauptvertreter des von England beeinflußten Empirestils, der jüngere, der für Napoleon, Renouard u. a. arbeitete, begründet eine eigene, nachhaltig wirkende Richtung. Alle ihre Einbände zeichne…

Bradfordsches Gesetz

(71 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
so genannt nach dem Erfinder, dem engl. Bibliothekar Samuel Clement Bradford (1878–1948), ist eine Methode zur Feststellung der Wichtigkeit von Publikationen, bes. Zss., für bestimmte wiss. Fragestellungen aufgrund der zahlenmäßigen Frequenz von relevanten Begriffen in diesen Publikationen. Je häufiger ein Begriff im Text erscheint, um so nützlicher scheint die Schrift. Die Methode ist umstritten. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibliography Lexikon des Bibl.wesens. Bd. 1. Leipzig 1974, Sp. 298–299 (mit Lit.).

Archivum

(57 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
ist die internationale Archivzs., die seit 1951 lfd. unter der Ägide der UNESCO erscheint, anfangs im Pariser Verlag Presses universitaires, heute bei Saur in München. Die Zs. veröffentlicht regelmäßig die Kongreßverhandlungen des Conseil international des Archives, berichtet über die Bestände einzelner Archive in der Welt und behandelt international interessierende Fragen des Archivwesens. F. A. Schmidt-Künsemüller

Craig, Edward Gordon

(194 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
* 16. 1. 1872 in Stevenage, † 29. 7. 1966 in Vence, engl. Theatermann und Illustrator. tor C. versuchte sich in seiner frühen Jugend als Schauspieler, später betätigte er sich als Bühnenbildner und Theatermanager, so auch 1905 am Lessing-Theater in Berlin. 1907–1914 lebte er in Florenz, wo er die bis 1929 erschienene Theaterzs. «The Mask» herausgab. 1911 erschien sein Buch «On the Art of the Theatre». Erst ab 1923 betätigte sich C. als Graphiker, veröffentlichte 1923 «Scene» und 1924 «Woodcuts a…

Ledertapete

(129 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller †
ist seit dem MA ein nicht selten verwendetes Material für die Verkleidung von Wänden gewesen. In Bahnen geschnitten, ist ein ornamentales Muster auf das Leder gepreßt. Nur im 15.Jh. ist geschnittenes Leder vom Stück auch zum Bezug von Einbanddeckeln verwendet worden, vermutlich angeregt durch die echten Lederschnitteinbände dieser Zeit, aber von weit minderem Wert, da sich hier der Buchbinder eines mechanisch vorgefertigten Materials bediente, dessen Muster zudem mit dem Format des Buchdeckels o…

Förster, Konrad

(180 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
aus Ansbach, 1431 bis 1459 als Geistlicher und Buchbinder im Nürnberger Dominikanerkloster nachzuweisen. F. war der erste Buchbinder, der seine Einbände — mehr als 85 sind bekannt — mit Schriftdruck verzierte, indem er seitenverkehrt und vertieft gravierte Buchstabeneinzelstempel, zu fortlaufender Schrift zusammengesetzt, auf die Außenränder seiner mit naturfarbenem Schweinsleder bezogenen Buchdeckel prägte. Die Inschriften nennen den Binder, das Datum der Herstellung, zumeist auch den Besteller…

Lübeck

(1,028 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller †
1. Buchdruck L. gehört zu den ältesten und bedeutendsten Frühdruckorten Norddeutschlands. Als Druckerstadt verdient sie wegen ihrer engen Verbindung zu den nordischen Ländern schon in den frühesten Zeiten bes. Beachtung. Als erster Meister ist Lucas Brandis zu nennen, seit 1474 tätig und vor allem wegen seines Hauptwerkes «Rudimentum novitiorum» von 1475 be– rühmt. Nachdem er eine Zeitlang in Magdeburg tätig gewesen war, druckte er 1483 wieder in L. sein Missale Othoniense. Als zweiter Meister beg…

Druckforschung

(980 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Darunter wird die wiss. Beschäftigung mit dem äußeren Bild eines Druckwerkes verstanden. Schon in der Inkunabelzeit begegnen gelegentliche Äußerungen über bestimmte zeitgenössische Druckeigentümlichkeiten, doch entbehren sie noch ganz einer kritischen Methode. Genauere Beobachtungen des Typenbildes finden sich erst im 18. Jh., in der Zeit, als man begann, sich für vorhandene Inkunabelbestände zu interessieren. Obwohl es den frühen Inkunabelbibliographen mehr auf Bestandsverz. ankam, gibt es bei …

Kalthoeber, Christian Samuel

(205 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
aus Berlin stammend, großer Zahl aus wirtschaftlichen Gründen nach England emigrierten und dort zu hohem Ansehen gelangten. Nach dem Tode von Johann Emst Baumgarten (1781), ebenfalls aus Deutschland gekommen, übernahm K. dessen Werkstatt in London. Obwohl Schüler Baumgartens, entwickelte K. einen eigenen Stil, der sich zunächst an Roger Payne orientierte. Ein Zeitgenosse nannte K. den ersten Buchbinder in der Welt. Sein Ansehen war so groß, daß selbst die Zarin ihn nach Petersburg holen wollte. …

Linck, Joachim

(184 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller †
1537—1548 Buchbinder in Dessau, wo er für das anhaitische Fürstenhaus gearbeitet hat. 1548 siedelte er nach Halle über. Hier band er für den Stadtrat und vermögende Bürger, so z. B. für den Bibliophilen Georg von Seimenitz. Er hat aber auch weiterhin für den Fürsten Georg III. von Anhalt gearbeitet. Bald nach 1572 scheint L. gestorben zu sein L. hat seine Einbände im üblichen dt. Renaissancestil gefertigt, d. h. Kalblederbände mit Rollen— und Platten stempelschmuck, z. T. mit Golddruck. Von ihm sind elf Rollen und 15 Platten bekannt, mit J. L. bezeich…

Crux-gemmata-Einbände

(140 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
eine besondere Gruppe der ma. Prachteinbände, dadurch charakterisiert, daß der vordere Buchdeckel durch ein beherrschendes, in Edelsteinen ausgeführtes gleichschenkeliges Kreuz mit gerade abschließenden Balkenenden auf Goldblech geschmückt ist, wobei das Kreuz als christliches Siegeszeichen bzw. als Christussymbol zu verstehen ist. Der alteste dieser Einbände ist der Theodelinda-Codex in der Basilika von Monza aus dem 7. Jh.; weitere herausragende Beispiele sind das Lindauer Evangeliar, um 800 g…

Husung, Max Josef

(220 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
* 16. 11. 1882 in Zerbst, † 17· 9· 1944 in Helmstedt (?), dt. Bibliothekar und Buchforscher. H. studierte klassische Philologie in Greifswald, schlug 1912 die bibliothekarische Laufbahn ein und kam 1919 an die Preußische SB in Berlin. Hier wurde er Leiter der Geschäftsstelle des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke (GW), eine Stellung, die ihn eng an die Buchgesch. des MA heranfuhrte. H. war eine ausgesprochene Gelehrtennatur, die Zahl seiner wiss. Veröffentlichungen ist Legion. Auf einem Gebiet hat …

Einbandkommissionen

(348 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Im Rahmen seiner Sachauf-gaben hat der Verein Deutscher Bibliothekare (VDB) zwei E. unterhalten. Die eine hatte die Aufgabe, die dt. Bibl.en zu einer normierten Katalogisierung ihrer wertvollen Einbände zu ermuntern. Sie wurde 1926 von dem Leipziger Bibliothekar Johannes Hofmann gegründet. Obwohl sich der Verein für die Bestrebungen Hofmanns stark einsetzte, war ihnen kein großer Erfolg beschieden. Nur wenige Bibl.en folgten den wiederholten Aufrufen der Kommission. Nach dem Zweiten Weltkrieg wu…

Fabri, Johann

(85 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Buchbinder in Frankfurt am Main, 2. Hälfte des 15. Jh.s, bekannt durch eine größere Zahl von Blinddruckeinbänden mit einer Kreuz, Balken und drei Nägel darstellenden Buchbindermarke. Diese Marke findet sich auch auf einem Lederschnitteinband der Gesamthochschulbibl. Kassel (Ms. theol. 5), der zugleich die Wappen der Frankfurter Familien von Holzhausen und von Rohrbach trägt. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibliography Husung, M. J. in: Gut.-Jb. 1944/1949, S. 239 Schmidt-Kün-semüller, F. A.: Corpus der gotischen Lederschnitteinbde. aus dem dt. Sprachgebiet. Stuttgart…

Helmuth, August Heinrich

(155 words)

Author(s): F.A. Schmidt-Künsemüller
*1714 in Helmstedt, † 1777 in Kopenhagen, Buchbinder. H. kam – wie zahlreiche andere dt. Buchbinder in dieser Zeit – 1739 nach Dänemark, erhielt 1740 eine Lizenz in Kopenhagen und arbeitete dort vornehmlich für die Kgl. Privatbibl. Seine Arbeiten repräsentieren sehr deutlich die beiden damals in Dänemark üblichen Einbandstile, den franz. bestimmten vergoldeten Rokoko-Einband und den seit 1720 ebenso häufigen Cambridge Binding, in Dänemark Spijlbind oder Holbergbind genannt. Bei diesem sind die D…

Griechische Einbandtechnik

(295 words)

Author(s): F. A. Schmidt·Künsemüller
eine Bindeweise, die sich in ihren wesentlichen Merkmalen bis in die Zeiten der koptisch-ägyptischen Bucheinbände zurückverfolgen läßt, bes. aber im frühen MA in den Klöstern der Balkanländer gepflegt wurde. Ihre Besonderheiten sind: glatter Rücken, keine erhabenen, sondern eingesägte Bünde, nicht überstehende, sondern gleichmäßig mit dem Buchschnitt abschneidende Deckel, auf deren Kanten Rillen eingeschnitten sind, über den Buchblock hinausragende und wulstig umstochene Kapitale, deren Bandende…

Codex

(363 words)

Author(s): F.A. Schmidt-künsemüller
(Kodex), die sich seit dem 1. nachchristlichen Jh. entwickelnde Buchform gefalteter Blätter aus Papyrus oder Pergament, welche die bis dahin übliche Rollenform ablöste. Dieser Übergang vollzog sich in einem allmählichen Entwicklungsprozeß vom 1. bis 4. Jh., während dessen Rolle und C. nebeneinander bestanden, sowohl aus Papyrus wie aus Pergament. Der Grund für diesen Wechsel lag darin, daß die Rolle nur einseitig zu beschriften war, während die neue Form die beidseitige Beschriftung erlaubte, und weil der C. die handlichere Form des Schriftträgers war. Der Name codex, caudex,…

Cockerell, Sidney Carlyle

(108 words)

Author(s): F.A. Schmidt-Künsemüller
* 16. 7. 1867, 1. 5. 1962,Morris der ihn für die Katalogisierung seiner umfangreichenBibl, engagierte und später als Verwalterseiner seinerKelmscott Press einsetzte. C. war stark an illuminierten Hss. und Holzschnittill. interessiert. So war er mit Emery Walker auch an der Gestaltung der Kelmscott–Druckebeteiligt. Von ihm stammen auch die erste Gesch. der Presse und die erste Bibliographie ihrer Drucke. Nach Morris' Tode schuf er mit Walker die Subiaco Type für die Ashendene Press und wurde Bera…

Cockerell, Sydney Morris

(90 words)

Author(s): F.A. Schmidt-Künsemüller
* 6. 6. 1906, 6. 11 1987, Sohn und anfangs Partner von Douglas Cockerell, ein in England viel beachteter Einbandkünstler. Er hat nicht nur Überzugspapiere und Stempel selbst hergestellt, sondern auch unter bevorzugter Verwendung von Pergament, Silber– und Goldnägeln neben dem Stempel oder schwarzer Dekoration auf getöntem Grund einen eigenständigen Stil entwickelt. Zugleich war er als Lehrer am Royal College of Art und Autor mehrerer theoretischer Schriften in seinem Metier tätig. F.A. Schmidt-Künsemüller Bibliography Harrop, D. A. in: The Book Collector 23. 1971, S. 171 — 178.

Bibliotheksetat

(577 words)

Author(s): F.A. Schmidt-Künsemüller
ist das finanzielle Volumen, das einer Bibl, in einem Jahr (Geschäftsjahr) für die Durchführung des Betriebes zur Verfügung steht. Er setzt sich aus Personal- und Sachetat zusammen. Der Begriff hat sich in der 2. Hälfte des 19. Jh.s mit der Entwicklung strenger Haushaltsgrundsätze der öffentlichen Hand gebildet. Vorher standen den Bibl.en in der Regel nur unregelmäßige, nicht vorweg festgelegte Zuwendungen zur Verfügung. Da sich das Haushaltsrecht in den einzelnen Ländern unterschiedlich entwickelt hat, ist die Gestaltung…

Boyet, Luc-Antoine

(83 words)

Author(s): F.A. Schmidt-Künsemüller
†1733, 1684 Meister, 1698 Hofbuchbinder Ludwigs XIV., neben Duseuil Vertreter des Stils der einfachen, nur mit Fileten und Fleurons geschmückten «reliures jansénistes», kompensiert durch sehr feines Leder und farbenfrohe Doublüren. B. arbeitete für bekannte Bibliophile seiner Zeit wie den Grafen Hoym, die Marquise de Chamillart u. a. Sein Sohn, Etienne, war Buchbinder des Prinzen Eugen in Wien. F.A. Schmidt-Künsemüller Bibliography Fürstenberg, H.: Das franz. Buch im 18. Jh. und in der Empirezeit. Weimar 1929, S. 169/170 Helwig Bd. 2, S. 113.

Holzschnittumschläge

(254 words)

Author(s): D. Debes | F. A. Schmidt-Künsemüller
Mit Holzschnitten bedruckte Buchumschläge des 15. Jh.s sind eine seltene frühe Form der ill. Buchhülle, wie sie im 20. Jh. alltäglich geworden ist. Da sie in der gotischen Zeit wahrscheinlich als eine Art Interimsband gedacht waren, sind nur relativ wenige dieser Umschläge erhalten. Das älteste überkommene Beispiel umhüllt einen Druck von H. Schönsperger aus dem Jahre 1482. Augsburg scheint auch der einzige Ort in Deutschland gewesen zu sein, in dem solche Umschläge verwendet wurden. Sie zeigen …

Insel, Die

(164 words)

Author(s): K. Gutzmer | F. A. Schmidt-Künsemüller
eine Monatsschrift, die 1899 von Otto Julius Bierbaum, Alfred Walter Heymel und Rudolf Alexander Schröder ins Leben gerufen wurde. Sie war bewußt als Gegenstück zu der Zs. «Pan» gedacht, um mit einem gehobenen lit. Inhalt und einer veränderten künstlerischen Gestaltung neue Wege zu finden. Das erste Heft erschien am 15. 10. 1899, das letzte im August/September 1902. Die Hefte waren mehr oder minder reich von so unterschiedlichen Künstlern wie Georges Lemmen, Heinrich Vogeler, T. T. Heine, Emil R…

Einbandtechnik

(1,000 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller | D.-E. Petersen
Geschichte. Von E. kann man erst nach der Ausbildung der Codex-Form des Buches im 2.–4. Jh. n. Chr. sprechen. Die ältesten, die koptischen Hss., teils auf Papyrus, teils auf Pergament geschrieben, bestanden aus lose ineinander gelegten Blättern bzw. Lagen. umeist waren diese Lagen noch recht primitiv durch Fäden miteinander verbunden. Als Deckel fungierten dabei zusammengeleimte Blätter am Anfang und Ende des Buches. Je nach Größe variierte die Zahl der Heftfäden, die entweder auf dem Rücken ode…

Initiale

(4,114 words)

Author(s): O. Mazal | H. Wendland | F. A. Schmidt-Künsemüller
(auch Initial, von lat. initium = Anfang, Beginn) bezeichnet als Kurzform zu littera initialis den Anfangsbuchstaben eines Textes oder Abschnitts, der durch besondere Größe, Verzierung oder Farbe gegenüber den übrigen Buchstaben hervorgehoben ist. 1. Initialen in Handschriften. Ln bilden neben Bildern und verschiedenen Zierformen einen gewichtigen Teil des Repertoires des Buchschmuckes in Handschriften von der Spätantike bis in die Zeit der Renaissance; sind sie doch in gewissem Sinn die ureigensten Schmuckformen illuminierter Codi…

Köln

(7,265 words)

Author(s): O. Mazal | W. Schmitz | F. A. Schmidt-Künsemüller | W Grebe | R. Feldmann | Et al.
1. Buchmalerei. Die Anfänge der K.er Buchmalerei reichen in die karolingische Epoche zurück, lagen doch die Zentren der karolingischen Buchkunst in jenen Teilen des Frankenreiches, die seit längerem christianisiert waren und bedeutende Scriptorien besaßen, also unter anderem in den Gebieten am Rhein und links des Stromes. Freilich trat die Produktion von K. hinter Schulen wie Aachen, Tours, Trier, Reims, Metz, Corbie, St. Gallen etwas in den Hintergrund. Sollte ein Evangeliar des K.er Domes (Ms. f…
▲   Back to top   ▲