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ist die einschränkende, aber etablierte Bezeichnung für ältere (bis 1730), mit Karten ill. Drucke der «Geographia» bzw. «Cosmographia» von Claudius Ptolemäus. Wissenschaftshistorisch sind sie bedeutend als Früh– und Sonderformen der Atlanten, auch stellen sie wichtige Stufen in der Gesch. der Kartenpublikation im Buchdruck dar. Art und Umfang der originalen Kartenausstattung bei Ptolemäus sind in der Lit. strittig. Das Werk ist in die Neuzeit überliefert in Form griech. Codices seit dem 12. Jh., in bezug auf die Ill. i n zwei Versionen: d…

1804 aus dem 1791 von F. J. Bertuch in Weimar gegründeten «Landes-Industrie-Comptoir» hervorgegangener, bedeutender dt. geographisch-kartographischer Verlag des 19. Jh.s, gab zahlreiche wichtige Atlanten und geographische Reihenwerke heraus. Seit den 1860er Jahren allmählicher Niedergang, 1905 aufgelöst. P.H. Meurer Bibliography Arnhold, H. : Das Geographische Institut zu Weimar. Weimar 1984.

* 10. 1. 1849 in Siebenlehn / Kreis Meißen, 3. 8. 1913 in Plauen, Lehrer, Schulrat und Atlaskartograph. Seit 1876 arbeitete P an verschiedenen dt. Schulatlanten mit. 1877 erschien die erste Ausg. des für den Bielefelder Verlag Velhagen & Klasing konzipierten «Putzger's historischer Schulatlas zur alten, mittleren und neueren Gesch.» (27 Haupt– und 48 Nebenkarten). Der daraus weiterentwickelte «Putzger» wurde der wichtigste dt. Geschichtsatlas des 20. Jh.s (102. Aufl. 1992 mit 238 Karten). Eine engl. Ausg. von W. R. Shepherd ersch. erstmals 1911. P H. Meurer Bibliography Wolf, A.: 1…

Amsterdamer Kupferstecher- und Verlegerfamilie. Abraham G. (ca. 1590–ca. 1675) war tätig u. a. für Hondius, Speed und Visscher; er gab 1616 selbst einen kleinen Atlas der Niederlande heraus. Sein Sohn Pieter (1615 –1675) edierte zahlreiche Seekarten und atlanten. P. H. Meurer Bibliography Koeman, C.: Atlantes Neerlandici. Bd. 2. Amsterdam 1967, S. 120–122, Bd. 4. 1971, S. 192–217.

* 1730 in Cannstatt, † 1814 in Stuttgart, württembergischer Offizier und Staatsminister, trugeine bedeutende Slg. von gedr. und handgezeichneten Karten, Plänen, Ansichten, Architekturdarstellungen etc. aus dem 16.—18. Jh. zusammen. Die «Sammlung Nicolai» (155 Klebebände, ca. 22 Tsd. Bl.) befindet sich heute in der Württembergischen LB Stuttgart. P.H. Meurer Bibliography Henning, G.: Die Nicolai'sehe Sammlung in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. In: Nordost–Archiv 77. 1985, S. 49—54·

Amsterdamer Kartenverlag, gegr. 1721 von Cornelis Mortier (1699–1783), Sohn des Kartenverlegers Pieter Mortier (1661 – 1711), und seinem Schwager Johannes Covens (1697–1774), bestand unter ihren Nachfolgern bis ca. 1862. Unter ihren zahlreichen Editionen war wichtig vor allem der mehrfach aufgelegte «Atlas Nouveau» wegen der erstmaligen Rezeption franz. Kartenvorlagen (Sanson, Jaillot, Delisle) durch niederl. Atlasverleger. P. H. Meurer Bibliography Koeman, C.: Atlantes Neerlandici. Bd. 2. Amsterdam 1969, S. 45–86.

* 26. 2. 1775 in Gotha, † 13. 3. 1836 ebd., Atlaskartograph. Nach Jurastudium in Jena und Göttingen stand S. 1787–1835 im gothaischen Staatsdienst, zuletzt im Rang eines Geheimen Regierungsrates. Als Amateurkartograph arbeitete er zwischen 1797 und 1812 für das Geographische Institut von F. J. Bertuch in Weimar, danach ausschließlich für den Verlag von Justus Perthes in Gotha. 1815 legte S. einen Plan zu einem hinsichtlich der Systematik von Blattschnitt, Projektion und Maßstäben grundlegend neu…

ist eine Karte, die durch Auswahl von In-halt und Signaturen zum Gebrauch als Hilfs- und Orientierungsmittel auf der Reise konzipiert ist. Die Anfänge dieser Kartengattung reichen bis in die Antike zurück (Tabula Peutingeriana, Pilgerroutenkarten des MA). Wichtige Entwicklungsschritte waren die «Romweg-Karte» von E. Etzlaub (Nürnberg um 1500), der erste Straßenatlas «Itinerarium Orbis Christiani» (84 Karten, Köln 1578 ff.) und die «Britannia depicta» (100 Streckenkarten, London 1675 ff.) von Joh…

ist eine nach vorher festgelegtem Plan edierte Folge von selbständigen Kartenblättern, die in Blattschnitt, Maßstab, Projektion und Zeichenschlüssel aufeinander abgestimmt sind. Hierzu zählen vor allem die topographischen Landeskartenwerke in verschiedenen Maßstäben bis hin zur «Intern. Weltkarte 1:1000000. Der Begriff wird auch gebraucht für Kartenfolgen, deren einzelne Blätter zwar stets den gleichen Ausschnitt der Erdoberfläche, aber unter verschiedenen thematischen Aspekten zeigen. Durch Def…

* 18. n. 1832 in Helsinki, 12. 8. 1901 in Dalbyö, Schweden, finnisch–schwed. Polarforscher, bezwang 1878 — 1880 als erster die Nordostpassage von Tromsö bis zur Bering-Straße. N. ist auch bedeutend als einer der Väter der wiss. Altkartenforschung. Werke: Facsimile-Atlas to the early History of Cartography. Stockholm 1889; Periplus: An Essay on the early History of Charts and Sailing Directions. Stockholm 1897. Seine sehr bedeutende Slg. zu dieser Thematik (ca. 1800 Einheiten) ist seit 1902 in der UB Helsinki. P. H. Meurer Bibliography Kish, G.: A.E.N. (1832 — 1901), historian o…

(griech. χάႭτης, lat. charta, carta Blatt der Papyrusstaude, Papier). Im weiteren Sinne ein Blatt Papier, meist aus leichtem Karton, das verschiedenen Zwecken dient, z.B. zur Übermittlung kurzer Nachrichten (Postk.), als Ausweis zum Besuch von Veranstaltungen (Eintrittsk., Fahrk.), als Träger bestimmter Informationen (Speisek., Visitenk.), als Teil eines Spiels (Spielk.), als Informationseinheit in einem System (Karteik., Katalogk.) oder zur Darstellung geographischer Verhältnisse (Landk.). G. Pflug Im geographischen Sinne als Produkt der Kartographie ist K…